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322 PAPIER-ZEITUNG. No. 12. Rechts befindet sich der Einlegetisch, auf welchem ein verstell barer Anschlagwinkel A angebracht ist. An diesem Winkel A an gestossen, wird das zu liniirende Papier auf den Tisch und von da Bogen um Bogen mit der Hand in die Maschine eingelegt. Den An trieb erhält die Maschine durch Kurbel F, welche mit der linken Hand gedreht wird, während die rechte das Papier in die Maschine befördert. Auf diese Art kann die Maschine durch einen Arbeiter be dient werden. Doch ist ausserdem noch ein Antrieb bei Welle B 1 vorgesehen, welcher sich auf der entgegengesetzten Seite befindet. Wird die Maschine von dort aus durch Dampfkraft in Gang gesetzt, so ist zur Be dienung nur ein Mädchen nöthig, welches hinter dem Einlegetische sitzt oder steht und die Bogen in die Maschine befördert. Der Gang der Maschine ist — wie bei den meisten Liniirmaschinen — sehr leicht, und man kann sie ohne sonderliche Anstrengung mit einer Hand in Bewegung erhalten. • Von der Kurbel aus wird mittels Zahnräder, welche sich an der Rückseite befinden und auf der Abbildung theilweise sichtbar sind, der Liniircylinder Z in Umdrehung versetzt. Ueber letzterem laufen röllchen 1 b nach Welle 10 zurück, wo die Ausgangs- und Schluss enden verknüpft sind. Diese Fäden haben die Bestimmung, das Papier in die Maschine zu tragen, auf den Liniir-Cy linder zu führen, während des Liniirens fest auf den Cylinder zu drücken und schliesslich wieder abzu tragen. Das Papier gelangt also vom Tisch aus zwischen die Wellen 1 und 10, sowie zwischen die von diesen ausgehenden Fäden, läuft dann mit den Fäden unter Welle 2 weg, gelangt auf den Liniir- Cylinder, geht hier unter der oberhalb liegenden Liniir-Vorrichtung und den Liniirrollen durch, wird durch die Fäden nach dem hin teren Theil der Maschine getragen, windet sich um die dort liegende grosse Welle 4 und wird endlich durch den nach rechts laufenden Fadenzug nach Welle 5 befördert und bei Welle 6 in den Abfallkasten N abgelegt. Die Fäden, welche das Papier auf den Liniir-Cylinder befördern, werden zwischen den oberhalb liegenden, auf eine Welle gesteckten Liniirrollen durchgeleitet. Sobald eine dieser Rollen auf einen Faden trifft, wird die Liniirwelle sammt den Rollen gehoben; diese Fig. 13. gespannte Fäden, welche zu je zweien nebeneinander liegen. Die selben laufen unter der Welle 2 hinweg und ziehen sich nach dem Tische zur Hälfte nach unten über die nahe am Tisch liegende kleinere Welle 10, zur andern Hälfte nach oben um die etwas oberhalb der ersteren liegende grössere Welle 1. Die Oberschnüre laufen über acht verstellbare Messingröllchen, welche etwas erhöht zwischen den beim Tisch aufsteigenden Gestellerhöhungen an einer querliegen den Schiene la angebracht sind. Von diesen Messingröllchen aus laufen sie über die hochliegende Welle 9, ziehen sich quer über die ganze Maschine nach Welle 8, von da wieder nach unten zu der im Ge stell liegenden Welle 7, laufen um diese herum nach der Welle 5, über diese hinweg über Welle 4, um diese herum nach oben auf den Liniircylinder Z, von dem aus sie unter Welle 2 weg nach Welle 1 in sich zurückkehren. Die Unterfäden nehmen ihren Weg über die Schnurwelle 10, laufen unter der Welle 2 hinweg auf den Liniircylinder Z, gehen zugleich mit den Oberfäden über diesen nach der grossen Welle 4, laufen um diese herum nach der Welle 5, trennen sich hier von den Oberfäden und gehen über die Führungswelle 6 und die verstellbaren Messing setzen entweder mit Liniiren aus, oder der Faden wird mindestens mit Liniir-Tinte gefärbt und schmutzt dann auf das Papier ab. Da her ist beim Vorrichten alle Vorsicht anzuwenden, um dies zu ver meiden. Die Fäden müssen genau so gestellt sein, dass sie zwischen je zwei Liniirrollen laufen, auch müssen sie stets straff gespannt sein. Zum Stellen der oberen Fäden dienen die Metallröllchen, welche in einer Reihe an der Schiene la befestigt sind. Diese können nach Wunsch seitlich geschoben werden, und da die Fäden über sie in eingedrehten Rinnen laufen, so müssen sie den gestellten Rädchen folgen und dann immer an derselben Stelle laufen. Dadurch wird dem Ablenken der Fäden vorgebeugt und zugleich eine bequeme Ver stellung derselben ermöglicht. Eine ähnliche Vorrichtung ist auch für den unteren Fadengang bei 1 b angebracht. An der Rückseite der Röllchenhalter, da, wo diese an der Schiene la und 1b sitzen, ist eine andere Stellvorrichtung angebracht, welche es mittels einer Schraube ermöglicht, schlaff gewordene Fäden straff zu spannen. Dies ist auch eine ganz wesentliche Vorrichtung; denn werden die Fäden schlaff, so folgen sie dem Gange des Cylinders nicht mehr sicher, und die Bogen werden nicht pünktlich in die Maschine getragen.