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Nr. 87 PAPIER-ZEITUNG 3257 man sehr oft begegnete, bestand darin, dass man sämmtlichen im Leder enthaltenen Leim unter Beigabe von viel Wasser mit einem einzigen Sud auskochen liess, bei welchem verwerflichen Verfahren sich nur schmutziger und schlecht bindender Leim gewinnen lässt, was man sehr leicht beweisen kann: Kocht man nämlich den besten, frischgekochten Leim in einem Kessel weitere zwei Stunden, so wird der Leim durch Abdampfen von Wasser nicht etwa dicker, wie man glauben sollte. Die Menge wird allerdings nach und nach geringer, aber in dem selben Verhältniss, wie die Menge im Kessel durch fortgesetztes Kochen abnimmt, nimmt zugleich die Kleb- oder Bindekraft des Leimes mit ab, bis zuletzt nur noch schmutziges, oft sogar übelriechendes Wasser übrig bleibt. Daraus geht aber deut lich hervor, dass Leimleder, welches mit einmaligem Kochen bis zur völligen Erschöpfung ausgezogen werden soll, stets schmutzigen Leim von geringer Bindekraft geben muss, denn jedes Leimleder, mag es heissen wie es will, enthält leicht- und schwerlöslichen Leim. Fortsetzung folgt Die Pappenstauch-Vorrichtung »Matador« der Firma Hugo Kretschmann, Berlin, beschrieben in Nr. 84, ist in Deutschland und mehreren anderen Staaten zum Patent angemeldet. Probenschau Unter dieser Ueberachrift werden alle von Beni ehern der Papier-Zeitung eingesandten Muster von Erzeugnissen des Papier- und Schreibwaaren-Fachen, die Neue» oder Bemerkenswerthes bieten, kostenfrei beschrieben Der Papierschlitten bewegt sich beim Anschlag einer Taste selbstthätig um die Breite eines n, d. i. zwei Drittel der Kegel breite, vorwärts. Um diese Bewegung der Breite des an geschlagenen Buchstaben anpassen zu können, ist die Papier walze auf einem die Achse umschliessenden prismatischen Körper in ihrer Längsrichtung verschiebbar. Die Umstellung nach links bei breiten Schriftzeichen und nach rechts bei schmalen erfolgt mittels einer links befindlichen Kurbel. Wird diese Kurbel beim Schreiben nicht benutzt, so zeigt die Schrift der Orthotype dieselben unregelmässigen Abstände wie andere Schreibmaschinen. Verlags-Verzeichniss über Bilderbücher und Jugendschriften von W. Düms in Wesel. Für Wied er Verkäufer erschien die neue Ausgabe des Verlags-Verzeichnisses, welches reichhaltige Aus wahl nicht blos von Bilderbüchern und Jugendschriften ent hält, sondern auch von Zeichen-, Kolorit- und Schriftvorlagen, Postkarten - Alben, Spielen, Ankleidepuppen, Modeilirbogen, sowie alle jenen bunten und einfarbigen Drucksachen, die von Kindern und Schülern gekauft werden. Der Verlag führt auch andere volksthümliche Bücher, wie Briefsteller, Koch-, Kompli- mentir-, Anstands-, Deklamations-, Toast-, Traum- und Zauber bücher. Selbstthätige Papierklammer von H. Friese i. Fa. Emil Hoch- danz, Stuttgart, Reinsburgstr. 102. Das Aufhängen des frischen Druckes zum Trocknen macht meist Schwierigkeiten, besonders wenn beide Seiten des Papieres bedruckt, also schonungs bedürftig sind. Die neue Papierklammer soll ermöglichen, die Bogen mit Zwischenlage von Makulatur dauerhaft zu befestigen, Glückwunsch-Karten der Kunstdruckerei Förster & Borries in Zwickau, Lager und Vertretung in Berlin bei Emil Witt, S., Sebastianstr. 20. Die Sammlung von Glückwunsch-Karten für Neujahr oder zu anderen Gelegenheiten, die obige Firma vor- räthig hält und an Buchdrucker sowie Papierhändler verkauft, wächst durch das Bestreben, stets neue und schöne Muster zu bieten, sehr schnell, sie zählt zur Zeit bereits mehr als 700 Nummern, von denen die meisten in dreifacher, die übrigen in zweifacher Ausführung geliefert werden. Neben einfachen Karten mit Aufdruck aus glatter englischer Schreibschrift in Steindruck bestehen andere mit zierlichen Steindruck-Schriften, ferner Karten mit Schreibschrift-Aufdruck in Buchdruck und verschiedenen Farben. Am zahlreichsten sind aber moderne Druckschriften vertreten. Auf diese einfachen Muster folgen moderne lithografirte Karten mit verlaufenden Strichtönen, so wie Karten in Buchdruck mit Tonplatten und in Dreifarben druck. Letztere Haupterzeugnisse der Firma tragen als Schmuck in vollen Farben gedruckte kleine Landschaften oder Blumen. Auswahl und Zusammenstellung dieser Bildchen zeugen von feinem Geschmack, die Ausführung von hoher technischer Fertigkeit. Erwähnt seien eine Karte mit trockenem Eichen laub und eine mit einer Ranke wilden Weines in Herbstfärbung. Unter den vielen Karten-Formaten ist das lange schmale wenig geeignet, noch einen bunten Schmuck aufzunehmen, wenn der Glückwunsch schon zwei bis drei Zeilen umfasst. Daher hat auf diesem Format nur je eine Blume in der linken oberen Ecke Platz gefunden. Diese, Rose, Kornblume, Stiefmütterchen oder dergl. sind mit ausserordentlicher Naturtreue und in voller Farbenpracht dargestellt. Auch geprägte und Doppelkarten, darunter solche mit umgelegten Ecken und auf Holzmaserkarton gedruckte sowie solche im Postkarten-Format sind in muster- giltiger Ausführung vertreten. Alle bemusterten Karten werden auf Wunsch mit dem Aufdruck »Herzlichen Glückwunsch« oder »Herzlichen Glückwunsch zum neuen Jahre« und mit Gold schnitt versehen. Schönschreibmaschine Orthotype, DRGM 133282 von lUax Mayer in München. Die ungleichen Abstände einzelner Buch staben bei Maschinenschrift sind unschön und verringern die Lesbarkeit der Schrift. Der Erfinder der Orthotype richtete daher seine Maschine so ein, dass verschieden grosse Räume für verschieden grosse Buchstaben eingestellt werden können. Die Buchstaben stehen zu diesem Zwecke auf den Typenhebeln nicht in der Mitte, sondern an der linken Seite derselben, z. B. 0, i. 0 Da der Kegel bei allen Buchstaben und Zeichen gleichmassig ist, füllen die schmalen Zeichen, wie aus der Skizze ersichtlich, nur ein Drittel, mittlere zwei Drittel und nur die breiten füllen den Kegel aus. Daher bleibt beim Abdruck auf der rechten Seite Raum für die folgenden Buchstaben frei. 1 Bild 1 ohne dass mehr als der äusserste Rand berührt wird. Sie be steht, wie aus Bild 1 ersichtlich, aus einem winklig gebogenen Draht mit Spiraldrehung z in dem Winkel, und aus zwei gelenkig damit verbundenen Metallstreifen, die an ihren unteren Enden greifer förmig ausgebildet sind. Die Vor richtung stellt sich als ein durch den federnden Draht gespreiztes Glied der Nürnberger Scheere dar. Im Gebrauche sollen die Klammern auf eine Leine oder Draht I) in etwas mehr als Kopf höhe geschoben werden (Bilder 1 und 2). Die zu trocknen den Bogen können dann von unten durch Aufdrücken der Klammern, s. Bild 1, bequem und sicher be festigt werden. Infolge der eigen- thümlichen Form der Klammer wird der seitliche Druck der Greifer- Enden desto stärker, je grösser das daran hängende Gewicht ist. Die Klammer ist kräftig und dürfte starke Beanspruchung aushalten. Bild 2