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312 PAPIER-ZEITUNG. No. 9. Berliner Stellenvermittler. Schuii mehrfach ist das Kapitel des Stellenvermittelungssehwindels in der Presse erörtert worden, ohne, so schreibt die „Berliner Ztg." der Sache dabei recht auf den Grund zu gehen, und wahrlich, eine der undankbarsten Arbeiteirist es entschieden, denn hüt welcher geradezu staunenswertheu „Gesetzeskenntniss“ in dieser Branche gearbeitet wird, begreift erst Der, welcher mit dreien oder vieren dieser Herren zu thun gehabt, jedesmal 3—30 Mark Vorschuss bezahlt, aber Stellung nicht erhalten hat, also reingefallen ist. Die meisten der Stellensuchenden, nachdem sie Vorschüsse gezahlt haben, überzeugen sich sehr bald, dass sie geschröpft sind, aber können, da sie sich durch Unterschrift die Hände gebunden, nichts machen. Wir bringen hier den wörtlichen Abdruck der Quittung eines hiesigen sehr bekannten Stellenvermittlers: Quittung. Thaler 313 habe heute von Herrn auf Grund meiner vom Ge nannten, laut vollzogenen Revers genehmigten Geschäftsstatuten als Unkostenbeitrag behufs Uebernahme einer nach Möglichkeit auszu führenden Stellenvermittelung oder eventl. Vakanzen-Nachweises erhalten, und soll qu. Betrag bei der im günstigen Falle zu leistenden Honorarzahlung in Abzug gebracht, jedoch nicht retour gefordert werden können. Berlin, den 27. Januar 1886. X .... Dass obige Quittung mit ganz bedeutender Geschäftskenntniss ent worfen ist, merkt man aus jedem Wort, aber auch aus jedem Wort merkt man die Angst des unruhigen Gewissens. Diese Quittungen, auf Grund deren Niemand klagen kann, sind immer vorräthig geschrieben, werden nur mit Nummer und Namen ausgefüllt, und liegt erst das Geld auf dem Tisch, so wird der Betreffende mit einem so ungeheuren Quantum von schönen Redensarten, Versicherungen und Komplimenten aus dem Zimmer gebracht, dass er die ihm zusammengeknifft überreichte Quittung in den meisten Fällen ungelesen in die Tasche steckt. Diese Herren treiben aber nicht nur Stellenvermittelung, sondern in den meisten Fällen auch Heiraths-, Dariehns- und Hypotheken - Vermittelung, sowie auch Geschäftsverkäufe. Auf jedem dieser Gebiete wird stark im Trüben ge fischt. Da das ärmere Publikum der Ansicht ist, dass derartige Geschäfte, die öffentlich und unter den Augen der Polizei getrieben, auch ehrlich getrieben .werden, aus diesem Grunde den Vermittlern Vertrauen und die letzten oft abgehungerten Groschen entgegenbringt, so müsste der Betrieb eines solchen Geschäftes von einer wirklichen Konzession abhängig ge macht werden. Jetzt nennen sich die Herren meist: „polizeilich con- cessionirt“, als ob nicht jede eingetiagene Firma indirekt concessionirt wäre. Eine bei weitem strengere Aufsicht müsste stattfinden. Es würde sich dann bald herausstellen, dass die meisten dieser Herren, wenn auch auf grossem Fusse, so doch aus den Taschen der kleinen Leute leben, und hieraus liesse sich folgern und rechtfertigen, dass im öffentlichen Interesse diesem gemeingefährlichen Treiben zu begegnen ist. Leipzigerstrasse 101, V., Kleine Neugasse 16—17—19. Schiiell-lJiiiir-Masfliinen.ssXÄ ferner Federn. Tinten etc. billigst. Hamburg. J. 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