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Riesaer K Tageblatt Mke. Technischen Deputation dahin entschieden, daß die Verwendung von Bleimantelrohre« zu zu DaS Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch unsere Träger frei in» Lau« 1 Mark LO Pfg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Pfg., durch den Briefträger frei inS Hau» 1 Mark 65 Pfg. Anzeigen-Annahme für die Nummer de» Ausgabetages bi» Vormittag 9 Uhr ohne Cewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 59. — Für die Nedaction verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. Bekanntmachung, pneumatische Bierdruckapparate betreffend. Nach Ziffer 1 der Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 27. Juni 1880 — II IA — pneumatische Bierdruckapparate betreffend, dürfen die Rohrleitungen dieser Apparate, insoweit das Bier damit in Berührung kommt, weder aus Kautschuk, noch aus solchen Metallen bestehen, welche bei ihrem möglichen Uebergange in das Bier durch Auflösung der in letzterem enthaltenen oder unter gewissen Bedingungen sich darin bildenden Säure, dem Biere gesundheitsschädliche Eigenschaften ertheilen würden, also namentlich nicht aus Blei, Kupfer, Messing, Zink, vielmehr lediglich auS reinem Zinn oder Glas. Nachdem nun Zweifel darüber entstanden sind, ob hiernach die Verwendung von mit einem Bleimantel umgebenen Zinnrohren, sogenannten Bleimanntelrohren, bei den Rohrleitungen pneumatischer Bierdruckapparate als zulässig anzusehen sei, hat das Königliche Ministerium des Innern auf Grund der eingeholten Gutachten des Landes-Medicinal-Collegiums, sowie der und Anzeiger MM« und Aychch. Telegramm-Adresse ßH HHH- 6 II Fernsprechstelle „Tageblatt", Riesa. 4 N V Nr. 20. der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa 7S. Dienstag, 31. Mürz 18S6, Abends. 4S Jahrg. dem bezeichneten Zwecke fortan nicht mehr als statthaft zu erachten, vielmehr ausdrücklich untersagen ist. Solches wird Verordnungsgemäß hierdurch zur strengen Nachachtung bekannt gegeben. Großenhain, am 26. März 1896. Die Königliche Amtshauptmannschaft. 921 L. V. Wilucki. - Im Hotel zum „Kronprinz" hier soll Sonnabend, den 4. April 1896, 1V Uhr Borm. eine Müller'sche Akkord-Zither gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert wcrd.-n. Riesa, 30. März 1896. Der Ger.-Vollz. beim K. Amtsger. Sekr Elba«. Oertlichrs und Sächsisches. Riesa, 31. März 1896. — Ueber Dienstzeugnisse wird der „L. Z/ aus Anlaß des bevorstehenden Ümzugstermins von juristischer Seite geschrieben: Am 2. Mai d. I. ist seit dem Inkraft treten der revidirten Gesindeordnung für das Königreich Sachsen ein Zeitraum von vier Jahren vollendet. Das an die Stelle der Gesindeordnung vom 10. Januar 1835 ge tretene Gesetz hat nach den Ergebnissen der Praxis entschieden vortheilhaft auf die Beziehungen zwischen Dienstherrschaften und Dienenden gewirkt. Unklarheit herrscht namentlich auf Seiten der Dienstherrschaften vielfach noch über den Inhalt der auf die Ausstellung von Dienstzeugniss.n bezüglichen Vor schriften des Gesetze». Im Hinblicke auf den gegenwärtigen Apriltermin mag darauf hingewieseu werden, daß die Dienst herrschaft in jedem Falle verpflichtet ist, den Tag des Dienst antrittes und denjenigen des Abzuges des Gesinde» in das Dienstbuch zu bewirken. Unterlassung dieser Verpflichtung kann mit Geldstrafe bi» zu 30 M. geahndet werden. Etwas Weiteres außer diesem Eintrag darf die Dienstherrschaft nur dann in das Dienstbuch des abziehenden Gesindes bemerken, wenn letzteres ausdrücklich ein Zeugniß verlangt hat. Ist dies nicht geschehen, so darf mithin auch diejenige Dienst herrschaft, welche ihre Unzufriedenheit mit dem Verhalten des Gesindes zum Ausdruck bringen möchte, dem An- und Ab zugsvermerk etwas Weiteres nicht hinzusügen. Hat aber der abziehende Dienstbste ein Zeugniß verlangt, so ist die Dienst herrschaft verpflichtet, die Zeitdauer des Dienstes und die Eigenschaft, in welcher der Dieustbote gedient hat (z. B. als Köchin), sowie weiter noch anzugeben, ob der Dienstbote fleißig und ehrlich gewesen ist. Außerdem ist die Dienstherr schaft in diesem Falle nicht behindert, wahrheitsgemäße An gabe« über die von ihr während de- Dienstes wahrgenomme nen guten oder schlechte» Eigeuschaften des betreffenden Dienstboten hinzuzufügen. Behauptet da» Gesinde, daß das von ihm verlangte Dienstzeugniß in einzelnen Pu»kten der Wahrheit nicht entspreche, so hat die Polizeibehörde des Dienstortes auf Antrag de- Dienstboten den Sachverhalt zu erörtern und das Ergrbniß dieser Erörterungen in da- Dienftbuch aktenmäßig zu bemerken. Ebenso wenig kann sich die Polizeibehörde der Erörterung und Entscheidung enthalten, wenn Seitens eines Dienstboten« unter der Behauptung, daß ein Zeugniß von ihm nicht »erlangt worden sei, Beseitigung des von der letzten Dienstherrschaft eingetragenen Zeugnisses beantragt wird. In vielen Fällen der letzteren Art würde durch Beachiung der rinschlagenden Gesetzesbestimmungen dieses Beschwerdeverfahren haben vermieden werden können, und dienen vielleicht diese Zeilen dazu, in letzter Richtung aufklärend zu wirke». —* Am 11. -15. Juni dieses Jahres findet im 11. Gau, Königreich Wür ttemberg, und z,^:r in Stuttgart- Cannstatt die Wanderversanimlung und 10. Wander- Ausstellung der Deutsche, Land wirthschafts-Ge- sellschaft, die gegenwärtig 11700 Mitglieder zählt, statt. Nc chdem der Gesammt-Ausschuß in seiner Oktober-Sitzung die ges amte AuSstellordnung für die 10. Wander-Ausstellung der llschaft genehmigt hat, ist dieselbe im Druck erschienen und k ann von der Hauptgeschäftsstelle der Deutschen LandwirthschaftS- Ocjellschast, Berlin S. W., Kochstraße 73, kostenlos bezogen r. .r.<cn. Die Deutsche Landwirthschafts-Gesellschast veranstaltet alljährlich eine Ausstellung und zwar wandernd in allen Theilen Deutschlands. ES hat sich als Regel hcrausgestellt, aus zwei Ausstellungen im Norden eine im Süden Deutschlands folgen zu lassen. So folgt jetzt auf die Ausstellung von Berlin 1894 und Köln 1895 die zu Stuttgart-Cannstatt, welche auf dem bekannten Cannstatter Wasen abgehalten wird. Die Beschickung mit Pferden wird in Württemberg von der dortigen Landgestüts- Kommijsion vorbereitet. Das Landoberstallmeisteramt Mar burg beabsichtigt, 16 Hengste aus dem Landgestüte und dem Remontendepot zur Vorführung zu bringen und das'Königlich Württembergische Kriegs-Ministerium 20 Kavallerie- und 6 Artilleriepferde. Selbstverständlich bleiben diese Vorführungen außer Preisbewerb. Außerdem rüstet sich Baden, die Rhein provinz, Schleswig-Holstein und die Provinz Sachsen, um die Ausstellung mit Pferden zu beschicken. Die Rinderabthei- lung wird den Glanzpunkt der Thierausstellung bilden; eS kommt dies auch schon dadurch zum Ausdruck, daß Se. Majestät der König von Württemberg einen Ehrenpreis für diese Abtheilung gestiftet hat. Selbstverständlich rüstet sich in erster Stelle Württemberg selbst, die Ausstellung möglichst zahlreich mit Rindern zu beschicken, welche auf Veranlassung der württembergischen landwirtschaftlichen Zentralstelle aus be sonderen Vorschauen ausgesucht werden. Das Hauptaufgebot des württembergischen Rindvieh's wird zweifellos den Charakter des Fleckvieh's aufweisen, desgleichen selbstverständlich die Aus stellungen, welche der Verband oberbadischer Zuchtgenossen schaften sowie der Zuchtverband für oberbayerisches Alpenfleck vieh veranstalten. Allgäuer werden durch das Allgäuer Herd buch zur Ausstellung gebracht; ferner erscheinen Pinzgauer und Voigtländer aus Bayern, Glan-Donncrsberger aus der Pfalz, Vogelsberger aus Hessen, Siegerländer aus Westfalen, Vogejenvieh aus Elsaß-Lothringer,, Ostfriesen aus Hannover, Breitenburger aus Schleswig-Holstein und niederrheinisches Vieh aus dem Rheinland. Die Rheinländer glauben zwecks Einführung ihres Schlages nach dem Elsaß gerade in Stutt gart erscheinen zu sollen. Ausgestellt werden auch Schweine, Ziegen und Geflügel. Die Anmeldefrist ist mit dem Schluffe des Monats Februar abgelaufen. An Preisen sind bis jetzt ausgesetzt 90 000 Mk. Geldpreise und 350 Preismünzen. Außer der Deutschen Landwirthschafts-Gesellschast betheiligen sich hieran: Magistrat der Stadt Tannstatt mit 5000 M., Ministerium des Innern, Karlsruhe mit 7150 M., Ministerium sür Elsaß-Lothringer, mit 2000 M., Königlich Württembergische Centralstelle für die Landwirthschast in Stuttgart mit 15 000 M., die Stadt Stuttgart mit 5000 M., Königlich Württembergische Landgestütskommission in Stuttgart mit 1000 M-, Landes- kultnrrath für dos Königreich Sachsen in Dresden mit 500 M., Verein zur Förderung der Moorkultur in, Deutschen Reiche in Berlin mit 300 M., Landwirthschaftlicher Kreisausschuß von Oberfranken in Bayreuth mit 200 M., Wilhelm Schreiber, Stendal mit 100 Bi., König!, bayerisches Staatsministerium des Innern in München mit 3000 M., Verein der Vogel freunde Stuttgart mit 60 M., Se. Majestät der König von Württemberg mit 1 Ehrenpreis, Teltower landwirthschast!. Verein zu Berlin mit 2 Ehrenpreisen. Die 11. Wander- AuSstellung im Jahre 1897 wird in Hamburg statt finde» , die Vorbereitungen sind bereits in gewohnter und be friedigender Weise im Gange. Es handelt sich hier zunächst um die genaue Feststellung der Platzverhältniffe. Das be rühmte, zwischen Hamburg und Altona gelegene Heilige-Geist- feld, das für jede größere Ausstellung Hamburgs benutzt wird und auch schon zweimal den vielen von uns wohlbekannten internationalen landwirthschaftl. Ausstellungen gedient hat, hat seit der letzten, im Jahre 1883 abgehaltenen Schau wesent liche Aenderungen dadurch erfahren, daß einzelne Theile aus der Südostseite und im Nordwesten zu andern städtischen Zwecken abgetrennt worden sind. Doch ist zwischen diesen zwei Abschnitten ein stattliches, in jeder Beziehung günstig ge legenes, annähernd rechteckiges Grundstück von 23 du übrig geblieben, das für die Ausstellung einen genügend großen Raum bietet, selbst wenn dieselbe das Maximum der zu er wartenden Beschickung erreichen sollte. Auf Grund einer mit den Baubehörden der Stadt veranlaßten Zusammenkunft hat der Staat Hamburg den erforderlichen Platz zur Verfügung gestellt. Der Entwurf eines Ausstellungsplanes wurde in der Oktobersitzung bereits dem Gesammt-Ausschuß der D. L.-G. vorgelegt, der von dem cndgiltigen Arrangement ohne Zweifel nur wenig abweichen dürfte. Eine Komitee ist bereits zu sammen berufen, welches den Kern der Ortsausschüsse bilden wird. Für die 12. Wander-Ausstellung in Dresden 1898 ist bezüglich der Platzfrage seitens deS Direktoriums des Rathes der Kgl. Haupt- und Residenzstadt dahin entschieden, daß der im Jahre 1898 fertige Ausstellungspalast unter ge wissen Bedingungen zur Verfügung gestellt werden könnte. Wichtiger für die Ausstellung ist allerdings das umliegende Gelände. Es steht fest, daß sich die Ausstellung in der Pir naer Vorstadt um die Lennöstraße und den vorderen Theil des großen Gartens gruppiren wird. So sind die Einleitungen getroffen worden für eine weitere fruchtbringende Thätigkeit der Gesellschaft; besteht doch diese auf dem Gebiet des Aus stellungswesens darin, daß sie sich nicht mit einer einmaligen Schaustellung begnügt, sondern daß sie solche planmäßig von Jahr zu Jahr veranstaltet, um so durch dauernde zweckent sprechende Vorführungen der landwirthschaftl. Erzeugnisse auf allen Gebieten, sowie der neuen und alten Hilfsmittel eine kräftige und zielbewußte Förderung der Landwirthschast her- beizuführen. -j- Dresden. Der König und die Königin, die Prin zen und Prinzessinnen des Kgl. Hauses, die Generalität so wie zahlreiche Würdenträger wohnten heute Bormittag dem Preisreiten im Reithause der Gardereiterkaserne bei, da» der Dresdner Reitverein daselbst veranstaltete. Dresden. Ein neuer großartiger Straßendurchbruch ist sür die allernächste Zeit hier geplant. SS handelt sich um die Entlastung der Wilsdrufferstraße, in der der Verkehr zu gewissen Zeiten manchmal lebensgefährlich ist. Mc.a beabsichtigt nunmehr an eine Verbreiterung der großen Brüdergasse heranzutreten, zu welchem Zwecke die eine Front vollständig niedergerissen werden soll. Die «eisten Grund stücke sind zu diesem Zwecke bereits von der Stadt angekauft, welche auch die ganze Angelegenheit in die Hand genommeu hat. Mit de« Durchbruch wird einem ost empfundenen Uebelstand abgeholfen. Schandau, 30. März. Ara gestrigen Tage wurde da« Kurhaus Schandau sür diese Saison eröffnet. — Bi» mir Mitte April werden sämmtliche Höheugas-yä rscr der sächsisch böhmischen Schweiz für den allgemeinen Ve kehr geöffnet sein. Bautzen. Eine Art Duellwuth sch, in: auch hier zu grassiren. Man schreibt dem „Berliner Tageblatt" darüber: Hier ist ein wahres Duellfieber ausgebro in:. A:n i. März hat der Oberst a. D. v. Schwanewede d.'n praetisöen Arzr Dr. Rohr auf Pistolen gefordert. U^ache. der Forderung war ein Zeitungsartikel, in welchem. Or. R.hr ^,ez.>n da neue sächsische Wahlgesetz Stellung nah,»!, für das v. Sch. ' in einem vorher erschienenen Artikel ein^treten war. T i.rch