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ü» N«1»»ericht»Serirü 1915. — 86.Lehrgang. - DienStafl, den 26. Oktober AsgMOtt ftk -chM WA, SmWff ME 8. WE tamtüli, Nviem AMstl, vckuoÄns, Ma St. W«, St. ZM St. Micheli, StaiMs, Ami LckaSsa. Süitupä W WEei» Amtsblatt pir das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein Älteste Zeittmg im Königlichen Amtsgerichtsbezirt — «Wm «üüt «fchZUU «EUtz. «Wr Lnm m» FWWM, «utzmUU«, p» »« WMM« «« - DWetUstchrlW« S«pig>»rM » Mk. 80 Pf»., d«ch dir Post drr-gni I Mk. 78 Pf-- GUaM» «»»»«» 10 »s«. SWW«»»i» «Utz«« «,»« d« »^H»stM«U M «chkuEM, «WU» «Wrt-«nch, Sd, »»»«»«MX, P-Pdotrx, s-wte die Av,trSo»r rtoeg. Uxsantt» ««»« «, fkwfWÜmU«» »«»Ml, »« Uh Wr «««»rU» MUeWt« »V 1» Ps» »«chmt, UM«»uM» »0 pf». W» «Mch« «Ul K»»U dü MUspaltts« LrUe 38 Pf», F»»N««»-AxsWxI M 1- S»ttmU>»-»««tz»i tIMO »» hgUW« »«nxM««i L» «lpr. TtUgr«mm-Adrelse: Tageblatt Bekanntmachung, ketreffend die Kartoffel- Versorgung. Seitdem die Bv«drSro18verord»u«g über die Kartoffelversorgung erschiene» ist hat das Angebot von Kartoffeln am Markt in einem Umfange nachgelaffe», der ans eine irrtümliche Auffassung der beteiligten Kreise über die Tragweite der Verordnung schließe» läßt. ES wird deshalb auf folgendes hingewiefeu: I. Die Verpflichtung, 10 v. H. ihrer Ernte für die Abgabe zu Grundpreisen zur Verfügung der Kommuuolverbünde zu halte», besteht für alle Kartoffelerzeu ger mit mehr als 10 lis Kartoffelanbauflöche. Sie besteht auch dann in vollem Umfange fort, wenn der Erzeuger bereits Kartoffel« verkauft hat und selbst dem», wen« er glaubt, die noch in seinem Besitze befindlichen Kartoffeln im volle» Um fange für die eigne Wirtschaft z» benötige». Die freie Verfügung der in der BundeSratSvermdnung bezeichnete» Kartoffelerzeuger ist schlechthin auf SO"/, ihrer Ernte beschränkt. II. Die Annahme, daß § 8 eine Aussicht auf Erhöhung der Grundpreis« durch sogenannte Report» für die Zeit vom 1 Januar 1916 ad eröffne, ist irrig. ES werden in keinem Falle solche Zuschläge gewährt, die dem Eizeuger eine« erhöh ten Nutzen gegenüber dem Herdftverkauf gebe« würden. Ul. Eine spätere allgemeine Erhöhung der Grundpreise ist auch für den Fall nicht zu erwarten daß die in Aussicht genommene KartoffelVersorgung auf uner wartete Hindernisse stoßen würde. Da di« Versorgung der Bevölkerung mit Kar toffeln für den Winter zu billigen Preisen schnellsten» durchgesührt werde« muß, würde, falls die verfügte lellweise Sicherung sich als unzureichend erweisen sollte, ei» schärferer Eingriff unvermeidlich sein, selbst wenn dabei berechtigte Wünsche der Kartoffelerzeuger zurückgestellt werden müßten, deren Schonung die jetzige Regelung noch vorfieht. Solche weitere Maßnahmen, die sich, wenn nötig, nicht uur aus die Erzeuger, sondern auch auf deu Großhandel beziehen könnten, find «ur zu vermeiden, wenn der Bedarf der ReichSkartoffelstelle zu Gruudpreiseu irr der nächsten Zeit gedeckt wird. Au alle Beteiligten ergeht dringende Aufforderung, an ihrem Teil die glatte Erledigung deS SicherungSgeschästeS zu erleichtern und damit einer vaterländischen Pflicht zu genügen, deren Erfüllung zugleich der Wohlfahrt ihres Landes dient. DreSde», den 20. Oktober 1915. Ministerium Setz J»er». Vermittelung von Kartoffeln. ES erscheint dringend erforderlich, daß die BtVölkeruug für Pie Witt» ierzeit mit Kart»stel« versorgt mir» ehe die Kälte eiMritt. Lrr Bezirldverb«»» ist »»verbindlich bereit, gute Speifekartos seit» zum Preise von etwa 3,5V Mk. biä 3,7V Mk. pro Zentner frei EmpfangS- stotirn »u vermitteln. ES werden nur ganze Waggons Vo» 200 Zevtueru Varzahl«»« lei Wp«ah«e abgeaeben. Fabriken, die für ihre Arbeiterschaft, Korporationen, Kousum- pereine, Verein», die für ihre Mitglieder Kartoffeln brauchen, Wösten Be» stestaage» (bindend zur Abnahme bis Ende November) an den Bezirksver band (Königliche AwtShauptmannschast) vmgeheud richten. Glauchau, deu 24. Oktober 1915. Der Brzirksverband der Königliche« Amtdhauptmauuschast Glaucha«. AmtShauptmaun Graf von Holtzendorff. V« MIM. - * Aus Athc- wird berichtet: Französische Trup pen verlassen fortgesetzt Saloniki, um sich zur serbi schen Front zu begeben. t * Die Zeitung ,^Jkdam" meldet aus gut unterricht Hetee bulgarischer Quelle, daß die bulgarische Re gierung u« Griechenland eine Note gerichtet habe Mit der Aufforderung, die Landung weiterer Enten- tetruppcn zu verhindern. * Die Wiener „Neue Freie Presse" meldet aus Kzernowitz: An der Dnjestrfvont wurde bei den Aussen die Ankunft größerer Verstärkungen aus dem iKauk snsgebiet festgestellt- Die Russen beginnen, die Uauk 'usfront weiter ins Hinterland zurückzuverlegen » * Nach dem „Reichsanzeiger" ist dem Generolleut- Maut Schmidt von Knobelsdorf, Chef des General- Pades einer Armee, der Orden Pour le merite ver liehen worden. * Lu der preußischen Verlustliste Nr. 360 erschien zun Freitag, 22. Oktober 1915, zum ersten Make ein Wermißten Nachweis, Liste Nr. 1. * Die neueste englische Verlustliste zählt 146 Offi ziere und 1801 Mann auf. ' * Noch Reuter befinden sich drei südafrikanische ^Regimenter schwerer Artillerie in Englaud- * Ministerpräsident Radoslawow richtete an die ä« Bulgarien vertretenen ausländischen Regirrungen beirre .Protestnote, in welcher gegen die Beschießung Kffcner Städte Einspruch erhoben wird- ' * Nach dem am Sonnabend stattgefundenen ruma- Men Ministcrrat hatte der Ministerpräsident Bra- Ätianu eine Konferenz mit dem russischen Gesandten Pollewsky. * Aus Athen wird berichtet: „Nea himera" mel det, daß der griechische Generalstab in Saloniki ein- «etrosfen ist. Demnächst werde auch König Konstantin »rach Saloniki reisen. Die Krisis hat ihren Höhe- Hmnkt erreicht. * Der parlamentarische Korrespondent der „Ti- Snes" meldet: Tie Zahl der Abgeordneten, die einen Megierungswechsel in England wünschen, wächst täg- «ck. ' ' ' , , * Die Za hl der Opfer bei dem Erplosions«nglück in WoxjK übersteigt jetzt 100. ' . j . ' * Griechenland Verlangt die Abberufung des ita lienischen und französischen Gesandten, die beschul digt werden, Demonstratvouen und staatsfeindliche Bewegungen angestiftct zu lmben. * Am Donnerstag früh haben, wie aus Budapest gemeldet wird, griechische Truppen mit Waffeng? wr.lt die Landung englischer Truppen au der Küste der Halbinsel Chalkidike zu verhindern versucht. * Aas Lulea wird gemeldet: Eine Anzahl finni scher Tompfer, die nach früherer Bestimmung in schwedischen Häfen überwintern sollten, wurden aus nnbckennten Gründe« plötzlich nach Finnland zurück- terufen. Sie sollen fetzt dort überwintern. Servin« mvinles WW. Unaufhörlich rückt die serbische Schicksalsstunde heran. Der Hof und das diplomatische Korps flohen von Nisch nach Monastir und nahmen die leeren Kassen des serbischen .Kriegsschatzes mit auf die Reise. Die strategischen Bahnen sind in unserer Hand. General von Köveß' Armee hat nach einer Bukarester Meldung in zehn Tagen nicht weniger als 120 Quadratkilometer Boden erobert. Daß Mak- kensens Truppen, soweit das zerkarstete Bergland sie nicht aufhält, im gleichen Tenrpo Vordringen, dafür bürgt das wundervolle Draufgängertum des alten Haudegens, das die Welt von seinem glänzenden Sturmmarsch durch Galizien und Südpolen noch in frischer Erinnerung hat- Im Osten bricht bulgari- sche Zähigkeit den feindlichen Widerstand siegreich nieder. Die Stunde kann nicht mehr fern sein, wo die von drei Seiten vorrückende Offensive die Haupt« entsckuidungen herbeiführt. Dann wird Serbiens Geschick küh erfüllen. Die Weltgeschichte wird zum Weltgericht. Ob das von Saloniki angeblich schon abmarsckv'crende „Expeditionskorps" der Franzosen und Engländer, das man bald auf 30000, bald auf 300 000 Mann beziffert, die Abrechnung wird ans- holten können, steht dahin. Sehr wahrscheinlich sieht es nicht aus. Am wenigs! « scheint matt sich in Serbien selbst noch irgendw.lchen Hoffnungen hrnzugeben. König Peker erlies; einen Armeebefehl, worin folgende Sätze Vorkommen: „Ich weiß, daß alle Serben bereit sind, für taS Vaterland zu sterben. Mir hat das Alter die Waffen aus den Händen gewunden. Ich, der ich zu Eurem König bestimmt wurde, besitze nicht mehr die Kraft, an der Spitze meiner Armee dm Verteidig ungskrieg auf Tod und Leben zu führen. Ich bin ein schwacher Greis, der Euch alle, Ihr scrbiscium Sol doten. Ihr serbischen Bürger, Ihr serbischen Frauen und Linder, nur segnen kann. Eins schwöre ich Euch: Wenn der neue Kampf uns die Schmach bringt, das; Wir unterliegen, dann kann auch ich den Untergang nicht überleben. Mit dem zusammcnbrechendm Va- terlandc werde dann auch ich sterben." So spricht nur, wer seine Sache vollkommen verloren gibt und begriffen bat, daß die Stunde des Gerichts kommt und nahe ist. Der deutsche Heeresbericht. Großes Hauptquartier, 23. Oktober 191"^ Balkan-Kriegsschauplatz. Bei Bisegcad wurde der Uebergang über die Tri na erzwungen und der Feind von den Höhen südlich des Ortes vertrieben. Tic Armee des Generals von Loves; hat die feind lichen Stellungen zwischen der Lukawica und dem Kosmaj-Bcrg gestürmt. Tie Armee des Generals von Gallwitz hat den Gegner östlich von Palanka über die Jascnica und östlich der Morawa aus seinen Stellungen in Linie Alcxandrowac-Lrljevo geworfen. Ueber 600 Serben wurden gefangen genommen. Tem Druck von bei den Seiten nachgebend, wichen die Serben auch aus ihrer Stellung in der Linie Kosutica Berg Slatina« Höhe (281.) Tic bulgarischen Truppen setzten sich in Belitz von Nigotiu und Rogljevo. Sie stehen östlich und süd östlich von Kttjazcwac im fortschreitenden Angriff u. wiesen südlich von Pirot serbische Vorstöße blutig ab. ' Großes Hauptquartier, 24. Lktober. Von der Heeresgruppe des Geueralfeldmarfcholls von Mackensen warf die Armee des Genwols von Köveß östlich der Lucawica die Serben weiter in südlicher Richtung zurück. Tie Armee des Generals von Gallwitz hat bei Polanka das Südufer der Iafe- nika genommen, weiter östlich die Linie Rapinoe« nördlich Petrovac Ranovac gegen teilweise sehr hart näckigen Widerstand der Serben erreicht. Die große