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NCHREIBWAREN-HANDEL 6 GE£eSg9=VS4S42e3 LN 35 1 1.Mail9i Ij - Ausstellung für Geschäftsbedarf in Frankfurt a.M. Fortsetzung zu Nr. 34 S. 1287 Geldzähl- und Rollmaschinen Wie unbekannt diese Art Büromaschine der großen Menge der Ausstellungsbesucher noch war, bewies der Zuspruch, welche die Vorführung dieser Maschinen fand. Bei der Geldzähl- und Rollmaschine ^>Pulch« der gleich namigen Firma in Benndorf a. Rh. werden die Münzen von einem umrandeten Brett mit der Hand in einen schräg nach unten gerichteten, halb offenen Leitungskanal gebracht, welcher derart angeordnet ist, daß die Münzen am Ende desselben genau horizontale Lage besitzen. In dieser Stellung werden sie in einer senkrechten, genau ihrem Durchmesser entsprechenden Röhre aufgestapelt und gelangen dann infolge Drehung einer Kurel in die darunter liegenden Metallhülsen. Kanal und Hülsen sind auswechselbar, sodaß eine Maschine für sämtliche Münzsorten genügt. In den Metallhülsen befinden sich offene Papierrollen, die nach Aufnahme der vorschriftsmäßigen Anzahl von Münzen selbsttätig weiterbefördert, geschlossen und ab* gelegt werden. Statt Rollung kann auch Beutelung oder ein fache Zählung der lose bleibenden Münzen erfolgen. Ein Zählwerk registriert jede Münze, Zurückdrehen der Kurbel und damit des Zählwerks ist ausgeschlossen. Die Rollen sind trotz ihres festen Verschlusses ohne Aufreißen nachprüf bar, da ein an ihrer Längsseite angebrachter Schlitz die Zählung der in ihnen befindlichen Stücke ermöglicht. Großes Interesse fand auch eine Geldsortiermaschine der selben Firma. Diese gestattet gleichzeitiges Sortieren von vier verschiedenen Münzsorten. Von einem Brett gelangen die Münzen wahllos durch einen Trichter in das Innere der Maschine und werden durch Drehen einer Kurbel in die ihrem Werte entsprechenden Schubladen befördert. Dabei geht in der Maschine folgendes vor sich: Mehrere in horizontalen Ebenen kreisende Scheiben nach Art der bei Münzstätten üblichen Schüttelbretter sind mit napfartigen Vertiefungen versehen, die den vier zu sortierenden Münzsorten entsprechen. Die Ver tiefungen der obersten Scheibe haben den Durchmesser der größten Sorte, während alle kleineren Stücke durch Oeffnungen auf andere Scheiben fallen, wo sie zunächst von den für sie bestimmten Oeffnungen aufgenommen und schließlich an die Schüttelöffnungen der Kästen gebracht werden. Die von der Firma Ludw. Loewe Aktiengesellschaft in Berlin, Huttenstraße, fabrizierte, besonders für Großbetriebe be stimmte Geldzähl- und -Rollmaschine System Batdorf ist in Nr. 44 der Papier-Zeitung von 1906 beschrieben und abgebildet worden. Sie arbeitet mit elektrischem Antrieb. Der Teller, auf welchen die Münzen wahllos ausgeschüttet werden, dient zur Ausscheidung von Unreinigkeiten und zur Prüfung auf Falsifikate mit dem Auge. Von ihm aus gelangen die Münzen von Hand in einen mit Glasplatte abgeschlossenen Schlitz, der sich schräg nach unten zu einem Kanal verengert. Dieser kann nur Münzen in Größe der zu zählenden aufnehmen. Eine sinn reiche Vorrichtung ergreift die aus dem Ende heraustretende Münze, falls sie weder untergewichtig noch stark verletzt ist, und fügt sie zu den Vorgängerinnen, die von Greifern in horizontaler Lage und genau nebeneinander geschichtet solange festgehalten werden, bis das fünfzigste Stück dem Stapel beigefügt ist. In demselben Augenblick erfolgt die Rollung aller aufgestapelten Münzen, wobei die Enden der Papierrolle durch sehr genau arbeitende Vorrichtungen derart umgekröpft werden, daß die oberste und unterste Münze sicht bar bleiben. Wiederverwendung des Rollenpapiers nach ge- Geliehener unbefugter Oeffnung ist unmöglich, da es bei jeder Oeffnung zerstört werden muß. Ein elektrisch arbeitender Zäher gibt den jedesmaligen Stand des Stapels an. Für die ver schiedenen Geldsorten werden entsprechend gefärbte Kraftpapiere verwendet. An Stelle der Rollung ist Beutelung möglich. Rechen- und Hdditionsmaschinen und Zählapparate sind auf der Ausstellung in derartiger Fülle vertreten, daß wir uns schon aus Raumrücksichten auf die Erwähnung einiger der- selben beschränken müssen. Von den Maschinen des Thomas Systems sei zunächst das neue Modell der »Unitas^ von Ludwig Spitz & Co., Berlin, Puttkamerstr. 18, hervorgehoben. Diese Maschine war auf dem Markt die erste mit Doppelwerk und zeigt in ihrem jetzigen neuesten Modell alle die Verbesserungen, welche sich an den Modellen derselben Fabrik mit einem Resultatwerk »Tim^ bewährt haben. Dies sind in erster Linie die Anbringung von Gruppen- und Allgemein-Auslöschern, ferner neuartige verschiebbare Kommata, eine Aenderung der Lagerung des Lineals und eine neuartige Zehnerübertragung. Das neue Modell der »Archimedese-Maschine der Firma Reinhold Pöthig in Glashütte weist durchgehende Zehnerüber tragung im Einstellwerk auf, dessen Ziffern jetzt dieselbe Größe haben wie diejenigen des Resultatwerks. In letzterem sind die Zahlen infolge weniger tiefer Lagerung ebenfalls deutlicher ab lesbar. Die Glashütter Rechenmaschinenfabrik ^Saxonia*, Schumann & Co. in Glashütte, zeigt ihr neuestes Saxoniamodell, bei welchem die Einstellschieber durch Kurbeln ersetzt sind, wo durch früher etwa beim Einschnappen der alten Schieber auf getretene Mängel beseitigt sind. Die eingestellte Zahl erscheint infolge dieser Verbesserung in einer geraden Linie, der Weg fall von Einstellschlitzen sichert vor Eindringen von Staub. Ferner ist allgemeine Nullstellung möglich. Das Modell besitzt ferner schiebbare Kommazeichen und Linealverrieglung. Ab weichend von allen andern gezeigten Rechenmaschinenmodellen weist die Saxonia einen staubdichten Rolladenverschluß auf, der sich sehr leicht bedienen läßt und infolge Ausschaltens eines Hebels selbsttätig herunterrollt. Dem Thomassystem zuzuzählen ist ferner die von der Firma Benno Knecht, Dessauer Str. 1, ausgestellte »Bunzel-Delton^-iAa- schine mit 1 oder 2 Resultatwerken, die bis zu n Stellen im Einstellwerk zeigt. Das Odhner-System war in erster Linie durch ein nur ge legentlich bei andern Ausstellern gezeigtes neues Modell der Original-Odhner vertreten. Dasselbe hat zur Wagenverschiebung zwei Druckknöpfe angeordnet, durch deren Betätigung der Wagen an die gewünschte Stelle gebracht wird, wodurch das Zeit und Aufmerksamkeit erfordernde Einstellen des Wagens von Hand überflüssig gemacht wird. Auch die Nullstellung erfolgt nicht mehr wie bisher durch Umdrehung von Flügel muttern um 360°, sondern durch leichtes Anheben eines Hebels. Die »Triumphator«-Rechenmaschine des Triumphatorwerks in Leipzig weist bei dem ausgestellten Modell durchgehende linke Zehnerübertragung auf, eine Vorrichtung, durch welche das Erscheinen des wirklichen Multiplikators oder Quotienten im linken Zählwerk ermöglicht wird. Die erscheinenden Zahlen sind in beiden Zählwerken und im Einstellwerk gleich groß und in weiß gehalten, das Einstellwerk liegt über den Einstell hebeln und bleibt daher bei der Arbeit an der Maschine un verdeckt. Additionsmaschinen sind durch das in Deutschland von der Firma Benno Knecht, Dessauer Str. 1, vertriebene Modell i>Wales^ vertreten. Dieses besitzt sofort sichtbare Schrift, auto matische Auslöschvorrichtung und leichten Gang des Kurbel zuges, welcher durch elektrischen Antrieb ersetzt werden kann. ■»Bürks Addiermaschine«, hergestellt von der Württembergi- schen Uhrenfabrik Bürk Söhne in Schwenningen, besitzt nur vier Einstellöcher, die den am meisten gebräuchlichen niedrigsten Zahlenwerten entsprechen. Diejenigen Werte, welche dem. Vielfachen eines dieser in der Einstellvorrichtung vorhandenen Werte entsprechen, werden durch entsprechend wiederholtes Betätigen des Einstellwertes in das Zählwerk übertragen. Die Addition geschieht der Reihenfolge der Stellen nach. Der »Comptator« der Firma Hans Sabielny, Dresden, ist eine sehr handliche Taschenrechenmaschine mit Zahnschienenüber tragung für 9 Stellen. Die Ziffernschienen werden mittels eines bei der entsprechenden Ziffer eingesetzten Stiftes bis zum An schlag heruntergezogen und dort selbsttätig festgehalten. Ein Tastendruck hebt diese Sperre auf und läßt die eingestellte Zahl im Anzeigewerk erscheinen. Erfolgt nun z. B. eine weitere