Volltext Seite (XML)
Riesaer H Tageblatt ««d A«rrlgrr sSldkdtttt md Kytizn). Telegramm-Adrester Fernsprrchstell« .Tage» . t, *i«s«. «r-«. der KSnigl. Amtshauptmannschast Großenhain, des Königl. Amtsgerichts nnd des Stadtraths z« Rieß». 154. Tounerstag, 6. Juli 1899 Ade«»«. 5S. Jahr«. Mch Rttsmr Lagchlatt «schttM jed« Lag ALeud» mit AnSuahm, der Smm» und Festtag«. «terttljtcheltch« vezugSpre» btt Abholung M de» «xpedtttou« M Rich, mW «trchl, ob« durch »fve Mügm seit w« Hau» 1 «ml 50 Psg-, btt Abholung am Schalter der tatserl. Postarstalt« 1 «art 2V Pfgi, durch dvl Brtchnag« frtt dch Han« 1 Ltart « Psg« «>gchg>»Mmmtz» für dtt Amman d« UrwgadttagM dl« Bormittag 9 Uhr ohne Sttwtlh». Mmck md Gmwg vm Langer ck »lnterllch M «lesw — GeschüsMstUtt »astauleustraß, 89. - Wk dtt Aedartl« mrmdoortNch: Hermann Schmidt ln Attsa. Auf Fvl. 329 de« Handelsregister« für den Bezirk drS unterzeichneten Amtsgericht« ist heute verlautbart worden, daß die Firma Riedel L Thielemann i» »»», erloschen ist. Riesa, am 4. Juli 1899. Königliches Amtsgericht. Heldner Brehm. Freitag, de« 7. Juli 18SS, Borm. 10 Uhr ine Hotel zu« „Kronprinz" hier angesetzte Versteigerung vou Cigarren. Ger.-Bollz. beim Kgl. Amtsger. Riesa, am 6. Juli 1899. Sekr. Eidam. Am 1. Juli 1899 vormittags ist iu Riesa ein größerer Geldbetrag gefunden worden. Riesa, den 5. Juli 1899. Der Rath der Stadt. BoeterS Sch. ist die auf Aufgehoben OertticheS «ad SSchfischeS. Riesa, 6. Juli 18SS. — Da« „Dr. I." schreibt: Nach eing-zozrnkn Erkun digungen lasten im Königreich Sachsen in der l«tztrn güt die Anmeldungen za den Ausbillu'gtcoursen !ür Laierfl-tschbe- schauer an einigen der dazu b stimmten Schlachthöfe in auf- fälliger W-ise nach. Ll« Grund sitr tt-s- B rminderung de« ursprünglich stärkeren Andrang« S wird die Ungewißheit über die Grbührensrage ftr die 8atkl>fl ischb«schiuer angeführt. De« gegenüber kann, unbeschadet der bald za erwartenden, vur die ReichStazSverhand ungen über die Fleischbeschau ver zögerten Veröffentlichung der Attführur-gsvrrordrung zum Fleischbeschaugesktz wohl so viel voraus,esagt werdrn, doß die ewgesetzten Gebühren auch dem Liier fl-ischbeschaucr auf dem Lande eine Einnahme gewährleisten werden, welche den für die Ausbildung aufgewendeten Opfern entspricht. I« All- gemeinen kann nur dringend dazu gerarh n werden, daß fich diejenigen Personen, die al« Laienfletschbeschauer thStig sein wollen, baldmöglichst um ihre Ausbildung kümmern, und auch die zu Echrubeztrkcn vereinten Orte werden wohl daran thun, die von ihnen in Auificht genommenen Personen zur rheilnahme an den Tonrsen zu veranlastcn, da st« sonst Ge fahr laufen, daß sie mit dem muthmaßlich am t. April, spätesten« am r. Juli 1900 zu erwartenden Inkrafttreten dr« Kleischbeschaugesktze« fich der in benachbarten Bezirken befindlichen Fleischbeschauer oder der Thierärzte bedienen müßte«, wodurch in jedem Falle der Grmeindekaffe die Ver gütung der nothwendigen Reisen zur Last fallen würde. Weiterhin sei bemerkt, daß bi« jetzt etwa 500 Laierfirt chbe- schauer ausgebildet und die meisten derselben auch bereit« geprüft find, daß aber weitere 500 bi« 600 gebraucht wer den, daß ferner an den vchlachthöfen in Dresden und Chemnitz die Au«bilduvg«coutse ftr die nächste Z it voll besetzt stad, daß dagegen an den Schlachthöfen in Leipzig, Zwickau und Zittau Theilnehmer angeromme« werden. — Der SraatSsecretär de« Reichl Postamte« hat be stimmt, daß diejenigen PostuuterbeaMen, welche vollbeschäftigt, aber noch nicht aagestellt find, also die bisherigen „ständigen Posthilfsboten-, fortan den Titel „Postbote'' zu führen haben. Die nicht vollbeschäftigten Untrrbeamten, die bisherigen ..nicht ständig«, PosthllfSboten", haben den Titel „Posthilfsbote" zu führen. — Um die Absender eine« Telegramm« in die Lage setzen zu können, die Nacht-Zustellung eine« Telegramms au«zvschließeo, wa» gegenüber kränklichen oder betagten Per sonen nicht selten von Werth ist, bestimmt« da« Reichspost- amt schon zu Ende vorigen Jahre«, daß mit dem vor die Aufschrift einer Depesche zu setzenden Vermerk: „Taget" bezweckt werden könne, daß ein solche« Telegramm nur am Tage, d. h. von 6 Uhr früh bi« 10 Uhr Abend«, bestellt werde. Der vermerk „Tage«" gllt al« ein Textwort; seine Nutzanwendung ist i« großen Publikum noch wenig bekannt. — Sachsen zählt gegenwärtig 11000 Eingeschätzte mit einem Eiukommen vou 10000 bi« 100000 Mark und 400 Eingeschätzte mit einem Einkommen von mehr al« 100000 Mark. — Die Sächsische StaatSeiseubahnoerwaltuug hat be schlossen, den Feuerwehrleute«, welche den am 15 , IS. und 17. Juli d. I. iu Anvaberg abzuhaltendrn IS Feuerwehr- rag de« Laube«verbande« sächsischer Feuerwehren besuchen wollen, gegen vorwei« ihrer Au-weise bez. F stkartea vom 14 Juli d. I. ab in der Richtung nach Anuabrrg zu ein fache Fahrkarten zu verabfolgen, die zur freien Rückfahrt auf den betreffenden Strecken bi« mit 18. Juli berechtigen. Di« Gewährung von Freigepäck, sowie die Benutzung der Schnell- züge ist selbst bei Nachlösuug von Ergäuzungskarten au - geschlofieu. — Ueber die i« Sommer und Herbst 18SS zu erwar- teaden Steruschvuppenfälle schreibe Gchetmrath Prof. Dr. Förster, der Direktor der Berliner Sternwarte, der „Berliner Wssenschrsl. Corr.": Die sogenannte Persetden- Erscheinung, nämlich der Sternschnuppenfall, welcher in den Tagen vom 8 bi« 12 August au« dem Gtcrnbilde de« Per- seu« au«zustrahlen schein», wird diesmal besonder« begünstigt sein durch die Abwesenheit dr« Mondschein«, da der Mond in diesen Ligen schon vor 9 Uhr Abend« untergeht. In Betteff der Leonidea, nämlich derjenigen Sternschnuppenfall«, welcher Mitte Nosember au- de« Srernbildr de« Löwen au«zu- strahlen scheint, und zwar besonder« alle 3S Jahre, liegt die Sache sehr rtgenthümlich. Der Mond ist am 16. November voll, aber er ist in denjenigen Morgenstunden, in denen der Strahluug-puukt dieser Meteore s ine größte Höh« über dem Horizont erreich», bereit» untergrgange« oder de« Untergang nahe. In welcher Weltzeit aber der Durchgang der Erde durch die Leonide«schaar eintrrteu wird und ob wir tu Deutsch land um diese Wrltzrit den StrahlungSpuukt im Löwen ge- nügend hoch sür «ine glänzende Erscheinung über dem Hori zonte habe» werden, ist durch di« neuesten Untersuchungen über die Störungen, welche die Lage und die Gestalt der Bahn dieser Meteorschaar seit de« Jahr« 1866 hauptsäch lich durch di« Anzirhung«wirkungen de« Jupiter erlitten hat, sehr in« Unsichere gerückt worden. Zwar ergiebt die voll ständigste Vorausberechnung auf Grund dieser Störungs untersuchungen, daß der Durchgang der Erde durch die Ebene dieser Meteorbahnen wahrscheinlich am 15. Nsoember um 19 Uhr mitteleuropäischer Zeit, also um 4 Uhr Morgen« am bürgerlichen 16. November erfolgen wird, somit um die Zeit, um welche der Sirahlung«pu»kt, abgesehen von der be ginnenden Dämmerung, die günstigste Stellung über unserem Horizonte haben wird. Indessen wird durch die au« der selben Rechnung folgende stark« Veränderung, welche die Ge stalt der Bah« hinfichtltch de« kleinsten Abstande« von der Sonne erfahren hat, «indestra« eia erheblicher Zweifel daran erweckt, ob die Erde b-i dem Durchgänge durch jene Bahn- Ebene ebenso zahlreichen Gchaaren von Meteoren, wie in den Jahren 1866, 1883 usw. begegnen wird. Jedenfall« muß sorgfältige Ausschau danach gehalten werden, ebenso wie in der zweiten Hälfte d«« November «ach den Meteoren, die au« dem Sterabtlde der Andromeda auszustrahlen scheinen, und deren Lorausbestimmung im vorigen Jahre sich nicht bewährt hat. Die großen Jupiter-Störungen, welche auch dies« Schaarrn in den letzten Jahren erfahren habe«, hatten in Folge der Unbestimmtheit wichtiger Grundlagen der be züglichen Untersuchung nnr sehr «nfichrr in Rechnung gestellt werden können. E« ist möglich, daß di« Bahnen der letzteren Meteore bet jener Jupiter-Nähe überhaupt eine solch« Ver änderung erfahren Haven, daß di« reichen Strahlungen au« d«r Audromrda, die auch erst seit einigen Jahrz«nt«n beob achtet worden waren, bi« auf Wettere« zu Ende gegangen find. Jedenfalls ist der sogenant« W-ltunter-au-, welchen «an seltsamer und irrthümltcher Weis« au« den bisherigen Angaben der Fachmänner über den Durchgang der Erde durch die Bahn der Leoniden und eine« bekannten Kometen für die Mitte November 1899 angesetzt hatte, durch jene Störu»g«wirkungrn de« Jupiter jetzt auch für die abergläu bischsten Befürchtungen al« beseitigt zu erachten. — Nach einer bekannten früheren Reich«gericht«. Ent scheidung ist der Restaurateur berechtigt, dem Gaste die Ver abreichung von Speisen und Getränken zu verweigern, ihn auch kraft seine« Hrutrechte« vom Aufenthalte au-zuschließen. Nur kann in solcher Verweigerung ein« Beleidigung liege«, wenn sie grundlos erfolgt u->d den Gast compromitlirt. Diese frühere Anficht hat r.un da« Reichsgericht neuerdings, soweit Gasthöfe in Frage kommen, dahin modificirt, daß der Inhaber ein,« Gasthof.« nicht ohne Wettere« die Aufnahme ernl« Fremden ablehnen kann, da ihm die Coric sfion zum Betrieb in öffentlichem Interesse gegeben wird. Diese An sicht hatte auch das vormalige Oberappellattönrgerlcht Dresden. Großenhain, 5. Juli. Da« durch Todesfall seit Ende März erledigte Pfarramt zu Nireka wird dem bis herigen Hilfsgeistltchkn Simon in Wilsdruff übertragen werden. — Pastor Anacker in Berbisdorf bet Radeburg ist zum Pfarrer in Ganzig bei Oschatz gewählt worden. Mittweida. Am Sonntag Vormt! tag hatte dir Che frau de« Gasthos«b.fitzer« G. im benachbarten Altmtttwetd an dessen Jagdflinte einen selbstgesticktra Gurt befestigt. Al« die Frau da« ohne ihr Wissen geladene Gewehr ihre« in» Bett liegenden Gatten zur Besichtigung reichen wollte, ging plötzlich der Schuß lo« und traf den Mann in den Unterleib. Glücklicherweise ist di« Verletzung nicht lebensgefährlich. Dre« den, 4 Juli. Ein neuer Streik steht für Dresden iu Sich». Die Schiffsmannschaften der einzelnen, hier domlciltrenden Schifffahrt»-! s< llfchafteu, die bereit« i« März und Mat ds«. I«. durch gemeinschastlichr« Vorgehen höhere Löhne erzwangen, haben fich gegenwärtig wieder zu- sammrngethan, um «inen Monatslohn bi« zu 120 Mk. zu erlangen. Man glaubt, daß die «eisten der Direktionen darauf eingeh«u «erden, da geschult«« Schifferpersonal nicht im Ueberflaß vorhanden ist. Potschappel. Herr Bürgermeister Baumann in Mühltrrff i. v. hat die Wahl zu« Gemeindrvorstand in Potschappel angenommen. Zwickau, 5 Juli. Da« hier projrctirte Robrrt-Schu- mann-Denkmal soll für 29000 Mark dem Bildhauer Jo hanne« Hartmann in Leipzig zvr Herstellung übertragen und am 8. Juli 1901, dem 91. Geburtstage dr« Komponisten, eingeweiht werden. — Für die hier projecttrt« Bismarck- Feuersäule ist der Entwurf des Architekten Köhn in Dresden, eine« Zwickauer Kinde«, gewählt worden. — Dtt Sektion Z vtckau de« deutsch österreichischen Alprnverrtn« hat am Roth- moo«joch im Pfeldroser Thal eine Unterkunftsbütte Herstellen lassen, welche am 15. d. M. feierlich eingeweiht wird. Lößnitz i. G. In Grünau bei Wildenfels wurde in der Nacht zu« Sonntag ein zum Nostitzsch-n Gute gehörige« Hau« durch Feuer vollständig zerstört. Zwei da« Hau« be wohnende Fabrikarbeitrrsamilien, die bet Ausbruch de« Feuer« in tiefe« Schlafe lagen, konnte« nur mit Müh« ihr Leb« retten; dir Kinder mußten au« dr« Fenster geworfen werden. Olbernhau, v. Juli. An dr« Kessel eine« hiesigen Dampsschnridewerkt« lockerte sich in den späten Abendstunde» die Dichtung am Ablaßrohr, so daß Dampf und heiße« Wasser au« demselben herauSgrtrleben wnrde. Ja Abwesenheit de« Besitzer« und de« Maschinisten vaternah« S rin daselbst be schäftigter Brettschneider, den Schaden abzustellea. Er gr- rieth aber in der Dunkelheit in da« herauSgefloffrne kochend heiße Wasser und stürzte, von de« furchtbaren Schmer überwältigt, nieder, wodurch er die Beine bi« über da« Knie fich völlig verbrühte und auch an den Armen schwere Brand wunden davontrug. Man fürchtet für da« Leben dr« ver unglückten. Fraukenberg, 5. Juli. Während eine« Gewitter« schlug der Blitz in da« Stallgebäade de« wirthschaftSbefitzer« Leonhardt in Langenstriegi«, tödtete eine Kuh, betäubte eine andere, sowie ein in der Nähe stehende« Mädchen. Markneukirchen, 5 Juli. Der BahnhosStnspecior U. ist, da der gegen ihn vorliegende verdacht bei den Cr-