Volltext Seite (XML)
Donnerstag, den 1v. Juli 1924 76. Jahrgang Nummer 82 ?ul8nitrel- ksnk Lei längerer Künäigungskrist ^inssätre nsck Vereinbarung. Orökere keträge auk V^unack mit V^ertsickerung auk Dollar - Lasis. prov>8ion8krei. t.»ukenäe Konten 15 tägiger Küncligung Z monstlicker Kündigung s. 6. m. b. I-i. ?ul8Qit2 unci Otiorn - Loutsrr V^ir verrln8en - Spai»»inl»s«n ab 15. Alai 1924 vie kolgt: 10«/, p. s. bei täglicber Vertügung 15°/. - 20«/« - Lommel- unö ^nvsl-känk ^ktisnesssllscbstt 2^V6l§8t6ll6 ?Ill8Nir2 Stadtrat Beyer. Kannegießer, Bürgermeister der Stadt Pulsnitz. Mißbach, Bürgermeister von Pulsnitz M. S. Kenner, Turnverein Pulsnitz M. S. Bringen Sie allen Veranstaltungen durch zahlreichen Besuch reges Interesse entgegen, daß sich das Fest zu einem Volksfest in des Wortes edelster Bedeutung gestaltet I Möchten beim Einzug den Turnern reichgeschmückte Häuser und Straßen entgegenleuchten! Und möchte endlich ein jeder bemüht sein, unseren Güsten frohe, angenehme Stunden zu bereiten, damit alle eine liebe Erinnerung an das 21. Gauturnfest in Pulsnitz im Gedächtnis behalten! Zum 21. Gauturnfeste des Meißner Hochlandgaues (Sonnabend bis Montag, 12—14. Juli), mit dem die Feier des 60 jährigen Bestehens des Gaues verbunden ist, laden wir hierdurch nochmals die geehrte Einwohnerschaft von Pulsnitz, Pulsnitz M. S. und Umgebung aufs herzlichste ein. Die Wiederwahl Dr. Stresemanns zum Vorsitzenden des volks parteilichen Zentralvorslandes. die seine Führerschaft in der Deutschen Volkspartei für die nächste Zukunft befestigt hat, wird von allen Regierungsparteien mit großer Befriedigung begrüßt. Huhle, „Turnerbund" Pulsnitz. Der Festausschuß: Stadtrat Turnrat Köhler, Festvorsitzender. Das Wichtigste. Nizza ist gestern das Dorf Villeneufe d'entraunes fast völlig «°m Feuer zerstört worden. Von dreißig Häusern sind 24 ver» "ichtet. Menschenleben kamen dabei nicht zu Schaden. Der „Motin" veröffentlicht ein Telegramm Belgrad, wonach in Mazedonien Unruhen ausgebrochen sind und in Griechenland die Anhänger des monarchistischen Regimes einen Staatsstreich Planen. Zn Nordasrika hat eine außergewöhnliche Hitzewelle fast die gesamte Weinernte vernichtet. In Algier stieg' das Thermometer auf 65 Grad Celsius. Coolidge hat am Montag erneut General Dawes empfangen. Die Presse ergeht sich in Mutmaßungen über ein aktives Eingreifen Amerikas m der Reparalionsfrage, falls 'die Londoner Kon- * 'ferenz ergebnislos ausgehen würde. In der Strafsache gegen den Stadtrat Hoop und Genossen hat das Schöffengericht Bautzen sämtliche Beschuldigten von der Anklage des schweren Diebstahls sreigesprochen. . Die Revision im Prozeß Zeigner ist vom 4. Strafsenat des Reichs- gerichts am Dienstag verworfen worden. Hitlers Rücktritt von der Leitung der national-sozialistischen Partei ist der Ausdruck einer schweren Krisis in der völkischen Be wegung, die sich um die Frage der parlamentarischen Mit arbeit dreht. Bei der Reichsbahn und der Post hat ein neuer Personalabbau eingesetzt. In Berlin sind in den Eisenbahnwerkstätten weitere 3 Prozent, in der Post 2 Prozent des reduzierenden Arbeiter- und AngestelltenslabeS zum 3l August gekündigt worden. Der Reichslandbund hat an das Reichsministerium des Innern den Antrag gerichtet, für die kommende Ernte den Polizeischutz auf dem Lande entsprechend verstärken. Felddiebstähle und Plünde rungen sollen diesmal durchaus vermieden werden. Bei der am 7. Juli vorgenommencn ersten Revision der Renten- bank ist festgestellt worden, daß die durch die Rentenbankoerord- nung vom 15. Oktober 1923 vorgeschriebene Deckung der Rentenbriefc und Rentenbantscheine vorhanden ist. Ministerpräsidenten war, so durfte er sich dafür bei seinem fran zösischen Kollegen bedanken. Seither hat Poinearee, solange er im Amt saß, cine.Fort- setzung dieser internationalen Aussprache zu verhindern gewußt. Kaum ist er gestürzt, soll der Jaden erneut angeknüpft werden, und wieder sitzt er mit seiner großen Schere >m Hinterhalt, um ihn rechtzeitig abzuschneiden. Erleichtert ist ihm freilich sein Spiel auf der einen Seite durch die Ungeschicklichkeit Herriots und die Naivi tät Mac Donalds; auf der anderen Seite durch seine Schatten männer, die immer noch am Quai d' Orsay sitzen und Wenns es sein muß, auch mit dienstlichen Indiskretionen arbeiten. Trotzdem wird sein Versuch, Herriot zu stürzen, scheitern, weil die parlamen tarischen Mitläufer ihm den Gehorsam verweigern dürften, sobald sie sehen, wohin die Reise geht. Aber etwas anderes kann ihm ge lingen, daß er Herriot immer weiter nach recht» herüberzieht und ihn zwingt, selbst die Wege zu verbauen, die ins Freie führen. Daß Herriot sich den englichen Ministerkollcgeii zur Hilse über den Kanal bestellte, ist zum mindestens ein Beweis, wie unsicher er seine eigene Stellung fühlt. Deshalb war es auch von vornherein grundfalsch, von einem Sturm im Wasserglasc zu sprechen, als die Pariser Boulevard-Presse ihr Kesseltreiben gegen das englische Memorandum einsetzte. Mau darf nur einmal nicht übersehen, daß den Franzosen ohne Unterschied der Partei das Gespenst der deut schen Revanche im Genick sitzt und daß der ein leichte« Spiel hat, der ihnen klar zu machen weißen, daß die amtliche französische Politik Deutschlands die Vorbereitungen zum Gegenangriff erleichterte. In der Richtung zielt sein Stoß. Er will Herriot darauf fcstlcgen, daß er in der Frage der französischen Sicherheit, womit die Räumung des RuhrgcbictcS im Zusammenhang steht, Erklä- rungen abgibt, die Deutschland die Unterschrift unter da« Londoner Programm unmöglich machen. Mac Donald Halle den sehr richtige» Gedanken, aus dem großen Programm von London 2 Gebiete auS- zuschalten, die internationalen Schulden und die internationale Garantie für Frankreich, weil er sich sagt, daß man in dem euro päischen Labyrinth nur Schritt für Schritt wcitcrkommt und sich unrettbar verirrt, wenn man allzuviel auf einmal will. Wird da gegen zunächst das eigentliche finanzielle Reparationsproblem gelöst, Die Pariser Reife. Herr Herriot ist ein Idealist; das handikapte ihn von vorn herein gegenüber einem so ausgekochten Politiker wie Poinearee. Das war wohl auch der Grund, weshalb man früher annahm, Herriot würde auf eine aktive Rolle in der französischsn Politik verzichten. Nach den Wahlen aber hatte er offenbar doch an seine Politische Sendung geglaubt, aber, Idealist und Demokrat wie er ist, ging er von Anfang an Wege, wie sie sich sein ärgster Feind nicht besser hätte wünschen können. Daß er den Ansturm auf Millerand mitmachte, verschob seine Stellung im Lande draußen, daß er sofort den Bruch mit dem Vatikan verkündete, trieb alle gläubigen Katholiken von ihm «eg und so belastete er von vorn- herein sein Schiff mit einem Ballast, der die Manövrierfähigkeit beeinträchtige, doppelt beeinträchtigte, weil die Parteivcrhältnisse in Frankreich nicht so diszipliniert sind wie bei uns und infolgedessen der einzelne Abgeordnete der Regierung gegenüber eine freie Stellung einnehmen kann, weil aber außerdem Poinearee auf der Lauer lag und jede Gelegenheit zu nutzen suchte, um seinem Nachfolger un bequem werden zu können. Es verdient doch einmal angemerkt zu werden, daß die europäische Politik der letzten Jahre sich Im Fahr wasser Poincarees bewegt. Bor 3 Jahren in Cannes wußte der zur Macht kommende Poinearee jede mögliche Annäherung zu hinter- treiben, er torpedierte da« Ministerium Briand gerade in dem Augenblick, wo zum erstenmale der Horizont sich zu lichten schien. Vor zwei Jahren in Genua blieb Poinearee auf der Höhe seiner Macht in Paris und ließ die diplomatischen Puppen nach feinen Wünschen tanzen. Auch Lloyd George mußte sich dem fügen, weil er Poincaree nicht nach Genua zwingen konnte und wenn das Er gebnis schließlich ein schwerer Prestigeverlust für den englischen Der Ehrenausschuß: Nittergutspachter Bohrisch. Fabrikbesitzer Hauffe, Pulsnitz M. S. Kammerherr v. Helldorff. Fernsprecher 18. Tel.-Adr.: Wochenblatt Pulsnitz Postscheckkonto Dresden 2138. Giro-Konto 146 Schriftleiter: I. W. Mohrin Pulsnitz. Diefes Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach. Heuprblatt und älteste Zeitung in den Ortschaften des Pulsnitzer Amtsgerichtsbezirks: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, HauSwaldr, Ohorn, Oberstem«, Niederstem« Weißbach, Ober- uud Niederlichtenan, Friedersdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Slein-DittmannSdorf, Geschäftsstelle: PulSnitz, BiSmarckplatz Nr. 265. Druck und Verlag von E. L. Försters Erben (Inh. I. W. Mohr) Erscheint» Dtortag, «nd Sonnabend. Im Falle höherer Gewalt — Krieg, Streik od. sonstig irgend welcher Störung d. Betriebes der Zeitung oder der BrfSrderungStinrichtungen hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Wöchtl. - .55 Gold -Mark bei freier Zustellung; bei Abholung wöchentl. --.50 Gold-Mark; durch die Post monatlich M 2 50 freibleibend. — tz, OBank-Konten: Pulsnitzer Bank, Pulsnitz un UWV o 8 Commerz- und Privat- Bank, Zweigstelle Pulsnitz Anzeigen-Grundzahlen in Goldmark: Die sechsmal gespaltene Pctitzeile (Mosse's Zeilenmesser 14) M —.20, im Bezirke der Amtshauptmannschast M —.15. Amtliche Zeile M —.60 und M —.45; Reklame M —.50. Tabellarischer Satz 50 Prozent Aufschlag. — Bei zwangsweiser Einziehung der Anzeigen» gebühren durch Klage oder in Konkursfällen gelangt der volle Rechnungsbettag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. — Briefkurs vom Zahltag. Mindestkurs: Tag der Rechnung. — Familien-Anzcigcn nach ermäßigtem Tarif