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Wmg hsißt cs u. a.: Die heute in Meseritz vcrsam- Hielten Pertraueasteutc sämtibe'-' Abschnitt' des Grenzschutzes Westposens (10. Jnsanterjebrigabe sind ieinsttmmch der Ansicht, daß oer Gren schuß-nicht au'- tzehoben werden darf. Der Grenzschutz W-stPosens Lrllärt ferner, das; er dje Ofsensivbewcgnngcn .der Molen wit allen ihm zur .Verfügung stehenden Mit teln verhindern wird und nicht gewillt ist. den Po len weitere Kreise deutschen Landes kampflos zu über lassen, ferner deutsche Einwohner der Brutalität der Molen anszuliefern. — Die Franzosen fühlen sich als Herren!) Aus Zuverlässiger Quelle erfahren wir folgendes: Bern Einzug der Franzosen in Kehl war das Gebäude eines Wergwcrkdirektors, eines Elsässers, mit der Trikolo re geschmückt worden, was unter der ganzen Bewoh - Herschaft grosse Erbitterung erregte. Bor gin gen Tagen .wurden zn nacht'icher Stunde ein g ' Fenster des Gebäudes eingeworfen. Zur Strafe für dieis au- tgebliche Verbrechen ist nun der Stadt Kehl die Zah lung enwr. Geldbusse in .Höhe von 5000 Mark mit Befristung von 24 Stunden anferlegt worden. De Franzosen ,fo wird uns weiter berichtet, süh eu sich' im Kehler Brückenkopf schon ganz als die Herren im Lande. Die Soldaten sagen ganz offen, das; das -ganze Kehler Gebiet nicht mehr an Teutsch'and zurück- tzegebcn wird. MW MMiM Bekanntlich beginnen die Polen grosse Mengen von Lebensmitteln zn sammel» uns zum TranSomt nach Lemberg und notleidenden -Orten im Kongreß- Polen bereit zu stellen. Was für Mengen zur Ver fügung stehm gebt daraus hervor, das; z. B. auf. eimeinen Gütern bis zu 52 003 Zentner Kartone!» lagw n. die für deutsche Jndnstriebezirkc bestimmt 'waren. Gewaltig sind auch die .Vorräte an Ge- rreide, das zum großen Teil noch ungedrwcheu in Scheueru rind Schobern liegt, weil es an Kehlen zum Dr?-chtv. fehlt. Die Polen werden sicherlich neue Merhaudlungen mit uns an'uknüpfen suchen, uu v.n uns Kohle und andere. Rohstoffe, wie Eisen und Kunstdünger, zn erhalten. Mit Recht wird daher tu der Schlesischen Zeitung verlangt, das; die Re gierung die Lage mit Nüchternheit .und Klarheit er kenn' und zu solchen Verlündlungen .nicht Männer entsendet, die sich von den Polen „einwickeln" las sen wie Vie Herren v. Gerlach und Ernst. Wir müs sen für das. ums wir hingeben können und wol len. in erster Reihe die absolute Sicherheit unsc- ,?r bOOOOO deutschen StammeSgenvssen in der Provinz Posen verlangen und dann die Lebensmit tel, oie Posen als preussische Provinz anteilsweifc zur G.samtversoraung zn liefern verpflichtet fsck Es wiD auch vorgesorgt werden müssen, das; bei der 'Verteilung der von uns zu liefernden Tauschwaren auch di-' deutschen Einwohner in Stadt und Land -als Gleichberechtigte behandelt werden. Das beson ders hervorzuheben, ist in der heutigen Zeit leider nicht überflüssig. Aus Nah und Fern. Lichtenstein, 21. Februar. * — 3. Vibelvortrag in Lichtenstein. Der vor gestrige Dortrag über „Bibel und Weltgeschichte" brachte des Interessanten viel. Die Frage, inwie weit uns die Bibel als Auskunftsbuch, als Ge schichtsbuch zuverlässiger Nachrichten über weltge schichtliche Ereignisse und Zustände des Altertums übermitteln könne, fand eine fesselnde, vielseitige Beleuchtung Besonders wurden die Ergebnisse neuerer Ausgrabungen in Aegypten und Palästina herangezogen. Eine Ueberstcht über die einzelnen biblischen Bücher ergab hinsichtlich ihrer geschicht lichen Zuverlässigkeit folgende Gruppen: -I Die neutestamentliche Brieflitteratur und die Alttesta- mentlichen und nentestamentlichen Prophetenbilcher, soweit sie ausdrücklich von den Propheten selbst verfaßt sind — außerordentlich wertvoll als Ge schichtsquellen. Hierzu gehören auch Reste alter Volkslieder und Heldengesänge, die in dem alt- testamentlichen Geschichtsbüchern Aufnahme gefun den haben, b) Berichte von Augenzeugen, wie z. B. die evangelischen Berichte über Jesus Christus, e) Berichte, die sehr spät nach den von ihnen ge schilderten Ereignissen geschrieben sind und darum nicht frei von Gedächtnisfehlern und anderen hi storischen Unrichtigkeiten sind, ä) Abschnitte, die wohl geschichtliche Vorgänge berichten,laber mehr in das Gebiet frommen Nachdenkens nnd dichterischen Schaffens hineingehören. Abschließend betonte der 5>err Vorsitzende: Solche Beurteilung der biblischen Bücher vom Standpunkt des Geschichtsftsforschers ist nicht zu verwechseln mit ihrer Wertschätzung und Benutzung als Grundlage christlicher Religion, als Zeugnis echter Frömmigkeit und als Urkunde van Gottes Wirken in Welt und Menschheit, Als solche behält die Bibel ihre hohen unersetzlichen Werte und bleibt „nnsers Herzens Freude und Trost, ein Licht auf unserm Wege." — Wie wir hören, soll der nächste Bortrag schon Dienstag, den 25. dss. Mts. stattfinden und das Thema behandeln: „Die Kultur- und persönlichkeitbildende Kraft der Bibel," Bestüwcchsel. Ten Gasthof in Bernsdorf übernimmt Anfang März Herr Kühn aus Jahns - dvrf, während Herr Rich. Weißgerber von dieser Zeit an das Restaurant „Hc.'dbrücke" bewirtschaften wird: * — Theater. Den 23. März soll, wie wirer fahren, in Lichtenstein eine Aufführung von „Glaube und Heimat" durch die (Zastsniel-Vereinigung aka- dem. Bühnenkünstler nnd Musiker aus Leipzig stattfinden, über die alles Nähere noch bekannt ge geben wird. * - Neuer Fahrplan. Vom 24. Februar ab treten auf verschiedenen Linien der Sachs. Staats eisenbahnen erneut Aenderungen. Um den Reisen- i den wieder sichere Unterlagen über den Zugverkehr zu bieten, wird vom obengenannten Taae ab ein neuer Aushangfahrplan herausgegeben. Außerdem erscheint eins Neuausgabe des Tafchenfahrplanes der Sächs. Staatsbahnen, die vom nächsten Sonn tag ab zum Preise von 50 Pfg. auf den Stationen und im Buchhandel zu haben ist. * — Erleichterung des Studiums der Theo logie. Das Ministerium des Kultus und öffent lichen Unterrichts hat eine Aenderung der Imma- trikulationsordnung verfügt, durch die Abiturienten eines deutschen Realgymnasiums an der Universität Leipzig für das Studium der Theologie immatri kuliert werden können. Abiturienten einer deut schen Oberrealschule werden für das Studinm der Theologie immatrikuliert, wenn sie durch eine Er gänzungsprüfung im Lateinischen das Reifezeugnis eines Realgymnasiums erworben haben. Nach dieser Verfügung müssen Inhaber eines Reifezeug nisses eines Realgymnasiums von Zulassung zur theologischen Kandidatenprüfung die Ergänzungs- prüfung in Lateinisch und Griechisch ablegen. * — Die Beschlagnahme von Tüssern «sw. aufgehoben. Die mit Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 28. Juni 1917 auzeordnete allgemeine Beschlagnahme von Fässer», Kübeln, Bottichen und ähnlichen Gebinden wird nach neuer- sicher Verordnung mit Wirkung vom 16. ds. Mts. wieder aufgehoben. " Rücktritt -es Vorsitzenden des Säch nicken Lehrervereins. Die „Leipz. Lebrerztg." schreibt! „Herr Sättler hat sein .Amt als Vorsitzen- der des Sächsischen Lehrervereins nicdcrgclcgt. Wir müssen uns heute mit dieser Mitteilung begnügen, wollen aber bemerken, daß es für die sächsische Lch- rersthast. die gerade in diesen Tagen einer tatkräfti gen Führung bedarf, besser gewesen wäre, wenn die ser Rücktritt einige Wochen früher erfolgt wäre." * * * Huhndorf. (Der neugewählte Gemeinderat) hiel sm Freitag seine erste Sitzung ab. Engangs wurden die neugewählten Vertreter verpflichtet Anschließend erstattete der Vorsitzende einen kurzen Bericht über den finanziellen und wirtschaftlichen Stand unserer Gemeinde, der als ein guter be zeichnet werden kann. Die Wohnungsnot und ein größerer Schleußenbau bringen der Gemeinde große Aufgaben, die nötigenfalls als Notstands arbeiten in Angriff genommen werden müssen. Die Lebensmittelversorgung schließt bei einem Um satz vom 509 913,38 Mk. mit einem Defizit von 648,79 Mk. Der gegenwärtige Kartoffelbestand reicht bis Ende April aus. Die Volksküche bringt einen Ueberschuß von 153.74 Mk., wobei aber das Gehalt des Leiters, der nur teilweise hiermit be schäftigt ist, nicht eingerechnet ist. Die Gemeinde ältesten Tauscher und Reinhold werden wieder gewählt. Des weiteren erfolgten die Wahlen zu den Ausschüssen. Bei dieser Gelegenheit offenbarte ein älteres Mitglied, das für die Bibliothek seit ungefähr 10 Jahren keine Aufwendungen gemacht wordeil sind. Zur Unterstützung der Milchküche wählte man von 6 Bewerberinnen Frl. Keller. Die Stelle des in Ruhestand tretenden Gemeinde vorstandes wird ausgeschrieben. Ferner beschließt man, in Zukunft die Gemeinderatssitzungen öffent lich in der Schulaula abzuhalten. Bautzen. (Die Einführung der Einheitsschule) in Bautzen stößt auf nicht unerhebliche Schwierig keiten, herbeigeführt durch den starken Einschlag der katholischen Bevölkerung und durch das bisher reichgegliederte Schulwesen der Stadt. Die Bürger schulen haben den Stadtrat vorgeschlagen, das Prinzip der Einheitsschule nur bei den alljährlichen Neuaufnahmen anzuwenden. Sie begründen dies mit ihrem vorgeschrittenen Lehrziel. Die Bautzener Lehrerschaft hat in ihrer Mehrheit beschlossen, die Einheitsschule Ostern 1919 in vollem Umfange ein zuführen, Bischofswerda. (Einen heftigen Protest gegen Bürgermeister Dr. Kühn) haben 15 aus dem Heere entlassene Arbeitslose, zum Teil Spartakisten, an die Stadverordneten gerichtet. Der Protest hat zum Gegenstand die angeblich ungerechtfertigte Ver teilung der Arbeit in den städtischen Betrieben. Rach längerer Aussprache wurde der Protest als ungerechtfertigt zurückgewiesen. Hshenftein-E. (Betriebsversammlungen) sanden in der letzten Zeit für die hiesigen Weber und Wirker statt. Da hier die Löhne noch weit unter dem Durchschnittsmaß anderer Gegenden sind, ward; beschlossen, den Unternehmern Lohnforderungen zugehen zu lassen. Die Arbeitslosigkeit ist hier enorm, denn bei einer Einwohnerzahl von cs. 15 000 sind über 2000 Arbeitslose zu verzeichnen sntun. Wenn es ihm gelungen wäre, Lottemarie für sich zu gewinnen, vorausgesetzt, daß er wirkt.ch crust- 1w.fi den Gedanken erwogen, hatte, sie zur Fürstin . Ranzow zn machen, dann wäre er jetzt nicht mit rihr nach Trollwitz gekommen. Er wichte ja, wie es um ihn stand nnd würde ihm in diesem Fall die .Uwat ersparen, Lottemarie an seiner .Seite sehen zu wüsten. Dieser Gedanke beruhigte ihn etwas. Entweder tzattc Fürst Egon überhaupt in seiner unbeständigen Art den Gedanken, sich um Loitemar e zu bewerben, sa.Uru lassen, oder er war van dieser abgewicsen wor den Vielleicht wollte er aber anch erst hier in Trollwitz seine. Werbung anbringen, vielleicht hatte er bisher Noch keine Gelegenheit dazu gefunden, sagte er sich, lind diese Möglichkeit entfachte von neuem die Un- Luke in seinem Herzen. t Erst, als er sich wieder zur Rnhe gezwungen hat.e, ßagte er sich mutlos, daß es sür ihn keine Bedeutung Haden dürfe, wie sich Lottemaries Schicksal später entscheiden würde. Er war ja an eine andere unlös- dar gebunden. Wollte er wirklich so selbstsüchtig ßein, zu wünschen, daß Lottemaric ihm im Herzen Lie Treue hielt, ihm, der sich ihr doch niemals nähern, der ihr nichts sein durfte? Konnte er wirklich wün schen, daß sie um seinetwillen einsampblieb? Er rang mit dem, was er Egoismus nannte- Aber eS gibt «inen Egoismus, der stärker ist als alles an- HcrP — das ist der Egoismus der Liebe. Iw seinem Hcrzcn schrie es auf: „Ja, ja. sie soll einsam blei ben, weil ich es nicht ertragen Wnnt«, daß sie rin pn- Ätrcx in seine Mme> an fei» Kerz nimmt." , Und dann warf er wieder alles von sich, was ihn auälte, nnd liest es in seinem Herzen jubeln und klingen: „Sic kommt, Du wirst s e Wiedersehen nnd in ihren Angen lesen, daß sie dich — dich ganz üt--- lein liebt." Sv weilte er mit all seinem Sinnen nnd Tenten bei ihr, die er liebte. Kein Gedanke flog hinüber nach Dalheim zu seiner Braut. Er wehrte ihn von sich wie eineni Feind. Erst, als -er in Raman eintraf, riß er sich ans seinen sehnsüchtigen Gedanken heraus. Sein Vater kam ihm in der Schloßhalle entgegen. i,Es ist ein Telegramm sür Dich angekommen, Gün ter", sagte er und überreichte seinem Sohne das zn- sammengcfaltete Papier. Dieser öffnete es hastig. „Morgen in Trollwitz. Ans Wiedersehen. Egon." Das war also die Bestätigung deifen, was er von den Arbeitern erfahren hatte. „Dje Fürstin und ihr Neffe treffen morgen >n Trollwitz ein, Vater", sagte er scheinbar ruhig- „Wußte ich schon, mein Junge. Ter Administrat r der Fürstin begegnete mir heute mor^n und sagte es mir. Die Fürstin will längere Zeit bleiben." „Ja Vater, wahrfckMnlüh sogar den ganze» Som mer. Sie sprach davon." „Hur' Ta wjrd sie ja wohl auch die kleine Lottem c- ric von Torncck mitbringen, nicht wahr'?"" „Doch wohl, Vater", vermochte Günter ganz ruhig zu sagen. - ..Weißt Du was,.mein Zunge, diese Gelegenheit wer de ich benutzen, uns meinen alten Freund Torncck nach Rainau zu locken. Wenn er weiß, daß er sein Töch terchen in nächster Nähe hat, wird er schon kommen-^ Gras Günter dachte, daß dies Lottemarie seh» freuen würde. ' „Ja, Vater, das tu nur. Vielleicht ladest Du den alten Herrn gleich ein."' i, ' „Wird gemacht. Er ist ja sonst nicht leicht aus sek nein Bau zu locken. Ich habe ihn schon verschieden«. Mal? eingcladen, ohne daß er es angenommen lKttc.» Wenn es nur im mindesten den Anschein hat, alik trolle mau ihm etwas zugute tun, dann bockt er. Un bändig stolz ist er — sich nur nicht etwas schenke^ tasten' Aber auf diesen Leim muß er mir gehen. Um ieiuir Tochter nahe sein zu können, wird er fchvnk bist» beigeben. Ich schreibe sofort an ihn." Dawit suchte Graf Joachim sein Arbeitszimmer? ans. < 11. Kapitel. - » Z- Füistiu Eugenie Ranzow war mit ihrem NefssG Lottemarie und der Dienerschaft in Trollwitz eings- troffen. Die Sonne begann schon langsam zu siMHz als das Auto, das die Herrschaften von der letzteU Eisenbahnstation abgeholt hatte, den Schloßberg anfsuhr Die Bewohner des Dorfes und die SchÜK fügend sowie die Guts laute standeu Spalier. IdaG Auto fuhr sehr langsam den ziemlich steilen Nev« binan. es war ab^r nicht eben Viet von der MtiÄ* zu sehen, trotzdem das Auto geöffnet war, denn i^l hatte sich dicht verschleiert. Dafür hatten dje Leute eine Augenweide an d«SF schönen, jungen Gesellschafterin, die neben der AW« still saß. , . , i (Fortsetzung sslgt^ Pü, "H