Volltext Seite (XML)
Nr. 9 PAPIER-ZEITUNG oder auch das Anscblag-Exzenter c® hebt die Haltestäbe oder Winkel c°.zu früh, und damit läuft der Beutel auch schon früher weiter, ehe ihn das Kleisterstück a berührt. Ferner ist an dem aufgetragenen Bodenkleister zu er sehen, ob er gleichmäßig von den Innen-Rändern der Boden mitte absteht; ist auf der einen Seite mehr freier Raum als auf der anderen, so ist entweder der gegenüberstehende An schlag etwas mehr vorzusetzen, oder die diesseitige Leit schiene b3 ist entsprechend vom Beutel abzusetzen und die gegenüberstehende näher heran, damit wird der Beutel mehr herübergeschoben Steht der Bodenkleister schief über der Bodenmitte, dann ist die Stellung der beiden'Anschlagwinkel ungleich, sodaß der Beutel im Hochgehen derselben einseitig sich verschiebt, oder auch die Anschläge liegen nicht schließend auf den Leitschienen, und der Beutel schiebt sich darunter. Scbiefer-Beutellauf wird auch noch durch ungleich straffe Bänderstellung verursacht; indem das straffer gespannte Oberband den Beutel schneller transportiert als das andere. Sind die angegebenen Stellungen des Bodenkleister stückes in Ordnung, so ist nachzusehen, ob die vorge brochenen Klappen zum Bodenschluß gleich groß sind; dies ist daran kenntlich, daß die Bruchlinien der Biegebleche az und a3 gleichweit oben und unten von der Bruchkante quer in der Boden-Mitte abstehen. Diese Abstände müssen unbedingt gleich sein; etwaige kleine Unterschiede werden an der Einrichtung zur Anschlag-Verstellung neben dem Exzenter c” ausgeglichen. Die Einrichtung zur Regelung des Beutel-Anschlages ist, da sie stetig verbessert wurde, auch an den einzelnen Maschinen verschieden. Bei den älteren Systemen mit Haltestäben besteht sie darin, daß neben dem herunter hängenden Träger-Arm, in welchem die Querschiene zur Befestigung der Anschlagstäbe gelagert ist, noch ein zweiter herunterhängender Stellarm angebracht ist, der entweder gleichzeitig die Exzenterrolle trägt, oder durch kräftigen Federdruck mit dem Exzenter in steter Verbindung gehalten wird. Zwecks Verstellung der Haltestäbe ist an dem Träger- Arm unten ein kleiner Rahmen mit Stellschraube von der Stirnseite aus angebracht. Diese Stellschraube schiebt sich durch die Schraubenführung unten im Stellarm und findet ihr Widerlager an der anderen Rahmenseite; durch Drehen der Schraube wird der Arm mit den Haltestäben vor- und und zurückgeschoben, und damit regelt sich die Anschlag Stellung, welche durch eine Spannschraube festgehalten wird, die letztere ist jedesmal vor Verstellung zu lösen. Bei den neuesten Maschinen mit der Anschlag-Winkel stellung durch Zugbänder ist die Seiten Regelung insofern anders, als die vorstehenden Tragestangen c10 der Anschlag winkel' c n feststehen, und nur die letzteren beim Fort arbeiten auf- und abgezogen werden. Hier befindet sich der herabhängende Seitenträger c” der Betestigungsschiene der Anschlagwinkelstangen c’o unten in einem Rahmen c14 des Maschinen-Seiten-Gestelles auf der Handradseite; auch hier geht die Stellschraube c15 durch die Stirnseite des Rahmens c14 und schiebt mit einer Gabel den Träger c13 vor undzuiück. Den Gegendruck bewirkt eine starke Feder. Die Verbindung des Anschlages mit dessen Exzenter c° erfolgt durch den Exzenterrollen-Arm c 1 », der auf der Welle der Zugbänder Hebel c12 befestigt ist, und diese vor- und zurück schiebt. Fortsetzung folgt. Drucksachen-Ausstellung. In der Bibliothek des Kunst gewerbe-Museums zu Berlin sind in ästhetischer wie drucktech nischer Hinsicht vorzügliche Drucksachen ausgestellt. Die Firma Pöschel & Trepte in Leipzig nimmt den größten Raum in An spruch. An Genauigkeit des Drucks, an werkmäßiger Tüchtigkeit bleibt nirgends etwas zu wünschen übrig. Man beachte das strenge Anpassen der Linien und den wohl zur Type abgewogenen Durchschuß; wenig Experimente zeigt diese Druckerei, dafür aber ein umso sicheres Können. An der Rückwand sind die Proben zur Behrens-Antiqua der Klingspor’schen Gießerei ausgestellt. Und weiterhin sehen wir als Neuerscheinung die Proben der soeben erscheinenden Ehmke-Antiqua der Schriftgießerei Flinsch. F. M. S. Deutscher Buchgewerbeverin, Leipzig. Die Leipziger Stadt verordneten bewilligten am 20. Januar dem Buchgewerbeverein 2500 M. nach, und knüpften aber daran die Erwartung, daß das Geld bestimmungsgemäß für das Buchgewerbemuseum ver wendet werde. 315 Alte Aluminium- oder Zinkplatten werden in manchen Betrieben als wertlos beiseite gestellt. Wohl verwendet man eine Platte, die ursprünglich für eine 93X125 cm große Maschine bestimmt war, nach ihrer Abnützung iür Größen wie 82X110, 70X100 cm o. dgl., dies ist aber nicht möglich, sobald etwa in der Mitte der Platte ein Loch oder eine nicht ausbesserbare Beule entstanden ist. Man lasse dann die Platte vom Schlosser in recht große Stücke sauber zerteilen, sachgemäß schleifen und aufrauhen, und benutze die Reste für Original Gravuren. Sind tüchtige Fachleute vorhanden, so können auch neue Lithographien auf diesen Platten hergestellt und unmittelbar davon angedruckt werden. Man spart auf diese Weise Platz und Geld. B. Arbeitgeberverband der schwedischen Buchbinder. Auf einer am 18. Januar in Stockholm abgehaltenen Versammlung von Buchbindermeistern aus ganz Schweden beschloß man, unter dem Namen Sverigesbokbinderiidkares arbetsgifvareförbund einen Arbeitsgeberverband zu bilden (ebenso wie vor kurzem Schweden $ Buchdrucker) und durch diesen dem Schwedischen Arbeitgeberverein sich anzuschließen. Als vorläufige Vorstands mitglieder bis zur Hauptversammlung des Verbandes im Juli wurden Hofbuchbindermeister Gustaf Hedberg, Buchbinder meister J. A. Kritz und Direktor C. Norman, sämtlich in Stock holm, sowie als Stellvertreter J. M. Cederberg in Gefle und Oeberg in Eskilstuna gewählt, bg. Kalenderschau Der Wochennotizka’ender von Fritz Eilers jr., Geschäfts bücherfabrik in Bielefeld ist sehr geschickt für eine Reklame zu gunsten der Lose-Blatt-Bücher »Atlas« benützt. Die große Kartonrückwand trägt in lithographischem Druck das Bild eines Kaufmannes, der ein ihm vorgelegtes Kontobuch mit losen Blättern sorgfältig prüft. Auf dem Wochenblock liegt ein Deckblatt, das ein solches Kontobuch als farbiges Bild zeigt, darunter steht die Aufforderung »Verlangen Sie Broschüre über mein Loses Blattsystem »Atlas«. Dieses Blatt mit Bild und Aufforderung wiederholt sich im Block nach Ablauf jeden Monats, sodaß der Benützer des Kalen ders zwölfmal daran erinnert wird. Die sehr sorgfältige Aus wahl der Farben und die ganze gefällige und zweckmäßige Ausstattung werden dem Kalender die erhoffte Beachtung sichern. Einen Hamburger Kalender gab die Schriftgießerei von Genzsch. 6• Heyse in Hamburg heraus. Er ist aus sechs Oktavblättern gebildet, dessen erstes den Kopf des Ham burger Bismarckdenkmals in zweifarbigem Druck, gleichsam als Sinnbild Hamburgs, trägt. Das zweite Blatt trägt den Glückwunsch zum neuen Jahr und einige geschäftliche Mit teilungen der Geberin, während die weiteren vier Blätter je drei Monatskalendarien aufweisen. Sie sind sämtlich aus den nordischen Schriften, Antiqua und halbfette Antiqua gesetzt und mit neuen Monatsbildern und Einfassungen nach Originalen von L. R. Spitzenpfeil geschmückt. Die einzelnen Blätter sind mit einer rotweißen Schnur anein andergehängt, so daß sie je nach Bedarf umgelegt werden können. Büchertisch »Kantate«, Taschen-Almanach für Buchhändler für 1909. 6. Jahrgang. Verlag von Richard Hintzsche i. H. Geßner & Schramm in Leipzig. Preis in Leinen gebunden 85 Pf., in Glacöleder 1 M. 50 Pf. Das kleine praktisch eingerichtete Buch bietet außer dem Schreibkalender mit reichlichem Raum für Vermerke, eine Auf zählung der buchhändlerlscben Korporationen und Vereine sowie eine Chronik der wichtigeren Ereignisse im Buchhandel. Bio graphien von Vorsitzenden buchhändlerischer Vereine, eine Literaturkunde des Buchhandels und allerhand Tabellen füllen die weiteren Seiten. Die Ausstattung mit durchweg zwei farbigem Druck auf gutem Papier, Ledereinband und mit Gold verziertem Farbschnitt ist recht gefällig. Karte von Berlin und seinen Nachbarpostorten. Heraus gegeben vom Geographischen Institut und Landkarten-Verlag Jul. Straube in Berlin SIV. Preis 50 Pf. Dieser neue Plan von Groß-Berlin stellt kartographisch das Gebiet dar, in welchem ein Brief bis zu 250 g für 5 Pf. be fördert wird. Die Karte umfaßt durch eine dicke blaue Linie das Gebiet des 5 Pf.-Tarifs für die Briefe. Die einzelnen Vor orte sind, der besseren Uebersicht wegen, verschiedenfarbig angelegt. Der Plan ist gut ausgeführt.