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1310 PAPIER-ZEITUNG Einnahmen Kassen Bericht 1899 der Sektion I der Papierverarbeitungs-Berufsgenossenschaft Ausgaben Januar Juni Oktober Dezember 1 19 25 31 Kassa-Bestand Vorschuss aus der Genossenschafts kasse Vorschuss aus der Genossenschafts kasse Vorschuss aus der Genossenschafts kasse 646 500 500 1800 29 I II III IV V VI Dezbr. 81 —-F Kosten der Unfall-Untersuchungen bei Feststellung der Entschädi gungen (von der Genossenschafts- kasse zurückerstattet) 181 M. 45 Pf. Büreau-Unkosten (Gehälter der Be amten) Miethe . Schreibwaaren und Drucksachen . Portokosten und Botenlöhne . . Verschiedene Ausgaben .... Kassa-Bestand --------- 1500 800 438 850 800 557 55 74 8446 29 8446 29 Revisoren, Herren Albert Fils und Hermann Ernst geprüft worden, und die von diesen beantragte Entlastung des Kassen führers wird ertheilt. 2. Der Etat für 1900 wurde wie folgt festgestellt: Sachliche Unkosten 450 M. Unfallverhütungskosten t 20 » Gehälter der Beamten ..... 1700 » Miethe und Heizung 850 » Schreibwaaren und Drucksachen . . 800 „ Portokosten und Botenlöhne . . . 800 » 8120 M' 3. Zu Rechnungsrevisoren für das Jahr 1900 wurden gewählt: die Herren Fils, Ernst Goldschmidt und James Goldschmidt. 4. Als Delegirte und als i 26. Mai stattfindenden Genos: gewählt die Herren: Delegirter: 1. Carl Hellriegel 2. Dr. Gerschei (Hagelberg A.-G.) 8. J. Weinberg (Hochstein & Wein- berg) 4. E. v. Gartzen (A. Radicke) 5. Hermann Engel (Adolph Engel) 6. Heinrich Hartmann (Oestreich & Hartmann) 7. F. Nagelschmidt (Eduard Bütt ner & Co.) 8. Carl Heuser in Stralsund (Ver einigte Stralsunder Spiel kartenfabriken) 9. Emil Prausnitz (Otto Jacobi & Prausnitz) 10. Dr. Louis Hagelberg (W. Hagel berg A.-G.) Es wird beschlossen, die F eren Ersatzmänner zu der am enschaftsversammlung wurden Dessen Ersatzmann: Max Gutschmidt (Bernhard Deseier) Emil Heider (Franz Lieck & Heider) Carl Heymann (Heymann & Schmidt) Georg Boysen (Littauer & Boysen) Ernst Lüderitz (Lüderitz & Bauer) Carl Probst Reinhold Wendisch (Th. Wendisch) Hermann Ernst (Carl Ernst & Co.) P. Wundsch (Martin Schlesinger) Albert Fils rsatzmänner von ihrer Wahl in Kenntniss zu setzen und ihnen mitzutheilen, dass sie besondere Einladung erhalten, falls der betreffende Delegirte am Er scheinen verhindert ist. 5. Ersatzwahlen in den Vorstand. Anstelle der nach §§ 37 und 22 des Statuts aus dem Vorstande ausscheidenden Vor standsmitglieder werden wiedergewählt als Vorstandsmitglieder die Herren Max Gutschmidt und Hermann Engel, neugewählt anstelle des Herrn W. Münch: Herr Dr. Hagelberg. Als Ersatz männer werden wiedergewählt die Herren Heinrich Hartmann und Richard Lenzner, neugewählt anstelle des Herrn Dr. Louis Hagelberg: Herr Herm. Kaufmann. Die Wahlperiode läuft vom 1. Januar 1900 bis Ende Dezember 1901. Verband bairischer Kartonnagen-Fabrikanten in Nürnberg Die in der letzten Monatsversammlung anwesenden 13 Mit glieder unseres Verbandes fühlten sich nicht stark genug, um Beschlüsse betreffs Aufstellung von Normalpreisen für sich stets wiederholende Aufträge zu fassen. Mit diesen Berathungen soll gewartet werden, bis der Besuch reger wird. Es ist daher unbedingt nothwendig, dass die Mitglieder die Versammlungen besuchen und möglichst ihre direkten Konkurrenten, welche noch nicht dem Verbände angehören, auffordern, mitzukommen, wenn in dieser Sache etwas erreicht werden soll. Die Versammlungen sollen nicht allein Gelegenheit zu ver traulicher Aussprache unter den Fabrikanten bieten, der Vor stand wird auch bemüht bleiben, für fachmännische und zeit gemässe Vorträge zu sorgen, sodass auch den auswärtigen Mit gliedern für die Mühe und Kosten der Reise etwas geboten wird. Anmeldungen zuVorträgen werden dankend entgegengenommen. Nürnberg, 30. April 1900 Richard Schumacher, 1. Vorsitzender. Papierverarbeitungs Berufsgenossenschaft Dem sehr ausführlichen und übersichtlichen Jahresbericht für das Jahr 1899 entnehmen wir Folgendes: Aus der Verwaltung. Die ordentliche Genossenschaftsversammlung des Jahres 1899 fand am 27. Mai zu Berlin statt. Der Genossenschaftsvorstand hielt im Berichtsjahr 4 ordentliche und 11 ausserordentliche Sitzungen ab. Daneben tagten mehrfach Kommissionen zum Zwecke der Vorberathung besonderer, ihnen über wiesener Gegenstände. Im Berichtsjahre hat eine Revision des Statuts und die Aufstellung eines neuen Gefahrentarifs für die Jahre 1899 und folgende statt gefunden. Während die Statutenänderung lediglich den in der Praxis hervorgetretenen Bedürfnissen der Verwaltung entspricht, ist der neue Gefahrentarif nach gänzlich veränderten Grundsätzen aufgestellt worden. Schon seit Jahren hat das Reichsversicherungsamt, von dessen Genehmigung die Aufstellung der Gefahrentarife abhängt, darauf hingewirkt, dass die Ermittlung der Gefahrenziffer nicht mehr aus der Gegenüberstellung von Vollarbeitern und Unfallzahlen unter Einführung bestimmter Belastungsziffern, sondern aus der Gegenüber stellung der in den einzelnen Gewerbezweigen gezahlten anrechnungs fähigen Löhne und der durch die Entschädigungsbeträge verursachten Belastungswerthe geschieht. Obwohl der Genossenschaftsvorstand der Ansicht war, dass in Anbetracht der besonderen Verhältnisse der Papier verarbeitenden Betriebe eine Gruppirung des Tarifs, wie bisher, nach Arbeitsthätigkeiten unter Anwendung des erstgenannten Systems den Vorzug verdiente, und dementsprechende Anträge dem Reichs versicherungsamt unterbreitete, hielt die letztgenannte Aufsichts behörde an ihrer Ansicht fest und ersuchte den Genossenschafts vorstand durch Verfügung vom 26. Februar 1897, bei der gesetzlich erforderlich gewordenen Neuaufstellung des Gefahrentarifs letzteren nach Gewerbezweigen zu gruppiren. Dem entspricht die der Genossen schaftsversammlung des Jahres 1899 unterbreitete und von ihr an genommene Vorlage. Zahl der Betriebe und der Versicherten 1 2 8 4 5 6 Zahl der versicherten Personen Spalte 3, 4 und 5 ZU- Sektion Zahl der obligator. (§ 1 des Ü.-V.-Gea) fakultativ (§ 65 des Statuts) Betriebe Arbeiter Betriebs- Betriebs- sammen u Beamte Inhaber Beamte I. Berlin 590 20 527 23 110 20 660 II. Breslau .... 147 5 601 25 5 626 III. Leipzig .... 595 21 366 8 99 21 478 IV. Hannover . . . 274 7 928 2 48 7 978 V. Cassel 283 6 575 1 11 6 587 VI. Elberfeld . . . 401 11 077 4 57 11 138 VII. Strassburg . . 213 6 482 1 28 6 456 VIII. Nürnberg . . . 822 11 565 5 11 11 581 1899 2775 91 065 44 884 91 494 Die anrechnungsfähigen Jahresarbeitslöhne betrugen 69094061 M 18 Pf- Uni alle. Die Genossenschaft richtet an die Berufsgenossen das dringende Ersuchen, selbst bei den geringsten Verletzungen sofort die erforderlichen Vorkehrungsmaassregeln zu treffen. Insbesondere ist darauf zu sehen, dass jede Verunreinigung der Wunden vermieden und dass so schleunig wie möglich der Arzt zugezogen wird. Wiederholt hat die Ausserachtlassung dieser Maassregel die schwersten Folgen, ja sogar den Tod der Verletzten zur Folge gehabt. Besondere Aufmerksamkeit sollte man auch den in den Betrieben gehaltenen Verbandswaaren zuwenden und sachgemässe Anordnungen für die erste Hilfe bei Unfällen geben. In einer Reihe von Fällen ist die Berufsgenossenschaft dadurch schwer belastet, dass durch An wendung unverdünnten oder zu wenig verdünnten Karbols Blut vergiftungen mit zum Theil tödtlichen Folgen eintraten. Die Betriebs-Inhaber werden dringend ersucht, bei allen Unfällen, welche eine Erwerbsunfähigkeit der Verletzten von mehr als drei