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Nr. 81. @ 9 1938 Buchgewerbe Buchbinderei 6 6 Buchdruck ® ® @ ® © © Buchhandel @ © © Steindruck Eingesandte Werke finden Besprechung. Mitarbeiter und Berichterstatter erhalten angemessene Bezahlung. Sachliche Mittheilungen finden kostenfreie Aufnahme. Maschinen und Apparate der amerikanischen Druck-Industrie. Von E. Wentscher, Ingenieur in Berlin. Fortsetzung zu Nr. 60. Die Ablegemaschine der Empire, perspektivische Ansicht Fig. 117, arbeitet mit signirten Buchstaben und wirkt in folgender Weise. Ein absetzend auf und abbewegter Schieber hebt bei seinem Aufgange eine Zeile nach der andern aus einem Schiffe, aut das man den Ablegesatz gebracht hat. Die angehobene Zeile kommt dadurch in die Bahn eines unter Federdruck stehenden Treibers, der sich gegen das eine Zeilen-Ende legt und die Zeile vorwärts drängt. Am andern Ende bewegt sich ein Schieber senkrecht zur Zeile hin und her, der bei seinem Vorgänge jedesmal den vordersten Buchstaben von der Zeile abtrennt und ihn in den jeweilig ihm gegenüberstehenden Halter einer schrittweise vor dem Schieber vorbeigehenden Halterreihe einführt. Der ein geführte Buchstabe kehrt dabei seine signirte Längskante nach aussen und geht in dieser Lage im Halter an einer Reihe von Fühlern vorbei, vor deren jedem er einen kurzen Halt macht. In dieser Zeit geht der betreffende Fühler vor und zieht den Buch staben bei seinem Rückgang aus dem Halter, wenn die Fühler finger den Signaturen ent sprechen. Der Buchstabe fällt dann durch einenkurzenSchacht abwärts in den zugehörige Sammelkana], in dem sich ähnlich wie in der Sammelrinne deh Setzmaschine eine Buchstaben reihe bildet. Die Bewegungen desZdie ein zelnen Zeilen von der Spalte ab trennenden Zeilenschiebers und des die angehobene Zeile vor wärts drängenden Treibers wirken derart zusammen, dass, wenn eine Zeile abgelegt ist, der Schieber niedergeht, um eine neue Zeile zu holen, während gleichzeitig der Treiber zurückgeht. Ist die neue Zeile in die Bahn des Treibers gehoben, so geht letzterer wieder vor und legt sich mit Druck gegen das eine Zeilen-Ende, um die Zeile nach Maassgabe der an ihrem andern Ende stattfindenden Abtrennung der einzelnen Buchstaben nachzuschieben. Der Zeilen schieber stützt während dieser Zeit die angehobene Zeile von unten, während sie seitlich von zwei Wänden gehalten wird. Die nähere Einrichtung der Ablegemaschine ergiebt sich aus der Oberansicht, Fig. 118, und dem senkrechten Längsschnitt, Fig. 119, nach x — x der Fig. 118. In letzterer ist a eine vom Zeilenschieber hochgehobene und dadurch in die Bahn des Treibers b gebrachte Zeile. Schieber c ist im Vorgang begriffen und führt den vordersten abgetrennten Buchstaben a, in den Halter d v der nun gerade vor c steht. Die. Halter .... bilden zwei Reihen I und II, die von den gleichzeitig wirkenden Längsschiebern h und f in entgegengesetzter Richtung verschoben werden, nach dem jeweilig die letzten Halter d u und durch die Querschieber e und g gleichzeitig von I nach II bez. II nach I übergeführt worden sind. Während dieser Zeit stehen die Reihen I und II still, es wird ein abgetrennter Buchstabe a t in den c gegenüber stehenden Halter d t geschoben, und die Fühler gehen vor und zurück. Die Halter d t . . . d M bestehen aus einer Platte k, Fig. 120, mit Ausnehmungen l m n von einer Tiefe, die etwas mehr beträgt als die Dicke des stärksten Buchstabens. In l m gleitet das H -förmige Stück ^nit, Fig. 121, dessen Arm m, in m Prismen führung hat. Der Arm \ hat einen in Richtung der Nuth n liegenden Ausschnitt n, von solcher 'Tiefe, dass die stehengebliebene Wand etwas schwächer als der dünnste Buchstabe ist. In n ist eine Feder o befestigt, Figg. 118 und 119, die mit ihrem freien Ende durch n t reicht, gegen die Fläche l federt und mittels eines durch das Loch n^, Fig. 120, von der Rückseite eingeführten Stiftes von dieser Fläche entfernt werden kann. Ein solcher Stift p befindet sich am Längsschieber h, Fig. 118. Es ist demnach in der in dieser Figur dargestellten Lage der Theile beim Halter d die Feder o von l fortgedrückt, d. h. der Halter zur Aufnahme des von e abgetrennten und vorgeschobenen Buchstabens zwischen l und o geöffnet. Geht dann h zurück, so legt sich die Feder o gegen den eingeführten Buchstaben und hält diesen im Halter fest. Das Abtrennen der einzelnen Buchstaben a, geschieht dadurch, dass der Schieber c bei seinem Rückgänge hinter den Kanal der Buchstaben a tritt, sodass dieser nur von der an c be festigten Feder c t gesclüossen ist, die durch eine Gabe lung des Vorder-Endes von c hindurchschlägt. Infolgedessen schiebt der unter ständigem Federdruck stehende Treiber die Zeile a vorwärts, während der durch eine Daumen scheibe gegen den Druck einer Feder zurückgeführte Schieber c sofort nach Beendigung seines Rückganges dem Druck der ihn ständig nach vorn drängenden Feder nachgeben kann und durch den vordersten Buchstaben der Zeile a, gegen deren Hinter kante er sich beim Vorschub dieser Zeile lehnt, nur solange zurückgehalten wird, bis dieser Buchstabe ganz aus der Kanal mündung herausgetreten ist. Sobald dieser Augenblick ein- 117- tritt, schnellt Schieber c nach vorn und trennt dadurch den vordersten Buchstaben von der Zeile, wobei ersterer durch die Feder c in Anlage gegen die Bahn A gehalten wird. Der Schieber geht nun nach Maassgabe seiner Daumenscheibe allmälig vor, bis der Buchstabe in den Halter d t eingetreten ist. Gleichzeitig gehen die Schlitten ri ... r 9 mit den daran sitzenden Fühlern s, s a , Fig. 119, vor, um die Signaturen der in den Haltern d . . . d,o steckenden Buchstaben abzufühlen. Die Schlitten r t . . . r g , deren Anzahl gleich derjenigen der Halter d . . . do bezw. der verschiedenen Buchstaben ist, bewegen sich in Führungen und werden durch eine Querschiene t, Fig. 119, alle gleich zeitig und zwangläufig zurückgeführt, während jeder Schlitten durch eine eigene Feder vorwärts getrieben wird. In jedem Schieber schwingt ein Arm, der zwei Nasen uguz trägt, und befindet sich ein Bolzen mit daraufsitzender Platte us, der durch Federdruck vorgepresst wird. Endlich trägt jeder Schlitten zwei (oder mehr) Fühler s, s^, die am Vorder-Ende ab gesetzt sind. Die Fühler stehen bei jedem Schlitten in anderer absoluter und relativer Stellung, entsprechend den verschiedenen Signaturenkombinationen der verschiedenen Buchstaben. Trifft nun beim Vorgang der Schlitten r... r 9 eine Fühlerkombination mit der entsprechenden Signaturenkombination eines Buchstaben a zusammen, so dringen die abgesetzten Fühler-Enden in die Sig naturen ein, Fig. 122, und der Bolzen u^, der vermöge seiner grösseren Stärke in eine Signatur nicht einzudringen vermag, bleibt stehen. Infolgedessen geht er im Schlitten zurück, der Arm u, dessen Nase ug die Unterstützung verliert, senkt sich und greift mit seiner Nase über das aus dem Halter d hervorragende