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842 PAPIER-ZEITUNG. Ne 42 No. 6861 vom II. März 1879. in in slarke Leinewand eingeschlagen und betreffende Metallstanze gelegt, welche mit vielen Löchern versehen sein muss, Abfliessen des Wassers zu ermöglichen. letztere um das nun die Füllen mit frischen Farben geschieht von oben durch Löcher, welche mit Rändelschrauben ge schlossen werden können. Neuerungen an dem Verfahren zur Verviel fältigung von Schriftstücken mittelst Schablonen, von Zuccato & Wolff in London. D. R. P. No. 7164 vom 16. April 1879. Tränkt oder bestreicht man ein Band oder ein Stück Tuch, Sammet, Kautschuk oder ein anderes zweckentsprechendes Material mit einer passenden Farbe und presst dasselbe mittelst einer Walze, eines Spatels oder sonstigen Werkzeuges gegen die Oberfläche der Schablone, so wird Farbe in Folge des ausgeübten Druckes durch die durch lässigen Stellen oder Oeffnungen der Schablone hindurchtreten und auf die zu bedruckende Fläche übertragen werden. Die Einschaltung eines mit Farbe getränkten Tuch- oder Sammetstreifens zwischen Druckwerk zeug und Schablone, anstatt des sonst üblichen Imprägnirens der mit Tuch oder Sammet bekleide ten Walzen hat den Zweck, ein Verschmieren des Stoffes durch Farbe zu verhindern und ferner die Reibung der Druckwalze oder des Spatels auf der die- der durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Einrichtung an Stempelapparaten, um mit ver schiedenen Farben gleichzeitig stempeln zu können von friedrich August Grossmann in Leipzig. D. R. P. ziemlich starken Druck derart auspresst, bis selbe jenen Grad von Consistenz erlangt hat, für den Gegenstand zweckmässig ist. Diese so zubereiteten Flächen werden felsäure von 66° B. welche auch etwas mit Wasser verdünnt sein kann, oder auch in Wasser gelöste schwefelsaure Thonerde so lange hinzugesetzt, bis die dicke Flüssigkeit neutral ist, wodurch das Harz von der Seife ausgeschieden und auf dem Holzstoff niedergeschlagen wird. Die Masse ist nun zur weiteren Verwendung fertig. Will man diese Masse etwas steifer machen, z. B. für massive Gegenstände, wie Bilderrahmen, Möbelrosetten u. dergl., so bedient man sich eines Zusatzes von Porzellanerde, dessen Gewicht jedoch nicht mehr betragen soll, als das des verwendeten trockenen Faserstoffes (Cellulose). Das Erzeugungsverfahren der verschiedenen Ar tikel aus dieser Masse ist folgendes. Für hohle Gegenstände (Puppenköpfe, Kugeln u. dergl.) werden Flächen oder Streifen in der erforderlichen Grösse und Dicke derart gepresst, dass man das nöthige Quantum der Masse in einen entsprechend hohen Rahmen von der gewünsch ten Form, unten mit einem feinen Drahtgewebe versehen, eingiesst, hierauf einen genau in diesen Rahmen passenden Deckel, mit Löchern und eben falls mit einem Drahtgewebe unten versehen, legt und hierauf die Masse mittelst einer Presse dunch Wien. D. R. P. No. 7162 vom 8. April 1879. Fein gemahlener Holz- oder sonst zubereiteter Pflanzenfaserstoff (Cellulose) wird in kaltem Wasser zu einem dicken Brei angerührt und sodann ein mit Aetznatron verkochter dickflüssiger Terpentin als Seife zugesetzt. Das Verhältniss der trockenen Cellulose zur Seife ist etwa 1 : 0,5 und veränder lich, je nachdem der Stoff dick- oder dünnflüssig für den zu erzeugenden Artikel sein muss. Nachdem diese beiden Bestandtheile gehörig abgerührt und gemengt sind, wird englische Schwe- Hierauf wird ein der Höhlung dieser Stanze ' entsprechender Kautschuk- oder anderer elastischer Gegenstempel eingelegt, der den Zweck hat, einen gleichmässigen Druck über den zu pressenden Ge genstand auszuüben. Das Ganze wird mit der Presse möglichst fest gepresst, wodurch beinahe das ganze Wasser entweicht. Sodann wird das Fabrikat getrocknet und in der ausgearbeiteten Formstange heiss ge presst, jedoch vor dem Einlegen mit Federweiss oder Talkerde bestreut, um das Ankleben zu ver hüten. Soll endlich der fertige Artikel die gewünschte Naturfarbe, namentlich da, wo eine besondere Einheit desselben (bei Puppenköpfen) bezweckt wird, erhalten, so wird derselbe zuerst mit einer Leinölfir nissfarbe bestrichen, getrocknet, mit in Spiritus aufgelöstem Celluloid, dem die gewünschte Farbe beigesetzt wird, mehrere Male angestrichen und nach dem Trocknen wieder in die auf etwa 70“ C. erwärmte Stanze gebracht und nachgepresst. Das anzuwendende trockene Celluloid wird fein zertheilt und mit hochgradigem Schwefeläther übergossen. Nach dem Aufsaugen des Aethers wird dasselbe in eine Flasche gebracht, absoluter Alkohol darauf gegossen und in ein Wasserbad gestellt, wo die Auflösung langsam vor sich geht. Auf je 15 gr. verwendeten trockenen Celluloids werden circa 8 gr. weisses Mohnöl oder ein gleich artiges Oel hinzugegeben, was einen matten durch scheinenden Lack bildet, womit die bereits mit Farben versehenen Gegenstände nochmals überzo gen werden und dadurch einen Anstrich erhalten, welcher dem Wasser, Säuren und Fetten und der Wärme vollkommen widersteht. Verfahren zur Verbindung von Geweben mit Cellulose- und anderen Papieren, von der Actien- Gesellschaft für Huntpapier und Leimfabrikation in Aschaffenburg. D. R. P. No. 7269 vom 2. Fe bruar 1879. Die Verbindung von Geweben mit Papieren zu einem festen, dauerhaften, schreibfähigen Stoff, der zu Geldcouverten, Waarenbeuteln, Emballagen etc. vielfache Verwendung findet, wurde in Deutschland bisher durch Zusammenkleben des fertigen Papiers mit dem Gewebe auf besonderen Maschinen oder durch Handarbeit bewirkt. Diese Verbindung wird auf der Papiermaschine direct folgendermaassen hergestellt: Das von der Gautschpresse kommende feuchte Papierblatt trifft in der ersten Nasspresse mit dem durch Leimwasser gezogenen Gewebe zusammen, bildet durch den Druck der Presse und Leim eine innige Verbindung und wird wie gewöhnliches Um den bisher üblichen Constructionen von Stempel apparaten die Einrichtung zum Stempeln in beliebig zu wählen den Farben zu geben, erhält der Kasten b des Stempels in der Mitte einen durchbrochenen Boden. Vertikale Scheide wände, der Form der Stempel- gravirung entsprechend, tren nen die einzelnen Farben von einander. Unterlagscheiben von Filz, m n 0 saugen die Farben auf, um sie auf die Typen ab zugeben. Will man die Farben streng von einander trennen, so lässt man nach unten eben falls entsprechende Scheide wände durchgehen. Man kann jedoch durch eine gemeinschaft liche untere Filzscheibe die Farben in einander laufen lassen Irisiren hervorbringen. Das Schablone auf ein Minimum zu reduciren. Da durch wird ein Verletzen oder gar Zerreissen der Schablone während des Druckes verhütet und in Folge dessen die Anfertigung einer grösseren An zahl Copien ermöglicht Der Apparat ist sehr einfach und besteht aus | zwei oder mehr Walzen von passendem Material und entsprechenden Dimensionen, welche parallel mit einander in einem Rahmen mit passendem Handgriff gelagert und so angeordnet sind, dass jede derselben frei um ihre Axe rotiren kann. Ueber diese Walzen läuft ein Band ohne Ende von Tuch, Kautschuk oder anderem passenden Material, welches die Rotation der einen Walze auf die anderen überträgt. Es ist klar, dass, wenn man einen so construirten i Apparat mit Ausübung eines gewissen Druckes | über eine ebene Fläche führt, das Band ohne | Ende in Bewegung gerathen und die Walzen zum | Rotiren bringen wird. Um mit dem oben beschriebenen Apparat zu ■ drucken, tränkt oder bestreicht man das Band 1 ohne Ende mit einer passenden Farbe und führt es mit genügendem Druck über die Oberfläche | einer Schablone, unter welcher das zu bedruckende Material liegt. Diese Anordnung von Band und Walzen ist auch geeignet zur Anbringung an einem passenden Apparat, bei welchem die zum ' Drucken nöthige Pressung mittelst mechanischer Vorrichtungen regulirt und überall gleichmässig vertheilt werden kann. Dabei können entweder I die Walzen über die Oberfläche der Schablone ’ geführt werden, oder man lässt diese letztere die Bewegung ausführen und unter der oder den Walzen hindurch passiren, Will man gute Copien mittelst Papierschablonen anfertigen, so ist es zweckmässig, eine passende Vor richtung anzuwenden, welche die Schablone wäh rend des Druckens festhält und ein Krauswerden oder Reissen derselben verhütet. (Zuccato’s sog. Papyrograph, an welchem die vorliegende Erfindung eine Verbesserung ist, haben wir bereits S. 188 des Jahrgangs 1876 mit Abbildung eingehend be schrieben ) Verfahren zur Bereitung einer plastischen Masse zur Herstellung von Puppenköpfen und ähnlichen gepressten Gegenständen, von J. L. Vängel in Fig. 2. Zweckmässig ist es, die Farben nicht direkt in den Körper a selbst, sondern in einem Kasten unterzubringen, der eingeschoben und durch Schrauben i festgestellt werden kann. Fig. 1 zeigt den Stempel im Ganzen, Fig. 2 den Farb kasten in vergrössertem Maassstab und Durchschnitt. Verfahren, Papier zum Zweck des Glättens anzufeuchten, von Friedr. Erfurt in Straupitz bei Hirschberg (Schlesien). D. R. P. No. 7369 vom 4. März 1879. Das fertige, zum Satiniren bezw. Glasiren be stimmte Papier wird, nachdem es auf der Maschine zu einer dicken Rolle aufgewickelt worden ist, über einen oder mehrere Trockencylinder der Pa piermaschine derart hinweggeleitet, dass dasselbe auf der zum Trocknen bestimmten Papierbahn mit derselben gleichmässig und nach derselben Rich- tung hin sich fortbewegt, und so gewissermsassen die Funktion eines Trockentuches' erfüllt. Da das anzufeuchtende Papier sich in der gan- । zen Berührungsfläche an das vollständig gleich- j mässig durchnässte Papier anlegt und sowohl durch | diese Berührung, als durch die kräftige, beim Trocknen des nassen Papiers entstehende Ver- j dampfung Feuchtigkeit annimmt, so ist man fast ohne Kraftverlust im Stande, je nach der Ausdeh nung der Berührungsfläche und der Wärme des | Trockencylinders dem Papier jeden beliebigen | Feuchtigkeitsgrad zu ertheilen. F<g. 1. und so das sog. Beschreibung neuer in Deutschland Als weiterer Vorzug dieses Verfakrens wird fer- g g :g — g y j ner der kleine Kraftbedarf geltend gemacht, so patentirter Ernnuungen. [dass man, ohne im geringsten im Betriebe der Sämmtliche Original-Patentschriften werden, soweit sie [ Papiermaschine eine Aenderung eintreten zu lassen, noch vorhanden, zum Preise von 1 Mark für jede Patent- I im Stande ist, ohne Erhöhung des Dampfver- schrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin, | die Anfeuchtung des Papieres vorzu- Oranienstrasse 94, S.W., an Jedermann abgegeben. Man 1 ° 1 sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle ■ nehmen.