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Nr. 9 PAPIER-ZEITUNG 299 laden und ihnen die Anklage mitgeteilt. Sie erklärten sich sämtlich für nichtschuldig und erbaten sich 3 Wochen Zeit, um die Anklage zu widerlegen. Die Gründer des Verbandes hatten seinerzeit die Satzungen einigen hervorragenden New Yorker Juristen vorgelegt, und diese hatten bestätigt, daß die Satzungen nicht gegen die Bundesgesetze verstoßen! Verein der Zellstoff- und Papier-Chemiker Auszüge aus der Literatur der Zellstoff- und Papier-Chemie verfaßt und zusammengestellt im Auftrage des Vereins der Zellstoff- und Papier-Chemiker von dem Geschäftsführer Prof. Dr. Carl G. Schwalbe, Darmstadt Fortsetzung und Schluß zu Nr. 8, S. 263 8. Fabrikationswasser E. E. Basch, Dampfkesselchemie. Zeitschr. f. angew. Chemie 22, 1933, 1937. [1909] Aus dem sehr lesenswerten Aufsatz können hier nur die Ausführungen über Aetznatronbildung im Kessel (die zum An griff der Rotguß-Armatur führt) und Gipsbildung Platz finden. Bei der Enthärtung mit Soda und Aetzkalk wird die über schüssig zugesetzte Soda nach der Gleichung Na, CO 3 + H,O = 2NaOH + CO, in Aetznatron übergeführt. Die Reaktion scheint erst bei Betriebsdrucken von 10 Atmosphären einzutreten. Auch bei Permutit-Reinigung wird Aetznatron aus Natriumbicarbonat gebildet. Uebrigens ist die Enthärtung mit Permutit entgegen den Ausführungen Siedlers nicht billiger als die Soda-Kalk- Reinigung. Aus dem Kalkschlamm (CaCO.) kann unter Um ständen in Berührung mit Natriumsulfat Gips zurückgebildet werden, obwohl ja gerade die umgekehrte Reaktion bei der Enthärtung stattgefunden hat: Na, so, + CaCo, Tz« Na, cO, + CaSO, Wird die Wasserentleerung des Kessels zulange hinausgeschoben, so reichert sich der Kesselinhalt mit Natriumsulfat an, und nun tritt mit dem stets vorhandenen Kalkschlamm Umsetzung zu Gips ein. Diese Reaktion geht übrigens schon ohne Druck vor sich. Wichtige Neuerungen auf dem Gebiet der Dampfkessel pflege. Zeitschr. f. d. gesamte Textil-Industrie 12, 740—741. [1909I Bei der Wasserreinigung mit Chemikalien ist bei wechseln der Wasser-Zusammensetzung tägliche Analyse nötig, wenn stets die richtigen und wirklich notwendigen Mengen z. B. an Soda und Aetzkalk zur Verwendung kommen sollen. Ohne Chemi kalien läßt sich Abscheidung der mineralischen Bestandteile des Wassers erreichen, wenn man das Speisewasser nicht dem Wasser raum, sondern dem etwa 150° heißen Dampfraum des Kessels zu fließen läßt. Dies kann durch Anordnung beckenartiger Gefäße ge schehen, über die das Wasser herabfließt, und auf welchen sich der Kesselstein absetzt, soweit er nicht als loser, unschädlicher Schlamm in den Kessel gelangt. Ein geeigneter Apparat ist der Kessel-Spar-Schoner »Vapor« von Ingenieur Christian Hüls- meyer, Düsseldorf 20. Batschläge für Lokomobil- und Dampfkesselbehandlung. Zentralbi. f. d. österr.-ungar. Papierindustrie 27, 790—792. [19091 Chlormagnesium ist schädlich, weil sich das Salz in Magnesiumoxyd und Salzsäure zersetzt. Organische Substanzen können bei ihrer Zersetzung ebenfalls saure Produkte liefern, die zur Korrosion der Kesselwände beitragen. Auch stark koch salzhaltige Wässer aus Grubendistrikten können wegen Aus scheidung der leichtlöslichen Salze zu Mißständen führen. Als Schmiermittel für Dampfmaschinen dürfen, wenn man den Dampfkessel mit Kondenswasser speist, weder Tier- noch Pflanzenfette angewendet werden, da sie bei ihrer Zersetzung Fettsäuren liefern, die ebenfalls Korrosion hervorrufen. Es empfiehlt sich also nur Mineralöl. Führt das Kesselwasser Schlamm, so stößt das Wasser beim Kochen, Schlamm wird vom Dampf mit fortgeführt, gerät in die Schieberspiegel und nagt an diesen. Kohlen sollte man auf Heizwert untersuchen lassen. Aus Wasserverbrauch und Kohlenverbrauch läßt sich die Wirtschaftlichkeit einer Kesselanlage berechnen. Zu hohe Temperatur der Rauchgase einer Kesselfeuerung führt zu er heblichen Brennstoffverlusten (für jede 500 C. ein Verlust von 3 bis 4 v. H.). Grossmann, Die zerfressende Wirkung, insbesondere mag nesiumhaltiger Wässer auf Dampfkessel. Nach Wasser und Abwasser 2, 37. [1909] Bei hohen Drucken setzt sich eine iprozentige Lösung von Magnesiumchlorid oder Magnesiumsulfat mit der äquivalenten Menge von Calciumcarbonat um in Calciumchlorid oder Calcium sulfat, Magnesiumoxyd und Kohlendioxyd — quantitativ bei 200 engl. Pfd. Druck auf d. engl. Quadratzoll. Wenn magnesia haltige Wässer also gleichviel kohlensauren Kalk enthalten, sind sie nicht weiter schädlich. Ist aber durch Wasserreinigung der kohlensaure Kalk entfernt, so kann der Fall eintreten, daß das gereinigte Wasser die Kesselwände mehr angreift als das nicht gereinigte. Vermehren, Ueber Kesselstein. D. Zuckerindustrie 34, 827. [1909] Nach Chemiker-Ztg. 1909. Repertorium S. 611. In manchen gutgereinigten Kesselspeisewässern sollen sich Magnesia und Kieselsäure anhäufen. Kesselsteinmittel »fakir«. Zeitschr. Bayr. Revisions- Verein 1909, 193. Nach Chemiker-Ztg. 1909. Repertorium S. 611. Ein Gemisch von Agar-Agar, Graphit und Ton, vor dem ge warnt wird. Apexior, ein das Ansetzen des Kesselsteins verhindernder Anstrich. Oesterreichs Wollen- u. Leinen-Industrie 29, 993. [1909] Die Firma Dampney & Co. in Cardiff (England) bringt dieses angeblich 98 v. H. Kohlenstoff enthaltende Präparat in den Hande], das von der britischen Admiralität seit geraumer Zeit benutzt werden soll. W. P. Morgan, Verfahren zur Wasserreinigung. Franz. Pat. 400525. Journ. Soc. Chern. Ind. 28, 1060. [1909] Dem Wasser werden auf je 4,5 Liter Wasser zugefügt ein Gemisch von 0,256 g Aluminiumsulfat, 0,384 g Kaolin und 0,640 g Stärke. Das Koagulum, das sich bildet, schließt die Bakterien, Schwebestoffe und gelöste organische Substanzen ein und kann nach 5 Minuten durch ein Fasermaterial abfiltriert werden. W. W. Walker, Die Korrosion des Eisens und Stahls. Nach Wasser und Abwasser 2, 33. [1909] Beton schützt nur dann Eisen vor Rost, wenn er wasser undurchlässig ist, da sonst Auslaugen von Aetzkalk stattfindet, und damit das Rostschutzmittel aus dem Beton entfernt wird. Sauerstoff solnte auch aus dem Kesselspeisewasser entfernt werden, um Anfressungen von Kesseln und Heizrohren zu ver hüten. Dies kann geschehen durch offene Kesselspeisewasser- Erhitzer oder Verbindung des Erhitzers mit Vakuumpumpen. Scheelhaase, Die Entsäuerung des Frankfurter Stadtwald- wassers. Journal f. Gasbeleuchtung 52, 822—832. [1909] Enthält das Wasser viel freie Kohlensäure, doch wenig Carbonate, so kann es durch Marmorfiltration unter Zunahme der Härte so entsäuert werden, daß abnormer Angriff von Eisenröhren nicht mehr, erfolgt. X. H. Goodnough, Experimente mit Kupfersulfat behufs der Abtötung von Organismen in Teichen und Reservoiren. Gesundheitsingenieur 32, 422—423 [1909]. Vergl. auch Wasser und Abwasser 2, 21. [1909] Kupfersulfat ist von wechselndem Erfolg, beeinträchtigt auch unter Umständen das Fischleben stark. 9. Abwasser W. Kerp und P. Wöhler, Zur Kenntnis der gebundenen schtvefligen Säuren. V. Abhandlung: Ueber Sulfitzellulose ablauge und furfurolschweflige Säure. .Arbb. Kais. Gesundh.- Amt 32, 120—143 [1909]. Chern. Centralbl. 1909 II, 710—711. P -Z- 34. 3 2 86 [19091. In der Ablauge ist schweflige Säure in freier, direkt mit Jodlösung titrierbarer und in gebundener Form. Die der gesamt schwefligen Säure entsprechende Menge Schwefel beträgt 1is bis 1/3 des Gesamtschwefelgehaltes der Ablauge. Die gebundene schweflige Säure ist eine typische aldehydschweflige Säure. Als organische Komponenten kommen Furforol, Vanillin und Zuckerarten — Xylose, Mannose, Galaktose, Fruktose in Betracht. Die Menge der gesamtschwefligen Säure dürfte der Menge der vorhandenen Aldehyde und Zuckerarten nebst einem Ueber- schuß an freier schwefliger Säure entsprechen. In der Ablauge ist auch ein Stoff enthalten, der nach Verdünnung derselben als Sauerstoffüberträger oxydierend auf schweflige Säure einwirkt. Das ligninsulfosaure Calcium der Ablauge ist nicht eine einheit liche Substanz, sondern ein Gemenge.