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N939 PAPIER-ZEITUNG. 955 Herr SJeissner erwähnt schliesslich noch die aus gestellten Messkluppen von F. G. Keller in Krippen a. E. Es sind dies sauber ausgeführte mit Eintheilung versehene eiserne Maassstäbe, von denen man den Kubik-Inhalt runder Hölzer ablesen kann. Sie sind namentlich bei im Wasser liegende Stämmen von Vortheil, weil sie ins Wasser gehalten werden können, Herr Aurel Polster, Civil-Ingenieur von Dres den, erklärt sodann in längerem Vortrag die Theorie seines Pappentrockenverfahrens und Apparates, mit der wir uns später noch ein gehend beschäftigen werden. Herr Richter- Hirsdiberg erklärt sich mit dieser Theorie ein verstanden, die Praxis ergebe jedoch, dass die hängenden Pappen nicht unten zuletzt trocknen, sondern in der Mitte. Er habe dies stets ge funden, sowohl bei ausgepressten oder durch die Walzenpresse gegangenen, wie bei nass aufgehängten Bogen. 7. Nach längeren Ausführungen des Herrn I I)r. Rudel, der den Entwurf einer Petition wegen Fracht-Ermässigung auf feuchten Holzstoff über nommen hatte, schlägt Herr Linke-Hirschberg vor, von der Petition aus folgenden Gründen Abstand zu nehmen: Holzstoff ist in die II. Classe tarifirt und geniesst durch einen j Nachtrag 10—12 pCt Ermässigung, zahlt also I weniger als Nutzholz, welches in der II. Tarif- classe steht. Es ist nicht anzunehmen, dass die I Bahnverwaltungen Holzstoff in der III. Classe und j zu gleichem Satze wie Brennholz verfrachten ! würden. Die Versammlung beschliesst auf; Vorschlag des Vorsitzenden, von der Petition abzustehen. 8. Herr Meissner bringt den Antrag des Herrn Schaal, die Generalversammlung nur alle 2 Jahre abzuhalten, zur Sprache, kann denselben jedoch nicht unterstützen. Die Ver sammlung überlässt es statt dessen dem Vor stände, falls die Zeitverhältnisse es bedingen, die Generalversammlung in einem Jahre aus zusetzen. Dem Schaal’schen Anträge kann überdies in der jetzigen Versammlung nicht entsprochen werden, da derselbe eine Statu tenänderung bedingt (dieselben bestimmen > jährliche Generalversammlungen), und könnte derselbe endgültig erst in nächster General versammlung erledigt werden 9. Die Besprechung über den Vorschlag, die annähernden Preise des Holzstoffes, des Holzzellstoffes und der Holzpappen alle 2—4 Wochen aus den verschiedenen Provinzen im Fachblatt zu veröffentlichen, war sehr lebhaft. Man sah jedoch ein, dass es nicht thunlich sei, einen bindenden Beschluss zu fassen. Durch einen solchen müssten die Mitglieder Verbind lichkeiten übernehmen, deren gewissenhafte Beachtung ihnen geschäftliche Nachtheile be reiten könnte. Herr Linke-Hirschberg ist Ueber- bringet des Ergebnisses der Abstimmung des schlesischen Vereins, der sich einstimmig gegen einen derartigen Beschloss ausspricht. Auch Herr Kummer hält derartige öffentliche Preis mittheil ungen, z. B. 12—18 JC p- Ctr. Holz pappe, für so ungenau, dass sie keinen Werth haben und empfiehlt allenfalls vertrauliche Mittheilangen innerhalb der Provinzialverbände, j Auf Anrathen des Herrn Holzmann-Breiten- j hof wird schliesslich beschlossen, dass Herr Meissner wie bisher über merkbare Schwan kungen des Marktes sowie über Angebot und I Nachfrage zu verständigen sei, der dann seiner seits, wie früher, die Betheiligten vertraulich , davon unterrichten will. 10. Bei der vorgerückten Zeit wurde von der Besprechung der 3 auf der Tagesordnung | stehenden Fragen sowie über die Frage „Ist Holzstoff exportfähig“ abgesehen und es den Fachblättern überlassen, denselben näher zu treten. 11. Als Ort der nächstjährigen Generalver sammlung empfiehlt der Herr Vorsitzende eine schlesische Stadt mit Rücksicht auf die dort neu gewonnenen Mitglieder und in Anbetracht [ des Umstandes, dass die Holzstofffabrikanten j schon in allen Gegenden, in München, Harz- 1 bürg und mehrere Male in Sachsen getagt haben. Herr Lincke-Hirschberg knüpft an diesen Vorschlag namens seiner engeren Landsleute eine herzliche Einladung, räth aber auf den Ruf Warmbrunn zu Hirschberg, da während der Badezeit in Warmbrunn sowohl das Unter kommen so vieler Collegen Schwierigkeiten bereiten, als auch ein passendes Versammlungs- , local für den ganzen Tag nicht zu haben sein 1 würde. Ein Ausflug nach Warmbrunn ist bei der geringen Entfernung dieses Ortes von' Hirschberg sehr leicht zu ermöglichen. Da rauf wurde Hirschberg i. Schles. als Ort der nächstjährigen Generalversammlung ange nommen. Der Vorsitzende erklärt hierauf die Gene ral-Versammlung für beendet und fordert dazu auf, die Zwischenzeit bis zur Tafel auf Besichtigung der im Vorraum des Saales und im Gartenlocal ausgestellten Gegenstände zu verwenden. Es waren von 3 Firmen Schleif steine aller Art, von anderen Filze, von Müller-Potsdam und Güntter-Biberach Metall tücher, von Erfurt-Hirschberg technische Artikel und dergl. ausgestellt. Zu der Festtafel war auf etwa 90 Personen gerechnet, während . ca. 150 Damen und Herren an derselben theil nahmen. Der grosse Andrang lässt es erklär-1 lieh erscheinen, dass selbst die ange- I strengten dankenswerthen Bemühungen des I Localcomites, mit Herrn Breitfeld an der I Spitze, nicht alle Schwierigkeiten beim Unter bringen der Mitglieder und Gäste, sowie bei der | Tafel beseitigen konnten. Einzelne Unzuläng lichkeiten sind dem kleinen Orte und dem Umstande zu gute zu halten, dass der Wirth I des Bades Ottenstein noch mit der Einrich- tung des in aller Eile provisorisch hergestell- I ten Versammlungs - Lokals beschäftigt war. Ebenso ist es verzeihlich, wenn auch für die die Betroffenen empfindlich, dass das für 90 Angemeldete vorbereitete Mittagessen von 140 I bis 150 Personen in Anspruch genommen wurde. Für die nicht erwartete ausserge wöhnlich starke Betheiligung reichten die vorhandenen Speisen, Weine und Betten | nicht aus und legten den Gedanken nahe, dass es vielleicht doch besser sei, derartige Ver- I Sammlungen an Orten abzuhalten, die grösseren Mengen unter allen Umständen gute Unter kunft und Verpflegung sichern. Herr Meissner hiess zur Eröffnung der Tafel, bei der die Stadtkapelle vortrefflich concertirte, auch die Damen willkommen, dankte dem Lokal - Comite und brachte dem Landes fürsten von Sachsen sowie dem Kaiser ein Hoch aus. Dann begrüsste der Vertreter der Stadt Schwarzenberg den Verein und trank auf das Gedeihen der Holztoff-Industrie. Aus der grossen Zahl der Reden beben wir noch die des Herrn Kunze - Bertholsdorf hervor, der daran erinnerte, dass der Verein gleichzeitig die Feier seines zehnjährigen Bestehens begehen könne, da vor zehn Jahren in München die erste Generalversammlung stattgefunden habe. Herr Meissner stellte sodann Herrn F. G. Keller von Krippen a. d. Elbe vor, dem die Holzstoff-Industrie ihr Dasein verdanke, da er : zuerst den Gedanken ausgesprochen hat. dass j sich die Holzfaser in gleicher Weise verfilzen I lasse wie die Wespen ihr Nest aus Holzfasern zusammenfügen. Seinem Scharfsinn und Be mühen ist leider wenig Lohn geworden und der Verein hielt es für eine Pflicht der Dankbar keit, ihn durch Einladung zur Versammlung zu ehren. Herr Meissner überreichte ihm so- | dann als Ehrengabe eine mit Goldstücken gefüllte und mit einer Widmung versehene Dose sowie das Diplom, welches ihn zum Ehrenmitglied des Vereins ernennt. Mit bewegten Worten dankte der Gefeierte und bezeichnete diesen Tag als den schönsten seines Lebens nach vielen Ent täuschungen. die ihm das Geschick bereitet. Die Holzstoff-Industrie sei sein Kind, welches er fremden Händen zur Erziehung übergeben habe. Jetzt könne es auf eigenen Füssen stehen und nichts erfreue ihn mehr, als dessen mäF Da bekanntlich seit neuerer Zeit Actenstücke mit tiefschwarzer Gallustinte zu schreiben sind, so machen wir Interessenten beson ders auf unsere „Gallus-Salou- Bureau-Tinte“ aufmerksam. Mlaschinen- und Werkzeug-Fabrik für Buchbinderei Ferd. Dross, BERLIN S„ Prinzen-Strasse 48. Pappscheeren, Beschn. Masch. Räderbeweg. 63 cm 300 JC. Bed. coul. Das Feinste in Gratulations-Karten mit natürlichen Blumen liefert [10773 A. Richter Jr„ Erfurt, Lange Brücke 46. Mustersendungen von 14 Stück X 6,75 franco. CENERAL=DDEPT 8 U‘ von Fried. Hünniger’s garantirt ächten Gallus -Tinten bei Noth & Grosse in Gera. Wiederverkäufern hoher Rabatt. Die Metalltuchfabrik von Hermann Finckh in Reutlingen empfiehlt ihre endlosen Metalltücher jeder Gattung in bester, schwerster Qualität. 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