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Im» Mmd ß«ß«s«. da degmm er sei» mtmaeuehme» 1wgd»«tt. Der Juli, der «G t» jede« Jahre in KÄge der GemitterM« die höchst« Niederschlagsmenge »ter alle« Morste» bruegt, übertraf sich selbst bei veile«. Nur an veesige» Lage« prangte da» Hiuourlsgrwölbe in voller Klar heit, a» viele» Tage» »»ar es vollständig trübe,, a» de» »miste« gab es Rege«. Der August schloß sich seinem Vor- giiuger würdig an, zu sei»« Lobe läßt sich kein Wort sagen. Aller Hoffnung aber: der September, ist nicht brffer. Eine sonderlich ehrend« Anerkennung wird dem ganzen heurigen Sommer, ob feiner greulichen Witterung, wohl kau« ge widmet werden. — Die „Deutsche Warte" bringt in Nr. S47 ä. unter dem Titel „Auf dem Kriegepfade" eine humoristisch sein sollende Manöverplauderei, die wir, da sie Zustände in un serer nächsten Nähe zu beschreiben vorgirbt, doch «twa- niedriger hängen möchten. Wir wollen ja gern zu-eben, daß sich Derjenige in einer peinlichen Lage befindet, der durchaus Witze machen soll und bringt- doch nicht recht, und «an muß solchen bedauernSwerthra Menschen Manches zu Gute halten. Wen« deshalb der Artikelschretber in seiner Verlegenheit den Lesern seine» Blatte» die alten abgestandenen Redensarten vom Urian, der eine Reise thut und nun was erzählen kann, von Gelee au- Nektar und Ambrosia, von der sächsischen Kemietlichkrit „man immer rin in die Kartoffeln" u. s. w. aofwärmt und auftischt, so mag er da» mit der Redaktion abmachen, die ihn beauftragt und für fähig gehalten hat, „eine humoristische Plauderei über die deutschen Provinzial- Etgenarten" zu liefern. Wenn er sich diese» seine« schweren Auftrages jedoch durch so widersinnige Uebertretbungen zu entledigen sucht, wie es in de« angeführten Aussatze geschieht, so geht da» doch wohl über die Grenzen des auch in der Noth Erlaubten hinaus. Der Verfasser entschuldigt nämlich bei seinen „lieben Lesern und schönen Leserinnen" den offen baren und beklagenswerthen Mangel an Humor damit, daß er „drei Tage lang von aller Zivilisation auf mehrere Nasen länge entfernt war und in eine« Orte weilte, wo Spiegel, Seife, Handtücher und dergleichen Luxus artikel nur knapp de« Namen nach bekannt und für die Bewohner ungefähr ähnliche böhmische Dörfer find, wie den Negern am Viktoria-Nyanza der Ganswindtsche Tretmotorfeuerwagen." Und dieser in der Kultur so unglaublich weit zurückgebliebene Ort, in dem er „vor einigen Tagen ganz vergnügt und nichts Böses ahnend" ankam, war Röde rau bei Riesa. Nach diesen Proben des Witzes, der Beobachtungsgabe und der Wahrheitsliebe, hat man auch wohl die weiteren Mittheilungen von den Erleb nissen de« Artikelschreiber« zu beurtheilen. So die Speise karte, die nur Rührei mit Speck, sauren Hering mit Schnorr kartoffeln und allenfalls Bulletten enthielt; die dralle Köchin, welche die bescheidene Anfrage nach cichorienfreiem Kaffee für Veralberung hält und mit Schlenkerbullettm beantworten will; den Stationsvorsteher, der ganz aus dem Häuschen gcräth, wenn er mehr als 3 Reisende zu befördern hat. Zu letzterem „Witze" wollen wir nur bemerken, daß er sich auf den Beamten einer verkehrsreichen Station bezieht, auf der, wie wir aus dem Fahrplane sehen, täglich 24 Personen züge abzufertigen sind. Wir kennen den so hämisch ange griffenen Herrn nicht persönlich, können uns jedoch leicht er klären, daß bei einem Verkehr, wie ihn die Kaiserparade mit sich brachte und einem Publikum gegenüber, unter dem auch nur einige Leute vom Schlage unsers bescheidenen Humoristen sind, auch dem geduldigsten Menschen einmal der Gleichmuth abhanden kommen kann. — Die Wiedergabe des sächsischen Dialekts in der „humorvollen" Plauderei ist zwar weder gebräuchlich noch bezeichnend, aber wenigstens eigenartig und zeugt ebenfalls von der scharfen Auffassungsgabe des auf dem „Kriegspsade" Wandelnden. — ES wurde schon wiederholt auf die schlimmen Folgen hingewiesen, die durch die Unsitte, Obstreste an offenen Stellen einfach fortzuwerfen, entstehen können. Herr Turnlehrer Frieß in Freiberg, der dieser Tage plötzlich verstorben ist, ist ein Opfer dieses so oft schon gerügten Uebelsrandes geworden; Er war auf ein von anderer Seite achtlos wcgzcworfenes Obststück getreten und dadurch zu Falle gekommen. Hierbei zog er sich leider schwere innere Verletzungen zu, denen er erliegen mußte. — Zu Len Schifferschulen, welche b>rnts in einigen Städten des sächsischen und angrenzenden österreichischen (böhmischen) ElbtdaleS seit Jahren ex stiren, soll sich künftig hin auch eine Flößerschulezmit dem Sitz in Hnrnskretschen gesellen. Herrnskretschen und Niedergrund sind bekanntlich neben Prag die Centralpunkre für den böhmischen Flößerei betrieb. — Ein Gewerbegericht hatte sich kürzlich mit der Frage zu beschäftigen, ob ein Arbeitgeber befugt ist, einen Arbeit nehmer zu jeder Minute zu entlassen, sobald die Kündigung ausgeschloffen wurde. Bei de« in Rede stehenden Fall ver weigerte ein Arbeitgeber einem entlassenen Arbeiter die ge forderte Lohnentschädigung, indem er erklärte, er könne den Kläger jeden Augenblick entlasten und zwar ohne irgend einen Entlastungsgrund, da eine Kündigungsfrist ausgeschlossen worden sei. Letzteres wurde auch von dem BeNagten durch Vorlegung eines Schriftstücks erwiesen. Das Gewerbegericht erachtete daher die Klage in der Hauptsache für nicht begrün det, verurtheilte jedoch den Beklagten zu einer Entschädigung von 5 Mark KO Pfg. für einen Tag. Da» Gericht machte geltend, e» sei grundsätzlich anzuerkennen, daß rin Arbeiter nicht zu jeder Zeit an einem Tage entlasten werden könne, wenn auch eine Kündigungsfrist ausgeschlossen sei. Ein La set stet» al« Einheit anzusehen, und wenn ein Arbeitgeber feinen Arbeitnehmer entlaste, so sei er verpflichtet, den ange- faugenen Tag voll zu entschädigen. — In der gestern in Kiel stattgefundenrn Versammlung der Deutschen Gesellschaft für öffentliche Gesundheitspflege hielt Profestor Fränkel-Halle einen Vortrag über die Be kämpfung der Diphtherie und bezeichnete al» Hauptübertrager den Menschen und al» Hauptursache der Infektion die Dis position. Er fordert« schleunigste Uebrrführung aller Diph theriekranke» i» «i» Krankenhau» und di« Errichtung von BevbächwngSstatioue» für alle Diphtherie-Verdächtigen. Be treff» de» Serum» erklärte der Redner, die Heilkraft sei zweifello», wenn auch die Ansichten über den Werth der Jm- »uuifirung durch da» Serum au»eina»dtr gingen. Er sei überzeugt, daß iu sicht allzu ferner Zeit die Serumimpfuug gleich der Schutzpockentmpfuug obligatorisch eingesührt werden wird. * Strehla, 12. September. Gestern Abend kurz nach «Uhr «ar in de« Seitengebäude der Bezirksanstalt ein Schadenfeuer entstanden, welches das Gebäude in Asche legte. — Am Sonntag und Montag, den 27. und 28. d. M. feiert die hiesige Schützengesellschast in ihrem neuen an der Straße nach Kleinrßgeln gelegenen Heim ihr Schützenfest und ladet zum Besuch desselben ein. Meißen, 11. September. Ein schmerzlicher Unglücks fall hat gestern Nachmittag zwei in Korbitz wohnhafte Fa milien betroffen. Die Mutter eine« l'/i Jahre alten Mäd chens hat sich mit diese« und einem 11 Monate alten Knaben eine» HauSgenosten auf der Jacobistraße befunden. Beide Kinder haben in einem Kinderwagen gelegen, den die Mutter des Mädchen» gefahren hat. Der Kinderwagen ist von einem einspännigen Lastgeschirr erfaßt und die Kinder sind au» dem Wagen geworfen und überfahren worden. Während das eigene Kind der Mutter nur leichtere Verletzungen erfahren hat, ist der Knabe kurze Zeit nach dem Unglücksfall in Folge Schädelbruchs verschieden. Ob der Frau oder dem Geschirr führer irgend welche Schuld beigemessen werden kann, wird die Untersuchung ergeben. Nossen, 10. September. Um die Mitte der ver gangenen Nacht ist in Oberstößwitz das einzelnstehende Hensel'sche Haus niedergebrannt. Die aus dem ersten Schlafe aufge schreckten Bewohner vermochten kaum das eigne Leben zu retten. s- Dresden, 12. September. Der König trifft heute Nachmittag aus Bautzen in Dresden wieder ein und bcgiebt sich nach Villa Strehlen, wohin mit heute das Hoflager oo» Pillnitz verlegt worden ist. Dresden, 11. September. Heute Mittag forderten di- engen Bogen der AugustuSbrücke wiederum ein Schiffs opfer. Ein dem Schiffsbaumeifter Schinke in Stands» ge höriger Kahn schlug an die AugustuSbrücke an und erhielt dabei ein großes Leck. Nach der erlittenen Havarie konnte der Kahn elbabwärtS noch bis Neudorf gebracht und am Wtnterhafendamme vor Anker gebracht werden. Durch da energische Eingreifen von Hilfsmannschaften wurde das Fahr zeug vor dem Sinken bewahrt. Der Schleppkahn war mit Düngemitteln gefüllt. Markranstädt, 9. September. Gestern Vormittag von 9—12 Uhr fand die feierliche Einweihung der hiesigen neuerbauten katholischen Kirche und Schule statt, wobei außer der hiesigen katholischen Gemeinde und Katholiken der Um gegend, Deputationen des katholischen Arbeitervereins zu Leipzig. Plagwitz und des katholischen Casinos zu Leipzig auch Vertreter des Rathes der Stadt Markranstädt und des hiesigen Lehrercollegiums zugegen waren. Die heiligen Handlungen wurden von dem Bischof O. Wahl aus Dresden verrichtet, wobei ihm die Herren Superior Schmittmann (Lupzig) und Dechant Schulze (Weißenfels) assistirten. Kirchberg. Eine drollige Scene ereignete sich am Donnerstag bei der Fahrt des von Wilkau kommenden MtttagSzuges der hiesigen Schmalspurbahn. In der Nähe der Wolsschen Fabrik desertirte plötzlich ein Läuferschwein aus dem Zuge. Als das Zugspcrsonal den Flüchtling be merkte, brachte es den Zug zum Halten und machte Jagd nach dem Thiere, das denn auch nach längerem Bemühen wied.r glücklich eingefangen wurre. Der Zug erlitt dadurch eine geringe Verspätung. . Zwickau, 11. September. Der Vertrag der Stadt gemeinde mit dem Zwickauer Electricitätswerk wegen Er bauung einer elektrischen Straßenbahn von hier nach Marien thal ist nun endgültig abgeschlossen worden. Der Bau be ginnt innerhalb der nächsten Monate. — Ein schweres Ge witter traf gestern Nachmittag hier auf. Ein Blitzstrahl traf auf dem Hauptmarkte einen elektrischen Bahnwagen und beschädigte diesen, während die Insassen mit dem Schreck davon kamen. Der Sturm verursachte an Bäumen und Dächern Schaden. — Der Blitz schlug am Freitag in den Thurm der hiesigen Katharinenkirche, zertrümmerte Holzleisten und zerschmolz die Bleisicherungen der elektrischen Beleuchtung, deren Betrieb eingestellt werden mußte. Freiberg. Zu Ehren des aus seinem Amte scheiden den Herrn Bürgermeister Or. Beck wird nächsten Dienstag Abend im Saale des Gewerbehauses eine Abschiedsfeier statt- finden, zu welcher der Stadtrath öffentlich Einladungen an die Behörden und die Bürgerschaft ergehen läßt. Herr Dr. Beck hatte es Anfang- in Anbetracht seiner nur kurzen AmtS- thätigkeit in unserer Stadt abgelehnt, eine derartige Feier anzunehmen, in Folge zahlreicher au- den Kreisen der Bür gerschaft an den Stadlrath gelangter Reklamationen jedoch hat derselbe gemeint, den wohlmeinenden Absichten gegenüber seine Ablehnung nicht länger aufrecht halten zu sollen. Frankenberg, 11. - September. Ein furchtbares Gewitter, wie wir e» in gleicher Stärke während de« ganzen Sommers nicht erlebten, entlud sich gestern Abend gegen 9 Uhr über unserer Pflege. Blitz folgte auf Blitz, die Nacht taghell erleuchtend, fast ununterbrochen erdröhnten krachende Donnerschläge, während rin wolkenbruchartiger Regen niederrauschte. Noch harte da» Unwetter kaum etwas nachgelassen, al» Keuersignale vom Ktrchthurme den Ausbruch eines Schadenfeuer» in der Landschaft verkündeten. Ein Blitzstrahl hatte da» Wohnhaus de» Lrsch'schen Gutes im benachbarten Mühlbach getroffen und gezündet. Trotz schnellen energischen Eingreifens der Ortsfeuerwehr, der sich bald einige Spritzen au« der Umgebung zugesellten, brannte da stattliche Hau» vollständig nieder, dagegen gelang es, die anderen Gutsgebäude zu schützen. Pretzschendorf, 11. September. Gestern Nachmittag zog über die Frrmensteiner Gegend ein überaus heftige- Ge witter. I« Niederdorf schlug der Blitz i» di« Wirtschaft»» gebäude von Baumgart und legt« dieselbe» i» Asch«. JsD Oberdorfe tüdtet« der Blitz S. Kühe, und auch t« beuachD barten Röthenbach brannte es. Dabei schloßt« es iu» nahm» Friedevach so heftig, daß di« Pfrrdr d«r Fraueistrtner Po« auSgrschtrrt w«rd«a mußten. Glauchau, 11. September. Gestern Nachmittag er-I eignete sich «ährend eine» sehr schwerra Gewitters in de»! Nachbardorfe Jerisau eia recht beklagenswerther Unglückefall.I Der hiesige Restaurateur I., welcher sich in seiner Sommer-» Wohnung in Jerisau befand, war eben i« Begriffe, ein Hch»! auf seinem Grundstücke zu schießen, al» ein greller Blitz vor! ihm niederfuhr und er vor Schreck zu Boden fiel. DadurchI entlud sich da» Gewehr und der Schuß ging dem Unglück,! lichen durch den Leib. Der Schwerverletzte wurde mittel»! Krankenwagens in seine Wohnung nach Glauchau gebracht;! Tharandt, 12. September. Al- am Donnerstag! Nachmittag über Dorfhain und Umgegend ein Gewitter zog,! traf ein Blitzstrahl die von dort gebürtige, auf der Wiese! beschäftigte unverheirathete Hulda Ilgen so schwer, daß da»! 29 jährige Mädchen auf der Stelle getödtet wurde. Dicht! daneben arbeiteten noch eine Frau und ein Mädchen, welche! jedoch keinen Schaden erlitten. "Grimma. Die Entlassung der Reservisten steht! nahe bevor. An die Herren Arbeitgeber ergeht daher noch»! mals die Bitte, etwaige Aufträge den beiden Geschäftsstellen:! Großmühle Grimma oder Wilhelm Hartenstein in Wurzen! baldigst ertheilen zu wollen. Insbesondere suchen zur Zeit! Stellung: 10 Kutscher, 3 Schreiber, 4 Kassenboten, 3 Markt-1 Helfer, 1 Friseur, 1 Bauciufseher, 2 Handarbeiter, 1 Klempner,! 1 Gärtner, 2 Hofmeister, 1 Hutmacher, 1 Maschinenmeister.! Zschovau, 11. S.'pt.'mber. Nachdem bereits am! gestrigen Nachmittag rin heftiges G wüter über unsere! Pflege niedergegangen war, zogen Aoends in der neunten Stunde mit unheimlicher Geschwindigkeit von allen Seiten starke Gewitter heran, die gegen 9 Uhr mit einem kräftigen Regen einsetzten, der in unverminderter Stärke längere Zeit anhielt. Die Gewitter waren sehr reich an Elektrizität, ein schaurig-schöner Anblick war es, den bläulich-gelben Schlangen« I linicn zu folgen, die fast unausgesetzt zur Erde niederfuhren und von mächtigem Donnerrollen gefolgt waren. Unsere Stadt lag selbst nicht im eigentlichen Centrum des Ge- witterS, sodaß elektrische Entladungen hier nicht beobachtet wurden ; dagegen hat der Blitz in unserer näheren Umgebung mehrfach eingeschlagen, ohne jedoch gezündet zu haben. Aus dem Vogtlande, 10. September. Unsere Musikinstrumenterindustrie hat zwar in den ersten sieben Monaten dieses Jahres wieder eine bessere Ausfuhr ihrer Maaren zu verzeichnen, als cs im nämlichen Zeiträume der vergangenen Jahres der Fall war, aber wenn man von einem Aufschwünge des Instrumentenbauer reden wollte, so würde man nicht recht berichten, denn tatsächlich sind die Verhältnisse in diesem Erwerbszweige keineswegs günstige. Die Ursachen davon liegen ja in erster Linie an der Zoll- erhöhung in verschiedenen Ländern, wohin früher eine rege Ausfuhr stattfand. Namentlich haben sich die Äbfatzoerhält- nisse in den Bereinigten Staaten, dem ehemaligen Haupt absatzgebiete, völlig verändert. Auch die sich fortwährend mehr ausdehnende Herstellung von Musikautomaten beein trächtigt den Absatz von Instrumenten einigermaßen. Der Gewerbcverein von Markneukirchen hat eine Commission er nannt, die Vorschläge zur Hebung der Musikinstrumenten» fabrikat'vn machen soll; aber es wird auch ihr schwer werden, durchgreifende Mittel anzugebcn. Auf die Zolloerhälrnissr im Auslande, die das Haupchir.d-rniß bilden, hat ja selbst das Deutsche Reich keinen großen Einfluß. Die Messe m j Leipzig hat einigen Fabrikanten wieder größere Aufträge ge bracht. Adorf, 10. September. Bei den Gewittern, die gestern Nachmittag von 3 Uhr an bis in die Nacht hinein ' das ganze Vogtland durchzogen, wurde in Remtengrün bä s Adorf ein 20jähriges Mädchen, Namens Kreisig, am dem s Kartoffelfelde vom Blitz erschlagt». Die ang stellten Wieder- s belebungsvers-che blieben erfolglos. Adorf, 10. September. Ein hiesiger Arbeiter Haase hatte zu Beginn dieses Jahres iu einer Restauration öffent lich erklärt, daß er vom Herrn Bürgermeister 50 Mk. be käme, wenn er die an der Bahnhofstraße stehende Uhlwarm- sche Scheune anzündete. Die Aeußcrung gab dem Vorsitzen den des hiesigen Arbeitervereins, Haselbauer, Gelegenheit, m einer Versammlung abfällig über den Herrn Bürgermeister zu urtheilen. Deshalb wurde gegen Beide Strafantrag ge stellt und Haase wurde zu 6 Monaten Gefängniß, Hrsclb-amr zu SO Mr. Geldstrafe verurtheilt. Daß an der Behauptung des Haase kein wahres Wort war, versteht sich von selbst, sie hat aber dennoch hier Aufregung verursacht, weil es wie derholt zu Lichtmeß hier gebrannt hat. Berlin. Der Direktor OZkar ^Schuster von der Norddeutschen Handelsgesellschaft, Gründer und Leiter zahl reicher Unternehmungen und Institute, ist verhaftet worden. ES sollen noch weitere Verhaftungen bkvorstehen. Die Ver haftung erfolgte au» einer Droschke heraus,, in der rr ait der ihm sehr nahe stehenden Frau Jtzig, genannt Ilsen, vor deren Wohnung in der Hedem innstraße hielt. Die Ehefrau de» Direktor» Schuster lebt in Dresden. Schuster hat die von ihm gegründeien und geleiteten Institute — die Ber liner Immobilien-Aktienbank, die'Demsche Spar- und Depo sitenbank, den Kaiser Wilhem-Bauverein, die Charlottenburger Terraingesellschaft, ebenso die Rixdorfer, die Berliner Brau hausgesellschaft, eine seiner neuesten Gründungen in der Veteranenstraße usw. — benutzt, um deren Vermögen a« sich zu bringen, so daß sie zum Th:il zahlungsunfähig wurden. Der persönliche Verbrauch Schusters soll ein ge waltiger gewesen sein und wird auf 80000 Mark jährlich geschätzt. Mühlberg. Wie mirgrtheilt wird, sind zwei Pferde von den 12. Husaren au- de« CantonnementS-Quartier i»