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jedenfalls iß! e Zustimmung noch nicht erteilt; ein endgültiger Beschlug sei darum auch noch nicht ge fakt worden. virlm.hr schweben noch immer Verband- langen darüber, ob der Übergang zum 1. April 1920 technisch überhaupt möglich ist. — Auch Sachsen sollte sich nach der oben erwähnten Meldung mit dem frühe ren Übergang der Eisenbahnen auf das Ne-ch ein- verstandcn erklärt haben. Eine Äußerung der säch- fischen Regierung darüber liegt noch nicht vor. — (Tie Stenergesetzc im Reichsrat.) In der heuti gen Sitzung des Reichsrates wurden das Kavitaler- tragSftcuergesetz und das Reichseinkommensteuerge» setz nach den Beschlüssen des Ausschusses angenom men. Zu ermähnen ist noch eine von dem Aus schuß im Kavitalertragssteuergesetz vvrgenvmmene Änderung. Wählend die Vorlage die Tioidendenva- Viere mit 20 Prozent, die anderen nur mit 10 Prozent vom Ertrage besteuern sollte, hat der Ausschuß die Ertragssteuer allgemein auf 10 Prozent festgesetzt. — (Veröffentlichung aller Geheimdokumente gefor dert) N.ach einer Nevhorker Meldung der „Press? de Paris' versichert „Sun", daß die republikanischen Se natoren die Ablicht hätten, dem Präsidenten Wilson und der Senatskommission für auswärtige Angelegen heiten ein Ultimatum zu übersenden, in welchem sie erklären, daß sie die Ratifikation der Ariedensverträge mit Teutschlano, Österreich und Bulgarien verwei gern würden, wenn der Präsident nicht Kewntnis von allen Dokumenten gebe, welche er noch ö.ä'he. — (Preisgrgebene Volksgenossen» Tie d-ut ch, nat'vnale Fraktion richtete folgende Anfrage an die Nationalversammlung: Schreckensnachrichten kom men ans dem deutschen Baltcnland über unsere, unter dem Befehl des deutschen Generals v. Eb-rbardt stehen.den. von Letten und Litauern blutig angeanf- ieurn LandeSkinder. Es handelt sich fosi ausnahms los nm Reichsdeutsche, die im Krieg? unser Vater land durch Einsetzung ihrer Leiber verteidigt haben. Rach Blättcrmeldungen lehnte die Neichsteitung ab, Freiwillige zur Rückführung der bedrängten anschei nend eingeschlosienen Landeskfnder zu entsenden- Was tut die Negierung zur Rettung der angegriffe nen, unter deutschem Befehl znrückgetreteneU Trup pen? — Entsetzlich ist der Zustand der aus dem Bal tenland flüchtenden Tentschbalten. deren Flüchil rcgs- züge im feindlichen Feuer liegen, während Ungezählte der Willkür erbarmungsloser Feinde ansgeantwortet sind. Was tut die Regierung zugunsten dieser Be dauernswerten? — (Die Druopenstälken im Kriege) General v Fak- lenhahu macht in keinem Buche über „Tie Oberste Hcelesleitung" Lum erstenmal Angaben über die G-- se.m.tstrciUräste auf beiden Seiten im uriege. Da nach standen Mitte Scvtember 1911, also nach der Marnescblacht, ans dem östlichen Kriegsschauplatz GNVOtz Deutsche und Österreicher, 950 000 Russen gegenüber. Ende Dezember 1914 standen 1155 00t) gegen 1 OWOoo Russen, Ende Januar 19l5 1 17 000 gegen 1843 000, Ende April 1915 1303 000 gegen 1767 000 und Anfang Juni 1 076 000 Deutsche And Oesterreicher gegen 2 240 000 Russen. Auf Lem westlichen Kriegsschauplatz standen Mitte Oktober 1914 1700 000 Deutsche gegen 2 300000 Feinde. Anfang Mai 1915 1900 000 gegen 2 450000, Mitte Juli 1915 1885 000 gegen 1830 000, Mitte September 1915 1960 000 gegen 3 250 000, Anfang Februar 1916 2 350 000 gegen 3470000 und Anfang Juli 1916 2 260 000 gegen 3 840 000 verbündete Feinde. — (Ebert an das österreichische Volk.) Der Reichs präsident hat an den Präsidenten der deutschösterreichischen Republik die folgende Kundgebung gerichtet: Die Nachricht von der Not des deutschösterreichischen Brudervolkes hat in ganz Deutschland das tiefste Mitgefühl aller Volksschichten ohne Unterschied der Parteileitung ausgelöst. Selbst jn schwerer wirtschaftlicher Bedrängnis und in ernster Sorge um seine Zukunft, hat Deutschland sich doch ein Herz be wahrt für die Leiden seiner Stammesgenossen außerhalb der Reichsgrenzen, deren es in diesen Tagen mit besonderer Herzlichkeit gedenkt. Zum Beweis dieser Gefühle ist in ganz Deutschland eine umfassende Hilfsaktion eingeleitet worden, die hoffentlich zu einer Milderung der schlimmsten Not beitragen wird. Ich darf Sie, Herr Präsident, bitten, vem deutschösterreichischen Volk aus diesem Anlaß die Ireüicn brüderlichen Grüße des ganzen deutschen Polkes und die innigsten Wünsche für eine baldige Besserung der Lage übermitteln zu wollen. Ebert. wiMslMM M celllM. Sch">>! , 29. Noo. Am 27. und 28. Novem ber sonsten oet Ienischki Waffenstillstandsverhand- lui m! dem lettischen Oberbefehlshaber Ballod durch Tero niclupg der Interalliierten Kommission statt^ Die Be tz Hütungen hatten zunächst folgendes Ergebnis: DieitttelutU c> n Koni. issjon übernimmt auf Grnnd lettischer Iunckr: mR Gewähr, daß der Ab ¬ transport de. rruoomr aus Lettland bis zum 13. Dezember einschließlich von lettischer Seite nicht ge stört wird. Als Bedingungen für diese Zusicherung werden gestellt: 1. daß die Eiserne fDivision Lettland bis zum 28. November räumt, 2. daß di Eiserne kniston am 1. Dezember an der Ba Onie Murajewo—Schaulen oersam- mell steht Ueber den Austausch der Gefangenen und Geiseln «ird mit lettischen Vertret rn In Schaulen noch verhandelt. Der Abtraussto^ verläuft «etter gÜH- Ms- A«S Rah und Fern. Lichteustei«, 1. Dezember. " *— Palctversand a« Kriegs- ««» Zivil- gefangene i« französischer Hand. Der Lan- oesausschuß der Vereine vom Roten Kreuz in Sachsen teilt uns mit: Nachdem die französische Regierung trotz aller noch so ernster und dringender Vorstel lungen der oeutschen Regierung, des Deutschen Rote» Kreuzes" und der Deutschen im Interesse der Kriegsgefangenen und Zivilgefangenen' neugebilds- ten Bereinigungen weigert, in die Heimbeförderung der deutschen Kriegs- und Zivilgefangenen zu Willi, gen, empfiehlt es sich, nach Möglichkeit den Gefan genen in französischer Gewalt Liebesgaben in jeder Form, insbesondere Pakete zu senden- Wenn auch die Berichte über die Zuverlässigkeit der Paketbs-- stcllung in Frankreich neuerdings sehr zu wünschen lassen, und unausgesetzt Klagen über Beraubung und Ablmndenkommen von Paketen eingehen, sollten die Angehörigen der Gefangenen angesichts der ungün stigen Lage in den französischen Gefangenenlagern sich nicht abhalten lassen, auch ihrerseits zu eine: Verbesserung dieser Lage nach Kräften beizutragen. Sollten daher Angehörige von Gefangenen diesen? Gegenstände zu schicken haben, die sie dringend ge brauchen und sich für Geld in Frankreich nicht be schaffen können, so mägen sie die Sendungen auch auf die G-kahr des Abhandenkommens oder der Be raubung hin versuchen. *— Verlängerte Weihnachtsfeier». Da« hiesige Lehrerinnen-Seminar schließt zur Kohlen, ersparnis bereits morgen und entläßt seine Schülerinnen in die Weibnachisferien. Der Unter richt beainnt erst am 7. Januar wieder. *— Interpellation über de« Stand der Ledensmitt?loerforg««g. Die sozialdemokratische Fraktion der Volkskammer hat bei dieser eine Interpellation durch die die Regierung um Auskunft über den Stand der Lebensmittelversorgung, ins besondere über die Lage der Kartoffelbelteserung er sucht wird. — Ferner fordern die Sozialdemokraten in einem Antrag die baldige Einsetzung eines par lamentarischen Beirats, der bei der Regelung aller Fragen der Lebensmittelveesorgung milzuwirken hat. * — Eine Neuregelung der Berweuduug des Mehrerlöse» au« de« Häute« von Schlacht vieh und Schlachtpferden tritt mit dem 1. Dezember in Kraft. Von diesem Tage an beträgt der Häute zuschlag, der an den Tierhalter zu zahlen ist, 6 10 des von der Reichsfleischstelle festgesetzten durch schnittlichen Mehrerlöses. DaS bisherige Reichs- driitel fällt weg. Der Rest des tatsächlich erzielten Mehrerlöses verbleibt dem Kommunalverband. Der Häutezuschlag, den hiernach der Tierhalter zu er halten hat, ist auf die Zeit vom 1. bis 14. Dez. 1919 für den Zentner Lebendgewicht auf 34,20 M. bei Rindern, ausgenommen Kälber. 63 M. bei Kälbern, 36 M. bei Schafen und 2l,60 M. bei Pferden, einschl. Fohlen, Esel, Maultiere u. Maul esel festgesetzt worden. — Die Zahlung des Häute- Zuschlages an den Tierhalter hat gleichzeitig mit der Bezahlung des Tieres und auf der Grundlage des für das Tier bezahlten Gewichtes zu erfolgen. Der Betrag des Häutezuschlages darf bei Weiter gabe dem Abnehmer in Rechnung gestellt werden. Ein' Umsatzgebühc darf von den staatlich bestimm ten Diehabnahmcstellen für diesen Zuschlag nicht erhoben werden. * — Die teuere« Weihnachtsbäume. Der Abg. Dr. Mittelmann hat in der Nationalver sammlung eine Anfrage eingebracht, worin er auf Prcssenachrichten hinweist, daß in diesem Jahre die Weihnachtsbäume 20 bis 30 Mark kosten sollen und daran die Frage knüpft, ob die Recchsregierung bereit sei, unverzüglich entsprechende Maßnahmen ßegen derartige Ausbeutungsoersuche der Bevölke rung zu treffen. * — Bo» der Sparprämie«-A«leihe. Es dürste interessieren, miedieSpar-Prämienanleihestücke ausfehen. Der künstlerische Entwurf der 28 zu 36 cm großen, mit einer Umrahmung in dunklerem Braun versehenen Stücke ist von dem Berliner Kunstmaler L. Oppenhein gesertigt. Auf braunem gutllochierten Grunde steht im oberen Teil des Scheines in kräftigen reltefartig gezeichneten schwarzen deutschen Zierbuchstaben „Deutsche Spar-Prämien-Anleihe" und der> erklärende deutsche Text. Darunter, in die Untergrundplatte graviert, befindet sich der neue deutsche Reichsadler Die untere Hälfte des Scheines ist in drei gleiche Rechtecke geteilt, in die der Text in französischer, englischer und, spanischer Sprache eingedruckt wird. * — Segen die zügellose A»»f«hr. Dadurch, daß eine Aussuhrkontrolle stattfindet, um dem zügellosen Export Einhalt zu tun, Ist schon eine Verbesserung gegenüber dem bisherigen Zustande erreicht worden. In der Frage der Exportzölle wurde eine Eutschetdung noch getroffen, dagegen steht der Erlaß einer Verordnung bevor, welche die Ausfuhr lebenswichtiger Gegenständ« mit Ge fängnis bestraft * - Weih»«chtsfeft ««d Poli«». Di« deutsch- national«« Abg. 0. Mumm, Richter (Ostpreußen) Arnstadt, Lallman, W. Ohler und Behxe«« haben tn der Naftonalverlammlnug folgend« Anfrage ge stellt: „Der Weihnachtsoerkehr dte«t d« Festigung der Famtttenbande und dient so in einer Zett, di« vor allem d«r sittlichen Festigung bedarf, starke« vaterländischen Belangen. Beabsichtigt die Reich»- reqteruna bei ihren Maßnahmen hinsichtlich de» Personenverkehr* diese« sittlichen Gedanken Rech nung zu tragen und etwaige Berkehrssperren nicht zu Laßen d«r Weihnachtsfeier etazuführen?" *— Erschreckend« I««otzm« vo« Forftdieb- Kühle». Bei der Beratung de* Forstetats im Finanzausschuß der sächsischen Volkskammer wurde von sozialdemokratischer Seite eine Aend«- rung bzw Milderung de» Feld- und Forststrafge setzes beantragt. Demgegenüber wurde -um Aus druck gebracht, daß man mit einer solchen Aende- rung gerade in der jetzigen Zelt besonder» vorsichtig sein müsse, weil die Diebstähle an Feldfrüchten uns an Holz au« den Waldungen tn erschreckendem Maße zunehmen und in den Waldungen auch schon ein ganz beträchtlicher Schaden dadurch entstanden sei. Es handelt sich, so wurde weiter au»geführt, bei den Holzdieben nicht nur um solche Leute, die aus Mangel an Heizstoffen für ihren eigenen Be- dars stehlen, sondern die Diebe treten häufig in ganzen Trupps auf und stehlen Holz in solchen Mengen, daß sie es dann zu Wucherpreisen zum Verkauf bringen können *— Die Heide« vo» Seapa Flow. Die An gehörigen des ehemaligen Internterungsoerdande* in Scapa Flow werden vorläufig von der englische» Regierung zurückgehalten. Sie haben bet der Ver senkung der Flotte nahezu all ihr Hab und Gut verloren und entbehren da« Notwendigste. Die Versendung von Liebesgaben zum Weihnachtsfeft vermittelt da« Rote Kreuz tn Frankfurt am Mai», Zeil 1l4. *— Ei« scharfer Nech«ee war« ein Kniffler und spekulativer Kopf, der letzter Tage einem Münchener Geschäftsfreund aus der Schweiz einen Brief sandte, der nicht genügend frankiert war. Der Empfänger mußte zu seiner geringen Freude vierzig Pfennige Strafporto zahlen, als er aber das Schreiben öffnete, fiel ihm ein Markschein ent gegen. Der Freund teilte ihm mit, daß er nicht unabsichtlich zu wenig Marken auf den Brief ge klebt, denn die vollständige Franktur kostete ihm genau so viel wie der Ankauf eines Markscheine:, während der Empfänger nach Abzug der vierzig Pfennige Strafporto immer noch ein Geschäft mache. Dieses geschäftstüchtige Vorgehen sei natürlich nicht zur Nachahmung empfohlen; aber es ist ein Schul beispiel für den Tiefstand unserer Valuta. Dernsborf, (Kaninchen-Ausstellung,) Der rührige Kaninchenzüchter-Verein zu Bernsdorf, dessen Be strebungen dahin gehen, der wirtschaftlichen Be deutung der Kaninchenzucht die Anerkennung zu verschaffen, die ihr gebührt, läßt nichts unversucht, sich immer neue Freunde zu werben. Nach jahr zehntelangen Kämpfen gegen Unwissenh'it unb Vorurteil haben die Verfechter der Kaninchenzucht endlich festen Boden gefaßt überall im deutsche» Lande. Wenn man bedenkt, daß das Kaninchen fleisch an Wohlgeschmack und Nährwert kaum von anderem Fleische übertroffen wird, muß man sich verwundert fragen, warum ein prächtiges Dolks- nahrungsmittel so lange um seine Anerkennung hat Kämpfen müssen. Um weiteren Kreisen eine Beurteilung rationeller Zucht zu ermöglichen, ver anstaltet der hiesige Kaninchenzüchter-Berein am Sonntag, den 7. Dezember dss. .Is., seine 1 lokak, öffentliche Ausstellung mit Prämierung ein Deceins lokal, Restaurant zur Post. Die Teilnahme der Bewohnerschaft unseres Ocres und Umgegend dürste nicht ausbleiben, zumal die Mitglieder des Berein» über gutes Zuchtmaterial verfügen. Bärenstein i E. (Das Alkohol Auto.) Elnur guten Fang machten vor dem Rathause der Ge- meindeoorstand und rin Hilfsschutzmann. Ein von Oberwiesenthal kommendes Lastauto, welches mit Brettern beladen war, hatte darunter eine große Menge Genußmittel verborgen. Die Durchsuchung ergab, daß sich über 200 Flaschen Wein, Rum, Kümmel und andere Schnäpse, sowie 3 Ballons und 1 Faß Rum und 2 Schaffelle tn dem Auls befanden. Die Waren sollte das Auto nach Zwicka» bringen. Dresden. (Telephonsperre.) Der Militärbefehls- haber sür Sachsen bestimmte, daß von heute ab von morgens 9 Uhr bis nachm. 2 Uhr alle privaten Telcphongespräche in Dresden verboten sind. Dee Grund liegt in der Ueberlastung des Fernsprechver kehrs. (Drahtmeldung.) Leiplig. (Hilfe für Wien.) Der Rat der Stadt Leipzig hat beschlossen, um der Wiener Bevölke rung die Anteilnahme der Leipziger Bewohnerschaft durch tätige Mithilfe zum Ausdruck zu bringe», au» den geringen Reservebeständen der Stadt Leipzig dem Wiener Magistrat mehrere Tausend» Zentner Lebensmittel hier entbehrlicher Art zn überlasten. Letp»i«. (Di« SchSad«r d« Schillerdenkmal, ermittelt.) Der Kriminalpolizei ist «, durch Verfolgung eines Hinweis« aus de» Pubttlmm gelungen, die Täter der Schändung d« marmornen SchUlerdenkmal, in den Anlagen am Au,g«ge de» Nwmarkt« zu ermitteln. Es find vier Barsch« in» Atter von 16 dis 21 Jahren, Mitglieder eine» Tanzklnds» der den schöne« Namen „Apolekto»" führt. Sie hatten UM dt«Au»sahr»»> dies«, Dummensuagenstreiches vorhrr — schM im August — besprach«. Der «tue, etti Weldnr, brsvrgM «iw Schachtel Sttefeltvichse »Sttttald»" «« seiner ArdODW-