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Kugelgelenkarm ausgestellt, der nach völlig neuen Gesichts punkten (lösbares und feststellbares Kugelgelenk) gebaut ist. Herr Emil Jagenberg hat in Düsseldorf schon bald nach Ausbruch des Krieges, Ende August 1914, ein „Amputierten- Lazarett” für 130 Leute eingerichtet. Anschließend wurden Werkstätten mit den bewährtesten Werkzeugmaschinen (Dreh bänken, Hobelbänken, Bohrmaschinen usw.) sowie mit Papier verarbeitungsmaschinen (z. B. Rollenschneidemaschinen) auf gestellt, an welchen sich die Verletzten in ihrem alten Beruf einüben oder umlernen können. Eingehende Versuche mit Kunstarmen haben zu solchem Erfolg geführt, daß dieses eigen artige Sonderlazarett (das erste in Deutschland) große Beachtung bei den Heeres- und bürgerlichen Behörden fand. Bisher sind über 800 Amputierte hier behandelt und entlassen worden. Von den Lazarettinsassen wurde der von Herrn Emil Jagenberg erfundene Kunstarm Jagenberg-Arm getauft. Kriegsbeschädigter als Papierverarbeiter. Papierteuerung im Zeitungsgewerbe. Eine in Halle a. d. S. stattgefundene Versammlung von Zeitungsverlegern aus der Provinz Sachsen und Thüringen befaßte sich mit der am 1. April eintretenden erheblichen Preissteigerung des Zeitungsdruckpapiers. Diese werde die Zeitungsverleger derart belasten, daß ohne Erschließung neuer Einnahmequellen das Weitererscheinen mancher Zeitung gefährdet ist. Es wurde beschlossen, in Zukunft keinerlei Anzeigen von Be hörden und Wohltätigkeitsveranstaltungen kostenlos aufzunehmen. Die Behörden und Vereine sollen von diesem Beschluß in. Kenntnis gesetzt werden. Es wurde dabei erwähnt, daß eine mittlere Zeitung im ersten Kriegsjahre für rund 9000 M. solche Anzeigen umsonst aufgenommen habe. Ferner werden die meisten Zeitungen ge zwungen sein, den Bezugs- und auch den Anzeigenpreis vom 1. April an auch dann zu erhöhen, wenn sie bereits im Laufe des Krieges einen Preisaufschlag durchgeführt haben, fm. Erhöhung der Zeitungspreise. Mit der Lage des Zeitungs wesens beschäftigte sich eine in Neumünster abgehaltene, von fast Kriegsbeschädigter Notizen schreibend. Daß auch unser Papierfach viele Kriegsbeschädigte ein stellen kann, zeigen unsere heutigen Abbildungen. Aus dem in Magdeburg im vergangenen Jahr veranstalteten Preisausschreiben zur Beschaffung künstlicher Glieder ist der Arm des Herm Emil Jagenberg unter 57 Wettbewerbern mit der Hälfte des ersten Preises hervorgegangen. Die kleine Schrift „Soll ich einen Kunstarm tragen?”, die Herrn Emil Jagenberg zum Verfasser hat, bietet dem Kriegs beschädigten manche Anregung und Belehrung im Gebrauch künstlicher Arme. Zu einem Jagenberg-Arm gehören 1. die von der Firma Ferd. Emil Jagenberg, Düsseldorf, hergestellten Stahlteile und Arbeitsansatzstücke, 2. Die von Bandagisten zu beziehenden Lederteile, Stulpen und Befestigungsgurte. Bei Bestellung eines Jagenberg-Armes wolle man sich also an einen Bandagisten wenden, welcher den ganzen Arm, dem vorhandenen Armstumpf angepaßt, liefert. M. allen schleswig-holsteinischen Zeitungs Verlegern besuchte Ver sammlung. Es wurde einstimmig beschlossen, wegen der fast 40 v. H. betragenden Papierpreis-Erhöhung am 1. April die Bezugspreise der Zeitungen zu erhöhen. —n. Mindestgehälter für Werkmeister und Abteilungsvorsteher. Die Ortsgruppe Berlin des Werkmeister-Verbandes für das deutsche Buchbindergewerbe und verwandte Berufe (Buchbinderei, Druckerei, Album-, Kartonnagen-. Luxuspapier-Herstellung, Prägerei, Galanterie- und Lederwaren-Herstellung usw.) hat in ihrer Sitzung vom 12. Februar einstimmig beschlossen, für alle Werkmeister und Abteilungsvorsteher im Ortsbezirk Groß-Berlin ein Mindestgehalt von 220 M. für den Monat zu fordern. Die während der Kriegs zeit bereits gezahlten Teuerungszulagen kommen hierbei als Gehalt nicht in Anrechnung. Der Stellennachweis des Verbandes, Berlin NO 55, Woldenbergerstr. 29 (Amt Königsstadt 6531, vormittags 10—1, nachmittags 5—8 Uhr), wird Stellenangebote unter diesem Mindestgehaltssatz nicht mehr vermitteln. Falsche’Zehnmarkscheine. In der letzten Zeit sind wieder bei verschiedenen Postanstalten des Reichspostgebietes falsche Zehnmarkscheine mit dem Buchstaben R und der Nummer 1604506 angehalten worden. An Breite und Höhe sind die falschen Scheine um einige Millimeter kleiner als die echten, auch das Bild scheint nicht immer genau rechteckig zu stehen. Ha.