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Herstellung geprägter Tapeten auf Rundsiebmaschinen Wandbekleidungen, welche mit erhabenen Mustern ver sehen sind, konnten bisher nicht in endloser Bahn erhalten, mussten vielmehr in kleineren Stücken erzeugt werden, wenn die Tapete mit erhabenen, auf der Rückseite vertieften Mustern versehen sein sollte. Man benutzte hierzu geprägte Platten, die erwärmt wurden, und zwischen denen fertig hergestelltes Papier unter Erwärmen einige Zeit lang gepresst wurde. Die Herstellung dieser Präge-Form war theuer. Die Erzeugung in kleinen Stücken machte sorgfältiges Anpassen der fertigen Stücke nothwendig, sodass nicht nur die Herstellung kost spielig, sondern auch die Verarbeitung der Tapete schwierig war. Die in den englischen Patentschriften Nr. 6554 vom Jahre 1888 und Nr. 354 vom Jahre 1889 beschriebenen Einrichtungen zur Herstellung von geprägten Wandbekleidungen erforderten ebenfalls die Verarbeitung von fertigem Papier unter Er wärmen. Auf Papier wurde eine Schicht von oxydirtem Leinöl oder dergleichen aufgetragen und diese prägbare Masse ge presst; dadurch, dass hierbei die Rückseite der Tapete flach blieb, entstanden verschiedene Nachtheile, und die Auftragung einer besonderen Schicht auf das Papier veranlasste hohe Kosten, wozu das Erwärmen hinzukam. Trotzdem wurden die Muster weder haltbar noch gleichmässig. Diese Uebelstände können nach dem DRP 99452 von F. H. Frölich & Son in Kristiania, Norwegen, deren Patent schrift wir auch die obigen Angaben entnehmen, dadurch vermieden werden, dass man nicht von dem fertigen Papier ausgeht, sondern das Papier bei Herstellung der Wandbeklei dungen selbst erzeugt und in noch feuchtem Zustande einer Pressung unterwirft. Die hierfür in der englischen Patentschrift Nr. 4227 vom Jahre 1883 vorgeschlagene Maschine von Palmer besteht aus einem ebenen Metallsieb mit Saugvorrichtung, während gleichzeitig über die Papiermasse zur weiteren Ent wässerung ein Filztuch, sogen. Obertuch, geführt und wieder holtes Pressen des Musters vorgesehen wird. Selbst wenn hierbei das Metalltuch während des Pressens fortgelassen wird, ist die Entwässerung soweit vorgeschritten, dass man keine brauchbaren Wandbekleidungen erhält. Wird der Stoff auf dem Metalltuch gepresst, so besteht die Gefahr, dass derselbe zum Theil durch die Maschen gedrückt wird. Es gelingt mit der Palmer’schen Maschine nur, oberflächlich, d. h. mit flachem Relief verzierte Wandbekleidungen herzustellen, während Ersatz mittel der sogenannten Ledertapeten, also Muster mit hohem Relief, darauf nicht hergestellt werden können. Die vorstehend schematisch abgebildete Maschine stellt eine Ausführungsform des Frölich’schen Patentes dar. Als Rohstoff zur Herstellung der endlosen Tapete dient danach Holzschliff oder Papier-Ganzstoff. Dieser Rohstoff wird in geeigneter Mahlung und Verdünnung durch Zuleitungs rohr A in den Trog B einer Rundsiebmaschine üblicher Art geleitet. In diesem dreht sich Siebcylinder G in der Richtung des Pfeiles, nimmt den Papierstoff auf, entwässert ihn theilweise und giebt ihn infolge Druckes der Gautsch walze F an den endlosen Nassfilz D ab, welcher über Leitwalzen E läuft. Filztuch D bringt die zum Theil entwässerte Schicht zwischen Walzen H und G. Walze H ist mit einem vertieften Muster versehen, welches demjenigen der Tapete entspricht. Walze G ist glatt und aus starrem Material hergestellt. Sie drückt gegen die Walze H, die nicht Metall - Oberfläche zu haben braucht, und bewirkt das Einpressen des Musters in die Masse. Hierbei dient das Filztuch als Unterlage. Es ist zweck mässig, die Tapete vor dem Prägen mit einer Stoff - Unterlage zu versehen. Zu diesem Zweck kann aufgewelltes, tüllartiges Gewebe J derart abgehaspelt werden, dass es in Bahn D2 zwischen Nassfilz D und die vom Siebcylinder aufgenommene Stoffschicht D' geleitet wird. Diese Unterlage kann auch auf die zum Theil bereits entwässerte Stoffschicht B' aufgebracht werden, indem z. B. vor der Walze H eine Vorrichtung ange ordnet wird, welche der Unterseite der geprägten Tapete einen Klebstoff zuführt, worauf von einer Walze Zeug abgerollt und auf die Unterseite gepresst wird. Von den Walzen wird die gepresste Tapete zur weiteren Verarbeitung fortgeführt, z. B. auf dem endlosen, über Walzen E' laufenden Gummituch D'. Die Fertigstellung der gepressten Tapete kann in der bei bedruckten Tapeten üblichen Weise geschehen, die Tapete kann auch in einer Färbemaschine in beliebiger Art gefärbt werden. Wie auch die Verarbeitung der geprägten Tapete erfolgt, stets muss man darauf achten, dass Andrücken der mit Er höhungen versehenen Tapeten - Seite auf Walzen oder der gleichen nach Aufprägung des Musters vermieden wird. Noch maliges Pressen behufs weiterer Entwässerung würde das auf geprägte Muster zerstören, die in der englischen Patentschrift Nr. 4227 vom Jahre 1883 von Palmer beschriebene wiederholte Pressung ist also beim vorliegenden Verfahren nicht aus führbar. In der Patentschrift werden dem Verfahren folgende Vor theile zugeschrieben. 1. Das genaue Anpassen der einzelnen Tapetenstücke beim Prägen und Verarbeiten fällt fort; man erhält vielmehr endlose Stücke, wodurch die Aufsicht in der Fabrik und der Arbeitslohn ausserordentlich verbilligt werden. 2. Da die Prägestücke nicht erwärmt werden, so ist es nicht erforderlich, das Muster in Metall zu schneiden, wodurch wiederum die Kosten der Herstellung der Tapeten besonders verbilligt werden. 3. Es werden Tapeten erhalten, welche ein durchgehendes Muster besitzen, sodass den Erhöhungen auf der einen Seite Vertiefungen auf der anderen Seite entsprechen. 4. Die Muster können von beliebiger Feinheit sein, da nach der Einpressung des Musters eine weitere Pressung oder An wendung von Druck nicht stattfindet. 5. Die Tapete ist aus einheitlichem Stoff hergestellt, sodass nicht etwa das Muster aus einer Schicht von besonders aufge tragenem Stoff besteht. Das Verfahren wurde in Norwegen bereits fabrikmässig ausgeführt und uns Muster der dortigen Erzeugnisse vorgelegt. Dieselben bestehen aus verhältnissmässig dünner Schicht weissen Holzschliffes mit Tüll-Unterlage und weisen vorzüglich gelungene scharfe Hochprägungen auf einer, entsprechende Tiefprägungen auf der anderen Seite auf. Ein Muster zeigt vergoldetes, hochgeprägtes Ornament auf braunem Grund und ist mit wasserdichtem Firniss überzogen. Das Verfahren ist auch in anderen Staaten patentirt. Die Patent-Ansprüche lauten: Eine Maschine zur Herstellung geprägter Wandbekleidungen aus Papier-Ganzstoff, bei welcher die Aufprägung des einerseits erhabenen, auf der Rückseite vertieften Musters mittels eines Walzenpaares (G H) erfolgt, das auf die von dem Nassfilz (D) einer Siebwalzen-Papiermaschine getragene, noch feuchte Faser schicht stetig einwirkt. »Non-Antem« Sulfitkocher Paper Trade Journal beschreibt die innere Auskleidung dieser in Nordamerika verbreiteten Kocher, die u. A. auch in der neuen Papierstoff-Fabrik der Laurentide Paper Co., Grande Mere, Kanada, aufgestellt wurden. Das Innere der Flusseisen- Schale ist ganz glatt, die Nieten sind versenkt. Die Schale wird innen mit 41/2 mm dickem Bleibleeh bedeckt. Die zweite Schicht besteht aus feuerfesten Ziegeln, die mit möglichst engen Fugen in Portland-Zement verlegt werden. Darüber kommt eine zweite Lage Bleiblech gleich der ersten. Eine weitere Schicht säure- fester Ziegel bildet die innere Begrenzung des fertig aus gekleideten Kochers. Green’s Economiser Zu der in Nr. 78 nach »Ztschr. d. bair. Dampfkessel- Revisions-Vereins« mitgetheilten Bemerkung, dass sich Cal- vert’sche Economiser nicht überall bewährt haben, erhalten wir eine Zuschrift von Calvert & Co. in Gothenburg, Schweden, wonach ihre Economiser in Schweden gut eingeführt sind, be friedigend arbeiten und infolge des angewandten Gegenstromes manche Vorzüge besitzen. D. Red.