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Mesaer K Tageblatt ««d A«r»rA»r Mttlsll n> Lqcher). DieuSte», S. Amü 1896, Me«»s. öv 131. Amtsötatt der König!. Ämtshauptmmmschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Mesa. M WWtz. Sonnabend, den 13. Juni 18SK, Nachmittags 3V, Uhr Im Verhandlungssaale der Königlichen Amtshauptmannschaft. Die Tagesordnung hängt im Anmeldezimmer der Canzlei zur Einsichtnahme aus. Großenhain, am 5. Juni 1896. Die Königliche Amtshauptmannschaft. 153. v. «ilucki. O. Bekanntmachung. Auf dem Truppenübungsplätze bei Zeithain werden und zwar im Mount Juni am LS.. IS , 1«, 17., 18., SO , »«., SS., SS , »«., »7., SS. und »0. von 7 Uhr Vormittag- btt 1 Uhr Nachmittag», am 24 von 8 Uhr Bormittag» btt 11 Uhr Abend», im Monat Inti am s., «. und 7. von 7 Uhr Bormittag» bis 1 Uhr Nachmittag» Uebnnge« durch Scharfschießen der Artillerie abgehalten, und wird der Schießplatz an jedem Schießtage etwa 2 Stunden vor Beginn des Schießens gesperrt. Außerdem bleibt der Platz während der Nacht vom 24. zum 25. Juni gesperrt. Unter Hinweis auf die Seiten der Königlichen Kommandantur des Truppenübungsplatzes für die Zeit des Schießens getroffenen, in der Bekanntmachung vom 27. April dies. Ihrs, in Nummer SS des Riesaer Amtsblattes angegebenen Lbsperrungsmaßregeln wird hierbei bemerkt, daß vom 13. dieses Monats an auch der vom Lager nach Lichtensee führende Weg, ebenso wie die übrigen den Schießplatz schneidenden öffentlichen Wege, gesperrt sein wird. Wenn es übrigens nach Mittheilung der Königlichen Kommandantur in letzter Zeit wiederholt vorgekommen ist, daß von unbefugten Händen Schlösser an den Schlagbäumen ge waltsam geöffnet und Warnungstafeln zugeklappt worden sind, so findet sich die unterzeichnete Königliche Amtshauptmannschait veranlaßt, das unbefugte Ocsinen der Schlagbäume und der Schösser an denselben, sowie das Zutlappen der aufgemachten Warnungstafeln unter Androhung von Geldstrafe bis 50 Mark oder entsprechender Haft in Zuwiderhandlungsfällen hiermit aus drücklich zu verbieten. Die OrtsbehVrden der umliegenden Gemeinden werden veranlaßt, die Einwohnerschaft der letzteren in der vorgeschriebeuen Werse von gegenwärtiger Bekanntmachung in Kenntniß zu setzen. Königliche Amtshanptmannschaft Sroßenhain, am 4. Juni 1SSK. 1646 r>. b. Wllvcki. Die zur Herstellung der Umwährung im Barackenlager auf dem Truppenübungsplätze Zeithain erforderlichen Arbeiten, alS: Loos I. Erb», Moorer» med Otriometzorbette« im Betrage von ca. 4200 Mk., Loos ll. Zimmerarbeit»« im Betrage von ca. 2300 Mk., mit, bezw. ohne Materiallieferung, sollen in öffentlicher Verdingung vergeben werden. Zeichnungen und Verdingungsunterlagen liegen im Geschäftszimmer deS unterzeichneten Baubeamten, DreSden-Albertstadt, Admiui-rationsgebäud«, Flügel 61, Z. 94 au Wochentage» während der SeschäftSstunden 8—12 und 2—6 Uhr zur Einsicht auS und sind daselbst Ver- dingunaSanschläge gegen Erstattung der Selbstkosten zu entnehmen. Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Herstellung der Umwährung auf dem Truppenübungsplatz Zeithain Loos I. Erd-, Maurer- und Steinmetzarbeiten bezw. Loos II. Zimmerarbeiten", bis Donnerstag, den 18. Juni 1896 Vormittags 11 Uhr postfrei an die vorbezeichnete Stelle einzureichen, woselbst die Eröffnung derselben in Gegenwart der etwa er schienenen Bieter erfolgen wird. ZuschlagSfrift 4 Wochen. Die Auswahl unter den Bewerbern ist Vorbehalten. — Dresden, den 8. Juni 1896. * Königlicher Garnison-Baubeamter »I, Dresden. Freibank Riesa. Morgen Mittwoch, beu 18. Juni von Borm. 8 Uhr ab gelangt auf der Freibank im städt. Schlachthof das Fleisch eines Schweine» zum Preise von 40 Pf. pro »/, Ir« zum Verkauf. Riesa, den S. Juni 18S6. Die städt. Schlachthofverwaltvng. Meißner, Sanitätsthierarzt. D»S Mesaer Tageblatt aschettt frbe» Latz Abend« mit Ausnahme der vom»- «ud Festtage. Vierteljährlicher vegugSpiM bet Abholung in den EMditiou« in Mesa und Strehla oder durch unser, Lrüger frei in« Hau» 1 Mart KO Pfg., bei Abholung am Schlüter der kaffer!. Postanstalten 1 Mark 25 Pfg-, durch den Briefträger frei in» Hau» 1 «art 65 Pfg. WqekgmMnuMtzme für die Nummer de» AustWchDaUS hi» Bmanllkug tz Uhr eher Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle; Kastauteustraß« 59. — Für die Redaktion verantworwch: Hermann Schmidt, Riesa. Oeffentliche Sitzung des Bezirksausschusses Ueber den Verkehr auf den deutschen Wasserstraßen in den Jahren 1872 bis 18S4 veröffentlicht das Ende Mai herausgegebene ll. Heft des Jahrganges 18S6 zur Statistik des Deutschen Reiches eine Darstellung, der wir Nachstehendes entnehmen: Der Verkehr auf der Oder hat infolge Verbesserung des Fahrwassers einen bedeutenden Aufschwung genommen. I« Hafen von Breslau stieg die zur Thalfahrt verladene Gütermenge von rund 74000 Tonnen im Jahre 1880 auf 1218000 Tonnen im Jahre 1894, also um über 1500 Proz., de zu Berg angekommene Gütermenge von 51000 Tonnen im Jahre 1880 auf 331000 Tonnen im Jahre 1884 oder um 543 Proz. Gleichzeitig ist allerdings der Verkehr ober halb Breslau ständig zurückgegangen, doch ist avzunehmen, daß durch die im Herbst 18S5 beendigte Kanalisirung der oberen Oder von der Netßemündung bis Kosel auch dieser Verkehr sich beträchtlich heben wird. Auch auf der Elbe und ihren Nebenflüssen hat, wie die Notirungen in Hamburg, Magdeburg, Schandau und Berlin zeigen, der Verkehr sich ziemlich erheblich gesteigert. Bei Hamburg sind auf der Oberelbe (Entenwärder) zu Berg durchgegangen im Durchschnitt der Jahre 1881 bis 1885 jährlich 165S 000 Tonnen, 18S4 dagegen 2 847 000 Tonnen Güter, die zu Thal durchgegangene Gütermenge betrug an diesem Punkte 1881/85 durchschnittlich 1102000 Tonnen jährlich, 18S4 jedoch 1745 000 Tonnen. Am Güterverkehr zu Berg (dem Abgang von Hamburg) sind hauptsächlich be iheiligt Getreide (18S4 34 Proz. des gesammten Bergver kehrs), Düngemittel, Roheisen, Baumwolle, Petroleum, Oele und Kolonialwaaren, während der Güterverkehr zu Thal (der Zugang nach Hamburg) hauptsächlich besteht aus Zucker (1894 41 Proz. des ganzen Thalverkehrs), Düngemittel, Steinen, Getreide, Satz und Mehl. Dte Zufuhr von Schiffsgütern nach Berlin hat nach den vorliegenden An gaben im Jahre 18S1, in welchem sie aus 2 75S OOO Tonnen zu Berg und 2018000 Tonnen zu Thal sich belief, ihren Höhepunkt erreicht und ist seither wieder etwa» zurückge- gangen. Doch muß dabei berüstchtigt werden, daß der Wasser verkehr der Vororte Berlins in diesen Zahlen nicht enthalten ist, und den letzten Jahren die Lösch- und Ladeplätze immer mehr aus Berlin nach den Vororten verlegt woroen find. Im Jahre 18S4 bestand die Wasserzufuhr nach Berlin zu »1 Pro-, aus Steinen, 17 Proz. au» Breunmaterial, ii Proz. au» Nahrungsmitteln, 5 Proz. aus Holz un> 6 Pro-, aus Kaufmannsgütern. Die SchiffbarkeitS- und WasserstandSverhältnisse de» Rheins sind bis Mannheim hinauf günstig, und nur die badisch-elsässische Strecke läßt wegen der geringen Fahrtiefe zu wünschen übrig. Der Güterverkehr auf dem Rhein über die holländische Grenze bei Emmerich belief sich beim Durch gang zu Berg (der Einfuhr au» Holland) im Durchschnitt der Jahre 1881/85 auf 1726 000 Tonnen jährlich 1894 dagegen auf 4 766000 Tonnen, beim Durchgang zu Thal (der Ausfuhr nach Holland) 1881/85 auf 2594000 Tonnen, 1894 auf s 142 000 Tonnen. Hauptartikel bei der Einfuhr find Erze (1894 35 Prozent von der Gesammtmenge), Ge treide (30 Prozent), Petroleum, Oelsaat, Holz und Eisen; bei der Ausfuhr Steinkohlen (56 Prozent der Gesammt menge), Steine, verarbeitetes Eisen und Eement. Der Floß- Holzverkehr über die holländische Grenze ist seit 1891, in welchem Jahre 40000 Tonnen Flößholz auSgingen, nicht unerheblich zurückgegangen. Tagesgefchichte. Deutsche» Reich. Eine Rede, die viel kommentirt werden wird, hat der bayerische Thronfolger Prinz Lud wig auf dem Bankett gehalten, das die deutsche Kolonie Moskaus zu Ehren der bei der Zarenkrönung anwesenden Deutschen gab, und an dem Prinz Heinrich von Preußen und die übrigen deutschen Prinzen theilnahmen. Präsident Camesasca brachte einen Toast aus auf den Prinzen Hein rich und alle Fürsten, die im Gefolge dieses Vertreters de» I deutschen Kaisers in Moskau erschienen seien. Sofort erhob > sich Prinz Ludwig von Bayern, um gegen den Ausdruck „Gefolge" Verwahrung riazulegen. Er sagte: „Wir sind nicht ein Gefolge, nicht Vasallen, sondern Verbündete des deutschen Kaiser». LlS solche standen wir, wie Kaiser Wil helm 1. immer anerkannt hat, vor 25 Jahren an der Seite de» König» von Preußen, al» solche werden wir wieder zu sammenstehen, fall» Deutschland wieder in Gefahr käme. Dies mögen die Deutschen allerorten bedenken und neben dem große« Vaterland auch die engere Hümath und Anhänglich keit an die angestammte Dynastie «echt vergessen." Fürst Bismarck soll, wie das „Volk" „aus erster Quelle" erfahren haben will, in Bezug auf das Bürgerliche Gesetz- buch erst vor wenigen Tagen gesagt haben: „Der Reichstag wird sich doch nicht den Inhalt dieser Pandorabüchse, von der er »och gar nicht recht weiß, was darin ist, so über den Kopf schitttea lassen!" Bei der Reichstags-Ersatzwahl im Wahlkreise Ansbach hat der Volksparteiler Schriftsteller Konrad mit 6950 Stim men gegen den Konservativen Hufnagel gesiegt. Mit Konrad gewinnt der Reichstag, wie man mitthellt, eine unbestreitbare Intelligenz und die Bolkspartei einen Mann, dessen kernhaft nationale Gesinnung, die auch vor scharfer Judengegners^ c nicht zurückscheut, in den FraktionSfitzungen einigen Staub aufwirbeln wird. Oder es müßte der Politiker Konrad em Anderer werden, als es der Schriftsteller Konrad war. Der ReichStagSadgeordnete Dr. Eigl, bekanntlich Heraus geber de» „Bayer. Vaterland", sollte, der „Allge«. Zrg." zu folge, am Freitag früh wegen eines in Nr. 116 seines Blatte» enthaltenen Angriffe» auf den präsumtiven österreichischen Thronfolger Erzherzog Otto infolge einer Requisition der k. k. Gtatthalterei in Innsbruck durch Befehl des k. k. Be- , zirksgericht- Kufstein auf seiner am Thierse« bei Kufstein belegenen Besitzung verhaftet werden. Dr. Stgl erfuhr je doch noch im letzte-, Augenblick von der ihm bevorstehenden Verhaftung und begab sich sofort über die bayerische Grenz« nach Kiefersfelden, von wo er nach München zurückkehrte. Die „Post" schreibt: „Die beiden deutsch«» Kriegsfahr zeuge, die infolge der Ausschreitungen der Chinesen gegen unsere nach dem himmlischen Reiche entsandten Militärin- structeure den Jangtse-Kiang hinauf nach Nanking beordert worden sind, haben den Platz bereit» erreicht und sind, um nicht in ihm selbst zu liegen, einstweilen bei dem nahen Chiskwang zu Anker gegangen. An Bord des Kreuzer» „Prinzeß Wilhelm" und des Kanonenbootes „IMS" befinden sich gegen 430 Mann. Mit Unterstützung de» deutschen Geschäftsträgers in Nanking wird Corvettencapitän v. Holtzen- dotff als ältester anwesender Officier die Verhandlungen führen. Das dritte nach dem Orte entsandte deutsche Kriegs fahrzeug ist einstweilen noch in Shanghai an der Küste zurück gelassen; jedoch kann es, fall» nochwendig, innerhalb 24 Stunden zu den beiden anderen Fahrzeugen stoßen." Vom Reichstag. Gestern erledigte man zunächst den deutsch-japanischen Handelsvertrag in zweiter Lesung. Nbg. Graf Äanitz (kons.) bedauert, daß den Deutschen in Japan der Grunderwerb nicht gestattet sein solle. StaatSunnister Frhr. ».Marschall erwiderte, es handle sich hierbei ledig lich um Erhaltung de» bestehende« Zustandes und sei nicht, wie der Vorredner meine, etwa» Neues. Der deutsche Handelsvertrag mit Japan decke sich in dieser Beziehung durchaus mit dem englischen. Abg. MÜller-Fulda (C:r.) empfiehlt die Annahme des vertrage». Ii» Laufe der wetteren Debatte betont der StaatSmiuister Frhr. ».Mar schall, daß Deutschland bisher in Japan «ar keinen Schutz