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1312 PAPIER-ZEITUNG Nr. 35 wieder auf gleiche Helligkeit ein. Die Lichtdurchlässigkeit des Papiers wird dann angegeben durch das Quadrat der Tangente des neuen Einstellwinkels (Tabellenablesung). Der Apparat ist in der Versuchsstation der Kaiserlichen Expedition zur Anfertigung von Staatspapieren in St. Peters burg ausgearbeitet und geprüft worden und soll sich gut bewährt haben. Leider hat M. keine Versuchsergebnisse mit veröffentlicht, die einen Einblick in die Leistungsfähig keit des Prüfers gestattet hätten. Fortsetzung folgt. Faserveriuste in den Abwässern von Papierstoff und Papierfabriken Von Tor Carlson in Stockholm (Aus »Kemi och Bergsvetenskap, Teknisk Tidskrift«) 1. Holzzellstoff-Fabrikation Bei Betrachtung des Siebwassers einer Zellstoffabrik mit bloßem Auge bemerkt man darin, falls der Betrieb gut überwacht ist, oft nur eine trockenen Zellstoffs abrinnen. Wenn der Stoff auf das Sieb tritt, hat er oft einen Fasergehalt von i : ioo, und die Stoffbahn enthält, wenn sie auf den ersten Trockenzylinder übergeht, noch rund 55 v. H. Wasser. Von der Entwässerungs maschine rinnen in diesem Fall — außer dem Spritzwasser — 98 cbm Abwasser auf die Tonne aufgenommenen trockenen Zellstoffs ab, also nicht ganz ein Viertel des ganzen Verdünnungswassers. Hieraus geht hervor, daß auch wenn in der Raum einheit des Abwassers nur geringe Fasermengen enthalten sind, der Stoffverlust doch beträchtlich sein kann. Nachstehende Tafel 1 gibt die in vier Holzzellstoff fabriken gefundenen Fasermengen im abrinnenden Ver dünnungswasser an. Somit beträgt der Gesamtverlust ungefähr 2 bis 3 v. H.; er steigt aber in der Sulfitstoffabrik B auf über 4 v. H. Sämtliche angeführten Sulfitstoffabriken arbeiteten wäh rend der Untersuchungen mit gleichartigen Maschinen, aber während in A und C sogenannter starkfaseriger Stoff hergestellt wurde, stellte B leicht bleichbaren Zellstoff her, Tafel 1 welche Papiermasse nach dem den größeren Verlust an Fasern Fabrik er- in dieser was Tafel 2 Verhältnis Fällen viel größer ist als im Siebwasser. Das waren; anderen Wasser unbedeutende Trübung, aus welcher sich Stoffteilchen nicht sofort absetzen wollen. Solches Ergebnis wird jedoch in Schleifereien und Papierfabriken nur mit guten Wiedergewinnungs- Einrichtungen erreicht, auch muß beachtet werden, daß die Wassermengen, mit denen die Zellstoffabriken arbeiten, so groß sind, daß größere Mengen von in den Abwasserproben vor kommenden Fasern auf klären dürfte. Durch anhaltenderes Kochen erhielt dort nämlich die Faser größere Geschmeidigkeit und schlüpfte demzufolge beim Waschen leichter durch die Maschen des Siebzylinders. Ferner ergibt sich, daß der Stoffgehalt im Abwasser der Waschzylinder in den beiden mitgeteilten ist ungefähr 1 : 2/3. Die mikroskopische Untersuchung der im fortrinnenden Verdünnungswasser vorkommenden Fasern zeigt, daß diese nicht — wie man allgemein annimmt — ausschließlich aus kleinen, feinen, für die Papierfabrikation weniger guten Zellen oder Bruchstücken davon bestehen. In den Kolumnen 5 und 6 der Tafel 2 sind einige der von Dr. H. Huss ge fundenen Maße der Fasern aus den Ablaufwassern der Fabriken A und B angegeben. (Die Größe ist ausgedrückt in u = 0,001 mm. Der Zähler des Bruches gibt die Länge, der Nenner die Breite.) Zum Vergleich diene, daß Herz berg als größte Faserlänge des Nadelholz-Zellstoffs 2,5 bis 3,8 mm und die Dicke zwischen 0,02 bis 0,07 mm angibt. hatten drei noch beruhte, daß sie zeugung angelegt bei den fünf schwankte der verbrauch zwischen 180 und 250 cbm auf die Tonne, was dadurch verursacht wurde, daß die Fabriken mehr, als ursprünglich be absichtigt war, erzeugen mußten. Als Mittelwert für den Wasserverbrauch wur den 430 cbm auf die Tonne trockenen Zellstoffs be rechnet. Für eine größere Sulfit stoffabrik mit einer Jahres erzeugung von rund 15 000 Tonnen beträgt somit die in 24 Stunden verbrauchte Wassermenge 21000 cbm, also ungefähr doppelt soviel wie für eine größere Rübenzucker fabrik. In der größten Sulfitstoffabrik des Landes mit einer Tageserzeugung von rund 100 Tonnen Stoff werden täglich über 45 000 cbm Wasser verbraucht, das sind ungefähr um 50 v. H. mehr als der Verbrauch von Trinkwasser in Stock holm im selben Zeitraum. Nicht all dieses Wasser passiert bekanntlich das Sieb der Entwässerungsmaschine, vielmehr geht der größte Teil des Stoffverdünnungs-Wassers aus den Waschzylindern fort. Wird der Stoffgehalt des Stoffwassers, während es über den Sandfang geht, auf 1 :400 angenommen, was dem Durchschnitt entspricht, und soll der Stoffgehalt, wie es in der Regel geschieht, auf 1 :40 gebracht werden, so müssen durch die Waschzylinder 360 cbm Abwasser auf die Tonne sehr bedenkliche Mißstände schließen lassen müßten. Aus einer Zusammen stellung der Angaben von 30 schwedischen Fabriken, Sulfitverfahren anfertigen, geht nämlich hervor, daß 22 dieser Fabriken 300 bis 550 cbm Wasser auf die Tonne trockenen Zellstoffs verbrauchen. Von den acht übrigen weit größeren Verbrauch, was darauf für größere als die tatsächliche Er- Ursprung Abrinnendes Verdünnungs wasser Fasergehalt Faserverlust Menge in cbm auf die Tonne Zellstoff Gramm im cbm v. H. der Erzeugung kg im Tag (24 Stunden) I. 2. Sulfitstoffabr. A. vom Waschzylinder 375 44 40 1,6 79o » B. n » 3 2 o 98 102 3,2 1152 » A. „ Sieb .... 150 3i 31 o,5 235 » B. » » • 120 76 77 o,9 324 » C. gemischter Ablauf 480 60 65 3,o 1350 Sulfatstoffabrik D. vom Sieb . . . 250 86 88 2,2 981 Ursprung Konz, des Stoff wassers Menge Fasern Mikro- photogr. Größe (u) Art Total, mg/lit Ab gesetzt nach 24 St. mindest höchst enthält Tüpfel zellen v. H. Bild Nr. Ver größe rung Sulfitstoffabr. A, vom Waschzyl. 1:500 42 92 — — — » A» » Sieb . . 1:125 3i 96 44/ 18 2797/5r 20 4 27 „ B, „ Waschzyl. 1:440 100 88 59/2i 3151/52 40—50 2 27 „ B, „ Sieb . . 1:100 77 90 49/23 2410/49 50 3 27 Sulfatstoffabrik D, vom Sieb . 1:250 87 90 | 42/23 3508/52 30 5 27