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890 PAPIER-ZEITUNG Nr. 43/1915 3. Wahlen zum Vorstand gemäß § 8 a der Satzung und geeignetenfalls Erhöhung der Zahl der Vorstand .mitglieder. 4. Einsetzung eines gemeinsamen Ausschusses zusammen mit den anderen Verbänden. 5. Bericht des Ausschusses zur Festlegung der Verkaufs bedingungen. 6. Aussprache über die Marktlage und Schaffung von Gruppen 7. Verschiedenes. Wir bitten Sie dringend, Ihr vollzähliges Erscheinen möglich zu machen, da namentlich die Aussprache über die Marktlage von einer Reihe von Firmen angeregt worden ist. Mit vorzüglicher Hochachtung Verein Deutscher Pappenjabrikanten, e. V. Dr. Kubatz, Geschäftsführer. Italien! Die Welt aus den Fugen! Allüberall Geschehen Zeichen und Wunder. Das Hanfpapier des Dreibund-Vertrags, 1 A, ward mürbe wie Zunder. Das Blatt, dereinst so weiß gebleicht, Ward rot vor Scham und Schrecken. Schwarz steht die Schrift auf rotem Grund: Das Eisen will Blut jetzt lecken. Das Eisen, das vor Zeiten vielleicht Die Hadern mit Kraft zermahlen: Als Waffe, die dich tötlich trifft, Wird’s Dir den Treubruch zahlen. D. H., Zürich Teilweiser Ersatz der schwefelsauren Tonerde durch Natriumbisulfat Die augenblickliche Knappheit an schwefelsaurer Tonerde hat die Papiermacher veranlaßt, sich nach Ersatzmitteln um zusehen. Als ein solches hat sich das schon oft, zuletzt von Dr. Klemm im Wochenbi. f. Papierfabr. vorgeschlagene Natrium bisulfat seiner bequemen Anwendung wegen am besten bewährt. Es ist in genügender Menge zu angemessenem Preis zu haben, als fester Körper leicht zu behandeln, und löst sich leicht in kaltem Wasser. Aus wichtigen Gründen chemischer Art ist es nicht ratsam, die ganze bisher zum Leimen verwendete Menge der schwefel sauren Tonerde durch Bisulfat zu ersetzen. Man tut gut, 50 bis 60 v. H. der bisher üblichen Menge des Tonerdesalzes beizu behalten und die restlichen 50 bis 40 v. H. durch Bisulfat zu er setzen. Da 1 kg Bisulfat in seiner chemischen Wirkung ziemlich genau 21/2 kg schwefelsaurer Tonerde gleichkommt, so braucht man anstatt restlicher 50 v. H. Tonerdesulfat nur 20 v. H. Na triumbisulfat als Ersatz. Wie soll nun die Leimung des Stoffes im Holländer unter Mitverwendung von Bisulfat vorsichgehen ? In längerem Betrieb hat sich folgende Art bewährt: Zuerst wird die gewohnte Menge Leimmilch dem Stoff zu geführt, dann nach vollkommener Mischung die Hälfte oder 60 v. H. der früher üblichen Menge schwefelsaurer Tonerde und eine Viertelstunde später das Bisulfat in kalter Lösung von 20—25 Gramm im Liter. Das Stoffwasser rötet unter Einhaltung der beschriebenen Mengeverhältnisse blaues Lakmuspapier deutlich. Das Papier bekommt feste, sichere Leimung. Färbung, auch in zarten Abtönungen bei feinen Papiersorten, Weiße, Griff, Härte werden durch Streckung der schwefelsauren Tonerde mit Natriumbisulfat nicht beeinflußt, wenn man gereinigtes Salz verwendet. M. P. Höhere Papierpreise in Schweden Der Verein schwedischer Papierfabriken beschloß in einer außerordentlichen Sitzung am 17. Mai, die Verkaufspreise für Papier um 15 — 20 v. H. zu erhöhen, da die meisten zur Herstellung nötigen Roh- und Hilfsstoffe be deutend teurer geworden sind als vorher, bg. Sulfitsprit in Schweden. In schwedischen Zellstoffabriken wurden im ersten Vierteljahr 1 257 756 1 Sulfitsprit, 50piozentig, heigestellt. bg. Krieg und Vertragserfüllung Preiserhöhung im Laufe des Schlusses Wir halten es zum Wohle des Papierfaches für zweckmäßig und angezeigt, wenn Sie die in Ihrer Nr. 40 vom 20. Mai erschienenen Aufsätze in einer größeren Auflage vervielfältigen ließen und Ihren Beziehern zu mäßigen Preisen zur Verfügung stellen würden, damit diese ihrerseits ihren Kunden Abdrücke bei Gelegenheit senden könnten. Wir selbst würden etwa 500 Stück übernehmen. Großhandlung Im Aufsatz „Krieg und Vertragserfüllung” begründet Franz Dessauer die Notwendigkeit der Preiserhöhungen für Papier und wünscht Entgegenkommen seitens der Käufer, auch wenn ihnen länger laufende Schlüsse das Recht zur Forderung des ursprüng lichen Preises einräumen. Unter der Ueberschrift „Preiserhöhung im Laufe des Schlusses” ist die Eingabe des Vereins Deutscher Papierfabrikanten an den Reichskanzler abgedruckt, in welcher der genannte Verein an Hand unwiderleglicher und genau ange gebener Tatsachen beweist, in wie hohem Grade sich die Papier erzeugung infolge der durch den Krieg verursachten Zustände verteuert hat. Beide Aufsätze verdienen weite Verbreitung im Kreise der Papier-Kleinhändler und Verbraucher, und die von der Papiergroßhandlung angeregte Versendung von Abdrücken dieser Aufsätze an die Kundschaft dürfte gute Früchte tragen. Wir bitten unsere Leser, uns umgehend mitzuteilen, ob sie solche Abzüge übernehmen wollen und ungefähr in welcher Menge. Nach der Auflage wird sich der Preis der Stücke richten. Verein der Zellstoff- und Papier-Chemiker Auszüge aus der Literatur der Zellstoff- und Papierfabrikation (Mechanischer Teil) Verfaßt von Ingenieur Alfred Lutz, Seehof, Post Teltow 1911 3. Holzschleiferei und Pappenfabrikation Fortsetzung zu Nr. 39 S. 818 Pudolf Lehmann, Niederschlema i. S., Neues vom Schleifer der Zukunft. W.-B. 42, 677 (1911). In Ergänzung seiner früheren Ausführungen (s. W.-B. 1910, S. 2868 und diese Referate 1910, S. 33) teilt Verfasser noch folgendes mit. Der natürliche, durch die Schwerkraft des Holzes erzeugte Schleifdruck kann durch mechanische Mittel unterstützt und die Höhe des Füllschachts dadurch verringert werden. Am besten läßt man innen im Füllschacht an der Langseite des Holzes je 2 bis 3 Gall'sche Gelenkketten abwärts wandern, deren zweite Glieder durch je einen geriffelten Querstab miteinander verbunden sind. Dadurch wird der Seitendruck des Holzes für den Vorschub nutz bringend verwertet. Der Vorschub durch die Ketten wird mit Hilfe von Friktionsscheiben geregelt. Wilhelm Rochlitz in Meißen, Preßstempelkupplung von Holz schleifern. DRP 233258, Kl. 55 a. W.-B. 42, 1443, P.-Z. 36, 1106, P.-F. 9, 410 (1911). Die Kupplung für den Vorschub oder für die Rückwärtsbewegung wird durch einen Hebel betätigt, der durch Federn jeweils in beide Endstellungen fester hineingedrückt wird. J. M. Voith in Heidenheim a. Br., Holzschleifer mit hydraulisch oder pneumatisch belasteten, selbsttätig sich füllenden Pressen. DRP 236143, Kl. 55 a. W.-B. 42, 2693, P.-F. 9, 887 (1911). Durch eine mechanisch, hydraulisch oder elektrisch betätigte Steuerung wird am Ende des Kolbenhubes die Preßplatte rasch zurückgezogen, das Schleifholz rutscht von oben in die Presse nach, und der Kolben geht selbsttätig wieder zum Vorschub über. Die Steuerung kann auch so eingestellt werden, daß das Kolbenspiel sich nicht am Ende des Kolbenhubes, sondern in bestimmten Zeit abständen vollzieht. Andreas Biffar, Leipzig, Holzschleifer für die Papierfabrikation. DRP 239728, Kl. 55 a (vom 30. August 1910 ab). Zusatz zum DRP 239727 (vom 7. Januar 1910 ab). W.-B. 42, 4212, P.-Z. 36, 3124 (1911). Der Schleifstein ist aus einem Stück und ist auf einer federnd gelagerten Welle befestigt, um das Eigengewicht des Steines auf das Holz wirken zu lassen. Andreas Biffar in Leipzig, Holzschleifer für die Papierfabrikation. DRP 239727, Kl. 55 a. W.-B. 42, 4130, P.-Z. 36, 3124, P.-F. 9, 1911 (1911). An einer horizontalen Welle sind sektorenförmige Schleifsteine gelenkig befestigt, so daß sie bei Drehung der Welle durch die Zen trifugalkraft nach außen gegen das in einem Gehäuse geführte Schleif holz drücken. Das Schärfen von Holzschleifsteinen. W.-B. 42, 2869 (1911). Verfasser tritt nochmals für seinen Vorschlag der kontinuier lichen Schärfung ein. Röscher Stoff entstände dadurch nicht, wenn