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nach Erfordern verschiedenen Stellen de- Außenbords aufzuhängen sind; zu beachten ist dabei, daß sie die Wasserfläche nur eben berühren, nicht aber nachschlep pen dürfen und vom Schiffskörper nicht weiter ent fernt sein sollen, als daß ihr Anschlägen gegen denselbm vermieden ist. Auch das Verstopfe» aller dem Wasser unter Umständen ausgesetzten Schiffsöffnungen durch öl getränkte» Werg wird als zweckdienlich enipfohlen. Als Ersatz für dies Verfahren, das bei richtiger, aber sorgsam abzumessrnder Anwendung einen Erfolg so gut wie gewährleistet, hat man neuerdings verschiedentlich auch selbstthätlge Apparate zur zweckmäßigen Vertheilung de» OelS herzustellen gesucht, die jedoch, wohl ihrer un vermeidlichen Komplizirtheit halber, allgemeineren Eingang bisher nicht gefunden haben; nicht unwahrscheinlich ist eS auch, daß dieselben jener einfacheren Methode, tue aber genau den obwaltenden Verhältnissen angepaßt zu werden vermag, an Wirksamkeit nicht gleich gekommen sind. So war unter Anderem eine transportable Dampspumpe vor geschlagen, welche in kräftigem Strahle das Oel mit Dampf vermischt und somit bereits fein vertheilt in einer gewissen Entfernung vom Schiffe schon auf eine größere Wasserfläche hin schleudern sollte. Ein weiterer Schritt auf diesem Wege führte zur Untersuchung der Frage, ob es nicht möglich sein würde, mit Hilfe einer stets bereiten und vielleicht automatisch arbeitenden Oelleitung gewisse ungünstig belegene Häfen, deren Zugang bei widrigem Wetter von heftiger Bran dung gesperrt zu werden pflegt, von diesem schwer empfundenen Uebelstande zu befreien und ihre Einfahrt zu glätten. Wenn auch die bisherigen, in ihrem Erfolge vielfach bestrittenen Versuche noch keinesweges abgeschlossen sind, so möge doch ihr Prinzip hier kurz erwähnt sein. In mehreren an jenem Fehler leidenden englischen Häfen, namentlich in Folkestone hatte man auf Anregung des schottischen Obcringenicurs Shields von einigen am Lande ausgestellten Oelbassins Rohrleitungen nach der Einfahrt hin gelegt und in Abständen von etwa 20 m Kugelventile eingeschaltet, welche ein angemessenes Aus treten deß durch Pumpen zugeführten Oels in das be wegte Wasser je nach dem auSgcübteu Druck gestatteten. — Auch für das SeerettungSwcfcu ist man jetzt die ge wonnenen Erfahrungen sich nutzbar zu machen bestrebt, wenngleich für diesen besonderen Zweck noch keine wirk lich praktischen Vorrichtungen zu Tage gefördert sind. Die wiederholt und unter vielfachen Abänderungen ange- stellten Versuche, durch Raketen und ähnliche Spreng geschosse, die vor oder bei dem Aufschlagen auf das Wasser explodiren sollten, Oel in die wirksame Nähe be drohter Fahrzeuge zu bringen, haben vom Rettungsboot aus unternommen sich nicht, vom Lande aus aber auch nur in beschränktem Maße sich bewährt. Theils der Noth des Augenblicks gehorchend, theils iehufs Bereicherung der Erfahrung hat man die ver- chiedensten Oelsorten in Benutzung genvmmcn und ge linden, daß die Wirkung bcr einzelnen durchaus nicht die gleiche ist. Die leichtflüssigen Mineralöle haben sich im Allgemeinen für den angestrebten Zweck weniger vorlheil- haft erwiesen, als die züheieu vegetabilischen oder ani- m lischt». Am meisten wird Delphine!, sodann Jischvl gelobt. Zwar haben Versuche ergeben, daß letzteres, wenn m reinem u'taude ang wandt, bei Berührung mit kaltem Wasser, wie man es während der Wiutcrmonale zu passiren Hat, zu schnell verdickt und damit seine Wirksam keit einbüßt. Jedoch gewinnt man durch seine Ver mischung mit einem Min ralöl von niedriger Temperatur ein Oel, welche- von erheblich größerem Widerstand gegen Kälte ist. Walrat- und KokoSnußül sollen völlig unge eignet sein, ebenfalls wegen ihrer Neigung zum Ver dicken; günstigere Erfolge wurden mit Rap-- und Rüböl, sowie mit Oliven- und Leinöl erzielt, obwohl gerade hin sichtlich de- Letzteren die Meinungen auseinander gehen Auch über den Gebrauch von Kerosin, Harzöl und rohem Petroleum lesen wir lobende Berichte; der Verwendung von gereinigtem Petroleum wird dagegen jeder Einfluß einstimmig abgesprochen. Einen ähnlichen, wenn auch nicht gleich überraschend präcisen Erfolg wie Oel gewähren nach den neuesten Be richten auch Seifenlösungen. Der Verbrauch diese- — allerdings jederzeit in beliebiger Menge aus wenig Material herstellbaren — Mittels ist aber ein beträchtlich größerer, als bei Verwendung von Oelen: denn von letzteren ge nügen im Durchschnitt etwas über 2 Liter auf die Stunde, um ein Schiff von mittlerer Größe und Fahrtgeschwindig keit dauernd, wie dies unbedingt erforderlich, inmitten einer ausreichend großen Oelschicht zu erhalten. Ver gegenwärtigt ».an sich, daß ein Schiff vor dem Winde bei einer Fahrt von 10 Knoten stündlich eine Fläche von 18520 qm mit einer au» beiläufig 2,20 l resultirenden Oelschicht versieht, so ergiebt sich nach angestellten Berech nungen die Dicke dieses langen Oelstreifens als ein so kleiner Bruchtheil (Vsoono) eines Millimeters, daß die Vor stellung davon uns völlig mangelt! lieber die Art der Wirkung einer zweckmäßig ver wendeten Oelmenge äußern die jetzt immer zahlreicher ein laufenden Berichte sich einhellig dahin, daß auf hoher See die heranrollenden Sturzwellen im Augenblick ihres Eintritts in den Schutzbezirk wie auf Kommando sich beruhigten j die eigentliche Wellenbewegung war da mit freilich nicht beseitigt, hatte aber wenigstens ihre eigentliche Gefährlichkeit durchaus eingebüßt. Aehnlich ist die Wirkung beim Passiren einer Brandung, so daß also von einer absoluten Glättung des Wassers natürlich nicht die Rede sein kann; trotzdem ist der Erfolg für den an i kritische Situationen gewöhnten Seemann ein so sicherer und vollkommen ausreichender, daß wir nirgends den Wunsch nach einer Steigerung ausgesprochen gefunden haben. Was nun endlich die Ursache des wunderbaren Ein flusses der Oelschicht anbetrifft, so besteht sie nach Franklin darin, daß, wie schon 16 Jahrhunderte früher Plutarch angenommen hatte, das dünne Oelhäutchen, welches sich über das Wasser breitet, die Oberfläche des Letzter» davor schützt, vom Winde erfaßt und zu immer größern Wellen erregt zu werden. Diese Ansicht hat mit geringen Modifikationen, die für die Erklärung der Einwirkung von Oel auf Brandungswellen nothwendig wurden, sich lange Zeit unangefochten erhalten, wird aber neuerdings für unzulässig erklärt, nachdem der Ober ingenieur Josef Großmann eingehendere Untersuchungen über die merkwürdige Erscheinung betrieben hat. Er kon- stotirc zunächst, daß das Oel allein, also nicht in Verbndung mit Wasser gebracht, keinesweges eine reibungslose Fläche bildet, sondern, wenn von Wind ge troffen, genau gleich dem Wasser aus dem Gleichgewicht gebracht wird und Wellen bildet. Dann aber spricht gegen jene Hypothese auch der Umstand, daß das auf Wasser gebrachte Oel als zusammenhängendes Häut chen selbst bei ganz ruhigem Wasser nur sehr kurze Zeit Bestand hat, um sich bald in eine große Menge kleiner, »ich einmal allzu nahe an einander gereihter Tröpfchen („Agen") aufzulösen. Mit dem Ze rreißen des Häut- chen aber würde das Vorhandensein einer reibungslosen Fläche, falls solche überhaupt anfangs existirt hätte, ver nichtet und es unerklärlich sein, daß die welleuglättcndr Eigenschaft des Oel» thatsächlich noch fortdanert, toemc das Oelhäutchen seinen Zusammenhang längst verloren hat. Endlich — »wohnt nicht dem Oele allein die Fähig keit bei, die Wellen zu beruhigen, sondern e» ve«mögen auch cucdere auf dem Lasier schwimmend« Körper, Mim sie in möglichst großer Menge über eine weitere Fläche verbreitet find, dieselbe oder doch eine ähnliche Wir kung auSzuübeu". So z. B. eine Schicht von Nutz au der Oberfläche de» Wasser», eine dichte Schaar voi Fischen unmittelbar unter derselben, eine größere Anmhl von Eisstückchen, ja selbst fein vertheilte und ausgedehnte Schaummassen. Die scharfsinnigen Ausführungen de- Gcnannten lassen kaum noch einen Zweifel darüber zu, daß in Wirklichkeit die Oberflächenspannung alt Ursache der wellenbernhigenden Wirkung de» Oel» zu be- trachten ist. Daniit sind, nachdem nun einmal — und nicht zum Mindcsten durch Verdienst der TageSpresse — der Siem inS Rollen gekommen, die Forschungen auf diesem ebenso interessanten wie bedeutsamen Gebiet hoffentlich nicht ab- ge chlossen. Möge ihr Fortgang zu schneller und segens reicher Entwickelu"g nicht allein der wissenschaftliche» Seile, sondern vor Allem zunächst der praktischen Ver- werthnng des seine« Geheimnisses noch immer nicht völlig entkleideten Phänomens führen! Gewinne der 4. Klaffe IS«. K. S. Landes-Lotterie. Gezogen am 8. October 1894. (Ohne Gewähr.) 60000 Mark auf Nr. 76270. 40000 Mark auf Nr. 37617. 15 000 Mark auf Nr. 93433. 5000 Mark auf Nr. 2243 11212 39727 7724' 91700. 3000 Mark auf Nr. 8460 9511 17951 18082 2151! 24309 30988 47945 56150 59115 70339 81470 8148t 1000 Mark auf Nr. 1133 1550 1159 13664 1522 15402 16316 17835 20781 2OSO5 25620 26438 2704! 28895 29938 30924 33646 33921 34888 38692 3907 47640 50090 51586 61628 65088 82558 83823 9077l 98619 99153. 500 Mark auf Nr. 5538 8273 10379 14054 16SS 21001 23092 26367 28009 29389 31963 33906 348« 35432 39657 45823 45927 45971 47654 49733 5ÜK5 59103 60223 61135 65405 67049 67282 67799 6921 71049 75839 76323 82810 84979 87094 90457 9732« größeren Cvnsunis ua« Mk. Hamburger Futtermittelmarkt. Originalbericht von G. L O. Lüders. Hamburg, 8. October 1894. Bei schleppendem Geschäfte vermochte sich in der abgelausem Woche noch inaner keine Besserung zu vollziehen; allerdings bewies, die vermehrten Anfragen aus dem Jnlande, daß der Beginn d Stallfiitternng und des damit verbundenen bevorsleht. Tendenz: matt. Reissnttermehl Getrocknete Getreideschlempe Getrocknete Biertreber Erdnnßknchcn und Erdnußmehl Baunnvollsaatkuchen und Baumwollsaatmehl Svcosnußkuchen und Cocosnußmehl Palmkcrnkuchen Rapskuchen Mais, Amerik. mixed verzollt Wcizenkleie Roggenkleie 2.25 bis 5.503 <90 .5.40. 4.10 4.25 5.40 6.-. 5.50 6.10 S.40 6.15.' 4.65 5.-. 5.- 6.-. 6.10 6.40. 3.40 2.75. 3.30 3.60. Wan wird „Viv klsv vom Lrlvnbot" wiederholt? Vtolv rdvLlvrlrvMlä». Die zweite Etage in meinem Eckhause, Kaiser-Wilhelmplatz und Kastanicnstraße, zur Zeit noch von Herrn Hauptmann Hilgendorsf bewohnt, mit Stallung und LÜagen- remise, ist vom 1. April 1895 im Ganzen, oder auch gecheckt zu veriniethen. Näheres in meinem Cmitor. G. Moritz Förster, Riesa. 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