Volltext Seite (XML)
840 PAPIER-ZEITUNG. Ne 42 geschmückt ist. Paul Gobnick & Hening wenden länglicher . b a b mit vollständigem Necessaire, das vorstehend scizzirtes Bild bietet: a Lederrücken, Trompeter von Säckingen liefert der Aussteller monnaies sehr elegante Cigarrentaschen mit Seiden-Platt- Die vielen Gesangbuch- mit Seidenstickerei. beweist uns A. Demuth, dessen Einbände unserer | ( lassiker im löblichen Gegensätze zudenen stehen, ! auch hierbei nur das Aeussere berücksichtigen, alles ist in diesem Koffer so befestigt, .schwarzem Leder ausgeführte Arbeit zeigt sich Wendung fand. erscheint besonders I Auch bei vormals übermalter Ledermosaik trägt. Neben reizenden Necessaires finden wir bei 0. Lundershausen ein freundliches Quartbuch । aber gediegen stellen sich die schwarzen Leder in schwarzem Kalbleder, Mittelfeld rehbraun ( Portemonnaies von Rapp dar. An feinen Leder-Arbeiten ist auf der Aus stellung kein Mangel. Selbstredend kann man Einbände H. Hurlin’s, einen mit Emailleschmuck vielleicht ausgenommen, sind durchgängig lobens- werth. Von G. Möckel sei eine in schwarzen sind Eisenbahnbillets und kaufmännische For mulare vertreten. Mit dem Verlag gleicher Formulare befasst sich auch die strebsame Firma Riefenstahl, Zumpe & Co„ deren Geschäftsbücher durch ein in Leder gebundenes und mit Metall schienen versehenes grosses Hauptbuch sowie durch viele Notiz- und Wechselcopirbücher ver treten sind. Seitdem besondere Zahlstellen in den grösseren Ladengeschäften eingeführt sind und nicht mehr practisch. Dieselbe Form in kleinerem Maass- stabe ist auch bei anderen Ausstellern vertreten. bestens bekannten Firma C. II'. Vogt & Sohn, die auch mit einer Handvergoldung (Falstaff mit der Wirthin zankend) glänzt. Die auf Ledermosaik mit Recht nur beschränkte An-' II. A. Hrandeis & Müller, befinden sich gute Berliner Gewerbe-Ausstellung. Fortsetzung aus Fo. 40. Die Vertreter der Buchbinderkunst sehnten sich nach der Solidität früher Arbeiten zurück und haben mit bestem Erfolge den lobens- werthen Rückzug zum guten Alten begonnen. Nur sollte man darin auf Kosten des Schönen nicht zu weit gehen. Mehrfach finden wir auf der Ausstellung Bücher, deren Deckel etwa h Lederecken. Diese sind gewiss sehr zu em pfehlen, ihre Riesengrosse aber — die übrigens ziemlich zwecklos erscheint — giebt dem noch so vorzüglich gebundenen Buche ein unschönes Aussehen, welches, ohne der Haltbarkeit des Einbandes zu schaden, durch Anwendung klei nerer Lederecken gewiss gehoben werden könnte. Das Unschöne tritt besonders dann hervor, wenn Ecken und Rücken von ganz hellem Leder, die Mittelfelder aber mit gross marmorirtem Papier überzogen sind. Bei ganz feinen Büchern vermeide man nach Möglichkeit Lederecken und schlage dem Besteller Einband in ganz Leder vor. Das unregelmässige Sechseck, welches bei reichhaltigen Tafel-Service dienen. - L.G.. -..t *.2 ig: .1. n ! Beschädigung ausgeschlossen scheint, in einem sehr passenden Rahmen, bei welchem ; den Damentaschen W’ilh. Müller's vertreten, von deren grosser Haltbarkeit man zumeist bei den Berliner Grosshändlern. Be- schon allein durch das Ansehen überzeugt wird. I sonders interessant sind die prächtigen Leder- Dasselbe gilt von den vielen Einbänden derkoffer, welche zur Aufnahme eines ziemlich einen ähnlichen Schmuck an. Drollig machen sich die Knaben (mit schwarzen Fäden auf hellem Leder ausgenäht), deren einer im Trag korb Cigarren herbeischleppt, während ein anderer die Fackel anzündet. Bei den vielen Cigarrentaschen sind auch solche mit Lederflach- arbeit vertretren : die Portemonnaies, welche waidmannsmässig das unenthaarte Fell tragen, werden gewiss viele Liebhaber finden. Porte- Notizensammler. Ein viereckiger arbeit befestigt zeigt, jeder Verkäufer, sondern nur der Cassirer das | Geld in Empfang nimmt, sind practische Cassen- Controllbücher zur Nothwendigkeit geworden. i Wir finden dieselben bei Eduard Löwenthal, von ; dessen ferneren Ausstellungsobjecten besonders ein Hauptbuch erwähnt sei, dessen Messing- Beschlag sehr, anspricht. einen zu der Dichtung sehr passenden Einband, durch die eine Hälfte des Bügels vollkommen der die Ausrüstungsstücke Jung-Werners in abgeschlossen wird, liefert J. Goldbaum, auch E. Herkorn zeigt neben Cartons für Knöpfe . anderen Etuis finden wir als neu diejenigen, und Passementerie-Waaren seinen practischen deren helles Leder mit niedlichen Holzschnitten die oft die Verleger zu allerdings sehr billigen Preisen liefern. Von den hübschen Bänden in Blindpressung und Hand Vergoldung, bei deuen auch ciselirter Goldschnitt vertreten, wurden viele zur Verloosung angekauft. Als Vertreterin der guten alten Zeit finden wir bei M. Roetlger eine in Schweinsleder ge bundene Bibel aus dem Jahre 1626. Von der eigenen Arbeit des Ausstellers sei die recht gute Gold-Pressung eines Spruches auf Seide erwähnt. Der rothe Schnitt einiger Bücher trägt rosettenförmige Vergoldungen, welche den einfachen Character dieses Schnitts vollständig aufheben. Von Kunstgeschmack zeugen die grossen Bände Collin’s, von denen besonders ein Deckel Stücke, auch reizende Cigarren - Täschchen Kasten ist in verschiedene mit Buchstaben ver sehene Fächer getheilt, in welche man die । Notizzettel hineinsortirt. Am rechten Ende des Kastens sind einige Bloks angebracht, damit passendes Papier stets zur Hand sei. Der Deckel des Kastens ist mit einem Charnier iversehen. J. Lemcke legt u. a. eine prächtige Quart- Bibel mit oxidirtem Beschlag aus; zu dem für den Gebrauch. Die bekannten billigen Notizbücher mit ehromographischen Bildern sind ebenfalls ausgelegt. Die Arbeiten von Wilh. Kraus beweisen seine Leistungsfähigkeit in Kästchen und Körbchen, bei denen Seide in glücklicher Verbindung mit Leder angebracht ist. I nter den vielen Fingerhut-. Brillen- und Stickerei und solche mit Silhouetten. Einfach Julius Renda s Albumdeckel in bunter Leder mosaik mit Metall-Reliefs auf schwarzem Sammet (Medaillonform) ist zu unruhig gehalten; da gegen sind die Galanterie-Arbeiten in Sammet und Seide sehr hübsch. Ein Kartenbehälter trägt den „ältesten Wenzel", anscheinend in Ledermosaik, das Gesicht scheint durch Hand- Vergoldung hergestellt. Eine sehr gefällige Mosaik-Arbeit. — schwarzen Sammet in weissen eingelegt — stellt sich in Silhouettenart dar. Galanterie-Arbeiten zeigt A. Grell in dem mit Seidenzeug überzogenen Papierkorb; ob diese Art practisch, müssen wir dahingestellt sein lassen. Bei den meisten Arbeiten dieses Aus stellers beansprucht die Stickerei das Haupt interesse. Noch seien Per Ls Cartons für Kragen und Kravatten erwähnt. E. W. Hoppenworth hat ebenso stilvolle wie saubere Arbeiten geschaffen; aufgelegte helle Arabesken stehen mit den dunkelgrünen Zwei gen in hübschem Einklang. Vor einem gol denen Reichsadler und Banner steht die ans Papier gefertigte, lebensgrosse Büste des Kaisers. Dieselbe ist vergoldet und hat ein Gewicht von nur 330 Gramm. Neue Ballonarten, sehr saubere Galanterie-Arbeiten, Puppen mit Wachsköpfen als Flaschenübersatz seien neben den bestens bekannten durchgearbeiteten Character-Masken erwähnt. Reizende Cartonnagen in Verbindung mit Sammet, Seide, Metall, Kartengeflecht und Malerei fertigt C. A. Federhart. In sehr passender Art und nicht überladen sind auch künstliche Blumen zum Schmuck verwendet. Die mit Seide garnirten Körbchen und Taschen von Heinrich Kielhorn sehen wie Kartengeflecht aus. sind aber, wie wir belehrt worden, aus Sparterie in Form gepresst. A. Villwock leistet in kleineren Cartonnagen und Bonbouhaltern sehr Hübsches. Wir finden hier auch die Radick’schen lebenden Blumen verwendet. Viel Spass machen den Besuchern dieAtrappen von M. Vogelsang, Der Chinese muss sich oft genug im obligaten Kopfnicken produciren, die ■grossen Thierköpfe, Rüstungen u. s. w. finden manchen Liebhaber, der sich ischon auf dem nächsten Maskenball als edler Andalusier oder als Löwe des Tages sieht. Fr. M Schielow leistet auch Anerkennenswerthes in Atrappen. Frei steht der Weihnachtsmann mit all seinen Schätzen, während ein Glaskasten in friedlicher Gemeinschaft ein sehr natürliches Spargelbund mit dem sauren Häring, mit Braten, Backwaare Schmuckkästchen in einfacher Ledermosaik,. und vielem Anderen vereinigt. Ein grossei ferner eine sehr niedliche Kartenpresse in Eberkopf dient als Papierkorb. schwarzem Leder, in Art der Copirpresse, sei Wir beschliessen hiermit unseren Rundgang noch erwähnt. durch die Ausstellung, die wohl noch manches Paul Lesse liefert Necessaires in niedlichen für die Fachgenossen Interessante enthät Formen, reizende Notizbücher mit sauberer welches aber in den verschiedenen GruPPen Malerei, in Leder und Seide, fast zu empfindlich I Vertheilung fand, so dass ein Heraussuche Bei den grossen Contobüchern der Firma \ mit Stickerei. Die sehr hübschen Handschuh- Carl Kühn & Söhne ist nichts gespart worden, j kästen und Arbeitskörbchen aller möglichen damit deren Haltbarkeit auch den höchsten Arten — auch in schwarzem Lackrohrgestell — Ansprüchen genügen. Die Arbeit ist sehr ge- j von Paul Lemke üben auf die Damen eine be- diegen, der Druck gefällig und sauber, nur sondere Anziehungskraft, ebenso diejenigen von! können wir uns nicht recht mit der Anwendung Max Schultze, vorin. G. Praetorius. Das runde I einer Wellenlinie befreunden. Ihre Leistungs-! Arbeitskörbchen, welches am Boden mit rother I fähigkeit in Siegeloblaten veranschaulichen die \ Seide gefüttert ist und in den zwölf Feldern f Aussteller in reichhaltigem Musterbuche: ferner | des Randes ebensoviel Utensilien zur Hand- Neben Tenschert hat W’ilh. Herm. Schmidt seinen mit aufgelegten Gravirungen, sowie eine Bibel ’ Platz gefunden. Dieses umfangreiche Geschäft I mit äusserst harmonischer Ledermosaik erwähnt | liefert auch Damentaschen aller Art und j sei. Selbstredend sind auch kleinere Bände | Grössen und findet unseres Wissens Absatz j da die geschlossen Glasschränke eingehendere Prüfung hindern. Die Damentaschen verschiedenster Grösse von M. Taussig & Co. machen einen sehr guten Eindruck, ebenso die gefälligen und practischen von Röhm & Marcussohn. Felix Tenschert hat eine besonders reiche Auswahl seiner Damentaschen, unter denen eine schwarze, grün gesteppte uns als desonders hübsch aufällt, wie auch sehr guter Porte monnaies getroffen, deuen Beifall nicht versagt wird. Leder-Schreibmappen tragen eingelegte Metallschilder, Cigarrentaschen mit Metall- Monogrammen sind etwas zu glänzend lackirt. Sammet gebundene Bicel mit edel gehaltenem Beschlag erwähnt. Elegante und geschmackvolle Schreib- und Notenmappen liefert N. Moses. Einem kleinen Anwendung grosser Lederecken besonders in’s I Schreibpult gereicht die aufgelegte silberne Auge fällt, hat eine absolut unschöne Form. | Kielfeder in ihren unrichtigen Dimensionen nicht Wie „Schön und Gediegen“ sich vereinen lassen,: zur Zierde.