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hält oer Minister das für ein? durchaus wün- schenswert: Rebenerfcheinung. Weiter.- Maßnahmen' seien in Hinsicht aus die Löschung der Vorstrafen g.plant. Man woll' da durch er» .scheu, daß niemandem sein ganzes Leben lang die Vorstrafen' anhängen. Geivisse übers Ziel hinausschießerde Härten sollen vermieden werden Zunächst soll eine bestimmte Frist festgelegt wer den, während der nur eine beschränkte Änslunfts- erteilung an Behörden erlaubt ist, später soll dann eine vollständige Löschung stattsinden. Eine weitere Vorlage sel^ die Ausdehnung der kurzen Verjäh rung vor. Eine Vorlage größerer Art bezwecke sie durch greifende und scharfe Bekämpfung der Preistreibe rei, des Schleichhandels, Wuchers, der Bestechung und nnuüche. Mißstände. Hier solle alles geschehen, um das moralische Urteil des Polkes in ene juri stisches um, 'wandeln. Es sollen Wucherqer'chte, allo ^onoergericht. für besonders schwere FäAc einge richtet werd.n, mit deren Hilfe unter Zcni'hnng von Laien «drei Juristen und zwei Laiew eine mög lichste Beschl uuigung des Urteils und der Vollörel- kung des Urteils erreicht werden soll. Dabei wird man, und das betonte der Minister ganz beson ders, darauf bedacht sein, die Interessen des reellen .Handels durchaus zu schonen. Ta die Lache eilig ist, soll der Entwurf nicht als Gesetz, sondern als Veroconnng vorgelegt werden. Des ferneren sei eine Gesamtresorm der Skras- chrozes-cudnur o geplant, die mit möglichster Be schleunigung in die Wege geleitet werden solle. Bis zum Frühjahr soll die Reform vorgelegt and noch von der mvärtigen Nationalversammlung erle dig: werden. Schließlich seien auch neue B-'arbBt»»- gen des Llrasvollzuggesehes, der Zivilprozeßord nung, sowie eine Reibe kleinerer Novellen zum Bürgerlichen Gesetzbuch vorgesehen. AM MklMM W YMWM. Persai lles, 2. November. Ter Fün'e'-r.st be schäftigte sich in der heutigen Vormittaasschung un ter Elemeneeaus Vorsitz wiederum mit Maßnahmen, nm ven Jriedcasvectrng von Versailles in Kraft zu setzen. In Abwesenheit Marschall Fochs ist beschlossen woroen, vurch eine Note die deutsche Regierung aus- zufvrdern, in kürzester Frist eine Teleganon noch Paris zu entsenden, die gemeinsam mit d?n V-.r - trctern der alliierten Mächte und dem chteraluier- ten Gcneralstabe die einzelnen Maßnahmen bera ten wU, die sofort nach Inkrafttreten des Friedens- Vertrages von Versailles getroffen werden müssen. Laut „Temps" handele es sich hauptsächlich um Maßnahmen wegen Räumung und Besetzung der ab- znlretenden Gebiete und der Tätigkeit der interal liierten Kommission. Auch müsse die deutsche Re gierung vor Inkrafttreten des Friedensvertcages ein Protokoll unterzeichnen, in dem sie erklärt, daß die noch nicht voll erfüllten Waffenstillstandsbediugungeu ecnim wcroen müssen'. Nach „Temps" ist cs un möglich, die Ratifikationsurkunden am 11. No vember aurzntanscben. Basel, 2 November. Reuter meldet ans Pa ris: Tie aus Bertin angclangteu Gutachten oer verbündeten Missionen sprechen sich gegen eine weitere Milderung der Ostfcebwckade ans. Tie Vcc- bündcuen b.absichtigen, eine Note an Tcutichland zu richten, in der gesagt wird, der Rat der Vcrbüudc- tei: iöaw.e auf einen Anschlag Teutnblands au die Absperrung der russischen Räterepublik auf leinen Fall verzichten. NgZWIHM !I! I ' N »IWMI«II»IiNM«Wt«M»MMINMI Aus hartem Holz. Roman von IuliaIobst. 32. , Nachdruck verboten, „Jette, mein liebes, arn^ds Kind!" „Onkel Awert — ach, das; Tn gekommen bin." Lie war ibm an den Hals geflogen und druckte sich an feine Brnst. Tann zog jie ihir znm begne- men Leisel, steckte die Lampe an und trug ;ie auf deu Tifch. „Bist Tu mit Wilhelm gekommene" »Ja.' l Tie batte sich ani daS Sosa gesetzt, iab ihnl in die guten Augen und schalt: „Hat Dich denn Tech Lowisken gehen lassen, so in die kühle Narbt pinaus? Tn sollst dock' vorsichtig sein." „Wilhelm hat uns alles erzählt." „Ach so." E>n so müder .ulang war in der Stimme, das; es den ulten Mann tief erschütterte. „Lien mich an, Jette. — So — lind nnu frage ich T.ch, tu st Tu das Testament vernichtet^" Traurig blickte sic ihn an. „Auch Du, Onä.ck Al bert?" „Kins, die Versuchung war riesengroß. Von Hvß hattest Tu erfahren, oas; Tein von Tir schwer bc- leioigter Vater ein neues Testament gemacht hatte. Ta lag e <l vor Tir, Tu warst allein, glaubtest Dich vor Störung sicher - - - " „Hör uuf — hör auf!" schrie Jette laut. „Tu wirst noch viel mehr hören müssen, oenu auch der Richter wird die Frage an Dich stellen." „Der Justizrat?" Deutsches R-ick Verliu iBethmann Hollwegs Befragung » In der Nachmiktagsntzung am Sonnabend geriet Beth mann H.uweg i» ein Kreuzverhör, oap bant't'ücl:» lich von dem Mehrheitssozialisten Tr. Sinzheimor, aber auch von den Sachverständigen, den Professo ren Bonn und Hoetzsch und von dem Abo. Tr. Eohn ZI. L.) gesührt und durch verschi >deue Fra gen anderer Ausschußmitglieder verschärf wurde. Durch vieles lange Frage- und Autwvrt'Pie^ das am Thema meist vorbeischvß, geriet oer ehemalige Kanzler bcgrnflicherweise in eine ärgerliche Stim mung. »PcMimist bin ich nie gewesen!", ries er nachoRicklich auf eine Frage aus. „Hätte ich im Reichstage den Pessimismus vertreten, dann wären wir sofort zusammengebrocbon. Ta mußte ich den Mut aufrecht erhalten. Tas war meine Pflicht ge genüber c m. Volke, gegenüber der Arnve." Tie weitere Vernehmung wurde auf Dienstag vormittag vertagt. — Gstö Millionen Ausgaben. — 2 Millionen Einnabmenb Zu der Mitteilung einer sozialist nhe» Kvrresponocnz, daß die aus der Verwaltung der Reichsbetricbe Spandau, Kiel und Wilhelmshaven zu erwartenden Einnahmen für dieses Jahr nn" au: 2 Millionen Mark augesetzt seien, denen Ansg'bcn von -19- Mili Mk. gegcnnbersteben, bemerkt das „B T/': Es wi oringcud notwendig, daß sich der Reichsschst',Minister hierzu äußere. Ein derartiges Mißverhältnis zwischen Einnahme und Ausgabe sei aus die Taner »»erträglich. — (Frankreich unterschlügt Gefangene.) In einer Anfrage des Abg. tücrsteirberger an di; Notional- versamml.nig wird folgender Tatbestand wstgestellt: Ter Jager Anton Kleiter (1. B. J.-Rö ans Mühl dorf a. Inn ist aus einem französischen Strasgefan- geneiilager lei Arras entkommen. Er bat eidlich ansgesagt, daß es in Frankreich Strasgesang.'ncn- Kompanien gäbe (angeblich .'bi/, deren Angehörige weoer in dr.n Gefaitgenenlislen ansgeführt werden, noch jemals nach Hanse schreiben dürsen, sodaß ße ih'.en Angehörigen cüS vermißt oder tot gelten. Znm Brunne bat er Mitteilungen übermittelt von Ge fangenen, deren Angehörige i» Teutschland seit Jalw »nd'Tag keiice Nachricht erhielten. Ter Abgeordnete fragt: »Ist der Reichsregierung bekamst, daß der artige grausame Vötkerrechtswidrigk-iken in Frankreich betätigt werden, nnd was gedenkt sic zn tun, oaß die Angehörige» dieser imglückiichiw ise- fnugene» w-nigste»s wieoer i„ schristiicbcn Verkehr mit itmea trete» könne»:" Tiefe Nachricht bedarf der unvcdiugt schnellsten und gründlichsten K-mtrokie — (Tie Sätze dec ReichscinkoMlnenstencrh dereli Entwurs im Reichshnailzminisrerium fertiageitell- u. acm rächst --em Reichsrat vorgelegt wird, gehen einer NacbTchtcnstclle zufolge über das bisherige Maß der Belastung der Einkommensteuer erheblich hinaus. Anoccecstits dürfte die Ergänznngssreucr der Ein- zcZlaateu in Wegfall kommen, ba der Permögcus- bcsitz liuf Grund verschiedener Rcichsgcieae steuer lich bis zur vollen Höbe'feiner tz'eißucigosälüakcik in Anspruch genommen wiro. — (Tic Lmdonec Konferenz.' Tie i» Londni stattfinoeno. Konferenz, zn dec anch Zentsche »»s dcnifchösr^reichische Persönlichkeiten' eiim/Iwcn find, wirp die europäische Lage »ud die Bildung cinM inwrnatcoualen Kommission zur Ve:teck>mg von Lcb.a.sinitlcln, besprechen, sich ferner mit der Wicoera.Z..- .ung der wirtschaftlichen nnd nnauzi/l- lcn B.-Ecluuiacn in Europa befassen nno fcbließl'ch Vorschläge machen, in welchen Punkten eine Re- Vil-ou ocs F icdcnsvertrages tvünschenswert ist. - „Lcein. denn der ist der Kläger. Tas Gesetz ver- I iangt es, Jette." S Tie aimc Frau starrbe ibn an,- als- verstänoe sie z ibn nicht. j „Tie Teinen wollten den Skandal nicht, aber die f Sache war nicht cmszuhastcw Tein Vater h -t e dos « Testament in des Justizrats Hände gegeben, er ioll- t te es ans dem Gericht anfbcwabren. Tas alle Te^ l sta,ncnt ist von Teinem Vater vorher vernichtet , worden. Nein, Schröder ist in seinem Recht, er kann nickst anders handeln, er steht unter einem Zwang Tie Lache nimmt nn» ihren gesetzlichen Verlaus." „Lie werden es nickst wagen, einer Tohm solche Schande anzntun", rief Jette außer sich. „Vor dem Gesetz sind wir alle gleich." Schon >var Frau Tboma wieder in sjcb z»saw- Mc'ugcfuvien Und rannte vor sich Hai: „Tw werde» Mir alle nickst glauben, wie — —" „Wie wer? Sv sprich Tjch doch ans, Jctw." „Wie Wilhelm." Es war nnr ein Hauch, der durch das Zjmwer klag, und docb drang er mit jolcber Wncbt an das Ohr Jägers, daß er völlig betäubt war und nickst ein Wort zu iincwu wußte. Ta weinte ne lant ans nnd sank zusammen, der.' Kops am dor Tischplatte in ihren Händen bergens. „Hst er cs Tir gesagt?" „Nein", stieß sie unter Schluchzen hervor, „aber ich habe es in seinen Augen gelesen." Nun 'and er gute, tröstende Worte und sprach in sie hinein, aber wie einer, der selber »acht an sie glaubt. Das spürte sie und weinte »m so ver- zweif-ALor. — (Tie Arbeiterverhetzung uni» ihre Folgen für oie Ai bei er. I» einer Anzahl preußischer Ei en - l akmoirekti-msbezirke sind mit dem 1. November die- lenigen Betrjebswerlstätten der Bahnverwaltung ge- schlossen woroen, in denen die Radikalen und Unab hängigen' jede e zufriedenstellende ' Arbeitslci'wng durch ihre wüste Agitation vnMöglich gemacht haben Es sollen all: diejenigen Betriebswerkstätten »schlof fen w.riwn, in denen die Arbeitsleistung dauernd nnr mehr als G> Prozent zurückgegaugen sind. Auch dor Musseucn'-riskungeu von schuldigen Arbeitern will der Eisenbahn-Minister nicht mehr zurückschrecten, weil der der jetzigen Arbeitsleistung der Betrieb der Staatro^.-neu nicht Meho 8 Wochen ausrechtzuerhal- ten ist. — (Die R ichsregierung hat an die Truppen inr Baltikumc, welch., sich weigern, dem Beseh! zur Rück kehr Fo-g- zn leisten, eine letzte Mahnung gerichtet, in welckwr Ex jede andere Politik als die der sofor tige» Räm..,ma des Baltikums als verbrecherische Abcntea^.politik brandmarkt, die jetzt schon das ganze ooutsche Volk in' die schlimmsten Bedroh-mse gcfübrt habe und drauf und dran sei, weitere unend liche Schwierigkeiten und Gefahren zerbeizmichrm. TcShalb, so beißt es in dem Aufruf, hat die Reichs- rcg'.eruug zu der.' letzten, unerbittliche» Mitteln ge- gNffen, um die Jrregeführten'uud Verleitete» in letzter Stuude zur Besinnung zu bringen.' Tic Mah nung schloßt unter Hinweis aus die ung^hruren, schwerwiegendem Folgen der angedrohten Strafe» und die Not ves nordischen Winters, dem die Trap pen hilflos av-sgesetzt sein' würden, mit oem Rufe: Heraus aus d.m Baltikum, zurück-in die HRmst! Ans Nah und Fern. Lichtenstein, 3. Novemb.r. *— Iv tSgige Einstellung de» Personenoer» Kehr» vom 5.—15. Nov. Auf Grund der die wirt schaftliche Demobilmachung betreffenden Befugnisse wird nach Maßgabe des Erlasses betreffend die Auflösung des Reichsministertums sür wirtschaftliche Demobilmachung (Retchsgesetzblatt Seite 438) mit Rücksicht aus die Trankportnot und die Verbesserung der Kartoffel- und Kohlenoersorgung in Ueber einstimmung mit den Eisenbahnverwaltungen der Länder angeordnet was folgt: 1) Zn der Zeit vom 5. bis 15. November 1919 einschließlich ist, auf sämtlichen dem öffentlichen Verkehr dienende» vollspurigen Haupt- und Nebeneiscnbahnen dec gesamte Personenverkehr einzustellen. Ausnahmen sind nur zulässig zugunsten des unbedingt notwen digen ArbetlerverKehrs und des DorvrtsverkehrS der Großstädte. 2) Nach dem 15. November I91S dürfen auf den zu 1) bezeichneten Bahnen bis auf weiteres für den Personenverkehr nur die im- 2n- ! leresse der Erhaltung des Wirtschaftslebens unbe dingt notwendigen Züge gefahren werden. Das Reichsoerkehrsministerium hat die Durchführung dieser Verordnung zu überwachen. Berlin, den 1. Novemb.r 1919. I Die Reichsreglerung. I Bauer, Schmidt, Bell. I Die Maßnahme trifft natürlich unser gesamtes I Wirtschaftsleben schwer und beeinträchtigt auch die I Abhaltung unseres Jahrmarktes. I Ta staub der alte Herr auf. Es war bcifcr, fie I jctzl stlciv. zu kaffen. Er suchte Thomo auf imv I iaub iim im Dunkle,! sitze,-. I „Kßwcr, Kinoer, der eine hier »,»0 o.r .aoacc I oost", ühockt er. „Dus tut nicht gut/' D Tl-omo 'Bellte nach der Lampe, aber Jäoer W lc u-n „Laß. mein Junge, ich will noch zu ETc. I Ist ße o uc'im?" D „Ich fch Licht bei ihr, Onkel. Warte, ich be- » gleite Lich" I „Ist nicht vonitötcn, Teiic Platz ist jetzt bei I Jc'te." I Sie stavoe» im hell erleuchteten Flur »„o iakien' I sich tu's .in eie Augen- Stumm drückte» jie nch I die Hand, d.-nn sah Thoma ihm nach und .vieoc^ > tcatc» T u/c auf seine Lippen: „Auch er'" us I klang wie . ii Stöhnen- D Ob ec 'n jhr ging? — Nein, er konnte »ich! Er > seine lick' an den Schreibtisch, holte Paplerz hervov I und stcrrle darauf hin, ohne etwas z» Ehen. Was» hakte oe. Onkel gesagt: „Dec eine hier, oer am» derc o^rt!' D S . l! e das nun so weiter gehen, ei» gai.z- ' Lc> > ben lang? Wie scheu sie ihn ansah. Tas döse < c-> wissen iwluo sie mit nie enoenwoklender P.iue. L.'>» »e Rede nc. ihm ein. Tie würde hinaus acich- v/t» iveroe.i Wozu überhaupt werden. Wozu übern'avl» etwas tun aegeu den todbringenden Fe »d! B »!>> e'. vier, würde es rascher zu Ende gehe» Ec man» te sich olc Bilder aus — seine Frau vor Iveci-Rl nno schnvnq befunden. » Ihres Bleibens war nicht mehr hier., Die KiiT-^D — fie ourften es nie erfahren. » (Fortsetzung folgt.) . >» Hteiv- Tetrieb' Eenera irem R zugeheri tereffe Die Ar verwalt Zett sei , kiche K leider i noch ui äußerst« triebllit den B« wagenl Im Rei Auskui Wocher Lußerst Bevor nungen Zeitpur vonZn wagenl nts i. chau r Resorn im Me find v« König vertretk .gerichtk mann stimmt« steuerk« Die W bei der Dte Fi Glauch gern d versam hauptn abgeha « Statisti Angab gegenü Nach des Kl Gesam steigert und in bis z 42080« Aue währer . Anterrl Vorsoc 7 Dan Da» nahen hastet, zogen Bresch« dies c schließ! dacüoe seiner Derda« festgest wovon vorgcsi hastet, sondcri wegen steigt Ditlrid wordei Ler Le V«> entdeck Anzah Hol len zu liche, e tceter Ldtj ein R< -elgebei verübt sachen einer eines Brieftc ^inwai wurde phft. ( <Dte ' haben rer un Borla, Dcckui ch.rani