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Naunhofer Nachrichten n un g 82 78 74 50 70 53 17. Jahrgang Freitag, den 19. Januar 1906 Nr. 9 bemerkenswerten Zunahme begriffen. biS zum 25. ds. Mo«, erbeten Dagegen wanderten ein im Fiskal- Graf Gottlieb von Haeseler erreicht, jahre 41 38 67 60 64 58 70 60 76 74 71 68 von dar soll. Kalender. Januar 1906 e Scheite, d buchene afen, 1 Mk. Anzahlung Die Teilnehmer an der Algeeiras Konferenz. Am 16. d. MlS. trat die Konferenz Algeciras zusammen, auf welcher über Schicksal Marokkos entschieden werden 6 Min 14 Mn. 26 Min. 52 Min Uhr Uhr i Uhr ) Uhr r?!- Die Sünden der russischen Bureaukratie, ihre Willkür, Habsucht und Verderbtheit hat niemand schärfer verurteilt, als an dieser Stelle geschehe« ist. Aber was bedeuten ihre Frevel im Vergleich zu dem Unheil, das die russischen, lettischen, polnischen und jüdischen „Genoffen" im russischen Reich angerichtet haben. Wenn nicht bald energisch eingeschritten wird und die Rädelsführer nicht den verdienten Lohn am Galgen finden, droht das ganze Reich darüber zu gründe zu gehen. Es ist die höchste Zeit, daß ernst gemacht wird, und die Frage ist nur die, ob die Kräfte der Re gierung, die allzulange gezögert hat, noch hin- reichen, das Feuer zu ersticken." Ankündigungen: Für Inserenten der AmtShauptmann- schast Grimma 10 Pfg. die sünsge- spaliene Zeile, an erster Stelle und für Auswärtige 12 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. lensholz, an der mmelshain. imtlshain. zum Berkaus. Der Ttadtgemeinderat. Willer. üachtmhmrkl Januar 1906. nmg. Hühnern en ilNhof. der soeben veröffentlichten amtlichen Washing toner Statistik betrug sie im letzten Fiskal jahre 82,360, entsprechend dem zwölften Teil der Gesamteinwanderung de? Jahrgangs in die Vereinigten Staaten. Die Deutsche Ein wanderung hatte im letzten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts ihren niedrigsten Stand gemäst höchsten eS b. zu 6 Jahr. ;e,nicht auSgem. Zgemästete hrte junge, ge- rte jed. Alter« auSgemästcte ten Schlachtw. auSgemästete a Schlachtwer- ' Jahren »ästete Kühe u. twickelte jüng. alben hrte Kühe u. Kühe u. Kalben Schst. Schlackt. ährte jüngere ihrte ältere . rung. g, d.18.Januar Mit einer vierseitigen Illustrierten Sonntagsbeilage, Unter diesen Umständen ist es natürlich interessant, sich mit den Teilnehmern der Kon« ferenz zu beschäftigen. Deutschland ist durch den Botschafter von Radowitz und den Ge sandten Grafen von Tattenbach vertreten. — Botschafter Jos. M. von Radowitz wurde am 19. Mai 1838 in Frankfurt a. M. geboren, studierte in Bonn uud Berlin und trat 1860 in den Staatsdienst. Er wurde 1861 der Gesandtschaft in Konstantinopel beigegeben, mar dann Legationssekr^tär in China und Japan und kain 1865 zur Botschaft in Paris. 1866 nahm er am Kriege gegen Oesterreich teil und war dann als Gesandter, teils im Auswärtigen Amt in Berlin tätig, bis er 1882 Botschafter in Konstantinopel und 1892 in Madrid wurde. — Graf Christian von Tattenbach zählt zum oberbayerischen Uradel. Nach dem Vorbereitungsdienst als Attache und Sekretär wurde Graf Tattenbach 1888 zum Ministerresidenten ernannt. Ein Jahr später folgte bereits die Ernennung zum Ge sandten. Er mar als solcher in Bern und Lissabon tätig und kehrte von dort nach Tanger zurück. — Frankreich hat in der Person der Botschafters Revoil seinen Ver treter. Er war in der letzten Zeit bedeutsam in der Marokko-Angelegenheit hervorgetreten. Im Jahre 1901 stand er an der Spitze der größten französischen Kolonie. — Der Re präsentant Englands ist Sir Arthur Nicolson. Im Jahre 1878 war er Sekretär der britischen Botschaft in Berlin, sein amtlicher Lebensweg führte ihn nach Konstantinopel, Kairo, Athen, Teheran, Pest, Sofia und 1895 endlich als Gesandter nach Tanger. Vor einem Jahre Jahre rückte er zum Botschafter in Madrid auf. — Spanien entsendet seinen Minister des Auswärtigen, den Herzog Almodovor de Rio, der ein aufrichtiger Freund Deutsch lands ist. Im Jahre 1900 war er Mit überbringer des Goldenen Vließes an den Deutschen Kronprinzen. — Italiens Repräsen tant ist Marquis Visconti-Venosta, der als Vertreter des Dreibundes natürlich die In« teressen dieses wahrnehmen wird. Schweden entsendet seinen Gesandten in Madrid Sager, Belgin Baron Joostens und den Grafen de Buisseret. Den Sultan von Marokko werden Sidi Mohammed el Mokhri und Mohammed el Torres vertreten. Bezugspreis: Frei inS HauS durch Austräger Mk. 1.20 vierteljährlich. Frei ins HauS durch die Post Mk. 1.30 vierteljährlich. Schwere Vorwürfe gegen die deutsch» Sozialdemokratie erhebt die preußische konservative „Kreuz-Zeitung"; das Blatt sagt, daß nirgends so deutlich ihre zer störende Kraft und ihre kulturfeindliche Tendenz sich gezeigt habe, als in der von ihr großgezogenen und noch heute von ihr pekuniär erhaltenen russischen Revolution: „Wir wissen, um ein Beispiel anzuführen, daß hier in Berlin der sozialdemokratische Abgeordnete N. T. mit einer Subskriptions liste für die russische Revolution sammelt. Gewiß eine politische Schamlosigkeit, die ihres gleichen sucht! Was aber tut diese russische Revolution? Sie untergräbt alle Grund lagen bürgerlicher und sozialer Orvnung, sie predigt dem Soldaten und Beamten Eidl.ruch, sie betrügt wissentlich den Bauer mit ge fälschten Manifesten, sie mordet kaltblütig aus dem Hinterhalt, sie brandstiftet und raubt, sie zerstört alle Kulturwerke, sie zerreißt den Zu sammenhang der Familien, sie predigt freie Liebe, schließt die Kirchen — und dies aller im Namen der ewigen sozialistischen Wahr heiten, die der Volksvergifter Marx und seine weniger scharfsinnigen aber praktischer, ange legten Nachtreter dem betörten Volke ein- zuimpfen verstanden haben. Denn unzweifel haft trägt die deutsche Sozialdemokratie eine Hauptschuld an der blutigen russischen Revo lution. Der Herr ReichrtagSabgeordnete A. T. ist wohl noch einer der harmloseren. Herr Parvus ist bereits selbst nach Rußland ge gangen. Wir finden seinen Namen unter dem „Aufruf der russischen und polnischen, sowie europäischen Sozialdemokratie", der in Warschau, Lodz, Sosnowice in ungezählten Exemplaren verbreitet wird. Auch August Bebel, Karl Kautsky, Paul Singer, Klara Zetkin haben mit unterzeichnet und zum Ueberfluß hat Frau Rosa Luxemburg ja erklärt, daß die Leiter der russischen Revolution mit der Leitung der deutschen Sozialdemokratie in steter Führung stehen und handeln. Herr Parvus, dessen eigentlicher Name bekanntlich Helphand ist, ist aber jetzt tätiges Mitglied eines russischen RevolutionSkomiteeS. Was das bedeutet, haben die Moskauer Tage bewiesen und haben die Bomben und die vergifteten Piken gezeigt, die man bei Haussuchungen gefunden hat. Wie die Mordbrenner und Räuber in den baltischen Provinzen Hausen, weiß die Welt; diese Räuber und Mörder sind aber korrekte Sozialdemo kraten deutscher Schule, unter der Leitung er fahrener jüdischer Genoffen. Sie halten sogar strenge Disziplin untereinander und prügeln diejenigen unbarmherzig, die nicht Order parieren und sie kennen ihren sozialdemo kratischen Katechismus, daß Herrn Singer dar Herz im Leibe lachen müßte. Aber, so fragen wir, gibt es denn keine Gesetze in Deutschland, welche die Begünstigung von Aufruhr, Mord und Raub bestrafen, und können Männer, die, wie ihre eigenen Erklärungen beweisen, die intellektuellen Urheber und die tatsächlichen Mithelfer solcher Frevel sind, als Leiter einer politischen Partei geduldet und unter den Vertretern der deutschen Nation im Reichstage neben ehrenwerten Leuten zugelaffen werden? Den Hehler würde man mit Entrüstung aus weisen, weshalb erträgt »pan den „Genossen* von Räubern, Mordbrennern Und Mördern? Vierzehn Jahre lang hat er dieser Korps geführt und es vorbildlich für die übrigen gestaltet. Außerordentlich streng im Dienst stellte er an die Offiziere und Mannschaften die höchsten Anforderungen. Trotzdem war er außerordentlich beliebt und nicht nur in seinem Korps, sondern in den ganzen Reichs landen außerordentlich populär. Bekannt ist, daß Graf Haeseler ein strenger Gegner des Alkohols ist. An der Fertigstellung der neuen Felddienstordnung und der Kavallerie- Exerzier-ReglementS ist er hervorragend tätig gewesen, wie er auch an dem Generalstabr- werk über den Krieg von 1870/71 in be deutender Weise mitgearbeitet hat. Graf Haeseler, der auch Ritter der Ordens vom Schwarzen Adler ist, wurde, als er vor zwei Jahren in den Ruhestand trat, zum General obersten befördert. An seinem 70. Geburts tage vereint sich ganz Deutschland, um dem hochverdienten General die herzlichsten Glück wünsche darzubringen. Zs §s Deutsche Auswanderer. Seit der Jahrhundertwende ist die Aus ¬ wanderung Deutscher nach Amerika in einer " ' ' " Nach »rte .... - (Bollmilch te Saugkälber st- und gute rugkSlber rg genährte und jüngere mmel :te Hammel u. czschase) der feineren n Kreuzungen l 1Vt Jahren ickelte rber igkeiten und Haut- r, Finnen, Flechten, GefichtSpickel rc. nur Steckenpferd: Rundschau. — Geschieden worden ist die Ehe der Prinzessin Luise von Koburg. Vor der Zivil kammer des LanderichtS zu Gotha hat am Montag die Verhandlung des Ehescheidungs- prozefses des Prinzen Philipp von Koburg gegen die Prinzessin Luise stattgefunden. Als Vertreter des Prinzen war erschienen Rechts anwalt Kuhnreuter und der Regierungsrat Bachrach-Wien. Um 11 Uhr wurde die Verhandlung durch den Landgerichtsrat Jmmler eröffnet. Auf Antrag der Vertreter des Prinzen wurde während der Verhandlung die Oeffenllichkeit ausgeschloffen. Das Urteil lautete: Die Ehe wird dem Bande nach ge schieden. Die Kosten fallen der Fran Be klagten zur Last. Die Prozeßbevollmächtigten erklärten, daß sie auf jedes Rechtsmittel ver zichten. — Im Vergleichswege wurde bestimmt: Die Prinzessin erhält zunächst 400000 Fran- Verlag und Druck: Günz <L Eule, Naunhof. Redaktion: Robert Günz, Naunhof. Bekanntmachung. Von der hiesigen Gasanstalt sind im Laufe dieses Jahres etwa 800 Zentner Amoniak Wasser abzugeben. Die Abnahme hätte je nach dem Vorräte zu erfolgen. Ferner sind im Laufe dieser Jahres 30 Doppelwagen (von je 200 Zentner) Kohle vom hiesigen Bahnhof in die Gasanstalt abzufahren und dort in den Kohlenschuppen zu bringen. Außerdem sind etwa 400 Zentner Teer von der Gasanstalt nach dem Bahnhof zu fahren. Angebote auf Abnahme des Amoniak-Wassers und auf Uebernahme der Fuhren werden Die Naunhofer Nachrichten erscheinen jeden Dienslag, Donncrsiag und Lonnabcnd Nachmittag 5 Uhr mit dem Datum des nachsolgenden Dmes. Schlus; der Anzeigenannahme: Vormittags I l Uhr am Tage des Erscheinens. Ortsblatt für Albrechtshain, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshain, Fuchshain, Großsteinbcrg, Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Staudnitz, Threna und Umgegend 1906: 18,500 Deutsche 1901 : 21,650 „ 1902: 28,304 „ 1903: 40,086 „ 1904: 46,380 „ 1905 : 82,360 „ Damit ist beiläufig schon ein Drittel der — anfangs der achtziger Jahre zu verzeich nenden — Maximalziffer wieder erreicht, und es scheint, daß die Kurve entschieden weiter aufsteigt. Als Faktor, der viele Deutsche veranlassen mag, ihrer Heimat Valet zu sagen, dürfte sich neben der zunehmenden Teuerung die bald bevorstehende Steigerung der Steuer lasten geltend machen, die dem kleinen Mann ihr Fortkommen bedenklich erschweren und die Möglichkeit, Ersparnisse zu machen, vereiteln muß. Die mitgeteilte« Ziffern beziehen sich nur auf Angehörige des Deutschen Reiches. Nicht unbeträchtig ist aber der Bruchteil Deutsch sprechender unter denen, die aus Oesterreich- Ungarn, der Schweiz und Rußland dem „Lande der Freiheit" zuströmen. Besonders aus „Väterchens" Reiche ziehen jetzt viele Deutsche herüber. Das Deutsch-Amerikaner- tum, dessen Untergang man schon ankündigte, erfährt auf diese Weise eine neue Blutauf frischung und erfreuliche Kräftigung. Am 19. Januar begeht ein Mann seinen I ken. Weiterhin sind 7000 Mk. M Monat 70. Geburtstag, dessen Name mit unserer l vom Prinzen Philipp und 50 000 Franken im jüngsten Militärgeschichte aufs engste verknüpft I Jahr vom König Leopold der Belgier an die ist und der einst berufen erschien, als im I Prinzessin zu zahlen. Die Prinzessin Luise letzten Jahrzehnt der Ausbruch eines Krieges I wird Hinfort den Titel Prinzessin von Belgien wiederholt vor der Tür stand, der Generalissi- I fübren. In die Erörterungen der Schuld mus der deutschen Armee zu iverden. Glück- I fragen wurde nur insoweit eingetreten, als licherweise ist es immer gelungen, das Schreck- » es sich darum handelte, einen Scheidungs gespenst des Krieges zu verscheuchen, so daß I grund zu finden. Da einerseits gegenseitige Gottlieb von Haeseler, der lange Jahre als l Abneigung nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch kommandierender General des 16. Armeekorps I kein Scheidungsgrund ist und anderseits im die Wacht an unserer Westgrenze gehalten hat, I deutschen Privatfürstenrecht, das hier zur nicht dar hohe Amt zu übernehmen brauchte. I Anwendung kam, die Ehescheidung nicht vor- Wenn er nun auch seil etwa zwei Jahren im I gesehen ist, wurde böswilliges Verlaffen seitens Ruhestand lebt, so gehört er doch zu denen, I der Prinzessin als Scheidungsgrund ange- die im Notfälle sofort auf den Ruf ihres I nommen. — Nachmittag hatte Dr. Visontai, Königs herbeieilen, um sich von neuem in I der Vertreter der Prinzessin, eine Audienz den Dienst des Vaterlandes zu stellen. Graf I beim Staatsminister Richter. In derselben Gottlieb von Haeseler wurde 1836 in Pots- I übergab er diesem eine von der Prinzessin dam geboren und kaum 17 Jahre alt, Leut- I eigenhändig geschriebene Eingabe an den nant im Zieten-Husarenregiment. Sieben I Herzog, in welcher sie um Genehmigung ihres Jahre später sehen mir ihn als Adjutanten I Austritts aus dem Hause Koburg bittet. Dem des 3. Armeekorps und erst 28 Jahre alt I Regierungsrat Dr. Bachrach wurde vor einigen gehört er dem Generalstabe an. Die Feld- I Tagen vom Herzog von Gotha der Aitel züge von 1864, 1866 und 1870/71 machte ! Geh. Justizrat verliehen. er im Stabe des Prinzen Friedrich Karl mit. I — Ein preußischer Handwerks Nach dem Frankfurter Frieden wurde er Ober- I kammertag, der in Berlin tagte, erklärte quartiermeister und trat zur Okkupations- I sich gegen den Gesetzentwurf über den Schutz Armee über. Von 1873 bis 1879 komman- I im Baugewerbe, weil er nicht den BefähigungS- dierte er das 11. Ulanenregiment, und wurde I nachweis enthalte. Dagegen wurde die Vor- Chef der kriegsgerichtlichen Abteilung des I läge über die Sicherung der Bauforderungen Generalstabs. Zum Generalmajor befördert I im allgemeinen zugestimt. mar er nach einander Kommandeur der 12. I — Das bereits aus Hanover gemeldete und 31. Kavallerie - Brigade. Im Jahre I Verbot der Teilnahme preußischer Eisen 1886 wurde er Generalleutnant und Komman- I bahnbeamteu an Demonstrationen am deur der 20. und dann der 6. Division. I 21. Januar ist gestern durch ministerielles Nachdem er noch ein Jahr hindurch Ober- I Rundschreiben auf alle Beamten und Arbeiter quartiermeister im Generalstabe gewesen war, I aller Staatsbetriebe Preußens ausgedehnt wurde er 1890 zum General der Kavallerie I worden. »efördert und zum kommandierenden General I — Im Laufe des letzten Jahres find in des neugebildeten 16. Armeekorps befördert. I größerer Anzahl Eingaben an den Bundesrat Co., Radebeul Steckenpferd. > Merz, st. Haberkorn. LLLLLLLLLÄL und Grüften - und Micher, ücher, n rc. Suchhandlung von ; L Eule.