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Nr. 163. Pulsnitzer Tageblatt. — Freitag, den 16. Juli 1926. Seite 2. linnen Reichsmark an gesetzt. Für Unterhaltung und Erneuerung des Oberbaues, für Herstellung neuer Gleise bei den Bahnhofserweitcrungen sollen etwa 250 Millionen Reichsmark ausgeworfen werden. Für Beschaffung der in den Reichsbahnwerkstütten zu verarbeitenden Werkstoffe im Hinblick auf Unterhaltung und Erneuerung der Fahrzeuge find 130 Millionen Reichsmark vorgesehen. Für die Beschaf fung von Ersatzstücken sind gleichfalls 130 Millionen Reichs mark angesetzü Die Beschaffung ganzer Fahrzeuge wird außerordentlich gering sein. Ausgeworfen waren 35 Millionen Reichsmark. Da hiervon aber 23 Millionen Reichsmark für die Bezahlung von Bestellungen des Vorjahres bestimmt sind, bleiben für Neubestellungen nur zwölf Millionen übrig. Selbst wenn von den vom Reich gegebenen Summen noch 37 Mil lionen für den Park zur Verfügung gestellt werden, die sich auf 14 Millionen für Lokomotiven und Triebwagen und 23 Millionen für Personen-, Gepäck- und Güterwagen ver teilen, so sind diese Summen doch so gering, daß sie keinesfalls dazu ausreichen, den Wagenpark auf der Höhe der Vorkriegs zeit zu halten. Das wird amtlicherseits auch zugegeben. Im Jahre 1913 wurden im Bereich der deutschen Reichseisen bahnen rund 330 Millionen für diese Zwecke aufgewendet. Für maschinelle Anlagen in den Werkstätten sind rund 74 Mil lionen Reichsmark eingesetzt. Für die Unterhaltung des Bahnkörpers mit allen seinen baulichen Anlagen, für den Umbau und die Erweiterung der Bahnhöfe, für die Her stellung zweiter Gleise usw. sollen 460 Millionen ausgeworfen werden. An dem übrigen Teil der Ausgaben ist hauptsächlich das Dauhandwerk schätzungsweise mit 133 Millionen beteiligt, während auf Erd- und Tunnelarbeiten, auf Durchlässe, Her stellung von Ladestraßen mit allem Zubehör, Einfriedungen usw. 190 Millionen entfallen. Gewiß sind die Aufträge, die die Reichspost vergibt, längst nicht so hoch, wie die der Reichsbahn, vergleicht man aber beide Institute, so zeigt es sich, daß die nicht durch das Dawesabkommen belastete Post im Verhältnis stärker in das Wirtschaftsleben eingreift als die Bahn. Die voraussichtlichen Ausgaben der Post für Beschaffungen und Lieferungsauf, träge im Rechnungsjahre 1926 im ganzen wiederzugeben, würde zu weit führen. Wir begnügen uns mit den Haupt- sächlichsten Zahlen. Ausgeworfen werden: für Hochbauten und Wohnungsfürsorge 100 Millionen, für Apparate 67 Millionen, für Kabel, Fernsprechleitungen und dergleichen 66100 000, für Bauzeug 35 Millionen, für Kraftfahrzeuge und andere Wagen 13 Millionen. Zu erwähnen ist, daß bei der Post bereits gegen Ende des letzten Rechnungsjahres ein Teil der Beschaf fungen im Vorgriff auf das Rechnungsjahr 1926 vergeben worden sind. v. W. MM« Md WM AWlWWÜtl! Pulsnitz, 16. Juli. (Uebergabe und Weihe des um gebauten, neuerstandenen Ratskel lers.) Im Beisein der Mitglieder der städtischen Kollegien wurde gestern abend unsere althistorische Gaststätte, der Rats keller, an den nunmehrigen Pächter, Herrn Rudolf Busch mann sbisher langjähriger erster Oberkellner im Ratswein keller Dresden) unter herzlichen Glückwünschen übergeben. Der Umbau und die Inneneinrichtung sind nach den Plänen des Herrn Architekt Kühn-Dresden durch das städtische Bau amt in stilechthistorischer Weise, sehr zufriedenstellend von unseren Pulsnitzer Handwerksmeistern ausgesührt worden. Glück auf! Pulsnitz. (Marien schieß eich Das beliebte, von hier und auswärts immer gern besuchte Marienschießen des uniformierten Schützen Jäger. Corps wird an den Tagen des 17., 18., 19. und 20. Juli abgehalten. Sehr gut besetzt mit Schankzclten (das geräumige Zelt mit Tanzgelegenheit des Herrn Höntsch und das Wcinzelt „Zur Traube" des Herrn Sperling), Sehenswürdigkeiten und Belustigungsstätten ist diesmal der schön gelegene, große Festplatz, sodaß es an Amüsement nicht fehlen wird. Das Fest beginnt am Sonn abend abend mit einer Bierprobe, alle Fahrgeschäfte, Schau stellungen und Verkaufsstände sind an diesem Tage von nach mittags 5 bis abends 11 Uhr offen. Am Montag nach- mittag wird das Damenschießen und am Dienstag nachmittag Fest-Tafel im Saale des Schützenhauses stattfinden. Ein großes Feuerwerk beschließt am Dienstag abend das Fest. An allen Festtagen finden Aus- und Einzüge des Schützen- Jäger Corps statt. Hoffenllich trägt der Wettergott das Seinige zum Gelingen des Festes bei. Pulsnitz. (Zum Schützen fest.) In die Eisen Handlung des Herrn Walter Guhr kam heute morgen ein Mann und verlangte eine Kuhkette zu kaufen. Zum Ent setzen der anwesenden Personen zerbiß er dieselbe mit seinen Zähnen. In einer hiesigen Schmiede bog er kurz darauf eine Eisenstange von 90 cm Länge und 16 mm Stärke so krumm, daß der Herr Lchmiedemeister nicht in der Lage war, die Stange über sein Knie hinweg wieder gerade zu biegen. Der junge Mann jedoch bog sie wieder gerade mit seinen Zähnen. Wie wir erfahren, war es der bekannte Eisenkönig Frank Waldek, welcher zum Marienschießen in der Raubtierschau auftritt. Morgen Sonnabend nachmittag 4 Uhr wird er in der hiesigen Hauptstraße ab Fabrikstraße einen 40—50 Zent ner schwer beladenen Rollwagen mit seinen Zähnen ziehen. Pulsnitz. (30 Grad überschritten.) Die letzt vergangenen Tage waren die bisher heißesten Tage dieses Jahres in Deutschland. In Dresden stieg die Hitze vor gestern in den Mittagsstunden so sehr, daß das Thermo meter im Schatten über 30 Grad anzeigte. In Berlin wur den gerade 30 Grad gemessen. Auch aus Süddeutschland werden in diesem Jahre noch nicht abgelesene Temperaturen gemeldet. Die Hitze erreichte dort durchschnittlich 25 Grad im Schatten. Mit einer weiteren Erhöhung der Temperatur ist jedoch in der nächsten Zeit nicht zu rechnen. Die in ver- wützten, was dks deutsche Volk und was ein Volk schlecht hin unter einer solchen Besatzung und durch solche Drang salierungen zu dulden habe, die nicht einmal in den Gren zen des Versailler Vertrages Deutschland entgegenkämen, sondern ihm noch Unrecht täten. Deutschland müsse all das, was noch kommen möge, ge duldig ertragen. Das sei seine Politik. Sie habe sich im Laufe der Jahre bewährt. Caillaux' Kampf gegen den Parlamentarismus. Die Parlamentarier verhindern die Sanierung Frankreichs. Paris. Die französische Kammer trat zu einer Sitzung zusammen, die sich aber nur mit unwesentlichen Fra gen beschäftigte. Im Finanzministerium wird gegenwärtig noch der Text der Regierungsprojekte ausgearbeitet. Die Er regung über die Verzögerung in parlamentari schen Kreisen hat nicht nachgelassen. Caillaux hat sich auf Grund der letzten Kammersitzung davon überzeugt, daß das Parlament eine Blankovollmacht ablehnen würde, und daß die Abgeordneten aller Richtungen eine be stimmte Angabe der Regierungsprojekte verlangen, besonders über die Frage der Steuerreform. Caillaux befindet sich da her in der Zwangslage, seine Projekte dieser Anschauung anzupaffen. Von einer eigentlichen Finanzdik tatur kann nicht mehr die Rede sein, da sie bei fast allen politischen Gruppen auf starken Widerstand stößt. gangerer Nacht heftig aufgetretenen zahlreichen Gewitter haben, ohne Schaden anzurichten, etwas Abkühlung geschaffen. — (Die Dachböden nachsehen!) Die heißen Tage nahen, und mit ihnen vergrößert sich die Gefahr der Dachstuhlbrände immer mehr. Eine große Gefahr für manche Häuser ist nicht nur darin zu suchen, daß defekte Blitzableiter nicht wieder erneuert worden sind: auch das, was man im Dachboden unterbringt, kann dem Hause gefährlich werden. Die Selbstentzündbarkeit von feuchtem Heu und Stroh, Holzwolle und Sügemehl ist bekannt. Geradezu wagehalsig ist es, Fette und Oele unter dem Dache aufzubewahren. Aber auch Flaschen und Glasglocken können Dachstuhlbründe verursachen, wenn sie vom Strahl der Sonne erreicht werden und hinter ihnen entzündbares Material liegt, da das gewölbte und von der Sonne beschienene Glas leicht als Brennglas wirkt. Sogar im letzten Winter sind mehrere Fälle bekannt geworden, wo die schwachen Strahlen der Sonne vom Glase gesammelt, Stoffe in Brand setzten. Es ist daher dringend anzuraten, die Vorräte des Bodens und der Rumpelkammer einer Musterung zu unterziehen. — (Erlaß der Hauszins st euer aus Be dürftigkeit.) Die Hauszinssteuer kann niedergeschlagen werden, wenn ihre Einziehung eine unbillige Härte bedeutet. Sie ist zu stunden bzw. niederzuschlagen, wenn die Mieter Sozialrentner, Kleinrentner, Kriegsbeschädigte, Kriegshinter bliebene, Erwerbslose oder andere besonders Bedürftige kinderreiche Familien) sind. Eine Erklärung, wann eine besondere Bedürftigkeit anzunehmen ist, gibt das Gesetz jedoch nicht. Deshalb hat jetzt der Magistrat von Berlin diesen Begriff einheitlich für Berlin dahin bestimmt, daß als besonders bedürftig alle die Mieter anzusehen sind, deren Einkommen unter dem 1'/, fachen der erhöhten Wohlfahrtsrichtsätze liegt. Hiernach wird die Steuer gestundet und niedergeschlagen, wenn Einzelpersonen nicht mehr als 63 RM., Ehepaare ohne Kind nicht mehr als 94,50 RM., mit einem Kind nicht mehr als 114 RM. usw. monatliches Einkommen haben. Falls jedoch Familienangehörige im Haushalt eines Mieters leben, wird das Einkommen sämtlicher zu dem Haushalt gehöriger Personen zusammengerechnet. Die Bedürftigkeit wird von den Wohlfahrtsämtern nachgeprüft. Sie stellen eine Bedürftigkeitsbescheinigung aus, die an den Hauseigentümer abzugeben ist. Der Hauseigentümer hat alsdann die Stundung bei der Steuerkasse zu beantragen. — (Sonderverlaufsveranstaltungen im Einzelhandel.) Bei der Handelskammer zu Zittau sind verschiedentlich Klagen darüber eingegangen, daß die Sonder- verkaufsveranstaltungeu im Einzelhandel zahlenmäßig sehr zugenommen und sowohl in ihrer Durchführung als auch in der Art ihrer Ankündigungen eine Form angenommen haben, die vielfach nicht zu billigen ist. Wenn auch infolge der Verringerung des Absatzes im Einzelhandel das Bedürfnis besteht, ab und zu eine Sonderveranstaltung außer den Sai- > son- und Inventurausverkäufen vorzunehmen, so haben doch j weite Kreise des Einzelhandels umer der Unsitte mancher i Ladengeschästsinhaber, eine Sonderveranstaltung an die an- - dere zu reihen, sehr zu leiden. Die Bemühungen, auf Grund s des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb gegen Aus- j wüchse auf diesem Gebiete vorzugehen, haben nur in seltenen s Fällen zum Erfolge geführt, weil die gegenwärtige gesetzliche ; Regelung keine genügende Handhabe bietet, um die wichtig- ! sten Auswüchse zu bekämpfen. Eine neue gesetzliche Regelung ! in Form einer Ergänzung der gegenwärtigen Bestimmungen wird deshalb auch in Einzelhandelskreisen für empfehlens wert gehalten. Ein aus diesen Kreisen gemachter Vorschlag, daß außer den Inventur und Saisonausverkäufen von jedem offenen Ladengeschäft jährlich nur 2 Sonderveranstaltungen durchgeführt werden dürfen, und zwar je eine in einem Ka lenderhalbjahr, und daß die Dauer jeder einzelnen Veran staltung eine Woche nicht überschreiten soll, erscheint zweifel los einer Prüfung wert. — (Keine G e tr e id e k ö rn er in den Mund i nehmen!) Zur jetzigen Sommerzeit muß auf eine von Kindern, aber auch von Erwachsenen oft geübte Unsitte hin gewiesen werden, die höchst gefährlich werden kann. Einen schönen Anblick bietet zur Zeit ein wogendes Aehrenfeld. Spaziergänger gehen an ihnen entlang, lassen zuweilen die Mehren durch die Finger gleiten und ziehen schließlich eine derselben aus, um gedankenlos die Körner in den Mund zu stecken. Eingehende Forschungen haben aber ergeben, daß viele Körner, vor allem aber unreife Gerstenkörner, einen Saft bergen, der, ins Blut übergehend, eine krankhafte Ver änderung des Zellengewebes erzeugt und Ursache der unheilbaren Strahlenpilzkrankheit werden kann. Nur eine sofortige Operation kann die Gefahr beseitigen. Meist aber wird aus Unkenntnis die Geschwulst, die sich zunächst bildet, nicht weiter ernst genommen, und wenn dann die Gefahr erkannt wird, ist es zu spät. Gar viele müssen dann ihre harmlose Spielerei mit dem Tode büßen, nachdem sie furchtbare Schmerzen erlitten haben. — (Was der Volks münd Wolkenbruch nennt!, betrifft als Katastrophe in der Regel nur enger begrenzte Gebiete und erscheint für das menschliche Empfinden als etwas derart Ueberwältigendes, daß man dagegen schlech terdings keine Vorsichtsmaßregel ergreifen kann, obwohl es gewisse Anzeichen gibt, aus denen Wetterkundige die drohende Gefahr eines Wolkenbruchs zu erkennen vermögen. Als solche Erscheinungen gelten sehr hohe Tagestemperaturen, Gewitterschwüle, großer Feuchtigkeitsgehalt der Luft, auch entgegengesetzte Richtung der Luftströmung am Boden im Vergleich zu der Luftströmung und dem Zug der Wolken in höheren Luftschichten. Das charakteristische des Wolken bruchs ist in erster Linie die ungewöhnlich große Menge der Regenmasse, die in kurzer Zeit zur Entladung kommt, sodaß in einer Stunde in der Regel über 50 Millimeter Regen ge- wessen werden. Tie größte bisher gemessene Regenmenge brachte ein Wolkenbruch in Rumänien an der Südseite der Karpathen am 7. Juli 1889 mit 204 Millimeter Regen in 20 Minuten. Bei einem Wolkenbruch in Berlin am 14. April 1902 stellte man 170 Millimeter Regenmenge fest auf einer Fläche von 5 qkm. In Sachsen wurde bisher der größte Niederschlagswert am 10 Juli 1886 in Pirna mit 156 Millimeter Regenmenge gemessen. Bretnig, 15. Juli. (Festgenommen.! Der nach Veruntreuung flüchtig gewordene Gehilfe des hiesigen Friseurs Karl Weidner konnte in der Nähe von Löbau fcstgenommen werden. Er ist aus Dresden gebürtig, verheiratet und Vater von zwei Kindern. Sein Vorleben weist bereits mehrere gerichtliche Bestrafungen auf. Kamenz. (Wo ch en m a r kt.) Aus dem gestrigen Wochenmarkt gab es das bisher reichste Angebot an Heidel beeren und es werden wohl auch die letzten gewesen sein, denn die Wälder sind fast abgeerntet und das Beeren, das sonst schon sehr mühselig ist, wird von Tag zu Tag zur „Strafarbeit". Die Beeren sind heute auch nicht alle von frischer Qualität gewesen, was bei der Hitze wohl begreiflich ist. Der anfangs geforderte Preis von 40 Psg. das Liter war schwer zu halten, kosten die Heidelbeeren doch schon nur 35 Psg. pro Pfund und in den Dresdner Markthallen sind sie massenweise noch billiger zu haben. Kirschen und Erd beeren haben sich im Preise nicht geändert, erstere haben durch den anhaltenden Regen sehr gelitten und sind in der Qualität etwas beeinträchtigt. Es war das Liter von 25 Pf. an oder 1 Pfund für 30 Pfg. zu haben. Stachelbeeren kosten bei geringem Angebot 30 Pfg. das Pfund, Tomaten 40 Pfg. Die Gemüseprcise änderten sich bei Bohnen, aus ländische 25 Pfg., hiesige 40 Pfg., Gurken das Pfund 30 Psg. öder das Stück 15—50 Pfg., neue Kartoffeln 10 — 12 Pfg. Bautzen, 15. Juli. (Tagung derOberlausitzer l Landwirte.! Die Kreisdirckiion der LandwirtschastSkam- ! wer für die Oberlausitz hielt hier eine Ausschußsitznng ab, § in der Hochwasserschäden besprochen und über die den Ge schädigten zu leistende Hilfe beraten wurde. Der Gesamt schaden in der Lausitz wird auf 1,8 Millionen M. geschützt. Dresden. (Amerikanische Sänger.) Der am 10. Juli in Deutschland eingetroffene Williamsburger Sän gerbund, der vom Bremer Hafen zunächst Bremen und Ber lin ausgesucht hatte, ist gestern vormittag 11,22 llhr zu einem kurzen Besuche in Dresden eingetroffen, um hier die Ge mäldegalerie zu besichtigen und die weiteren Sehenswürdig keiten der Stadt auf einer Autorundfahrt in Augenschein zu nehmen. Am Freitag früh mit dem fahrplanmäßigen Zuge 7,16 traten die amerikanischen Gäste die Weiterreise nach Leipzig an. Dresden, 14. Juli. (Besuch amerikanischer Studentinnen in Dresden) Augenblicklich halten sich in Dresden zwei Gruppen amerikanischer Studentinnen auf. Die eine Gruppe, aus elf Studentinnen bestehend, ist auf einer Rundreise durch Europa begriffen und will auch die deutsche Kultur kennen lernen Ferner befinden sich sechzehn Studentinnen, Delegierte der nordamerikanischen Hochschulen, als Gäste der Wirtschaftshilfe deutscher Studenten hier. Diese Grupps beabsichtigt an der diesjährigen Konferenz des Weltstudentenwerkes in Carlovci (früher Carlowitz) in Jugosslavien teilzunchmen. Dresden. (Gibt das nicht zu denken?) Dem hier erscheinenden rechtssozialistischen Organ „Der Volksstaat" wird aus Leipzig geschrieben: Es ist natürlich und verständlich, daß sich die Leipziger Kommunisten aus Anlaß ihres Bezirks- Parteitages besonders kräftig selbst beweihräuchern und sich an großen Worten berauschen. Man könnte ihnen das kindliche Vergnügen lassen, wenn nicht eine der diesmal von ihnen beliebten Methoden in mehr als einer Hinsicht lehrreich wäre und zum Nachdenken Anlaß geben sollte. Ihre Behauptung nämlich, daß die KPD. jetzt die „führende Rolle" in der Arbeiterbewegung einnehme, stützen sie mit dem Nachweis, daß die linke SPD. in Sachsen stärker denn je unter dem von den Kommunisten organisierten Massendruck sich gestellt haben, und daß die linken Führer in weitestem Ausmaß auf diesen „Massendruck" reagiert hätten. — Das hat von Arzt und Gen. niemand anders erwartet.