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Riesaer K Tageblatt Donnerstag, 27. Februar 1896, Abends S80 L. Brehm. Die zum Umbau der Markedeutereieu im Barackenlager Truppenübungsplatz Zeithain erforderlichen Grd», Maurer-, Steinmetz- und Zimmerarbeiten im Betrage von ca. 10300 Mark sollen in einem Loose in öffentlicher Verdingung vergeben werden. DaS Rtrsarr Tageblatt «scheint jede« Lag Abend« mit Ausnahme d« Sonn, und Festtage. Bterteljllhrltcher Bezugspreis bet Abholung tn den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch unsere Träger frei tn» Hau» 1 Mark SO Pf., bei Abholung am Schalt« d« katserl. Postanstaltrn 1 Mart 25 Ps., durch den Briefträger frei in« HauS 1 Mark SV Pf. Anzeigen-Amahme für die Nummer d«S Ausgabetage« bi« vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich i« Riesa. — GeschLstSiiell«: chaftanienftraste SS. — Für dl« Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. Bekanntmachung, den Handel mit Giftfarben betreffend. Bei Ausführung und Handhabung der Anordnung des Ministeriums des Innern vom 6. Februar 1895, den Handel mit Giften betreffend, (Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 15) hat es sich herausgestellt, daß in den betheiligten Kreisen vielfach Unklarheit darüber herrscht, welche der im Handel befindlichen Farben zu den Giften im Sinne der Anlagen zu dies« Anordnung gehören, zumal sich die Bezeichnungen der letzteren nicht immer mit den dafür »m Handel gebräuchlichen decken, erstere Bezeichnungen auch die Zusammensetzung dn betreffenden ^Farben nur ausnahmsweise erkennen laffen. Nachdem nun zur Beseitigung dieser Zweifel von den beiden staatlichen Apothekenrevisoren »in Berzeichniß der gebräuchlichsten Biftfarben unter gleichzeitiger Bezeichnung mit ihren HandelS- amen aufgestellt und vom Königlichen Ministerium des Innern anher mitgetheilt worden ist, wird Solches verordnungsgemäß mit dem Hinweise darauf hiermit bekannt gegeben, daß das Berzeichniß zur Einsichtnahme Seiten der Betheiligten in der Canzlei ver unterzeichneten König lichen Amtshauptmannschaft bereit liegt. Großenhain, am 2b. Februar 1896. Die Königliche Amtshauptmannschaft. v. WUu«. Die zum Neubau zweier Offiziers-Pf. rdeställe für je 40 Pferde auf dem Truppen-Uebungs- platz Zeithain erforderlichen Arbeiten, als: l,nn8 I. Erd-, Maurer- und Gteinmrtzarbeiten, im Gesammtbetrage von ca. 31600 Mark, 1,008 II. Zimmerarbeiten, im Gesammtbetrage von ca. 11000 Mark, I,oo8 III. Tchiofferarbeiten, im Gesammtbetrage von ca. 9500 Mark, sämmtlich einschließlich Materiallieferung, sollen in öffentlicher Verdingung »ergeben werden. Zeichnungen und Verdingungsunterlagen liegen im Geschäftszimmer des unterzeichneten Garnison- Baubeamten, Dresden-Albertstadt, Administrationsgebäude, Flügel Q k, 94 an Wochentagen während der Geschäftsstunden 8—4 Uhr zur Einsicht aus und sind daselbst Verdingungsan schläge gegen Erstattung der Selbstkosten vom 28. Februar ab zu entnehmen. Angebote sind versiegelt mit der Aufschrift: „Neubau zweier Offiziers-Pferdeställe, Truppen- Uebungsplatz Zeithain" E>v-, Maurer- und Steinmetzarbeiten, bezw. Zimmerarbeiten, bezw. Schlofferardeiten, Loos I, oder Loos It, oder Loos UI bis Sonnabend, den 7. März 189k für Erd-, Maurer-, Steinmetzarbeiten Loos l 10*/, Uhr Vorm., - Zim mei ar beiten - U 11 - - - Schlosserarbeiten - UI 11*/, - - postfrei an die vorbezeichnete Stelle einzureichen, woselbst die Eröffnung der Angebote in Gegen wart der etwa erschienenen Bieter erfolgen wird. Zuschlagsfrist: 2 Wochen. Die Auswahl unter den Bewerbern ist Vorbehalten. Dresden, am 26. Februar 1896. . * Königlicher Garnison-Banbeamter, III Dresden. Zeichnungen und Verdingungsunterlagen liegen im Geschäftszimmer deS unterzeichneten Baubeamten, Dresden-Albertstadt, Administrationsgebäude, Flügel 6 I, 94 zur Einsichtnahme aus und können Berdingungsanschläge daselbst gegen Erstattung der Selbstkosten entnommen werden. Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Truppenübungsplatz Zeithain, Umbau der Markedentereien Loos I" versehen, bi» Donnerstag, den 8. März Vormittags 11 Uhr postfrei an die vorbezeichnete Stelle einzusenden, woselbst die Eröffnung in Gegenwart der etwa erschienenen Bieter erfolgen wird. Zuschlagsfrist 4 Wochen. Auswahl unter den Bewerbern bleibt Vorbehalten. Dresden, den 24. Februar 1896. Königl. Garnison-Baubeamter III Dresden. Mke. Das unterzeichnete Amtsgericht hat heute auf Fol. 38 des Handelsregisters für seinen Bezirk, die Firma C. A. Düriche« Nachfolger in Niesa betreffend, verlautbart, daß Herr Steinmetz Friedrich Hermann Krake in «iefa ausgeschieden ist. Riesa, am 26. Februar 1896. Königliches Amtsgericht. Heldner und Anzeiger Meblatt m- Aifttzn). Telegramm-Adresse Hb m 4 sL K ckA Fernsprechstele „Tageblatt", Riesa. AH, AAH H, N V H, H, H, Nr. SO. der Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa 48. Donnerstag, 27. Februar 1896, Abends. 49. Jahrg. OertlicheS «nd Sächsisches. Riesa, 27. Februar 189S. — Nichtamtlicher Bericht über die vorgestern stattge habte öffentliche Stadtverordnetensitzung. Anwesend waren die Herren Barthel, Berg, Braune, Donath, Förster, Hammitzsch, Heinrich, Heldner, Dr. Mende, Nitzsche, Pietsch mann, Richter, Schütze, Starke, Thalheim und Thost; ent schuldigt war ausgeblteben Herr Fritzsche, unentschuldigt Herr Barth. Als RathSdeputirte wohnten der Sitzung bei die Herren Stadträthe Grundmann, Hynek und Barth. Unter Leitung des Vorsitzenden des Kollegiums, Herrn Rendant Thost, gelangten in dieser Sitzung die nachstehenden Gegen stände zur Berathuug und resp. Beschlußfassung: 1. Die Deutschen in Lilli haben anläßlich des Vorgehens der dortigen slovenischen Bewohnerschaft zur Unterdrückung des DeutschthumS den Beschluß gefaßt, zur Erhaltung und Förderung des DeutschthumS ein deutsches Studentenheim zu gründen, um hierdurch den deutschen Eltern Gelegenheit zu geben, ihren Söhnen deutschen Unterricht genießen zu lassen. Der Ausschuß dieses deutschen Studentenheims wendet sich > u. A. auch an den hiesigen Stadtrath mit der Bitte um eine ! Unterstützung zur Gründung eines deutschen Studentenheims l in Lilli. Der Stadtrath hat hierzu de» Betrag von 15 M. verwilligt und ersucht das Kollegium, diesem Rathsbeschlusse beizutreten. Nachdem Bors. Thost die Frage de- Stadtv. Thalheim, ob es sich hier um eine einmalige Unterstützung handele, mit ja beantwortet, genehmigt das Kollegium ein stimmig den vom Raihe bewilligten Unterstützungsbeitrag. 2. Zu der von der Stadt veranstalteten Feier der 25- jährigen Wiederkehr des Tages der Wiederausrichtung des Deutschen Reiches, welche am Abend des 18. Januar cr. im Saale des „Wettiner Hof" stattgefunden hat, hatte das Kolle gium in seiner Sitzung »om 14. Januar einem Rathsbeschlusse gemäß den Betrag von 200 M. verwilligt. Die Gesammt- kosten der Feier haben jedoch die Höhe von 311 M. 80 Pf. erreicht und der Stadtrath ersucht nunmehr da» Kollegium um Nachverwilligung der fehlenden tll M. SO Pf. Stadt». Hammitzsch bemängelt die Nachvevwiuigungsforderung des Rathrs, e» nütze hiernach die vorherige Bewilligung einer Summe nichts. Der für Len Fistr. dner ausgegebene Betrag sei ein zu hoher. Stadtrath Barth: Der Leiter de« Festes, Herr Stadtrath Bretschneidrr, habe bei Bewilligung der ersten Forderung noch nicht gewußt, in welcher Weise die Feier vor sich gehen werde, die Entscheidung hierüber sei erst in letzter Stunde erfolgt, der Kostenpunkt habe sich deshalb vor her in seiner Höhe nicht mit Bestimmtheit feftstellen lassen. Stadto. Schütze, welcher Mitglied des Festkomitees gewesen, findet das Honorar für den Festredner nicht für zu hoch. Er sei überhaupt von vornherein der Meinung gewesen, daß zu dieser Feier ein Betrag von wenigstens 300 M. erforder lich werde. Nachdem Stadtv. Hammitzsch sich noch dahin ausgesprochen, bei ähnlichen Anlästen den einmal »erwilligten Betrag nicht zu überschreiten, genehmigt das Kollegium nach Lage der Sache die Nachverwilltgung »on 111 Mk. 80 Pf. einstimmig. 3. Der Schneidermeister Johann Friedrich Weber, nach ringezogenen Erkundigungen und den Urtheilen mehrerer Kollegiumsmitglieder ein fleißiger und strebsamer, aber un bemittelter Mann, der seine wohlerzogenen schulpflichtigen und nach Aussprache der Schuldirektion fleißigen und würdigen fünf Kinder den Schulunterricht in der Mittleren Bürger schule genießen läßt, war im Jahre 1895 mit eine« größeren Schulgeldreste im Rückstand verblieben. Bei seiner Mittel losigkeit hatte er sich mit einem Gesuche an den Stadtrath gewandt und um Erlaß des SchulgeldresteS gebeten. Gleich zeitig richtete er ein Gesuch an den Rath mit der Bitte, um Be lastung seiner Kinder in der Mittleren Bürgerschule gegen Zahlung de» Schulgeldes für die Einfache Schule. Auf Befürwortung der Schuldirektion und des betreffenden BezirkSvorsteherS hat der Stadtrath beschlossen, diesem letztere» Ersuchen zu will fahren, dem Bittsteller aber einen Schulgeldrestbetrag in Höhe von 25 Mark zu erlassen, ihm auch aufzugeben, den übrigen Restbetrag nach und nach abzuzahlen. Nachdem die Stadtv. Hammitzsch, Schütze, Heinrich und Dr. Mende den Rathsbeschluß befürwortet, wird derselbe einstimmig ange nommen. 4. De» Rathsbeschlüssen gemäß genehmigt das Kollegium einstimmig die Stellung der Handelsfrau Auguste verehr!. Klinger geb. Bäger, des Handarbeiters Ernst Röder und de» Handarbeiters Valentin MachenSky unter das Restanten regulati». 5. Nach geometrischer Feststellung ist zur Herstellung des Poppitzer Platzes von der dem Gutsbesitzer F. W. Rische gehörigen Parzelle Nr. 534V des Flurbuchs für Riesa seitens der Stadt ein Stück Land von 7 qm in Anspruch genommen. Herr Rische, welcher anfänglich für dieses Stückchen Land den Preis von 3 Mark pro qm verlangte, hat denselben auf 2 Mark herabgesetzt mit der Bedingung, daß die Kosten der Besitztitelberichtigung von der Stadt übernommen werden. Der Rath hat sich mit dieser Forderung einr erstanden er klärt und das Kollegium thut einstimmig desgleichen. 6. Ueber die Fassung eines Zusatzes zu § 22 des vom Kollegium bereits genehmigten Entwurfes einer neuen Spar kastenordnung für die Stadt Riesa, welcher vom Stadtrath nachträglich durchberathen und genehmigt worden ist, entspinnt sich eine lange Debatte, an der sich die Herren Stadträthe Hynek und Barth und die Stadtv. Heinrich, Pietschmann, Braune, Schütze, Dr. Mende und Heldner betheiltgen. Schließlich wird der Zusatz zu dem genannten H in der »om Stadträthe genehmigten Fassung gegen die Stimmen der Stadtv. Heldner, Dr. Mende und Pietschmann angenommen: Der betreffende Zusatz lautet folgendermaßen: „Sinkt der Reservefond unter 8*/,«/<» aller Einlagen, so ist demselben die Hälfte de« Reingewinnes wieder so lange zuzuführen, bi» er die Höhe von 8'/,»/, erreicht hat." 7. Der Stadtrath ersucht das Kollegium, an Stelle der nach abgelaufener Wahlperiode ausscheidenden Bezirksoorsteher Schneidermeister Hofmann und Tischlermeister Heinrich, sowie der Bezirksvorsteherstellvertreter Rentier Donath, Feilenhauer meister Ulbricht, Stadtrath Bretschneidrr und des mit Tode abge gangenen Kaufmanns Lademan» Wahlvorschläge zu machen. Nach dem OrtSstatut für die Stadt Riesa sind vom Kollegium für jeden zu wählenden Bezirksvorsteher drei hiesige Bürger dem Stadt rath in Vorschlag zu bringen. Hiernach werben durch Zuruf in Vorschlag gebracht für den Bezirksvorfteher Hofmann die Herren Schneidermeister Hofmann, Ligarrenfabrikant Stadtv. Thalheim und Schmiedemeister Zimmermann; für den Be- zirk-vorsteher Heinrich die Herren Tischlermeister u. Stadto. Gustav Heinrich, Sattlermeister Haubold jun. und Friseur Blumenschein und für den Bezirksoorsteherstellvertreter Late- mann Herr Kaufmann Bernhard Müller. 8. Hierauf gelangen zur Berathung die Abschnitte 1 bis 18 des städtischen Haushaltplanes ans da« Jahr 1896, wäh rend der mit zur Berathung auf der Tagesordnung befind liche Abschnitt 19, Rittergut betreffend, wegen vorher noch durch den Ritterguts- und den Bauausschuß vorzunehmcnder Durchsicht der vom Stadtbauamte ausgestellten Kostenvoran schläge über die von beiden Ausschüssen vorgeschlagenen «ich