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Riesaer H Tageblatt ««d A«r»iger MetlM M Lqei-er). r-ltgramm.Ldr.fi« HAT gL 6 ckH Fcrnsprrchftr»« „TageblaG«, «t.^ 44», H, N HI H. H. H. Nr. 20. der Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa. Auf Fol. 2 des «enoffenschaftsregisters, de« Eredttverei« zu Ries« eittge- trage«« Genoflenfchaft mit «udeschrSutter Haftpflicht i» Riesa betreffend, -ist heute Folgendes verlautbart worden: Die Genossenschaft hat durch Beschluß vom 23. Oktober 188S ein neues Statut angenommen. Durch dasselbe sind Firma und Sitz der Genossenschaft, sowie der Gegenstand des Unternehmens nicht geändert worden. Die von der Genossenschaft ausgehenden Bekanntmachungen sind in dem in Riesa erscheinenden „Elbeblatt und Anzeiger", unterzeichnet mit der Firma des Vereins und dem Namen eines Vorstandsmitgliedes oder dem Namen des Aufsichtsrathsoorsitzenden, zu erlassen. Zu Willenserklärungen für den Verein ist die Unterschrift zweier Vorstandsmit glieder ausreichend und es geschieht die Zeichnung dadurch, daß zu der Firma des Vereins die Zeichnenden ihre Namensunterschriften hinzufügen. Herr Gruft Eduard Müller ist aus dem Vorstande auSgeschieden und Herr Friedrich Ernst Rteoiai in Riesa ist als stellvertretendes Vorstands mitglied neu gewählt worden. Riesa, am 6. Juni 1896. Königliches Amtsgericht. Heiduer. Br Freibank Mesa. Morgen Freitag, den 12. Juni, von Borm. 8 Uhr ab gelangt auf der Freibank im städt. Schlachthof das Fleischeines Schweines zum Preise von 35 Pf. pro '/, kg zum Verkauf. Riesa, den 11. Juni 1896. Die stä-t. Schlachthofverwaltung. Meißner, Sanitätsthierarzt. Kirschen-Verpachtung. Die diesjährigen Kirschennutzungen der Sirschbäume an den hiesigen Straßen sollen Sonnabend, den 13. Juni d. I., nachmittags 5 Uhr im Gasthofe zu Gröba meistbietend verpachtet werden. Bedingungen werden vor Beginn des Termins bekannt gemacht. Gröba, am 8. Juni 1896. A. Otto, Gemeinde - Porstand. 4 es ed atz 40 für daS. „Riesaer Tageblatt" erbitten uns spätesten» bi» H 4 A I» Bormittags v Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. ronnerstag, 11. Avni 189«, Wend» 49. Jahr, Da« Riesaer Tageblatt «scheint jede» La, Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Ve-n-sprei» bet Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch unser, Träger frei in» Hau» 1 Mark SO Pfg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Pfg., durch den Briefträger srei in» Hau» 1 Mark 65 Pfg. Anzeigm-Annahm« für die Nummer de» Ausgabetage» bl» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Aastanienstrabr 59. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. Oertliches und Sächsisches. Riesa, 11. Juni 1896. — Zur Erleichterung des Besuchs der Berliner Gewerbe-Ausstellung werden am Sonntag, den 21. Juni, 5. Juli, 2. und 30. August ds IS. Sonderzüge zu ermäßigten Fahrpreisen von Chemnitz und Plauen i. B. «ach Berlin verkehren. Der Chemnitzer Sonderzug wird au den genannten Tagen vom Chemnitz 4-' Borm., von Bhf. Döbeln 5^ uud von Riesa 5" abgehen und in Ber- lin, Anh. Bhf., 9«» Vorm. ankommen. Die Rückfahrt erfolgt Abends il^s von Berlin und die Ankunft in Chemnitz 4"-. Vorm. Der weitere Sonderzug wird an den obenerwähnten .Sonntagen Plauen i. V. Vorm. 3^ verlassen. Zu diesen Sonderzügen werden Fahrkarten zu bedeutend ermäßigten Preisen mit 1 und 8 tägiger Giltigkeit ausgegeben. Die Fahrkarten mit 1 tägiger Giltigkeitsdauer berechtigen zur Hin- und Rückfahrt nur mit dem Sonderzuge, während die 8 tägigen Fahrkarten zur Hinfahrt mit dem Sonderzuge, zur Rückfahrt aber mit gewöhnlichen Personenzügen gelten. Der Verkauf der Fahrkarten beginnt 3 Tage vor jeder Sonderfahrt und wird am Tage vor derselben Nachm. 2 Uhr geschlossen. Ueber die billigenPreise und sonstigen Bestimmungen giebt eine bei den betheiligten Stationen unentgeltlich zu erhaltende Ucbersicht nähere Auskunft. — Auf dem jetzt stattfindenden Schützenfeste in Leipzig errang Herr Heinrich Brennecke als bester Schütze aus Gtandsestscheibe „Heimath" durch einen sicheren Treffer den 1. Preis: 300 Mark baar in Etui. — DaS Königl. Ministerium des Innern hat mit Rücksicht darauf, daß bei dem gegenwärtigen Gesundheit-zu- stände in Rußland es unbedenklich erscheint, die gegen dieses Land behufs Abwehr der Cholera.Einschleppung erlassenen Sperrmaßnahmen rückgängig zu machen, den Beschluß gefaßt, diese durch die Ministerialverordnung vom 11. August 1892 angeordneten Maßnahmen, soweit solche nach Erlaß der Ber- ordnungen vom 14. Januar, io. März und 22. «gust 1893 überhaupt noch in Geltung find, nunmehr allenthalben wieder zurückzunehmen. — Im Bahnhofsrestaurant Priestewitz fand vorgestern unter Vorsitz des mit der Leitung der Wahl im 6. Bezirke beauftragten CommissarS Herrn Rittergutsbesitzer Richter- Baselitz die Zusammenstellung des Wahlergebnisses sür die Wahl eines Mitgliedes des LandeSkulturratheS statt. Das Resultat war nach dem „Großenh. Tagebl." folgendes: Vou 1179 abgegebenen Stimmmen entfielen 1145 auf Herrn Oekonomierath Steiger-Leutewitz, 16 auf Herrn Ritterguts besitzer Richter-Baselitz, 9 auf Herrn Bezirkssteuerinspektor Größel-Großenhain, 6 auf Herrn RittcrgutSpachter Franz Schäffer-Jahnishausen, 2 auf Herrn Rittergutspachter Lämpe- Zschieschen und 1 auf Herrn Funke Garsebach. Herr Oeko« nomierath Steiger ist staut gewählt. — Die Wahl zweier Mitglieder und zweier Stellvertreter für die land- und forstwirthschaftliche Beruf-genosscnschaft ergab folgendes Resultat: Bon 4744 ab^ gebens» Stimmest entfielen 1092 auf Herrn Gursbes. ThemaS-Lautzschen, 940 auf Herrn Ritter- gutSpachrer Läwre-Z.chie hen, 703 aus Herrn Gursbes. Donal- Sönitz b. M., 452 au Herrn Gutsbest Rautenstrauch-Reiners dorf, 374 auf Herrn Hosrath Dr. Mehnert-Dre-drn, 302 auf Herrn Vorwerksbes. Dressel-Streumen, 267 auf Herrn Bezirkssteuerinspektor Größel-Großenhain, 213 auf Herrn Vorwerksbes. Popendicker-Pochra, 108 auf Herrn Ritterguts- bes. Wolf-Deila und 102 auf Herrn GutSbes. Bennewitz- Krögis. Die weiteren Stimmen zersplitterten sich auf gegen 30 Namen. Gewählt sind somit Herr GutSbes. Thomas- Lautzschen und Herr Rittergutspachter Lämpe-Zschie- schen als Mitglieder, sowie Herr GutSbes. Donat-Sönitzj b. M. und Herr GutSbes. Rautenstrauch.Reinersdor als Stellvertreter zur land- und forstwirthschaftliche» Be rufsgenossenschaft. — Nach einer jüngsten Entscheidung des Reichsgerichts ist jede Störung von kirchlichen Gottesdiensten strafbar, selbst wenn keine Unterbrechung oder Störung der Functionen de» Geistlichen herbeigeführt wurde; ebenso ist die Mitwirkung an der Störung durch lautes Sprechen, Lachen, auffallendes Singen strafbar. Die Strafe lautet auf Gefängniß bis zu drei Jahren. — Ist eine Krankenkasse für die Kurkosten eines geret- teten Selbstmörders haftbar? Diese Frage ist durch einen Prozeß, den der OrtSarmen-Berband gegen die Ortskranken kasse der Gastwirthe Berlins durchgeführt hat, entschieden worden. Die Kasse hat gemäß den Bestimmungen des Krankenversicherung» G.srtzes in ihre Kassen-Satzungcn einen Satz des Inhalts ausgenommen, daß sie bei vorsätzlich her beigeführten Krankheiten nicht haftpflichtig sei. Ein im Gast- wirthSgewerbe beschäftigtes Dienstmädchen stürzte sich nun in selbstmörderischer Absicht in die Spree, wurde jedoch gerettet. Das Mädchen erkrankte in Folge der schweren Erkältung und wurde in einem städtischen Krankenhause auf Kosten der Armenverwaltung ärztlich behandelt. Die Krankenkasse lehnte die Erstattung der Kosten ab, da ihrer Meinung nach eine vorsätzliche Krankheit vorliege. Der Bezirksausschuß aber verurthei.te die Krankenkasse zur Zahlung, da eine Person, welche einen Selbstmord begehen wolle, doch keineswegs die Absicht habe, sich hierbei vorsätzlich eine Krankheit zuzuziehen. DaS Ober-Verwaltungsgericht bestätigte in letzter Instanz diese» Urtheil. — SS ist vielfach darüber Klage geführt, daß Kinder wie Erwachsene Getreidefelder und Wiesen betreten, um Blumen zu pflücken, wodurch den Besitzern oft nicht uner- hebliche Schäden entstehen. Es sei deshalb wiederholt darauf hingewiesen, daß 8 368, Absatz 9 des Reichsstrafgesetzbuches derartige Uebertretungsfälle mit Geldstrafe bis zu 60 Mark bedroht, an deren Stelle im Unvermögensfalle entsprechende Hast tritt. Kötzschenbroda. Der Erdbeeren-Bersandt vom hie- sigen Bahnhof gestaltete sich schon recht erfreulich ; eS werden täglich gegen 400 Kilogramm verschickt. Das Liter kostet 1,50 bis 2 M. je nach Qualität. R. Dresden, 11. Juni. Gestern Abend nach 10 Uhr ging vor dem Kgl. Schwurgericht die zweitäge Verhandlung im Prozeß gegen den Kaufmann und früheren Bankdirector Wilhelm Mohrmann aus Döbeln und den Rechtsanwalt Richard Schenz, der erst kürzlich vom Landgericht zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängniß verurtheilt worden ist, zu Ende. Die Anklage erstreckte sich auf Vergehen gegen das Retch-gesetz vom 20. April 1892, die Gesellschaften mit beschränkter Haftpflicht betreffend und betrügltchen Bankerott resp. An stiftung dazu. Es handelte sich hierbei um die im Dezember 1893 verkrachte, von den Angeklagten gegründete und gelei'ete Gesellschaft Braunkohlenwerke und Briquettesfabrik „Marie". Das Urtheil lautete für Schanz auf 1 Jahr 4 Monate Ge- sängniß und 500 M. Geldstrafe ev. weitere 50 Tage vefäng- niß; für Mohrmann auf 2 Monate Gefängniß. * Dresden. Wie nunmehr 'definitiv bestimmt ist, wird Se. Majestät der König geruhen, den Parademarsch des anläßlich des General-Appelles der ehemaligen Jäger und Schützen in Dresden stattfindenden Festzuges am Sonntag, den 14. Juni, Nachmittags ^4 Uhr, vom Prinzlichea Garten an der Jobann-Georgen-Allee au» abzunehmen. Die Herren Offiziere find gebeten, sich bis zu dieser Zeit am Standplatz Sr. Majestät einzufinden. Um den vielen auswärtigen Theilnehmern nicht zuzumuthen, sich während des dreitägigen Aufenthaltes in Dresden im schwarzen Anzug bewegen zu müssen, ist angeordnet worden, daß der Anzug zum Festzug in das Belieb:« der ZugStheilnehmer gestellt werde. Für den Kommers am 13. Juni haben Ihre König!. Hoheiten Prinzen Friedrich August und Johann Georg ihr Erscheine« bereits zugesagt. Lebhaftes Interesse wird von allen Sein« auch der Festfahrt am Montag, den 15. Juni, entgegen^- bracht und dürfte die Theilnahme an derselben eine j-hr starke werden. Königstein, 9. Juni. Hoch erfreut ist man hierorts darüber, daß nach ReichStagrbeschluß eines der neuen Boll bataillone des sächs. Armeecorps auf die Festung Königstein zu liegen kommt, erhofft man doch dadurch einen nicht uner heblichen Aufschwung unseres gewerblichen und geschäftlichen Lebens. Zittau, 10. Juni. Die Grenzcontrole zwischen Deutschland und Oesterreich wird jetzt auch auf den von den Geschirrführern zum Füttern der Pferde mitgeführten Hafer ausgedehnt! Bisher konnte anstandslos die Tagesration des Pferdefutters mit über dir Grenze genommen werden; neuer- dings verlangen aber die Grenzbeamten auch die Verzollung hierfür, was aber von den Fuhrwerksbesitzern mit Unwillen ausgenommen wurde. Es soll auch schon vorgekommen sein, daß Kutscher, die von dieser Neuerung keine Ahnung hatten und nicht auf der Zollstraße die Grenze passtrten, wegen Zollhinterziehung zur Anzeige gebracht worden sind. Die hierdurch hervorgerufenen Unzuträglichkeiten stehen mit dem Werthe de» Objektes in gar keinem Verhältnis und im In- teresse des ungestörten Grenzverkehrs wäre es dringend wünschenSwerth, wenn die alte Handhabung der Zollcontrole wieder Platz griffe, zumal da die mitgeführten Haferporrionen ausnahmslos zum Verfüttern für das eigene Gespann ver wendet werden, eine Zollhinterziehung also ausgeschlossen ist. Ein bedauerlicher Unfall, dem leider ein Menschenleben zum Opfer gefallen ist, ereignete sich auf dem Bahnhofe in Ostritz. Zur Weiterbeförderung des stark belasteten Güter- zngeS nach Görlitz wurde eine zweite Lokomotive zum Bor spanndienst herangezogen, dieselbe fuhr aber mit solcher Wutt auf den Zug auf, daß beide Maschinen stark beschädigt wur- den. Hierbei erlitt ein vor der ersten Maschine stehender Arbeiter, der die Lokomotiven zusammenkoppeln sollte, starke Verletzungen an der Brust. Er wurde sofort nach Hause geschafft und in ärztliche Behandlung gegeben. Die Ber-