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Amfsblalt der Berufsgenossenschaften sowie zahireicher Vereine und Verbände des Papier* und Schreibwarenfaches 44. Jahrg. Nr. 99 Berlin, Donnerstag, 11. Dezember 1919 INHALT Verschleudern deutscher Waren nach dem Ausland . 3245 Schleichhandel und Wucher mit Papier . . . . 3246 Geschäfte mit französischen Firmen 3246 PAPIER-ERZEUGUNG UND GROSSHANDEL: Sitzungen. Erhöhung des Holzeinschlages .... 3246 Löhne der Arbeiter in Papiermühlen 3246 Papierstoff-Sortierer. Herstellung v Pappe Formatwalze 3247 Holzhackmaschine für die Zellstoff-Fabrikation . . . 3247 Leimen von Papier 3248 Ist die Ausfuhr von Papier und Pappen ratsam? . . 3248 Verschwörung gegen die deutsche Papierindustrie? . 3248 Papiermarkt in der Schweiz 3248 Amtsniederlegungen. Londoner Papiermarkt . . . 3249 Londoner Papierstoffmarkt 3249 Holzschliffpreise in Frankreich. Papierstoffmarkt . . 3249 PAPIER-VERARBEITUNG, BUCHGEWERBE: Tarifberatungen der Buchdrucker 3253 Lieferungen nach Frankreich Metallnot? .... 3253 Preisberechnung für Briefums hläge u. dgl 3253 Die Eigenschaften von Trocken-Matrizen 3254 Gießform für runde Stereotypplatten . . 3254 Versorgung mit Knochenleim und Lederleim . . 3255 Aus den Typographischen Gesellschaften 3255 Prüfungspflicht für Kunstdruckkarton 3255 Chromopapier mit Limolim-Strich. Formularkästen . 3255 Verpackung und Rollgeld 3255 Siegelmarken- und Etiketten-Rechnung . . • • . 3256 Uebergabe der Auftragsbestätigung 3256 Papier-Spinnerei: Herstellung von Papiermischgarn .... , 3256 Waschmaschine für Fasergut ....... . 3256 Putzwolle aus Papierabfällen .522. 3256 SCHREIBWAREN UND BÜRO-BEDARF: Schutzverband für die Postkarten-Industrie , . . . 3259 Einladungskarten 3259 Messe-Einigungi. Schweden, Zersplitterung i. Deutschland 3259 Vergütung des Vertreters ... .... 3259 Vorbehaltlich Preisbestätigung .... • . . 3260 ' Geschäfts-Nachrichten . . 3280 l Die Papier-Zeitung hat 12000 zahlende Bezieher FACHBLATT Erscheint Sonntags und Donnerstags. Schlul der An zeigen-Annahme Donnerstag und Montag n ittags. Bei der Post bestellt und ab- genommen oder durch Buch handel : viertel] ährl. 4 M. 50 PL Vierteljahrl Bestellgeld 30 Pf. Vond.Geschäftsstelled.BI. unter Streifband für Deutschland und den Osten Europas vierteljährlich • M», für das übrige Ausland 15 M, Einzelnummer 50 PL Ertlluags- n. Zahlungsort Berlin Anzeigen. Petitzelle 3 mm hoch 50 mm (la gespalten) breit 1 M. auf Umschlagseiten bis 2 M. Berechnung v. Strich zu Strich. Teuerungszuschlag 30 v. H. Fürs Ausland mit Ausnahme Osteuropas 100 v, H. Aufschlag Für Jahresumsatz oder Wieder holungen Nachlass nach festem Tarif. Zeichengebühr f freie Zusendune frei eingehender Briefe 2 M. Vorausbezahlung an den Verleger Platzvorschriften unverbindlich. BERLIN SW 11, PAPIERHAUS, DESSAUER STRASSE 2 Telegr.: Papierzeitung Berlin. Postscheck-Konto: Berlin 2428. Fernspr.: Lützow 787 für Papier-Fabrikation, -Verarbeitung, -Handel, Buchgewerbe, Schreibwaren und Bürobedarf Gegründet von CARL HOFMANN Berlin SW 11 Dessauer Str. 2 beitslosigkeit eintritt, so müssen Gemeinde und Staat ungeheuerliche Erwerbslosenunterstützungen bezahlen, dafür müssen die Steuer zahler herangeholt werden und in erster Linien diejenigen Firmen, die durch die Lieferungen nach dem Auslande viel verdient haben! Das Grundübel liegt wohl in dem großen Unterschied zwischen Inlands- und Auslandspreisen. Soll der deutschen Industrie nicht noch mehr von dem entzogen werden, was sie zur Aufrechterhaltung ihrer Betriebe benötigt, so muß dieses Uebel beseitigt werden. Anstatt sich über die Berechnungsart für die Auslandslieferungen zu streiten, sollte man nach Mitteln suchen, den Anreiz, alles nach dem Auslande zu liefern, zu beseitigen. Die von der Regierung beab sichtigte Erhebung von Ausfuhrzoll wäre ein Weg; zu vermeiden ist aber die bürokratische Kontrolle seitens der Behörden. Darum wäre es angebracht, daß die vielen bestehenden Wirtschaftsverbände festzustellen versuchen, ob es nicht zweckmäßiger wäre, durch Eigenkontrolle das Uebel zu beseitigen. Am schlimmsten ist es jedoch, daß an den Grenzen des besetzten Gebietes keinerlei Kon trolle seitens der deutschen Regierung errichtet werden kann, so daß durch das „Loch im Westen“ alles nach dem Auslande abströmt. Es sollte nichts ins Ausland wandern, was in Deutschland nicht restlos verarbeitet worden ist, damit die vielen Menschen beschäf tigt werden können; also kein Eisen, das nicht zu Maschinen o. dgl. verarbeitet ist, kein Papier, das nicht zu Papierwaren verarbeitet ist. Allerdings sollen dann nicht die Hersteller dieser Fertigerzeug nisse allein die hohen Auslandskurse schlucken; es soll jeder ver dienen, und was an den Auslandslieferungen zuviel verdient wird, soll an den Staat abgeführt werden. Carl Lang, Düren Verschleudern deutscher Waren nach dem Ausland Unter dieser Ueberschrift (sowie unter „Ausfuhr und Valuta“) haben Sie nun schon eine sehr große Anzahl von Aeußerungen und Ansichten aufgenommen, der wichtigste Umstand dürfte aber nicht berücksichtigt worden sein. Ob in Auslandswährung oder in Reichsmark mit einem Auslandsaufschlag auf die Inlandspreise berechnet wird, auf alle Fälle wird an den Lieferungen nach dem Auslande mehr verdient. Dies reizt bei der heutigen dauernden Erhöhung der Herstellungskosten nicht nur die Fabrikanten sondern auch die Großhändler. Eine Papierfabrik z. B., die uns in Friedens zeiten und während des Krieges stets belieferte, kann heute angeb lich wegen Kohlen- und Rohstoffmangels nicht mehr liefern, setzt aber ihre Erzeugnisse im Auslande ab! Papiere und sonstiges, was die Verarbeitungswerke in Deutsch land zur Aufrechterhaltung der Betriebe nötig haben, wandert ins Ausland! Die Erzeugung von Papier ist sehr gering geworden, um so mehr müßte dafür gesorgt werden, daß dieses Wenige im Lande bleibt, damit die deutschen Arbeiter beschäftigt werden können. Der Gewinn, der bei den Auslandspreisen erzielt wird, ist nur ein vermeintlicher, denn wenn durch obigen Umstand größere Ar Verlag der Papier-Zaitunf Carl Hofmann Früherer Anzeigenschluß tritt wegen der bevorstehenden Feiertage ein für Nr. 102 (Weihnachtanvminer) (2t. Dezember) Mitt- wocb, 17. Dezember, Nr. 103 (25. Dezember) Freitag, 19. Dezember, Nr. 104 (28. Dezember) Montag, 22. Dezember, früh Nr. 1 (1. Januar 1920) Montag, 29. Dezember, früh Wir ersuchen um rechtzeitige Aufgabe der Bestellungen, namentlich der Gelegenheits-Anzeigen und bitten, dabei den oft verspäteten Eingang der Postsendungen zu berücksichtigen Meldepflicht für Rollenpapier. Die am 10. November im Kauf männischen Gewerkschaftshaus zu Berlin versammelte Fachgruppe des Gewerkschaftsbundes kaufmännischer Angesteilten-Verbände für das gesamte Papierfach begrüßt die von der Reichskommission zur Sicherstellung des Papierbedarfs beabsichtigte Einführung der Meldepflicht des Rollendruckpapiers zur Bekämpfung des verwerf lichen Schleichhandels mit Zeitungspapier. Sie mißbilligt den ' Schleichhandel in jeder Form und fordert alle Kollegen und Kol leginnen, die in der Papiererzeugung, im Druckgewerbe, im Verlag und in der Papierverwertung tätig sind, auf, die Ausführung von Schleichhandelsaufträgen zu verweigern und etwaige Ueber- tretungen dem Gewerkschaftsbund kaufmännischer Angesteilten- Verbände zu melden. (Siehe auch vor Geschäfts-Nachrichten.)