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- Bandzählung
- 7.1882,27-52
- Erscheinungsdatum
- 1882
- Sprache
- Deutsch
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181079921X-188202709
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- http://digital.slub-dresden.de/id181079921X-18820270
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Zeitschrift
Papierzeitung
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Band
Band
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- Ausgabe No. 31, 3. August 849
- Ausgabe No. 32, 10. August 877
- Ausgabe No. 33, 17. August 909
- Ausgabe No. 34, 24. August 941
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- Ausgabe No. 37, 14. September 1033
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- Ausgabe No. 39, 28. September 1093
- Ausgabe No. 40, 5. Oktober 1125
- Ausgabe No. 41, 12. Oktober 1157
- Ausgabe No. 42, 19. Oktober 1189
- Ausgabe No. 43, 26. Oktober 1221
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- Ausgabe No. 45, 9. November 1281
- Ausgabe No. 46, 16. November 1313
- Ausgabe No. 47, 23. November 1345
- Ausgabe No. 48, 30. November 1377
- Ausgabe No. 49, 7. Dezember 1409
- Ausgabe No. 50, 14. Dezember 1441
- Ausgabe No. 51, 21. Dezember 1477
- Ausgabe No. 52, 29. Dezember 1525
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1062 PAPIER-ZEITUNG. Allzu scharfe Dinte. Äusser den bereits veröffentlichten Zu schriften über diesen Gegenstand haben wir von einer dritten Papierfabrik unter dem 14. September ein Schreiben folgenden Inhalts empfangen: Als weiteren Beleg dafür, dass die „Kaiser- Dinte“ von Herrn E. Beyer in Chemnitz doch »allzu scharf“ ist, erlaube ich mir, Ihnen hier bei einige Bogen eines m’feinen Schreibpapieres ä 61/2 kg zu übersenden, welche ich mit anderen mir zur Verfügung gewesenen Dinten und auch mit »Kaiser-Dinte“ und zwar in einer Weise beschrieben habe, wie ein derartiges Schreibpapier in der Regel nicht beschrieben wird und auch nicht beschrieben werden soll. Während die anderen Dinten das Papier als sehr gut geleimt erscheinen lassen, dringt die Kaiser-Dinte auch bei schwächerer Schrift durch, und der betreffende Besteller beanstandet das Pa pier, „weil es die von ihm in seinen Geschäfts kreis eingeführte „Kaiser-Dinte“ nicht genü gend halte.“ Wer entscheidet nun, ob ein Papier leimfest ist oder nicht? Die Gerichte könnten ein Urtheil wohl auch nur auf Grund eines Sachverständigen- Gutachtens abgeben, und wäre es aus diesem Grund das Einfachste, wenn sich aus den betheiligten Kreisen ein Schiedsgericht bildete, welches über die Leimfestigkeit des Papiers, beziehentlich über die Zulässigkeit oder Unzulässigkeit der einen oder anderen Dinte, zu entscheiden hätte. Viel leicht nehmen Sie als Vertrauensmann der Schutz- i vereine die Sache in die Hand, da Ihnen hier- { über sicher von allen Seiten Mittheilungen zu gehen und Sie am ehesten beurtheilen können, in welcher Weise die Sache am besten ange fasst wird. Jedenfalls werden schon die Erörterungen in Ihrem geschätzten Blatte dazu beitragen, etwas die Sachlage zu klären, und will ich nicht ver fehlen, Ihnen hierdurch besten Dank dahin aus zudrücken, dass Sie der Calamität nähergetre ten sind. Anm. d. Red. Wir bestätigen, dass auf 2 mitgesandten Bogen feinsten Kanzleipapiers in gleich fetter Schrift folgende Worte stehen: Anthracen-Dinte von A. Leonhardi, Dresden. Copir-Dinte, Carl Haselhorst in Dresden. Kaiser-Dinte, G. Beyer, Chemnitz. Für die beiden Dresdener Dinten erweist sich das Papier leimfest, die Beyer'sche aber schlägt durch. Wir bitten um weitere Beiträge zur Lösung dieser wichtigen Frage. Briefe aus unserem Leserkreise. Vom Rhein, 9. September 1882. Ich lese auf Seite 1008, in No. 36, die Wahr nehmung mit dem Asphaltpapier, und halte die Sache für richtig, weil ich Anfangs der sechziger Jahre, auf Grund einer ähnlichen Wahrnehmung, den Eisenbahnen, die an manchen Stellen noch harte Sandsteine als Schienen - Unterlage anwandten, dergleichen elastische Zwischen lagen empfahl, um die harten Stösse zu paralysiren. Damals fehlte mir nur das Mittel, um Pappen oder Papier gegen Wetter-Einflüsse zu schützen, was Asphalt wenigstens theilweise leisten wird. Natür lich dachten solche superklugen Ingenieure: Wie kann ein gewöhnlicher Mensch, der nicht Ingenieur ist, etwas von der Eisenbahn verstehen! Wenn so etwas nicht von England kommt, kann es unmög lich 'was werth sein! Mich führte zu jener Be obachtung — ein Haupttransmissionslager, das auf einem starken Mauer-Quader lag und los geworden war. Alles Einbleien und Einschwefeln hielt nicht, weil ein Kammrad nebendran ging, — das Ding klapperte und ärgerte mich fort und fort. Versuchsweise legten wir ein Stück dicken, guten, alten Deckel eines alten Geschäftsbuchs zwischen Lager und Stein — und siehe, es hielt, und ging von selber Stunde an sanft, bis wir 'mal Zeit fan den, die ganze Partie zu ändern. Im Betriebe giebt’s eine Menge kleiner Kniffe, von denen die Theorie nichts weiss. Ich kannte z. B. ganz wohl seit lange jene Papiersorte — Halbwolle — die man zu Papierglättwalzen anwendet. Eines Tags wollte ich dazu übergehen, hatte aber kein solches Papier, nahm daher das erste beste graue Schrenzpapier, und es geht gerade so gut. Da jene Walze jetzt glashart ist, will ich sie 'mal in die Nasspresse der Papiermaschine legen, — vielleicht geht sie dort auch, vielleicht mit einem wasserdichten Anstrich! Probiren geht über Studiren! Z. Heilbronn, 16. Sept. '82. Nicht ahnend, dass die Firma Reinh. Schmidt in Elberfeld zwei althergebrachte Zeichen: „Brief taube“ und „Posthorn“, im Jahr 1875 hat regi- striren lassen, brachte ich bei Gründung meiner Briefhüllen-Fabrik auf meinen Packungen Brief tauben an, lediglich als Verzierung — meine Fa brikmarke steht deutlich daneben. Obengenannte, nunmehr gegen mich klagbar gewordene Firma R. S. behauptet in der Anklageschrift, meine Fabrikate hätten sich durch Anwendung des beregten Zeichens überall Ein gang verschafft und sie sei namentlich im Absatz ihrer feineren Sorten sehr beeinträchtigt. Dieses Geständniss ist für mich sehr schmeichelhaft, denn das werden mir meine w./Abnehmer gewiss gerne bestätigen, dass nicht etwa die unschuldigen Täub chen es sind, die meinen Fabrikaten eine solch günstige Aufnahme bereitet haben. Um nun dem Angriff der klägerischen Concurrenz zu begegnen, bedarf s des Beweises, dass auf die von ihr s. Z. angemeldeten Zeichen § 10 des Markenschutzge setzes angewendet werden kann. „§ 10 lautet: Auf Waarenzeichen, welche bis- „her im freien Gebrauche aller oder gewisser „Klassen von Gewerbetreibenden sich befunden I „haben, kann durch Anmeldung niemand ein „Recht erwerben.“ In der Erläuterung heisst es: „Ebenso versteht sich von selbst, dass allge nmeine, althergebrachte Zeichen (z. B. ein Mühl- „rad auf Mehlsäcken) nicht von einem einzelnen „Gewerbtreibenden monopolisirt werden dürfen.“ Bereits liegen mir eine Anzahl Belege hierfür vor, und bitte ich wohlwollende Firmen und Ge schäftsfreunde, mir mit weiterem Beweismaterial an Hand zu gehen. Nicht weniger denn vier meiner Coliegen bedienen sich der Brieftaube zu ihren Ausstattungen, und wie viel Luxuspapierfabriken und Papierhandlungen malen und stempeln Brief tauben seit uralter Zeit! Ernst Mayer. Anm. d. Red. Wir haben vorstehende Zu schrift, obwohl sie eine Privatsache betrifft, auf- genommen, weil der darin besprochene Fall für weitere Kreise von Interesse ist. Wir werden deshalb auch nicht verfehlen, die uns zugesag ten Mittheilungen über die Gerichts-Verhand lungen und deren Ausgang s. Z. zu veröffent lichen. Selbstmord der Pappenfabrikanten! U. in Württemberg, 12. September 1882. Wenn die Tuchfabrikanten, die Baumwollwaaren- Fabrikanten, die Spinnereibesitzer und die Fabri kanten verwandter Industrieen heute auf den Einfall kämen, ihre Fabriken, statt nur am Tage, fernerhin Tag und Nacht arbeiten zu lassen (um dadurch das Anlagekapital besser auszunutzen und das Fabrikat billiger herzustellen), so würden sie damit eine Ueberproduktion herbeiführen. Der erzielte Vortheil einer besseren Ausnutzung des Anlage kapitals würde, statt in die eigenen Taschen, in die Taschen der Consumenten der Artikel abge leitet und die Erzeugung von Waarenquantitäten herbeigeführt, die schliesslich gar nicht mehr zu verkaufen wären; die Preise würden dadurch so herabgedrückt, dass schliesslich Niemand mehr verdiente, dass sogar mit Verlust gearbeitet werden müsste. Würde man nicht solche Fabrikanten mit Recht als reif für’s Irrenhaus ansehen — als solche, die nichts anderes verdienten als unterzugehen ? Genau so machen es aber seit diesem Frühjahr wieder die Pappenfabrikanten, die trotz jahrelangen Abmachungen in 'der Papier-Zeitung mit unan fechtbaren Nachweisen, dass das ganze Fabrikat nicht zu consumiren ist, wenn Tag und Nacht durchgearbeitet wird, und trotzdem dies auf den Conferenzen von den Betheiligten selbst zugegeben ist, doch nicht darauf eingingen, die Nachtarbeit einzustellen. Sie haben dadurch in der kurzen Zeit bis heute (also in etwa 41/2 Monat) einen Zustand herbeigeführt, der den ganzen Industrie zweig schliesslich vernichten wird, wenn nicht noch in letzter Stunde der gesunde Menschen verstand siegt, und alle Fabrikanten sich bei hoher Conventionalstrafe verpflichten, die Nachtarbeit einzustellen. Dadurch würden sie eine Produktion herbeiführen, die mit dem Consum Schritt hält, und dem Fabrikanten äusser Zinsen von seinem Anlagekapital, äusser Ersatz für Verschleiss der Maschinen, des Inventars und der Gebäude, nebst Ersatz für überall vorkommende Unglücksfälle und die dadurch herbeigeführten unvorhergesehenen Still stände und Schäden und Verluste bei der Kund schaft, auch noch einen Ersatz für seine aufrei bende Thätigkeit des ganzen Jahres übrig lässt. Zinsen von seinem Gelde kann man haben, ohne einen Finger zu rühren, wenn man das Kapital auf Hypothek austhut oder Staatspapiere kauft, von denen man am Jahresschlüsse nur die Zinsen einzuziehen hat. Wenn man statt dessen aber das Kapital riskirt, in Fabriken anlegt, so kann es doch nur in der Absicht geschehen, einen höheren Zinssatz zu erzielen, und für die saure Arbeit des ganzen Jahres auch einen Ersatz in einem entsprechenden Gewinn zu bekommen. Beides würden die Pappenfabrikanten haben kön nen, wenn sie den Warnungen des Vorsitzenden auf den Versammlungen nachgegeben, und die Produktion nach dem Consum eingeschränkt hät ten, wie es der Vorsitzende und auch einige an dere vernünftige Fabrikanten seit langen Jahren gethan haben. Dies erfordert aber die Einstellung der Nacht arbeit der Pappenfabriken, wie es auf der letzten Versammlung vorgeschlagen wurde; denn es ist positiv unmöglich, dass bei voller Tag-und Nacht arbeit sämmtliche Pappen, die dann fabricirt wer den, verbraucht werden können, und da die Nach barstaaten selbst ihren Bedarf fabriciren, und durch hohe Fracht und noch höhere Eingangszölle gegen jede Einfuhr geschützt sind, also nur das Inland und England zum Absatz übrig bleiben, so soll ten doch einmal die Pappenfabrikanten eine Ant wort auf folgende Frage geben; Was soll mit den Pappen geschehen, die über den Bedarf hinaus fabricirt und als Lagergeld, Zinsen und Versiche rungskosten fressender Ballast so lange aufge stapelt werden, bis sie zuletzt doch verkauft werden müssen, und dann nach Abzug aller Spesen oft nicht die halben Herstellungskosten decken? Wohin soll dies zuletzt führen, und was wird das Ende dieser sinnlosen Ueberproduction sein? Als Lebensmittel können die Pappen leider nicht benutzt werden, sonst würde ein billigerer Preis den Consum wohl noch heben können! Die Buchbinder und Cartonnagefabrikanten kön nen aber ebenfalls nicht mehr verarbeiten, als sie Bücher einzubinden und Schachteln zu machen haben. Was soll also mit dem über den Bedarf hinaus fabricirten Quantum geschehen, und wie lange wird es der bestsituirte Fabrikant wohl noch aushalten, wenn er zu Preisen verkaufen soll, wie sie jetzt in England angeboten werden? Ich möchte die superklugen Herren, welche die Nachtarbeit nicht einstellen wollten, und dadurch die 11/2 Jahre bestandene Einigung vernichtet, und diese wahnsinnige Ueberproduktion mit dein drohenden Ruin aller Fabriken herbeigeführt haben, doch bitten, mir auf vorstehende Fragen Antwort zu geben. Schreiber dieses war von 1874 bis Ende 1880 in einer der grössten Pappenfabriken Deutschlands, aber als nach dem Wiener Krach der Absatz stockte, und die Preise auf £ 8 per Tonne her untergingen, da wurde die Pappenfabrikation (bis auf wenige feinere dünne Pappen) ganz eingestellt, weil bei diesem Preise der Chef keinen Ersatz für alles vorhin Genannte finden konnte, und drei andere reiche Fabrikanten in Emden, Leer und Karolinensiel stellten bei diesen Preisen von £ 8 p. Tonne die Pappenfabrikation ebenfalls ein, ver kauften die Maschinen und benutzten die Gebäude
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