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Briefumschläge Fallen Briefumschläge unter das Wuchergesetz, und werden sie als Artikel des täglichen Bedarfs behandelt, das heißt: bin ich berechtigt, Briefumschläge, welche ich früher billiger eingekauft habe, zu den heute gültigen Marktpreisen auszuzeichnen ? Brief umschläge sind aus den Fabriken nur noch gegen Heeresschein und nur mit monatelanger Lieferfrist zu beschaffen, so daß ich heute noch zu den im September gültigen Preisen billiger verkaufe, als ich die Sachen überhaupt heute einkaufen könnte. Bürobedarfs-Handlung Wir kennen keine Entscheidung darüber, ob Briefumschläge für Gegenstände des täglichen Bedarfs im Sinne der Verordnungen über Kriegswucher gelten. Jedoch neigen die Kriegswucherämter und auch die Gerichte dazu, den Begriff „täglicher Bedarf” eher aus zudehnen als einzuschränken, und deshalb glauben wir, daß im Streit fall wahrscheinlich auch Briefumschläge als Gegenstände des täglichen Bedarfs erklärt würden. Demnach ist es vorsichtiger, Briefumschläge mit angemessenem Nutzen zu verkaufen, als sich einer Anklage wegen Kriegswuchers auszusetzen. Kisten „Eine ganze Anzahl von Lieferanten stellen die zur Verpackung der Waren dienenden Kisten zu unerhört hohen Preisen in Rechnung, bei freier Rücksendung derselben schreiben sie aber nur die Hälfte oder zwei Drittel des berechneten Wertes gut. Dabei sind die Kisten oft ganz verbraucht, so morsch und zernagelt, daß die Kiste vielleicht einen Holzwert von 3 M. besitzt; sie wird uns aber mit 15 bis 20 M. angrechnet. Wie kann man sich gegen derartig ungerechte und ungerechtfertigte Belastungen schützen ? Dazu gesellt sich durch die Kriegsmaßnahmen der Eisenbahn noch ein anderer Uebelstand: Leere Güter werden von der Bahn zur Rückbeförderung nicht angenommen. Infolgedessen ist der Warenbezieher gezwungen, die Kisten zu Phantasiepreisen zu bezahlen, will er aber die alten Kisten anderweitig verkaufen, so stellt sich heraus, daß sie fast nur den Wert von Brennholz haben. Selbst wenn die Bahn die leeren Kisten zurückbeförderte, würde dem Fabrikanten ein zu hoher Gewinn zufließen, denn wenn er auf eine Kiste von 20 M. zwei Drittel gut schreibt, erhalt er sein Gut zurück, und wir müssen ihm für das Leihen der Kiste mehr bezahlen, als sie Wert besitzt. Außerdem spricht man von Kistenmangel, bei uns harren aber Hunderte leerer Kisten auf Rücksendung! Wie ist dem Uebelstand abzuhelfen?” Schreibwarenhändler. Antwort eines Großhändlers: Gegen die zu hohe Berechnung der Kistenverpackung seitens der Lieferer läßt sich zurzzeit schwer etwas unternehmen. Die Kosten für Kistenholz und Ballenbrettei sind ungemein gestiegen, und jeder Abnehmer ist gezwungen, die geforderten Preise auch zu bezahlen, wenn er Ware haben will. In manchen Fällen wird allerdings recht hoch berechnet, dies dürften aber Ausnahmefälle sein. Wer sich überteuert glaubt, kann sich höchstens bei seinem Lieferer gegen die zu hohe Berechnung be schweren. Bahnsperre und Mangel an Wagen erschweren den Verkehr und besonders die Rücksendung leerer Kisten. Wir haben bereits in Aussicht genommen, die leeren Kisten mit Altpapier zu füllen. Wenn aber der Lieferant leere Kisten nicht zurückerhält, muß er neue anfertigen, und das kostet heutzutage viel Geld. Neujahrskarten-Verkehr. Amtlich wird mitgeteilt, daß Anfang Dezember eine Bekanntmachung der Heeresverwaltung zu erwarten sei, nach der, wie in den verflossenen Kriegsjahren, auch in diesem Jahre der Austausch von Neujahrsglückwunschkarten zwischen der Heimat und dem Feldheer unterbleiben muß. Ladenschluß in Groß-Berlin. Der Detaillistenverband aller Geschäftszweige Groß-Berlins hatte sich mit einer Eingabe an die Kohlenabteilung des Kriegsamtes gewandt, um zur Ersparnis von Licht und Heizung die Erlaubnis zu einem früheren Ladenschluß zu erhalten. Der Reichskommissar hat dem Verband erwidert, daß dem Anträge, einen früheren Ladenschluß herbeizuführen, zu nächst ohne zwingende Notwendigkeit weder vom Oberkommando in den Marken noch vom Kohlenverband Groß-Berlin entsprochen werden könne, da derart einschneidende Maßnahmen angesichts der verwickelten wirtschaftlichen und Verkehrsverhältnisse Groß- Berlins nicht ohne Gefährdung berechtigter Interessen der Ver braucher vorgenommen werden könnten. Es bleibt also beim 7 Uhr- Schluß mit den bekannten Ausnahmen. 4a Klebstoff „Einzig u. Allein“ Von unserem hervorragenden, für alle Zwecke geeigneten, hellfiüssigen Klebstoff können wir wieder grössere Posten prompt liefern in Fässern von etwa 250 kg u. in Fk sehen 1 % Inhalt. Als Muster versenden wir nur Postpakete ent haltend: 2 Flaschen je 1 % kg für 9,20 M. frei gegen Nachnahme. [10480 Palfner & Co., Berlin W 30 Berchtesgadener Strasse 1 Fernspr.: Nollendorf 3618 Euummemmanammmamaaammmamaaaan Telegr.-Adresse: Rohstoff Fernsprecher 2190 TDa T a Kl ans m fett- m säurefrei, • €Me M-eA EA“M AAA 9 sowie Tafel- und Knochenleim, letztere gegen Bezugsschein, hat günstig abzugeben Albert Liebing, Leipzig, Gohliserstr. 21