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Amte zusammengestellten Nachrichten über den Saateaftand i« Deutschen Reiche nm die Mitte de» Monats Juli. Dar nach ist jährlich, wie e« für Preußen speciell schon dieser Tage festgestellt wurde, für die «eisten Getreidearten eine Verschlechterung i« vergleich zum Juni zu constatiren. Rur bezüglich des WinterroggenS und de« in sehr geringem Um fange angebauten Sommerspelz ist eine leichte Verbesserung zu verzrichnen. Indessen steht auch der Winterroggen noch «narr auf Nr. S, d. h. auf mittel, und die übrigen Ge treidearten, namentlich der Sommerweizen, der Hafer und die Gerste, nähern sich diesem Stande in sehr bedenkltcher Weise. Die Kartoffeln lassen nach dem jetzigen Stande in den meiste» Vebiet-theilen noch immer aus eine Mittelrrnte rechnen, der zweite Kleeschnitt dagegen bleibt mit wenigen LuSnahmen wett hinter angesagten Erwartungen zurück und die Aussichten für die Heuernte sind sehr verschlechtert. — An das evangelisch-lutherische Landeskonsistorium sind, wie dasselbe in der soeben zur Ausgabe gelangten Nummer 6 seines Verordnungsblattes bekannt giebt, seit einiger Zeit bei Besetzung von geistlichen Stellen landesherrlichen Patronats immer häufiger Gesuche der Kirchenvorstände gelangt, in denen es entweder um unmittelbare Designation eines bestimmten Geistlichen gebeten oder doch nachgesucht wird, daß derselbe ihnen mit anderen Bewerbern vorgeschlagen werde. Hat nun das Landeskonsistorium dergleichen Gesuche auch schon bisher grundsätzlich ablehnen müssen, so hat sich dasselbe bei der bedenklichen Zunahme derselben doch veranlaßt gesehen, zu erklären, daß es sich bei Besetzung von geistlichen Stellen seines Patronats die volle Freiheit der Entschließung wahren müsse, damit nicht die ihm in dieser Hinsicht übertragenen Rechte, welche zugleich eine seiner ernstesten Pflichten in sich schließen, beeinträchtigt würden und damit es die Füglichkeit behalte, die Bewerbungen der Geistlichen gewissenhaft zu prüfen und eine Wahl zu treffen, welche den Interessen der Gemeinde dient, zugleich aber den Ansprüchen der einzelnen Bewerber entspricht. Das Landeskonsistorium hat daher die Erwartung ausgesprochen, daß die Kirchenvorstände diese Gründe würdigen und sich in Zukunft solcher aussichtsloser Gesuche enthalten werden. * Gröba. Gestern Abend gingen auf hiesiger Dorf straße ein Paar Pferde mit einem Erntewagen durch, wobei von letzterem der Knecht herunterfiel und erheblich verletzt wurde. * Strehla. Heute Mittag brannte ein Seitengebäude des Gasthauses zum „Adler" nieder. Dank der schnell herbei geeilten Feuerwehren, konnte das Feuer, das leicht größere Ausbreitung hätte finden können, auf seinen Ursprungsheerd beschränkt werden. Die Gröbaer freiwillige Feuerwehr, die als auswärtige zu zweit auf dem Branoplatze erschien, hat sich die erste Prämie errungen. Lommatzsch, 26. Juli. Gestern feierte Herr Schul direktor Kunack sein 25 jähriges Jubiläum als Leiter der hiesigen Bürgerschule. — In der gestern im Schützenhause abgehaltenen Generalversammlung der Schützengesellschast wurde beschlossen, infolge des schadhaften Zustandes des Parquet- bodens im Saale des Schützenhauses eine Neuparquettirung noch in diesem Jahre vornehmen zu lassen, und zwar soll bei dieser Reparatur das stärkste Parquet zur Anwendung ge langen. Fernerwurde zufolge der Einladung der Riesaer Schützen gesellschaft beschlossen, an deren 50 jährigen Jubiläum iml Bataillon mit Fahne und Musik theilzunehmen. Großenhain, 25. Juli. Nach dem diesjährigen Haushallplane wird dre Stadt Großenhain am Ende des Jahres 1895 noch 1 232 228 M. Schulden zu tilgen haben. Bon der in der Mitte der 70 er Jahre beim Reichsinvaliden- fonds aufgenommenen Anleihe (540000 M.) werden am Ende des laufenden Jahres noch 335 500 M., von der An leihe deS Jahres 188S (750000 M.) noch 713155 M., von der Anleihe des Jahres 1891 (130000 M.) noch 125890 M., von einer früheren Schulkassenschuld (69600 M.) noch 49 800 M. zu bezahlen sein. Eine weitere kleinere Schuld beträgt 7884 M. Die Anleihen wurden von der Stadt ausgenommen, um besonders den Bau des neuen Rath- hauses und der neuen großen Bürgerschule, sowie die Her stellung einer Wasserleitung zu ermöglichen. ff Dresden. Der König, die Prinzen und Prin zessinnen werden Montag Nachmittag 5 Uhr die Vogelwiese besuchen. — Prinz Georg und Prinzessin Mathilde sind heute früh aus Süddeutschland hierher zurückgrkehrt. Dippoldiswalde, 25. Juli. Am Dienstag Nach mittag gegen 4 Uhr zog über die Kipsdorfer Gegend ein heftiges Gewitter, das von starkem Schloßenfall begleitet war. Da dieselben ruhig fielen, richteten sie verhältnißmäßig wenig Schaden an. Zuletzt bedeckte eine Eiskruste von 12 bis 15 Ctm. Höhe die Gegend und war dieselbe fast ins Winterkleid gehüllt. An geschützten Stellen lagen Mittwoch Vormittag die Schloßen in Erbsengröße noch Centimer hoch. Schandau, 26. Juli. Bei der gestrigen Jagd schoß Se. Majestät der König 4 Hirsche. Die Jagd hatte nahe der beiden Zschirnsteine stattgefunden. Bei der im Krippen- thale idyllisch gelegenen Forstmühle lagen die prächtigen Thiere, welche der Monarch mit sichtlicher Freude betrachtete. Zwei kleine Mädchen überreichten Sr. Majestät einfache, doch sinnig gebundene Blumensträuße, die mit gewinnender Freund lichkeit angenommen wurden. Biele Sommerfrischler aus KunnerSdorf, Papstdorf und Kleingießhübel hatten sich hier eingefnnden und brachten bei der Abfahrt des geliebten Lan desherrn ein dreifaches Hoch aus. Gegen 8 Uhr nach been deter Jagd erschien Se. Majestät mit seiner Begleitung an der Fähre zu Krippen. Nach Eintreffen in der Billa Qui- sisana nahm man sofort da» übliche Jagddiner ein, zu wel- chem auch Herr Oberförster Verlach und der betreffende königliche Reoierverwalter herangezogen wurden. Im hie sigen Königsparke, welcher reich beflaggt war und in dem Tausende von Jlluminationslämpchen aufgestellt waren, kon- zertirte von 7 Uhr ab die Kurkapelle, deren Klängen Hun dert« von Kurgästen, Passanten rc. lauschten. Nach Aufhebung der Tafel begab sich Se. Majestät sofort vor di« Freitreppe, von allen Anwesende« mit Hochrufen begrüßt. Da die Herr- chaften eine Stunde später, al» geplant, von der Jagd zu- rückkehrten, erfolgte auch oie Rückfahrt «ach Pillnitz eine Stunde später. Frankenberg, 2S. Juli. Nach hier au» Luzern eiugetroffener Nachricht ist einem Unglück»fall ein junger Kann von hier zum Opfer gefallen. Derselbe, Namen» Bergmann, hatte sich mit einem Herrn und drei Damen in einem kleinen Schiffchen am Sonntag Abend auf de« vter- «aldstädter See zu einer Vergnügungsfahrt begeben. Beim Rückweg erhob sich «in Sturmwind, da» Fahrzeug kippte um und von seinen fünf Insassen ertranken drei, während zwei ich zu retten vermochten; eine» der Opfer war der junge öergolann. Die Katastrophe trug sich zu weit draußen auf dem See und bei finsterem Himmel zu, sonst wäre Hilfe möglich gewesen. Heute, Donnerstag, Nachmittag wurde die Leiche Bergmann'- in Luzern beerdigt. Mittweida, 26. Juli. Seit einigen Tagen hat man fier und in der Umgebung mit dem Koruschnitte begonnen. Allgemein wird große Hoffnung auf die Getreideernte gesetzt. Wenn auch theilweise ausgewintert, hat doch das gebliebene Getreide eine Größe und Fülle der Aehrcn wie selten; auch die Halme lassen auf eine gute Slrohernte schließen. Nach AuSiage der Oekonomen ist die Frühkartoffelernte eine außer gewöhnlich gute; auch Kraut und Rüben haben sich Dank des n letzter Zeit oft niedergegangenen Regens günstig entuickelt und berechtigen zu guter Ernteaussicht. Mittweida. Die Gesammtkosten des nunmehr in seiner ganzen Anlage fertiggestellten, von der Stadtverwal tung zu Mittweida dortselbst erbauten Elektrotechnikums betragen 158146 M. 24 Pf. Da hierfür seitens der Stadt vertretung seiner Zeit nur 130000 Mark verwilligt wurden, war die Nachverwilligung von 28126 M. 24 Pf. nöthig ge worden. In der letzten Sitzung des Stadtverordneten collegiums wurde dieselbe einstimmig ausgesprochen. Die Verzinsungssumme für dieses Gebäude wurde auf 160000 M. normirt. Döbeln. In Nöthschütz erlitt ein Schieferdecker beim Abstürzen von einem Wohnhaus einen Schädel- und einen Gliederbruch. Das Aufkommen oeS Verunglückten wird leider kaum wahrscheinlich sein. Buchholz, 26. Juli. In Broitzen bei Braunschweig ist am Dienstag der 21 Jahre alte Paul Dreikant von hter vom Blitze erschlagen worden. Der Verstorbene war und noch anderen Personen mit Erntearbeiten beschäftigt mit beging während eines heftigen Gewitters die Unvorsichtigkeit, d-e Sense zu schärfen. Der Blitz schlug ihm ein Loch in den Kopf, fuhr dann an der Seite heraus und ging am Kö per entlang bis zum Fuße, dessen Bekleidung völlig zer fetzt wurde. Ein neben Dreikant befindlicher Arbeitsbursche wurde betäubt. Zschopau, 26. Juli. Gestern Vormittag ist auf einem hiesigen Neubaue der Maurer Pilz aus Schlößchen-Porschen- dorf vom Dachgeschoß kopfüber herab auf die Treppe gestürzt. Pilz wurde, nachdem ihm vom Arzte die Wunden am Kopfe zugenäht worden waren, nach seiner Wohnung gebracht. — Ein schwerer Unglücksfall mit iödtlichem Ausgange hat sich leider am selbigen Tage gegen Mittag auch in Floßplatz zu getragen. Der daselbst auf dem Fabrikbaue von Spersebecher u. Co. beschäftigte Handarbeiter Weißfloz aus Wolkenstein stürzte vom vierten Stockwerke herab und blieb auf der Stelle todt. Der Verunglückte wurde nach Wolkenstein gebracht; er hinterläßt Frau und mehrere Kinder. Torgau, 26. Juli. I« der Flur Elsnig, unweit des Wärterhäuschens am Elbdamm, ungefähr 150 Schritt von dem Elsnig mit Polbitz verbindenden Gemetndeweg ist gestern früh gegen r/,6 Uhr die Leiche eines unbekannten, jungen, etwa im 20. Lebensjahre stehenden Mannes aufge sunden worden. Alle Anzeichen weisen darauf hin, daß der Aufgefundene durch Raubmord ums Leben gekommen ist. Neben der Leiche lag ein schwerer mit Blut und Haaren besudelter Grenzstein, mit dem der Schädel des Ermordeten zertrümmert worden ist. Der muthmaßliche Mörder ist in Dommitzsch verhaftet worden. Es wurden an demselben mehrere Blut'puren entdeckt, die die Veranlassung zur Ver haftung gaben, auch soll er die Thal eingestanden haben. Die Persönlichkeit des Ermordeten soll ebenfalls ermittelt sein. ff Bochum. Bis gestern sind 34 von den bei dem Grubenunfall Verunglückten todt zu Tage gefördert; einer wird noch vermißt. Bon den Verwundeten ist einer gestorben; das Befinden zweier anderer ist sehr bedenklich. Die Tobten werden Sonntag Nachmittag 3 Uhr beerdigt. Malchow, 24. Juli. Ein beklagenswerther Vorfall ereignete sich dieser Tage in der Faunlie eines hiesigen Fischers. Eine Hebamme, welche aus Anlaß der Geburt eines Kindes in der Familie anwesend war, stellte eine Flasche sehr starker Carbollösung auf den Tisch; die kleine dreijährige Tochter des Fischers kletterte auf den Tisch, trank von dem Inhalte der Carbolflasche und fiel gleich bewußtlos nieder, um nicht wieder zum Lebcn zu erwachen. Hannover, 26. Juli. Heute wurde hier die 30 jährige Ehefrau des Geschästsboten Seeger» in ihrer Wohnung er mordet aufgefunden. Da der Ehemann geschästlich abwesend war, so wurde die That erst nach mehreren Stunden ent deckt. Anscheinend liegt Raub- und Lustmord vor. Köln, 24. Juli. Die gestrige Straskammerverhand- lung entrollte ein trauriges Bild eines Wahns, der, wie es scheint, im 19. Jahrhundert noch nicht überwunden werden soll. Eine 57 Jahre alte Wittwe trieb in dem benachbarten Kalk einen schwunghaften Handel mit Prophezeiungen. Sie schröpfte die jungen Mädchen, über deren Verhältnisse sie sich vorher unterrichtet hatte, für Kartenlegen und das blödsinnige Zeug, das sie ihnen erzählte, mit Beträgen bis zu 60 Mk. In einem Kalle wußte sie ein solches Mädchen, dem sie. pro phezeite, daß sein Vater sterben würde, ohne ihm etwas zu hinterlassen, dadurch zu fortgesetztem Diebstahl zu veranlassen; die entwendeten Sachen i« Werth von Hunderten von Mar^ gab da« Mädchen der modernen Lenormand in Verwahr, ebenso Geldbeträge, wovon e» natürlich nicht» wtedersah. Di« Wahrsagerin verkaufte de« Mädchen auch Soldwaare« für ISS Mark, aber ihrerseits nur nominell, da sie nicht» lieferte. Da» Urtheil lantete wegen Betrug», Anstiftung zu« Diebstahl und Unterschlagung auf ein Jahr Gefängntß. Brüx. Rach amtlichen Berichten wird numnehr die bergpolizeiliche Erhebung aller der Aufklärung der Ursachen de» Einbrüche« von Schwimmsandstetn dienenden Umstände mit möglichster Beschleunigung unter Beiztrhung geologischer Sachverständiger festgesetzt. Da« Gerücht, man habe in den „Anna"-Gchächten der Grube schon seit längerer Zeit ungewöhn liche Wafferzuflüffe bemerkt, bestätigt sich nicht. Die wettere» Erhebungen werden sich wahrscheimich darauf richten, ob bei der Anlage der Grubenbaue die vorgeschrtebene Entfernung von der zwischen de« Bergbau« und der Stadt Brüx ge legenen Straße bez. von der daneben liegenden Bahnstrecke Ausstg-Teplitz thatsächlich inne gehalten worden ist, ferner, ob die Anlage von Abbauplänen jener Gegend mit Rücksicht auf die durch die Bohrungen erforschten Ablagerung»ver- hältnisse al« unbedenklich anzusehen war, endlich, wie sich der fernere Betrieb des Anna-HilfSickachtes gestalten werde, so wie, welche Vorkehrungen zu treffen sein werden, um der artigen Ereignissen thunlichst vorzubeugen, und insbesondere den Umkreis der Stadt Brüx soweit al» möglich in aus reichender Weise zu sichern. Vermischtes. Eine aufregende Scene ereignete sich während einer der letzten Vorstellungen im Hof-Theater zu Baden- Baden. Fräulein Elise Hofmann (vom Hof-Theater in Hannover), welche eine Ballettänzerin darzustellen hatte, kam mit ihrem leichten Kostüm einem brennenden Lichte zu nahe, ihre Kleider fingen Feuer, und bald schlugen die Flammen an ihrem Rücken empor. Schreiend und halb wahnsinnig vor Schrecken lief die Aermste aus der Bühne umher, bi» es den mitwirkenden Schauspielern gelang, durch Tücher die Flammen zu ersticken. Fräulein Hofmann mußte in das städtische Krankenhaus gebracht werden; ihre Verletzungen sind schwer, doch, wie es scheint, nicht lebensgefährlich. „Weil sein Kind fortwährend schrie", wollte ein Rabenvater in einem Dorfe bei Zweibrücken dasselbe ertränken. Die Frau des rohen Patrons, eines 30 jährigen Knechtes, arbeitete im Tagelohn, und während dieselbe vom Hause abwesend war, nahm der Mann das Kind, wie er sagt, aus Zorn, daß es immer schrie, und warf dasselbe aus dem etwa 4 Meter vom Boden entfernten Fenster in einen Weiher vor dem Hause, in dem sich etwa 30 Centimeter hohes Wasser befand. Glücklicherweise sah ein anderer Knecht diese brutale That, und es gelang ihm, das arme Kind zu retten. Das Scheusal von Vater wurde verhaftet. »rie-t Aechkcht« i»t Leiter«« vom 27. Juli 1895. ff Essen a. Ruhr. Während eines heftigen Gewitter« schlug der Blitz in einen Dampfkessel der Zeche „Gustav", sodaß der letztere explodirte. Mehrere Arbeiter wurden ver letzt, darunter einer schwer. -f Breslau. In der gestrigen Sitzung der hiesigen Strafkammer erklärte der Rechtsanwalt Schreiber, der Mörder der Elise Groß sei ermittelt und befinde sich in einer Irrenanstalt. ff Kottewitz. In der vergangenen Nacht brannte das zu der Eisenbahnwerkstatt gehörige Wohnhaus nieder. Zwei Kinder sollen verbrannt sein. Zwei Personen wurden beim Hinabspringen schwer, eine andere leicht verletzt. ff Rom. Der „Osservatore Romano" veröffentlicht ein Schreiben de« Papstes an C. Picard, General der franzö sischen Affumtionisten-Missionen, worin er demselben seinen Entschluß anzeigt, die Klöster der Assumtionisten in Stambul und «adikoi zu vergrößern, damit in dieselben eine weitere Anzahl dem lateinischen und dem griechischen Ritus huldigen der junger Leute ausgenommen werden können, um in der griechischen Sprache, der Geschichte und den Gebräuchen des griechischen Kultus Unterricht zu erhalten. ff Paris. In Crozon unweit Brest enthauptete ein junger Schmiedegeselle, Namen» Jean TreitonS, plötzlich wahnsinnig geworden, seine Mutter mittels einer Sense und band hierauf den Leichnam an der Küchenbank fest, stellte hierauf den Kopf gegenüber auf einen Schemel und ging dann spazieren. Ebenfalls im Wahnsinn tödtete in Foix der Kaufmann Bernard Prat seinen Vater durch Axthiebe. ff London. Der 6. internationale Geographenkongreß wurde gestern Abend im „Kaiserlichen Institut" eröffnet. Die Delegirten der fremden Länder wurden von dem Herzog von Jork empfangen, und der Vertreter eines jeden Landes wurde von dem betreffenden Botschafter resp. Gesandten dem Herzog vorgestellt. Darauf eröffnete der Herzog feierlich den Kongreß, verlas eine BegrüßungSadreffe an die vielen hervorragenden auswärtigen Delegirten und sprach die Hoff nung aus, daß die Arbeiten des Kongresses dauernde Elffolge haben mögen. Der Präsident Clements Markham begrüßte ebenfalls die fremden Besucher. Charles Daly, der Ver treter der Bereinigten Staaten von Nordamerika, antwortete als Doyen der Delegirten und dankte für den herzlichen Empfang. Sodann wurde die Versammlung vertagt. ff Konstanz. Die kaiserlichen Prinzen reisen nach den bisherigen Feststellungen am Sonntag früh nach dreitägige« Aufenthalt im Jnselhotel nach Berlin zurück. Die Prinzen und ihre Begleiter sind überaus befriedigt von dem Aufent halt in Konstanz und von den Ausflügen nach Mcinau, Meers burg, Ueberlingen, Friedrichshafen, Bregenz, Reichenau, Arenaberg und Hohentwiel. (Fortsetzung aus Seite 6.)