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1504 PAPIER-ZEITUNG Nr. 34 Hilfsmittel bietet. Die Bogengröße der Papiere ist 51X61 cm, und ihre Ausführung läßt an Genauigkeit nichts zu wünschen übrig. Zeitungsbeilagen H Seit 1. August19o6 ist durchJReiehsgesetz die'Gebühr, welche die Zeitungsverleger an das Postzeitungsamt dafür zahlen müssen, daß der Zeitung Drucksachen beiliegen, von 1/4 auf 1/2 Pf. für die Beilage erhöht. Wie einzelne Ver leger in der Tagespresse veröffentlichen, hat diese Ver teuerung der Zeitungsbeilagen viele anzeigenden Firmen veranlaßt, bedeutend weniger Beilagen zu versenden als früher. Der Rückgang wird von einzelnen Verlegern auf 3/4 des bisherigen Umsatzes angegeben. Auch bei der Papier-Zeitung bat die Zahl der Beilagen abgenommen. Durch diesen allgemeinen Rückgang erleiden die Papier- und Druckgewerbe wesentlichen Schaden, den größten Nachteil hat aber die Postbehörde, zu deren Gunsten die Verfügung getroffen wurde, denn ihre Einnahmen aus Bei lagen haben nicht zu- sondern abgenommen. Buchbinder-Fachausstellung Hannover 19.—25. Juli 1907 Der diesjährige Verbandstag deutscher Buchbinder-Innungen findet in Hannover statt. Aus diesem Anlaß wird daselbst eine Fachausstellung für das Buchbinder-Handwerk veranstaltet. Wie erst neuerdings die Stellungnahme der Eisen- und Stahl-Industrie zu einer Welt-Ausstellung in Berlin 1913 gezeigt hat, ist die Zeit der großen, alles umfassenden Ausstellungen vorüber, man hat eingesehen, daß bei solchen Darbietungen zu viel geboten wird, und daß die Besucher, da sie von vielerlei zu sehr abgelenkt werden, von dem für sie Wichtigen zu wenig und nicht eingehend sehen. Wie ganz anders ist es auf einer nur kürzere Zeit dauern den Spezial Ausstellung. Da kommen nur Beteiligte und Fach leute zusammen, die sich über die Fortschritte in ihrem Fache und auf dem Gebiete der zugehörigen Maschinen und Werkzeuge unterrichten wollen. Die Vorarbeiten zu obiger Fachausstellung sind soweitgediehen, daß den Besuchern desBuchbinder-Verbands- tages eine mustergiltige Vorführung der Fortschritte auf allen Ge bieten des Faches in sichere Aussicht gestellt wird. Die Ausstellung umfaßt alle Arten Buchbinderei-Maschinen, Handwerkzeuge, Schriften und Stempel, Ueberzieh- und Vor satzpapiere, Kaliko, neuzeitliche Ueberzugstoffe, Leder, Farben und sonstigen Werkstätten-Bedarf. Auch fertige Arbeiten, aus Fachschul- und Lehrlings- Arbeiten bestehend, werden vorgeführt, daher wird es sich für jeden Fachmann lohnen, die Ausstellung zu besichtigen, m. Die Vorarbeiten obiger Ausstellung liegen in den Händen der »Zwangsinnung für das Buchbinderhandwerk zu Hannover«. Eine Ausstellung 'künstlerischer Druckgewerbearbeiten, ver anstaltet von der Firma Gebrüder Klingspor in Odenbach, ist zur Zeit im Oberlichtsaal des Gewerbemuseums in Darmstadt täglich von vormittags 11—121/2 und nachmittags von 3—5 Uhr zur Besich tigung geöffnet. Ausgestellt sind Zeichnungen für Buchdruck ornamente, Schriften und Zierbilder von dem verstorbenen Otto Eckmann, von Prof. Otto Behrens, H. Vogeler, Josef Sattler, Prof. O. Hupp, Heinz König, F. H. Ehmke, Robert Engels, Prof. Ad. M. Hildebrand, Emil Doepier d. J., Hanns Fechner, Ludwig F. Fuchs, J. V. Cissarz u. a. Aus Otto Eckmanns Werken sind Schmuckleisten und Umrahmungen, moderner Buchschmuck, Ornamente, Titel, Anfangsbuchstaben und Schlußstücke aus gestellt. An den Schöpfungen Peter Behrens ist das sichere Stilbewußtsein und Formgefühl zu bewundern. Cissarz ist u. a. mit einer Serie von Rheinlandschaften vertreten, Otto Hupp mit einer Auswahl von Illustrationsmaterial und mit der »Liturgisch«. Die übrigen Aussteller zeigen vorzugsweise Schriften und Zier bilder. An Musterstöcken wird die Technik des Schriftschnittes und -Gusses verständlich gemacht. Plakatwettbewerb. Zur Erlangung künstlerischer Entwürfe für ein Plakat erläßt der »Verein der Plakatfreunde« zu Berlin im Auftrage des »Hohenzollern-Kunstgewerbehauses«, Inh.: Fried mann & Weber, unter deutschen Künstlern einen öffentlichen Wettbewerb. Preise: 1000, 500, 250 M. Der mit dem ersten Preise ausgezeichnete Entwurf wird ausgeführt. Die näheren Bestimmungen werden auf Wunsch unentgeltlich zugesandt durch den »Verein der Plakatfreunde«, Berlin W 62, Kurfürsten damm 247. Preisrichter sind u. a. die Herren Th. Th. Heine, München; Direktor Dr. Jessen, Berlin; Direktor Prof. Bruno Paul, Berlin; Hans Unger, Dresden. Klebstoff für Asphaltpapier Zu Nr. 28 S. 1238 Zwei 'asphaltierte Papierflächen lassen sich mit in Aether, Benzin oder Terpentin gelöstem Asphalt gut und fest verbinden. Eingänge Der Maschinen-Katalog der Firma Ferd. Emil Jagenberg in Düsseldorf wurde neu herausgegeben und ging uns in Form eines Groß Quartbands in hellblauer Kalikodecke zu. Der zerbrochene Pinsel, das Warenzeichen der Firma, schmückt die Titelseite, und wenn man das Buch öffnet, erblickt man ein Vorsatzpapier, das abwechselnd den selben zerbrochenen Pinsel und eine Arbeiterin an der Anleimmaschine zeigt. Auch die innere Ausstattung dieses Kataloges ist so vornehm und gediegen, daß dieses Werk als eine mustergiltige drucktechnische Leistung gelten kann. Der Druck auf dickem Kunstdruckpapier ist durchweg zweifarbig erfolgt. Die Farben sind gut abgestimmt und heben den Text wirksam hervor. Die Maschinenbilder heben sich infolge des Tonunterdruckes sehr wirkungsvoll ab und zeigen in vorzüglicher Schärfe die Einzelheiten der Bauart- Alle diese Maschinen sind mit eingehenden fach technischen Beschreibungen ausgestattet, Anwendung und Wirkungsweise sind in anziehender Form geschildert, sodaß man dem ganzen Buch die Sorgfalt bis ins Einzelne an merkt. Ein farbiges Bild der ganzen Fabrikanlage nebst Beschreibung ist dem Text vorangesetzt, und auf ein Vor wort folgt der erste Abschnitt, welcher Kartonnagen- Maschinen umfaßt. Hier finden wir außer den allbekannten Jagenberg’schen Klebe - Maschinen verschiedenes Neues, z. B.: eine neue Papier - Ecken - Heftmaschine, einfache Rändelmaschine, Schachtel-Zuschneide-Maschine. Der zweite Abschnitt ist den Bogen- und Stücken- Anleim-, Gummier- und Lackier-Maschinen gewidmet. Be merkenswert sind hier u. a. eine einfache Rotations-Gummier- und Lackier-Maschine, der Jagenberg Lufttrocken-Apparat, sowie eine einfache, billige Anleim-Maschine für kleinere Betriebe. Maschinen für die Buchbinderei sind im dritten Ab schnitt beschrieben, darunter eine neue Maschine, welche Buchdecken selbsttätig überzieht und einschiägt, und eine andere, welche Buchdecken am Rücken selbsttätig rundet. Der Papierwaren Industrie führt der vierte Abschnitt eine Reihe verschiedener Hilfsmaschinen vor Augen, wie: die automatische Faltschachtel-Maschine, welche minütlich bis 100 Faltschachteln klebt und faltet. In Verbindung mit dieser Maschine soll die neue Maschine arbeiten, welche rohe Faltschachteln mit einem Papiermantel bekleidet. Eine Maschine stellt Pappbüchsen her, eine andere Papp- und Versandhülsen, eine dritte klebt Papierwaben für Fliegen ball- und Papierfächer-Fabrikation. Drei Arten Beklebemaschinen führt der fünfte Abschnitt vor, darunter die sinnreiche »Bogen auf Bogen-Klebe- Maschine«, die besonders für die chromolithographische. Industrie große Bedeutung besitzt. Der sechste Abschnitt wendet sich an die Papierfabri kanten und erläutert das Umrollen und Längsschneiden von Rollenpapieren. Die Einzelheiten der Jagenberg’schen Bauarten werden anschaulich geschildert. Weitere Ab bildungen lassen die Fortschritte erkennen, welche der Jagenberg’sche Roller für große Rotations-Rollen bringt. Eine Schwierigkeit vieler Papierfabriken wird behoben durch die Papphülsen-Maschine, welche bereits in mehreren namhaften Papierfabriken zur Herstellung der Papphülsen für Rotations-, Tüten-, Tapeten- oder Secare-Rollen be nutzt wird. Auch der Geschwindigkeits-Regler für Rollen schneide- und Umrollmaschinen verdient Beachtung. Der letzte Abschnitt zeigt selbsttätige Etikettier- Maschinen von großer Mannigfaltigkeit, die fast in jede Industrie erfolgreich eingedrungen sind, wo es sich um schnelle und selbsttätige Massen-Etikettierung handelt. Den Schluß des Buches bildet eine Abhandlung über alte und neue Klebmittel mit Hinweis auf den Kaltleim »Salicum«, ferner die Empfehlung des ausgedehnten Buntpapier-Lagers. und der Sonder-Abteilung Heftdraht-Fabrik. Dieser Katalog wird wohl überall in Fachkreisen leb hafte Beachtung finden.
