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" GM lupgDr « bWispM« Pzch.on^mmlsÜ^^r es würde sich dann «o ähffl») ^fl,,KäWa. Herausstellen, daß die Sache ganz liege,, oA»ist« hier »orgetragrn worden sei. Abg. G . Roo n ^köns) betonte, man möge sich durch die agitatorisch.n Besckivcrden an der Bortresflichkeit unseres Hauses nicht be irren lassen. Das Duell, über da« der Abg. Bebel ebenfalls Klage geführt habe, sei ein nothwendiges Uebel. (?) Abg. Lieber (Etr.) hätte gewünscht, daß der Kriegsminister alle einzelnen Beschwerdefälle amtlich behandelt hätte, denn er halte die Sache für ernst; indessen, so sehr er geneigt sei, den Abg. Bebel ernst zu nehmen, so warne er doch davor, die Beschwerdefälle schon deshalb für wahr zu nehmen, weil sie hier vorgebracht worden seien. Da« Duell veruri heilten seine politischen Freunde auf da« Entschiedenste. Zum Schluß wanttr sich der Redner gegen die Versuche, da« Ansehen un- serer Armee zu verkleinern. Der Kriegsminister Bronsart v. Schelle ndorff bemerkte, daß er auf Beschwerdefälle, ron u nen ihm nichts bekannt sei, nicht eingehen könne ; mit der Bemängelung des Abg. Lieber waren übrigens nicht alle seine Parteifreunde einverstanden. Abg. Haußmann (südd. VolkSp.) wünschte eine Beschleunigung der Reform der Mi- lilärstrasprozeßordnung und eine Berringerrung der Pensio« nn ungen von Offizieren. D-r kri-gsminister Bronsart von SchcUendorff erklärte, er habe seiner Mittheilung über den Stand der Reform der Militärsirafprozeßordnung bei der ersten Lesung des Etats nichts hinzuzusügen und nichts hin- wegzuuehmcn. Dir Behauptung, daß faliche militärische Be richte an die Vorgesetzten erstattet würden, weise er als völlig ung rechtfertigt zurück. Abg. Spahn (Ctr.) betonte, daß alle seine Parteifreunde mit den Bemängelungen des Abg. Lieber einverstanden seien. Der Kriegsminister erwiderte Bo« Reichstag, l . . __ rathung de« Etat« der HeerMktLaMitgUfarch Mbgv BxbieH (st»M »lgchtk^WgMMA'Übet uuMichr Vorkommnisse i« Heere,HaLo» Der Wegsmiuister Bronsart v. Schelle n- dorfs 'nigMete.'rvßf die alljährlichen Beschwerden de« Abg. Pracht, Ä^rauf der General- , dass solche Beschwerden der W HiplsUNg vorgelegt werden sollten; wahrscheinlich ebenso, wie in anderen " ' > anders Graf von i^nSonnabend^te^tüieÄ-^ ^rauf, da^ ^si^e^n^m^ttmr »«nähme geirrt hätte. . - WtzTvWchsml«täottöjd.) führte au«, daß in dem Verein christlicher junger Männer, den der Abg. Graf Roon auch für Ofßzierburschen empfohlen hatte, Politik getrieben werde, wie ein Vortrag de« früheren Jesurtenpater« Grasen Hoen«- broech beweise. Als der Redner hierüber einen Zeitung«, bericht verlesen wollte, wurde er vom Präsidenten zur Sache gerufen. Abg. v. Bennigsen (natlib.) hob hervor, daß der Ehrbegriff, wie er in vielen «reisen unsere« Volke« zu fin den sei, da« Duell in gewissen Fällen nothwendig mache. (?) Unsere Armee stehe bet allen Völkern im höchsten Ansehen, und e« sei ein vergebliche- Bemühen, diese« An rhen ver- kleinern zu wollen. Wenn auch der Abg. Bebel da« volle Recht habe, einzelne Vergehen hier zur Sprache zu bringen, so sei es doch ganz falsch, au« den Einzeliällcn einen Schluß auf da« Ganze zu ziehen. Noch nie sei ein Krieg so human geführt worden, wie der deutsch-französische, und da« zeuge doch nicht von dem Geist der Rohheit, der nach dem Abg. s Bebel in unserem Heere herrschen solle. Wir würden uns den Stolz nicht ausneiben lassen, den wir an dieser herr lichen Institution hätten. Abg. Graf o. Bernstorsf (Rüchsp ) nahm den Verein der christlichen jungen Männer gegen die Angriffe des Abg. Schönlank in Schutz Abg. Werner (Reforwp) wies die Angriffe der Sozialdemokraten gegen da« Heer mit Entrüstung zurück Abg. Haußmann (tüt -. Bo ksp.) bemerkte, er habe nicht im Allgemein n von ül'ck n militärischen Berichten gesprochen, sondern nur einige Einzel- fälle gemeint. Der Kriezrminister Bronsart v. SchcUendorff sprach seine Befriedigung darüber aus, daß er dcn Vorredner f mr verstanden habe. Derartige Einzel'älle eignet n sich aller- f Lings nicht zur Behandlung im Plenum. Abg. Schall (kons.) wankte sich gegen den Versuch des Abg. Bebel, das Ansehen i der Armee herabzusetzen. Abg Bebel (sozd.) betonte, ,r habe mit seinen Beschwerden die Institution der Armee nicht angreifen wollen; denn die Armee >ei wie die Dinge in Europa heute lägen, eine Notwendigkeit. Schönfärber-i werde er aber niemals treiben. Die Vorwürfe gegen ibn seien nicht gerechtfertigt, denn er habe niemals so sachl'ch ge sprochen, als diesmal. Türkei. Der Sultan verlieb dem bulgarischen Minister > des Aeußercn, Natschowitsck, den Großkordon des Osmanye- Orden«. — Gestern fand in Konstantinopel die feierliche Eröff ¬ nung eine« Berein«hause« »er „Union fra«-aise" statt, welche« »i eine« Kostenaufwand von S00000 Fr«, errichtet worb«« ist! Marktberichte. Großenhain, 15. Februar. 85 Kilo Wetz« M 12,78 bi» 13,50. 80 Kilo Roggen R. 10, bl« 10L0. 70 Kilo «erste M. 9,- bl« 10,-. K Kilo Hafer M. 8,20 b» 8.70. 78 KU» Hrtdekor» M. 10,- bi« 10,20. 1 Kilogramm Butter « 1§0 bi« 2,08 Chemnitz, IS. Februar. Pro 80 Kilo Wetzen, fremde Sorte« Mk. 7,88 bi« 8,85, weih und bunt, Ml. , sächs., gelb Mk. 7M bi« 8,15. Roggen, sächs. u preuß. M. 6,75 bi« 8,90, hirs. M. 8,50 bi« 8,60, fremder M. 6,60 bt« 6 8türk. M.-,-bi«Braugerste, fremde, M«. 7,38 bis 9,-, sächs. Mk. >>85 bi« 7,40. Futtemrrste Mt. 5,70 bi« Hafer Mk 8,25 bl« 8,80, durch Regen beschädigt, Mt. —, di« -, -. Kocherbsen Mk. 7,78 bi« 8,7t. Mchb- und Futtererbsen Mk. 6,80 bi« 6,98. Heu Mk. 2,75 bi« 3,80. Stroh Mk. 2,60 bi« 3,-. Kartoffeln M. 2,- bi« 2,30. Butter pro 1 Kilo Mk. 2,30 bi» 2,80. Leipzig, 15. Februar. (Produktenbörse.) Weizen loco M. 185 bi« 162, fremder M. 160-170, flau. Roggen loco M. 133—136, flau. Hafer loco M. —. Rüböl loco M. 47'/. bez , matt. Sptrttu» loco M. —. 50 er loco M. 83,80, 70er loco 33ZO «. Hamburger jhutiermttteliuarkt. Originalbericht von G. L Ö. Lüder«.j Hamburg, 18. Februar 1376. Trotz etwa« schwächerer Haltung der Getreidebörsen machte die steigende Preisbewegung am Futtermtttelmarkte auch in dieser Woche wettere Fortschritte. Bei der Knappheit greifbarer Waare scheinen sernere Preiserhöhungen für nahe Lieferungstermin« bevorzustehen. Baumwollsaatmehl etwa M. 4.— bi« M. 6. - '/«, Ko. höher gegen die Vorwoche. Kleie wenig verändert. ReiSfuttcrmehl 24—28»/, Fett und Protein - ohne Sehaltsgarantie ReiStlete Getrocknete Getreideschlempe Getrocknete Biertreber 24 - 30»/, Fett ».Protein Erdnußkuchen und Erdnußmehl Baumwollsaatkuchen und Baumwollsaatmehl ^gUgg«/' Cocosnußkuchen und Cocosnußmehl Palmkernkuchen 25- 30»/, Fett und Protein Rapskuchen Mais, Amcrik. mixed verzollt Weizenlleie Roggenkleie 8. 2 s 8 s 4.80 bi« 8.00. 5.10 bi« 5.30. 3.80 bis 4.50. 3.3!' di« 3.50. 4.30 bi« 4.78. 4.60 bis 4.80. 3.80 bi» 4 - 3.80 bi« 4- Mk. 3.60 bi» 3.75.1 - 2.75 bi» 3.30. - 2.-bi» 2.28. - 3.88 bi» 4.65. . 3.40 bi» 3.78. . 8.30 bi» 8.80. - 8.50 bi» 6.-. Cours G u. Riesaer WW" k»»r«iuI»Len vvrrlus« bei: täglicher Verfügung mit 2'/,«/,, monatlicher Kündigung 3'/,«/,, dreimonatlicher Kündigung 4°/,. p. a 100,70 103,20 103,60 4 3'/, 4 4'/° 4'/. 4 G b bG Silber Gold 104 G 102,40 bG 104 G 4 Spesenfreie Coupon-Einlösung. Hypo hekarische Ver Mittelungen. Unbedingte Gehetmhattuag aller iSeschäftr 3'/, 3'/. 1(2,75 105 B 102,70 104,50 103,60 103,20 bG 4 3'/, 4 4 3'/, Rumän. amort. Serb. 1884 er Rte. Türkenloose m. CP. 1876 Stadt-Anleihea. Dresdner do. Chemnitzer Bankaktien. Allg. D. Cred.-Anst. Chemnitzer Bankv. DreSd. Credil Disconto-Comm. B G G Fremde Fond«. Italiener Oesterr. do. Ungar. do. do. tw. Leipz.-Dre«d.-E. Sächs.-Schles. Löb.-Zitt. 100 Thl. do. 28 „ Ldw.Crdt. u.Psdbrse. do. Laus. Psdbrfe. Sächs. Erbl.-Psdbrse. Prioritäte». Auß-.Tepl. Gold B. Nordb. „ Buschth. I—III Balhorn-Brauerei Felsenkeller-Br. Lauchhammer Deutsche Straßenb. Friedrich-Augusth. Görlitz« Maschb. Eiseng. Deutsche Fond». Reichsanleihe do. do. Preus,. Consols do. do. Sächs. Anleihe 55 er do. 52/58 do. 67 U. 69 Sächs. Rente 5, 3, 1000, 800 do. 300 Sächs- Landrente 3, 1800 do. 300 Sächs. LandeScult. 6, 1800 300 1500 300 A. Messe, vaukgeschiift, Riesa, Hauptstraße An« und «erkauf von Werthpapieren. Börsen - Bericht des Messer Tageblattes. «uSführnng aller in daS Baukfach einschl. Geschäfte. Dresden, 15 Februar. 8 5 Cour» 99,70 G Dresdner Bank rv>. Z.-T. Jan. CourS 161 G Lauchhammer conv Dtv. "/. Z.-T. Juli Co- 1.34,25 b Sächs. Bant 4«/. 122,70 b Sächs. Gußstahl 10 203 bG „ DiScontbar' 6ch, 118,50 G „ Masch.(Hartm 8 182,50 ebB Z. Webstuhl (Schönh) 16 Jan. 287 bG Jndustrie-Actiru. Chemnitz. Act.-Spinn 9 — Fehenkeller-Brauere! Oct. 621 G Elektrizitätswerk vorn» 4 — Consol. Feldschlößchex ' 127 bG O.L. Kummer L Co 4 151 G 4 — Meißner Felsenkeller 12 Sept. 198 G Friedr.-Aug -Hütte 0 April 8 - Görlitzer Maschb. u. 4 101 71 G D. Straßenbahn-G. Jan. 149,90 b Eiseng. 12 205 G 4 Äächs.-B. Dainpfsch. 8'/, April — Glas-Jndust. Siemens Jan. 189 G 4 102,6? G ..Kette" D. Schleppsch, 3'/, Jan. 84 bG Act.-Ges. s. Giassabr 4 101 <8 Verein. Bautzner (vorn». Hoffmann) Jan. 119,50 G 4 103,25 G Papierfabriken 7 142,50 G Dhnam.-Trust-Comp. 'M Mai 150 G Chemnitzer Pap. 3 Juli — Sächs. Holzindustrie- 4 — Peniger Pat.-Pap. 6 123,50 bG Ges. Rabenau Iw! 112 B DIv. Sebnitzer Pap. Ü April 61 G '/. Chemnitzer Werkz. u. 10 211,50 G M. (Zimmermann) 3 Juli — 6 — Germania (Schwalbe) kch Ian. 126,50 b Franz. Bkn. IM Fr. — — 8 146,75 bG Webstuhl Vereinigte Oest. . IM Fl. — 169 bG 8 — Gr.-Hain u. Chem. 6 Juli 150,50 b Rufs. „ IM öl. — — 217,25 B /. CourS 4 1(6.10 G 104,90 G 99,70 B 4 106 ö 3'/, U5 B 3 99,50 G 3 99,25 G 3'/. 103,50 G 103,50 G 3'/, 3 99,15 dB 3 102 B 3'/, 101,10 G 3'/. 101,10 G 3'/. 101,10 G 101,10 G 104,5 G 4 104,50 G 4 104,20 G Es war in derselben Zeit, als der Graf Ronow nicht nur einige Ncnbanten an seinem Schlosse, sondern mich bedeutende Erweiterungen seiner Parkanlagen hatte vornehmen lassen. Brandt, der sich seines neuen, vornehmen Gntsnachbarn freute, war diesem eifrig mit Rat nud Thai zur Hand gegangen, und es tonnte daher auch nicht anSbleiben, daß jener in Ronow ein häufiger, wenn auch vom Obersten, der eine »»niiberwind- licle geheime Abneigung gegen Brandt suhlte, nie gern gesehe ncr Gast war. Aber Graf Ronow suhlte sich seinem Nachbarn wegen dessen thatkräftigen Eingreifens tief verpflichtet und nahm jene Unannehmlichkeit mit in den Kauf. 2 An einem trüben, regnerischen Abend im Spätsommer be gleitete Graf Ronow den Besitzer von Braudtsheim, der im Laufe des Nachmittags auf Nonowo vorgesprochen hatte, um sich von dem Fortschritt der Arbeiten persönlich zu überzeugen, ans seinem Heimwege eine Strecke. Beide ritten dcn gewöhn lichen Fahrweg entlang, der direkt nach Brandtsheim führte, und Johann Brandt war eben im Zuge, seinem Begleiter eine eingehende Schilderung von Calisornien, wo er lange gelebt und'eine Reichtümer erworben, zu geben, als sein Pferd plötz lich vor einem Individuum scheute, das unter einem Baume vorlrat. „Zum Henker!" sagte Brandt und hob drohend die Peitsche, „was fällt Ihnen ein?" „Verzeihen Sie," antwortete der Mann mit frechen» Grin sen, „hatt' eben nichts Schlimmes im Sinn. Aber lasse» Sie die Peitsche beiseite, sonst möcht' es Sie gereuen." Er zog den durchfetteten Hut und der Abendschein fiel auf sein Gesicht. Brandt erbleichte und wankte im Sattel, die Peii'che entfiel der Faust. .Wolter — so wahr mir Gott Helse!" stöhnte er. Graf Ronow warf einen Blick auf ihn, einen zweiten auf dcn 'unheimlichen Fremden. , Ich reite zurück, Herr Brandt," sägte er ruhig mit dem T alt des gebildeten Mannes, „meinen besten Tank für ihre B.wi bnngen bei dem Ban Gute» Abend." „Bitte, warten Sie," ries Brandt und dunkele Rote strömte in sein Antlitz, „ich . . . kannte diesen Mann in Calisornien, pflegte ihm Arbeit zu geben, hab' durchaus nichts weiter mit ihm zu schassen, seinethalben brauchen Sie nicht zu eilen." „Gewiß nicht, da aber ein Gewitter im Auing ist, glaube ich gut zu tbun, möglichst bald nach Hawc zn kommen." Er grüßte und ritt zurück, nicht ohne das tank'Gelmbter des Vaga bunden zu hören, der mit festem Griff Brandls Pferd dein» Zügel gefaßt hielt. Am folgenden Tage erwartete Brandt be reits früh den Obersten ans dem Bauplatz. „Ein armer Bettler," erläuterte er mit großer Zungen fertigkeit den gestrigen Vorfall, „hab' ihn in San Francisco kennen gelernt, wo es deren Tausende gegeben, nngewaichene, vagabundenmäßige Goldgräber, Spieler, unhcimli t e Ge'elleu. Bei meinem Geschäfte hatte ich mit Leuten jedes Schlages zn thnn, man muß zuweilen unianbere Werkzeuge handhaben, nn» etwas zu fördern. Wolter gehörte zn der Gattung; Trägheit ist sein größtes Laster. Werde wohl der alten Bekanntuhast willen etwas für ihn thnn müssen, hat eine Menge Kinder wie ich höre. Wozu ist man reich, »venu (man nicht Gutes thnn wallte? Nicht wahr? Einer soll dem anderen ans dem Morast helfen, das ist mein Grundsatz, und sehe ich einen armen Schlucker im Elend, so mache ich ihn wieder flott. Ich denke, ich überlasse den» Menschen den Waldhof, hat gutes Ackerland, wenn er nur arbeiten möchte Er war der schlechteste auch nicht von all dem Gesindel draußen in San Francisco." Graf Ronow stimmte höflich bei, hatte aber seine eigene» Gedanke» hinsichtlich des Fremde». Brandt bestieg sei»» Pferd und ritt in Gedanken vertieft dem Waldhvfe zn. Dieser sah sehr schmuck aus. Ter reiche Mann war ein tüchtiger Gutsherr und gestattete llicht, daß einer seiner Pächter Land oder Gelände rniuirle. Ja, es war eil» prächtiges Grundstück. Wolter siedelte sich mit zwei Söhne» i»»d drei Töchter» hier an. Das jüngste Kind war noch sehr jnng, ein verwahrlost anssehendeS halbverhnngertrs Mädchen. Wolter arbeitete nicht, sonst konnte man ihm nichts nachsagen. Von Anfang an lackte er hell auf ob der Meinung, daß er das Land bauen werde. Seine Buben waren gleich den Wilden, sie fischten, jagten, leg ten Fallen ans Vögel und Wild, stahlen Feldfrnchte. Plünder- len Obstgärten und waren allerwegen vom Nebel. Die Mäd chen waren so ziemlich vom gleichen Schlag, lustige zigeuner hafte, hübscle Wesen, die gern lachten und tanzten, sich Pnhtei», aber nicht arbeiteten. Verwundert fragten sich die Nachbaren, wie Br-ndt diese zweifelhafte Gesell'chast ans das Gnt bringen nud sie dort dulde»» konnte? Wie kam es, daß Wolter immer Geld genug hatte, ohne die Finger darum zn rühren? Man cher hat ihn wohl selbst gefragt; er aber lachte. „Ja," erwiderte dann Wolter diesem oder jenem, „da? ist alles sehr hübsch von Brandt, aber was khnt man nicht für eine» „Freund", und ich bi»» ihm noch dazu fast wie ein Bru der. Ja, ja, sehen Sie mich nicht so erstaunt cm, Brandt wiu de, ja müßte noch mehr für mich thnn, wenn ich's verlangte, und wenn ich wollte, gäbe er mir selbst sein Schloß mit allen», was darin ist. Wenn ich nur will, kann ich alles von ihin erreichen." Inder Gegend wußte man nicht, was man ans diesem Ge rede machen sollte. Man slüste»te sich diese Neuigkeiten zn und beobachtete den reichen Mann mit fragenden Blicken. Um ei» für ihn verhängnisvolles Geheimnis mußte Wolter wisse»». „Freund lind Bruder!" Was würde Frau Brandt gesagt haben, hätte sie etwas davon erfahren? Aber sie erfuhr nichts von alledem, weil sie für Zwischenträgereien unnahbar war, und sie wußte überdies auch nichts von der Nachbarschaft der sauberen Familie und ebensowenig von deren Existenz über haupt. Mehrere Jahre waren seitdem vergangen, bis endlich ein leidiger Zufall die Herrin von Brandtsheim mit der Familie Wolter bekannt machie. 2 Der Nachmittag eines schönen Sommertage« begann sich zu ilcigen, die Strahle»» des sinkenden TagesgestirnS Waisen ihren goldigen Glanz über Sckloß »nid Park von Nonowo Im üppi gen Grase in einem ab'eits gelegenen Parkteile hingcstreckt, den Stohhnt über das Gesicht gedeckt, schlief Franz von Wahren de» Schlaf der Gecechteu. (Fortsetzung folgt.) SS,1»