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312 PAPIER-ZEITUNG Nr. 9 irgend ein Blatt an beliebiger Stelle des Buches entfernen, so wird durch einen einfachen Handgriff die Gabel aus dem Mechanismus des Buches aufgehoben, die drei ge schlossenen Löcher werden dadurch freigegeben, und die einzelnen Blätter, welche nunmehr nur noch mit ihren Schlitzlochung von den beiden äußeren, im Bucheinband, fest verankerten Aufreihstiften gehalten werden, können/ wie Bild 2 zeigt, mühelos ausgewechselt werden. Dieses neue Dauer-Kontenbuch ist also ein Buch mit geschlossener (Sicherheitslochung) und mit Schlitzlochung, zu gleicher Zeit. Durch die geschlossene Lochung hebt es die Möglichkeit, ein Blatt in böswilliger Absicht aus dem. Bucheinband zu entfernen, welcher Einwand ja vor allem bei dem Buch mit Schlitzlochung erhoben werden könnte, auf. Die Schlitzlochung dagegen, weil die Wirkung der geschlossenen Löcher durch Abhebung der Gabel aus- geschltet werden kann, arbeitet auf Wunsch für sich und gestattet leichtes Auswechseln. Diese Art von Vereinigung der beiden Lochungsarten wurde dem Fabrikanten gesetzlich geschützt, und diese Lösung der lange bestehenden Frage ermöglicht es, den Laien von den vielen Vorteilen des Systems der losen Blätter, zugleich aber auch von der Ver läßlichkeit des Dauer-Kontenbuchs zu überzeugen. Das Dauer-Kontenbuch Nr. 130 der Firma Soennecken läßt also den Händler nicht im Stich in Fällen, wo er besonders ängstliche Gemüter zur Anschaffung des neuen Systems be stimmen will. Zu diesem Vorteil kommen folgende: Die Aufreihstifte sind verlängerbar. Gemeint sind hiermit die beiden Stifte am oberen und unteren Einbandrand, welche die Schlitz lochung aufnehmen (Bild 3). Wieder hat ein Nachteil der Bild 3 bisherigen Bücher dazu geführt, diese Einrichtung zu treffen. Wenn man nämlich im Begriff steht, bei einem der bisher bekannten Bücher die Seitenzahl zu erhöhen, so stößt man auf umso mehr Schwierigkeiten, je weiter sich der Einband füllt, und mit der Zeit ist zwischen dem oberen Rand der Aufreihstifte und der Höhe der bereits im Buch befindlichen Blätter kein Spielraum mehr vorhanden, sodaß man nur auf mühselige Weise mit der Hand arbeiten und weitere Blätter einfügen kann. Dies ist bei der neuen, von Soennecken getroffenen Einrichtung vermieden, denn sowie sich der Einband der Grenze seiner Aufnahmefähigkeit nähert, kann man durch eine kleine Drehung die Stifte um ungefähr die Hälfte ihrer Höhe verlängern und gewinnt da durch den nötigen Spielraum. Dies ist besonders wichtig beim Auswechseln von Blättern im ganz gefüllten Buch. Die meisten der bis heute bekannten Lose Blätter- Bücher waren auch an eine Mindestfüllung gebunden, unter welcher der Inhalt nicht festgehalten werden konnte. War es aber möglich, nach Belieben die Zahl der Blätter zu be messen, so mußten umständliche Mechanismen in Tätigkeit treten. Das neue Kontenbuch Nr. 130 von Soennecken da gegen hält ein einzelnes Blatt mit genau der gleichen Sicher heit fest (Bild 4) wie die ganze Füllung, und zum Festhalten Bild 4 dieses einen Blattes wird kein Sonder-Mechanismus ver wendet. Dies ist ein wichtiger Vorteil in solchen Fällen, wo ein Buch mit geringer Kontenzahl begonnen und all mählich ausgedehnt werden soll. Neuerdings ist auch ein Kampf entbrannt über die Art der Rückengestaltung bei Dauer-Kontenbüchern, und manche stellen den runden Rücken, weil er dem Rücken der ge bundenen Bücher ähnelt, als den richtigen hin. Eingehende Versuche haben aber gezeigt, daß der runde Rücken für das Lose Blätter-Buch kein Vorteil ist, denn beim Beschreiben abwechselnd der rechten oder linken Buchseite schaukelt Bild 5 der Einband fortwährend und erschwert die Arbeit be trächtlich. Dieser Nachteil wird durch das buchartige Aus sehen nicht aufgewogen. Das neue Soennecken'sche Dauer- Kontenbuch hat daher auch eipen flachen Rücken, der so gearbeitet ist, daß das Blatt bei jeder Tätigkeit des Buch halters fest und sicher aufliegt und sich nicht im geringsten aus seiner Lage verschiebt. Das neue Buch ist außerdem so eingerichtet, daß alle Buchseiten flach aufliegen und sich von der Grenze des inneren Randes der Blätter ab be schreiben lassen (Bild 5). Das Buch wird durch einfaches Bild 6 Andrücken der äußeren Seite des Einbandes geschlossen. Ein besonderes Sicherheitsschloß, das mit einem Schlüssel bedient wird, besteht außerdem (Bild 6). So vereinigt dieses Buch alle Vorteile, die man am Lose-Blätter-Buch kennt, und dürfte dazu beitragen, dem System der losen Blätter neue Freunde zu gewinnen. Auch dem Händler dürfte mit diesem neuen Buch gedient sein, weil es ihm er möglicht, jedem Einwand entgegenzutreten und selbst den größten Feind dieser praktischen Neuerung zur Anerkennung zu bestimmen.