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Nr. 87 PAPIER-ZEITUNG 829» Neue Geschäfte, Geschäftsveränderungen usw. Wir bitten unsere geschätzten Bezieher uns von jeder Veränderung Kenntniss zu geben, die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen. Dorstener Papierfabrik, Actien - Gesellschaft in Dorsten an der Lippe. Dem Bericht über das am 30. Juni d. J. abgelaufene Geschäftsjahr entnehmen wir Folgendes: Der Betrieb der Papierfabrik hat die seitens des Aufsichtsrathes bei der vorjährigen Generalversammlung zum Ausdruck gebrachten Erwartungen erfüllt, sodass wir einen befriedigenden Rechnungs abschluss vorlegen können. Ungeachtet des weiteren Rückganges der Papierpreise und der Preissteigerung des Rohstoffes ist es ermög licht worden, durch unausgesetzten Betrieb und Ergänzung der ma schinellen Einrichtungen einen günstigen Geschäftsabschluss herbei zuführen. Es wurden ein neuer Holländer für 350 kg Eintrag, ein neuer Bischofscher Rollapparat für die zweite Papiermaschine sowie zwei Pulsometer eingestellt und einige kleinere Anschaffungen gemacht, welche dem Maschinen-Konto mit 16152 M. 30 Pf. zugeschrieben wurden. Ferner wurde durch Erweiterung der Stofffanganlage das Gebäude-Konto um 3759 M. 14 Pf. erhöht, dem Utensilien-Konto wurden durch Neuanschaffungen 1162 M. 4 Pf. und dem Konto für elektrische Beleuchtung durch Anschaffung eines Akkumulators 2841 M. 95 Pf. zugeschrieben. Diese sämmtlichen Anlagen haben sich gut bewährt. Die in der ausserordentlichen Generalversammlung vom 18. Oktober 1897 beschlossene Anlage der Holzschleiferei und Zellstoff fabrik ist s. Z. gleich in Angriff genommen worden und bereits soweit ausgeführt, dass dieselbe voraussichtlich im Oktober fertiggestellt und in Betrieb genommen werden kann. Durch Herstellung des Rohstoffes in unserer eigenen Fabrik werden wir einen bedeutenden Vorsprung gewinnen und konkurrenzfähiger bleiben als dies seither der Fall war. Zur Ausführung dieser Neuanlage ist das Aktien-Kapital unserer Fabrik um 300000 M. erhöht worden, und weil die gesammte Anlage den Betrag von reichlich 450000 M. erfordern wird, so ist noch eine Hypothek von 125000 M. auf genommen worden, und der Fehlbetrag soll durch Bank-Kredit beschafft werden, welcher allmälig durch Amortisation getilgt werden kann. Für das laufende Jahr sind wir reichlich mit Aufträgen versehen, haben auch schon verschiedene neue Abschlüsse für 1899 gemacht, sodass wir auch davon hinreichende Aufträge und Beschäftigung der Fabrik voraussetzen und umsomehr ein gleich günstiges Ergebniss wie im letzten Jahre erwarten dürfen, als wir durch eigene Herstellung des Holzschliffs und Zellstoffs schon wesentliche Vortheile erzielen. Wir haben, nachdem alle Hypotheken- und Anleihe-Zinsen für das abgelaufene Jahr berichtigt sind, einen Brutto-Reingewinn von 42882 M. 61 Pf., den wir verschlagen, in fol gender Weise zu vertheilen: 18907 M. 86 Pf. für Abschreibungen, je 1198 M. 73 Pf. dem Reservefonds, dem Erneuerungsfonds und als Tantieme an den Aufsichtsrath, 1798 M. 10 Pf. als Tantieme an den Vorstand, 16875 M. als 7/aprozentige Dividende und 1705 M. 46 Pf. als Gratifikation und Vortrag auf neue Rechnung. (S. Nr. 77, S. 2912). Maschinenbau-Actien-Ges. vorm. Starke & Hoff mann in Hirschberg, Schlesien. Laut Bilanz vom 30. Juni 1898 hatte die Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr unter Hinzurechnung der Zinsen und des Gewinn-Vortrags aus dem Vorjahre einen Rohgewinn von 292319 M. 76 Pf. Nach Abzug von Handlungs-Unkosten, Hypothekenzinsen und Abschreibungen bleibt ein Reingewinn von 104341 M. 15 Pf., wovon auf das Aktienkapital von 1250000 M. eine 7 Dividende gegen 8 pCt. im Vorjahre vertheilt wird. Galvanische Metall-Papier-Fabrik in Berlin. Inder ordentlichen Generalversammlung gelangte der Geschäftsbericht nebst Bilanz und Gewinn- und Verlust-Konto für 1897/98 zur Vorlage. Nach Abzug sehr reichlicher Abschreibungen in Höhe von 61399 M. und nach Uebertragung von 7577 M. verbleibt ein Reingewinn von 50000 M.; es wurde beschlossen, denselben als Dividende von 5 pCt. zu vertheilen und die Verwaltung zu entlasten. Im Anschluss an den Bericht wurde mitgetheilt, dass das neue Geschäftsjahr sich günstig entwickle, und die Aus sichten für die Zukunft ebenso günstig, wenn nicht günstiger erscheinen. Mit ihren Dampf-Verdichtungen habe die Gesell schaft gute Erfolge erzielt und infolge der guten Arbeit der selben bei dem Dampfer »Nicolai II.« äusser für Lokomotiven usw. auch für Dampfer Neubestellungen erhalten; neuerdings habe sieh herausgestellt, dass das Metallpapier sich auch zur foto grafischen Vervielfältigung vorzüglich eigne, sodass sich auch hierin der Gesellschaft ein gutes Absatzgebiet eröffne. Der Verkauf des französischen Patentes sei dem Abschluss nahe und verspreche einen Gewinn von 200000 M. Sodann wurde die Erhöhung des Aktienkapitals um 250000 M. beschlossen mit der Maassgabe, dass 100000 M. zu 105 pCt. einem Konsortium überlassen werden, mit der Verpflichtung, diese den Aktionären im Verhältniss von 4:1 zu 110 pCt. zum Bezüge anzubieten. Die Begebung der weiteren 150000 M. bleibt dem Ermessen des Konsortiums überlassen. (Vergl. Nr. 80.) Die unter der Firma Franke & Fickenwirth in Russ dorf, herzogl. sächs. Amtsgericht Altenburg, betriebene Hart papier- und Holzwaarenfabrik ist durch Kauf auf Herrn Sig mund Kronacher in Bamberg übergegangen, welcher die Haupt niederlassung dieses Geschäfts nach Bamberg verlegt und eine Zweigniederlassung desselben in Rottluff bei Chemnitz errichtet hat. Haupt- und Zweigniederlassung werden unter der bis herigen Firma fortbetrieben. Für die Firma Dresdener Etiquetten-Fabrik Schupp & Nierth in Dresden haben die Herren Karl Friedrich Eduard Forker und Gustav Adolf Felix Weber Prokura erhalten. Beide dürfen nur gemeinschaftlich zeichnen. Die unter der Firma Süddeutsche Celloidinpapier- fabrik München, Ludwig Hügel in München betriebene Celloidinpapierfabrik ist durch Kauf auf Herrn Hans Nernst übergegangen, der sie unter der Firma Süddeutsche Celloidin-Papier-Fabrik Nernst weiterführt. (Vergl.Nr.76.) Schriften- und Schriftenmaterialienfabrik »Alu- minia« Herz, Trottner & Co. ist die Firma einer in Pforz heim, Grossh. Baden, begründeten Fabrik zur Herstellung von Buchdruckschriften und Schriftenmaterialien aus Aluminium- legirung. Sämmtliche Gesellschafter sind zur selbständigen Firmenzeichnung berechtigt. (Vergl. Firmen-Eintragungen in Nr. 68.) Die Firmen Hermann Köchel, Gesangbücher- und Bücher- decken-Fabrik in Schleiz und Eli Uhlig, Kartonnagenfabrik, Buchbinderei und Papierhandlung in Buchholz, Sa. werden vereinigt unter der Firma Otto Uhlig vorm. Eli Uhlig weitergeführt. Unter der Firma Sächsische Kaolin-Werke wurde in Wurzen eine Gesellschaftmit beschränkter Haftunggegründet. Ge schäftsführer ist Steinbruchsbesitzer Herr Carl Halbach in Wurzen. Gegenstand des Unternehmens ist 1. die Gewinnung von Kaolin erden und deren Verwerthung in rohem Zustande sowie Ver arbeitung zu reinem Kaolin in fabrikmässiger Weise, gegebenen falls Verwendung der gewonnenen Erzeugnisse in eigener Chamottefabrik, 2. die Betheiligung an anderen, mit der Kaolin- und Chamottefabrikation in Zusammenhang stehenden gewerb lichen Unternehmungen, sowie die Erweiterung und Weiter führung derartiger Anlagen. Das Stammkapital beträgt 200000 M. Die Fabrik für Blechemballage O. F. Schaefer Nachf. in Berlin ist mit einem Kapital von 600000 M. in eine Aktiengesell schaft umgewandelt und ins Handelsregister eingetragen worden. Zu den Gründern gehörte der verstorbene Bankier Herr Traugott Busse. Mitglieder des Aufsichtsraths sind u. A. die Herren Rich. Dienstfertig in Berlin und Fabrikbesitzer Arthur Lucas in Elberfeld. Vorstand ist Herr Heinrich Mecklenburg in Berlin. Aus der Firma Hallersche Buchdruckerei in Aschers leben sind mehrere Erben ausgeschieden. Das Geschäft wird von den übrigen Gesellschaftern, Fräulein Nanny Haller in Aschersleben, Missionar Karl Otto Haller in West-Hartlepool, England, Frau Helene Keferstein geb. Mehne in Halle a. S. und dem Landwirth Paul Mehne in Halle a. S. weitergeführt. Zur Vertretung der Gesellschaft ist nur Fräulein Nanny Haller in Aschersleben befugt. Die Firma Alwin Boege, Buchdruckerei und Verlag in Eltville, hat ihr Geschäft von der Hauptstrasse nach der Sehwalbacherstrasse verlegt und zugleich eine Papier- und Schreibwaaren-Handlung eröffnet. Die Buch- und Steindruckerei von Carl Dihlmann in Tuttlingen ist in den Besitz der Herren Adolf und Julius Wörnle übergegangen, die sie unter der Firma Gebrüder Wörnle weiterführen werden. Die unter der Firma Johan Möller vormals P. Hauberg & Co. in Kopenhagen bestandene Verlags- und Sortiments- Buchhandlung ist nebst ausländischem Sortiment durch Kauf von Herrn Johan Möller ohne Aussenstände und Schulden, aber mit dem Verlage und festem Lager auf Herrn V. Oscar Sötofte übergegangen, der das Geschäft unter der Firma V. Oscar Sötofte vormals P. Hauberg & Co. weiterführen wird. Die Vertretung für Deutschland behält die Firma K. F. Koehler in Leipzig. Herr Philipp Rosenfeld in Berlin S hat daselbst, Ritter strasse 95, unter seinem Namen eine Papier- und Schreib- waarenhandlung errichtet und gleichzeitig die Vertretung der Geschäftsbücher - Fabrik und Buchdruckerei Riefenstahl, Zumpe & Co. in Berlin übernommen. Die unter der Firma Ottosche Buchhandlung in Erfurt betriebene Buchhandlung ist ohne Aussenstände und Schulden in den Besitz des Herrn F. G. Sohwarzzenberger übergegangen, der das Geschäft nach Leipzig verlegt hat und unter unveränderter Firma weiterführt. (Vergl. Firmen-Eintragungen in Nr. 75.)