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— Die z«r Sr-ubescho1t-rv«g derSagerstraft« z«m Thor I b!S Gude versehen, bis Li-vStaa, den 18. September, «ormitta,« LL «h- gebührenftei an die TÜM IV dE erforderkchcn unterzeichnete Stelle einzureichen, woselbst die Eröffnung der Angebote in Gegenwart der er- inN», ^Eeiusetzerarb^ «teu, veranschlagt auf S8V7,SV Mk. schiene«« Bieter erfolgen wird. Auswahl unter den Bewerbern bleibt Vorbehalten. Bewerber, «elch- di- allgemeinen, und besonderen Vertragsbedingungen nicht vor dem Termine unter ¬ schrieben haben, finden keine Berücksichtigung. Zuschlagsfrist 4 Wochen. Dresden, den 1. September 1896. Königs. Garnison-Baubeamter NI. Dresden. Das Riesaer Tageblatt «schetttt jede» Lag Abends mit Ausnahme der Eon», und Festtag«. Vierteljährlicher vezußsprets bei Abholung tu den Expeditione» tu Ries, und Strehla oder du ch aus« rrilg« frei in, Hau» 1 Mark SO Psg., bei Mhakmg am Schalt« d« katserl. Postanfialten 1 Mark 28 Psg., durch den vrirsträg« stet tu» Hau» 1 Rar» « Psg. «nzrt^Snnah« für dir Numm« b» Ausgabetage« bl» Bormittag S Uhr ohne Gewähr. Dm« und ««lag von Langer L »iuterlich in Riesa. - SeMstrstelk: Kaflauteustraße 89. - Für die Redactton verantwortlich: He.uranu Schmidt Riesa. . Zeichnungen liegen im Dienstzimmer deS Unterzeichneten, DreSdeiwAlbertstadt, Administrations gebäude, Flügel 6. I Ar. 94 zur Einsicht aus und können verdingungSanschläge gegen Er stattung der Selbstkosten daselbst entnommen werden. Angebote sind versiegelt mit der Aufschrift: „Veschottermig der Lagerftratze, Truppenübungsplatz Zeithain" Die Kaiserparade bei Zeithain. kT Paradeschmuck: Halbmond mit rothem beziehentlich weißem Noßschwetf trugen, daS Carabinier- und daS zukünftige Leip ziger Manen-Regiment, das gegenwärtig noch in Rochlitz und Geithain garnisonirt. Es folgten weiter die drei Feldartillerie regimenter Nr. 12, 28 und 32; zwischen den ersten beiden stand die reitende Abtheiluug und den Beschluß bildete das Trainbataillon. Die Ausdehnung jedes einzelnen Treffens betrug 1800 m, so daß daS bloße Auge des Zuschauers nicht auSreichte zum Ueberblick. Befehligt wurde die Parade vom kommandirenden General des Armeecorps, Prinz Generalfeld- Lausitzer Brigade-Regimenter Rr. 102 und 103 den achtziger Jahre« neugrbildeten Regimenter 134 und 13S, ferner die Leipziger Brigade-Regimenter 106 und 107 — die erzgrbirgischen Brigade-Regimenter 104 und 133 — und endlich die sogenannte schwarze Brigade, gebildet auS dem Schützenregiment Nr. 108 und den drei Jägerbataillonrn Nr. 12,13 und 18. Den rechten Flügel de» zweiten Treffe«» bildete die den sächsischen Truppen für die diesjährigen Herbst übungen zugetheilte 4. preußische Garde-Cavallerie-Brigade, bestehend aus dem Leibhusaren-Regiment, dessen Chef der Kais« ist und dem 2. Garde-Manen-Regiment, dessen Ehef der König von Sachsen ist. Dann folgten die drei sächsischen Äavallerie-Brtgaden und zwar: Gardereiter, Oschatzer Ulanen, da» Königs-Husaren-Regiment Nr. 18, dessen Osfizterpferde dm Albert, wie Generalfeldmarschall Prinz Georg führten beide dm Feldmarschallstab, welcher ihnm von de» regierenden Kaiser» Majestät verehrt worden ist, sowie da» breite orangefarbige Ordensband vom schwarzen Adlerordm über der großen General», uniform. Da» gleiche Ordensband hatten angelegt Prinz Fried rich August, welcher al» Brigadefahrer an der Spitze der Gre- nadierbrigade stand, Prinz Johann Georg, welcher die 4. Com pagnie de» SchützmregimmtS Nr. 108 befehligte, Prinz Albert, welcher bei der 1. Compagnie de» 2. Jägerbataillon» Nr. 13 al» Flügeloffizler elngetreten war und endlich auch Fürst Hein- rich XIV. von Rmß, welcher dazu die Uniform de» letztge nannten Bataillon» trug und sich an die Spitze dieser Truppe setzte, al» dieselbe bei dm Majestäten vorüberdefilirte. ? Gegm 12»/, Uhr war die Parade, bei welcher gegen 26009 s Mann vereinigt gewesen warm, zu Ende. Die einzelnen Atome de» seltenen militärischen Schauspiel» begannen alsbald nach allen Himmelsrichtungen zu zerftiebm und bald »arm die vom Paradefelde fortführenden Straßen mit Wagen und Reitern, Radlern und Fußgängern bedeckt. Die Truppen hatten ihren Rückmarsch nach dm Quartieren sofort ««getreten, nachdem sie defillrt waren. Der Kaiser und König Albert versammelten nach der Parade noch die höheren Offiziere um sich und sprachen den selben ihre Anerkennung au» über die auf dem Paradefelde gesehmen Leistungen. Al» di« Fürst« vom Paradeplatze zu- rücksuhrm nach dem Bahnhofe, war wieder Heller Smnmschei« Befehlshaber erhalten hatten, standen die kommandirenden Division»- und Brigadekommändeure an der Spitze ihrer taktischen Verbände. Mit dem Eintreffen dieser hohen Truppenführer ge staltete sich daS bunte Bild, welches der riesige Paradeplatz darbot, von Viertelstunde zu Viertelstunde lebhafter und be wegter. Adjutanten fegten während der Besichtigung der einzelnen Truppenverbände durch ihre Führer mit rasendem Galopp über das Welte Feld, Befehle einholend und über bringend. Gegen r/,10 Uhr war die Paradeausstellung voll endet. Bor der mächtigen Tribüne hatten die Krieger-Vereine mit ihren Banne« Aufstellung gmommm. Soldaten wie Zu schauer harrten gespannt des Eintreffens der Majestäten. Die Zeit des Wartens unterbrach höchst angenehm der Schwarm fremdherrlicher Offiziere in ihren bunten und malerischen Uniformen, die lebhafte Debatten unter den Zu schauem hervorrkefm. Es waren zu der Parade Offiziere entsandt worden von folgenden fremden Staaten: Amerika, Ar gentinien, Chile, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Mexiko, Oesterreich-Ungarn, Rumänien, Rußland, Schweden, Siam und von der Türkei. Die Entfernung der 1. Treffen linie von der Tribüne war leider so sehr groß, daß man nur die Umrisse der Regimenter mit dem Glase zu erkennen ver mochte und der Wind stand außerdem so ungünstig, daß von der Musik so gut »yie nichts mehr zu hören war bei dem Ein rücken in die Treffmlinien. Die Majestäten mit glänzendem Gefolge, in welchem sich unter Andern» befanden: die Prinzen Heinrich, Friedrich Heinrich, Joachim Albrecht von Preußen, der Prinzregent von Braunschweig, Prinz Albrecht von Preußen, Prinz Victor von Italien, Graf von Turin, die bayerischen Prinzen Ludwig, Rupprecht und Leopold, Herzog Johann Albrecht von Mecklen burg-Schwerin, Fürst Heinrich XIV. von Rguß j. L., sowie Erbprinz Heinrich von Reuß j. L. trafen Punkt 10 Uhr auf dem Paradeplatze ein, allerwärt» von begeistert« Jubelrufen der Zuschauer empfangen und begannm sofort die Frontm der Trupp« im Schritt abzureitm, während die Kapellen spielt« und die einzeln« Abtheilungm brigadeweise die Ehrener- sowohl Kadettenkorps und Unterosfizlerschüler, al» auch da» i Weisung durch Präsmtirm ausführten. Der Kaiser trug die Pionierbataillon Nr. 12 zugethellt, erstere bildeten dm rechten, I Uniform seine» sächsischen Kaiser-Grmadier - Regiment« letztere» dm linken Flügel der Brigade, dann folgten: die I mit dem General-Helm und dem breiten grünen Bande die in ! de» Orden» der Rautmkrone über der Brust. König Original-Bericht. Die den Kaisermonövern zwischen Bautzen und Görlitz vorausgegangcne Truppenschau deS Kgl. Sächs. (XII.) Armee korps, in dessen Front Heuer zum ersten Male auch zwei preu ßische Garde-Cavallerie-Regimenter stand«, am heutigen 3. September auf demselben Gelände, wo dereinst im Jahre 1730 August der Starke seine nach dem nordischen Kriege reorganisirte Armee dem preußischen Soldatenkönig und seinem Sohne, dem nachmaligen Friedrich dem Großen, in dem prunk vollen Lustlager bei Zeithain vorsührte, hatte, zumal da über Nacht wider alles Erwart« da» schönste Paradewetter mit Hellem Sonnenschein eingetreten war, Tonsende von Zuschauern nachRiesa und Umgegend gelockt. Der Zuzug derselben nach der dicht am Ge lände des Artillerieschießplatzes errichteten mächtigen Tribüne be gann schon zu früher Morgenstunde zu Fuß und zu Wagen, weil vor Eintreffen derRegimenter auf dem ParadeplatzedasTribünen- Publikum thunlichst schon seine Plätze eingenommen haben sollte. Bereits in der achten Stunde erschienen die zum Absperren des größtentheils durch Wald für das Auge abgeschloffenen mächtigen Platzes befehligten militärischen Abtheilungm zu Fuß und zu Pferde, die sogenannt« Chainepostm. Der Anmarsch der an der Parade theilnehmenden Truppen nahm nach 8 Uhr seinen Anfang und bot, da alle Regimenter mit klingendem Spiel anrückten, ein buntes und schönes militärisches Schauspiel. Hier trabt« die sächsischen Husaren, dort Carabinier» heran, dann erschienen die stolzen Gardereiter auf ihren braunen Pferden, während von anderen Seiten sächsische und preußische Ulanen angeritten kamen, nicht zu vergessen die Gardehusaren, des Kaisers Leibregiment, in ihrem seuerrothe« Attila, der ihnen in der preußischen Armee Len Beinamen „Feuerfunken" verschafft hat. Die Lanzenfähn lein flatterten lustig im Winde, die Trompeter schmettert« ihre flott« Reitermärsche und die blanken Waffen, die bunt« Paradellrider blitzt« und leuchteten weithin über daS mächtige Gelände. Hier rollten die Geschütze der fahrmden und rei tenden Batterien im raschen Tempo über da» Feld und da zwischen marschirt« die verschiedenen Fußtruppen mit entfal teten Fahnen, SachsenS junge Garde: Cadetten und Unterof- fizierschüler, Grenadiere, Pioniere und Linieninfanterie, sowie die schmuck« schwarz« Schützen und Jäger, ein Regiment immer schöner wie das andere. Nach 9'/, Uhr begann, wäh rend die riesige Tribüne sich immer dichter und dichter mit Schaulustigen füllte, da» Gnrückm der einzelnen Bataillone, Escadrons und Batterien in die vorher markirte Stellung», Die Paradestellung zerfiel in zwei Treffen. Im erst« Treffen standen die Fußtruppen mit Gepäck und in weiß« Beinkleidern; die taktisch« Gliederung derselben war genau dieselbe, wie sie die Rangliste angtebt, nur waren der 1. vom Prinzen Friedrich August befehligt« Grenadierbrigade Nachdruck verboten. Der Vorbeimarsch fand nur einmal statt. Die Fuß« truppen defilirtcn in Compagnie-Fronten, die Reiterei eScadron- weise und im Trabe. Bei Beginn de» Vorbeimarsches fing eS an zu regnen, doch Höne es wieder auf, als die Leibgarde husaren, denen der nie fehlende Paradehund behend vorauslkcf, anzutraben begannen. Den Vorbeimarsch der Fußtruppen er öffneten Kadetten und Unteroffizierschüler. Als derselbe begann, und die Leibgrenadier-Kapelle gegenüber dem Aufstellungspunkte der Majestäten ihren schmetternd« Defilirmarsch intonirte, ritt König Albert an die Spitze seiner Trupp«, hinter ihm er- marschall Georg; in den einzelnen Treffen, die keine besonderen löschten Prinz Georg und an der Spitze der Grmadlerbrigade ritt Prinz Friedrich August. Der König und sein Bruder, die sieggekrönt« Führer der Sachsen und der preußisch« Garde im Feldzuge gegen Frankreich 1870/71, begrüßten dm obersten deutschen Kriegsherrn, der hochaufgerichtet im Sattel seinerseits die Hand salutirend an den Helm legte, durch Heven und Senken des Feldhermstabes, während von der Tttbüne und auS dm dichtgedrängt« Reihen der Zuschauer donnemde Hurrah- und Hochrufe erschallten. Sachs«» ehrwürdiger König führt« dem Kaiser auch sei« Leib-Grmadier-Regiment, sei» Garde-Ulanen-Regiment, sein KönigS-Husarm- und Gardereiter-, sowie sein 1. Feldarttllerie-Regktnent Nr. 12 vor, letztere beiden zusammen mit seinem erlauchten Bruder, der seit seinem 50 jährigen Militärdienst-Juhlläum L la suitv dieser Regi menter steht und nun zum ersten Male zusammen mit seinem königlichen Bruder an der Spitze dieser sächsischen Elitetruppen sich zeigte. Außerdem setzte sich Feldmarschall Prinz Georg bei dem Vorbeimarsch auch an die Spitze seiner beiden Regi menter 106 und 108. Erstgenanntes paradtrte zum ersten Male mit denjmigen Fahnenbändern in Grün und Weiß an sein« Feldzeichen, welche ihm König Albert verlieh anläßlich der 60 jährigen Gedenkfeier der Ernennung de» Prinz« zum Chef dieses Regiments. Auch die Fahn« der Kaisergrmadierr zeigten bei dieser Parade zum ersten Male jene Fahnmbänder in Schwarz und Weiß, die der Kaiser seinem Regiment ver liehen hat zum Gedächtniß a.t dm 25. Gedenktag der Schlacht bei St. Privat und an die Teilnahme der Truppe an jenm im Verein mit der preußisch« Garde dort erfocht«« groß« Sieg. Der Kaiser führte dagegen seine sächsisch« Grenadiere (Regiment Nr. 101) uud seine Leib-Garde-Hüsarrn in Person vor, stet» gleich dem Könige von laut« Jubelrufen des viel tausendköpfig« Publikums^ begrüßt. Da» vorübertrabend« Leib-Garde-Husarm-Regimmt in feiner grellbuntes« Uniform und mit de« schwarz-weißen Reiterfähnlein gewährte ein« überaus anziehmdm Anblick, doch auch de» Sachsenkönig» preußische Ulan«, die Gardereiter, KöttigS-Husarm, Ulan« und Carabinier» verfehlten in ihrea<° schmucken Waffen kleidern nicht ihre Wirkung auf die Zusch«rerm«ge, zumal , aber auf dm weiblichen Theil derselben und nur ungern sah I man die bunt« gleichsam vorbeitanzend« Reiterlinien mit dm I flatternden Lanzmfähnlein dem Auge wieder entschwinden. 49. Jahr, W «nd Anzeiger Meblakl «ud Luftiger). Kwtsölatt der König!, «mtShauptmannschast Großenhain, des König!. «nttsgerichts und des Stadtraths ,« Riesa. 295 Donner»»,, 8. September 189«, Abends