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4 bracht. Bei Nowo-Al'ksiniez wurde beute früh ein Borstoß des Egners vereitelt. Sonst nichts Neues. Der Stellvertreter des Cvess des Generalstabes v. Höfer, Feldmarschalleutnant. Das Chao- i« Ratzlaad. Der frühere Vertreter der ..Times" in Petersburg. Stepluni «.Seaborn, schreibt in den ..Times": Nachdem die Duma vertagt worden war. weil die Negierung das Programm Miljukows, die Regierung dem Par lament verantwortlich zu machen, anirüh.erisch sand, kam es zu große» Ausständen in Moskau, in Pro- rinzstädteu und vielen Ge-choßjabriken. Der Zar hcries daraus die Parleisübcer zu sich an die Front rind erörterte mit ilmen die Gesamtlage. Der fort schrittliche Bl ml v-rzid,tete daraus auf das Pro gramm Mil uf'Uvs und nahm ein anderes Programm an, nämlich den deutschen Einfluß in Rußland zu bekämpfen, 'lm in der Kabinettsfrage eine Einig, ung berzustelten, wurde das Mitglied der Duma Euwoslow zum Minister des Innern ernannt, dessen erst: Handlung war. Moskau unter das kriegsrecht zu stellen. Dadurch wird die ganze Frage der Aus stands- und Ansrnlubcwegungen aufgereklt, die dort in den lebten sechs Monaten stattgesundrn haben. Die betainte» Krawatte, die im Juni nach dem Falle von Przemns! und Bemberg ansbrachen, leiteten den Kaiuvf für die Pöbelberischäft und ein inneres Ehaos in Rußland ein. Die amtlichen Ziffern gaben den Schaden an G.-jchäfE-häuseru mit .'!! Millionen Rubel an, den au den Privatbäusern mit 7 Millionen Rubel. Unter den Betroffenen besandeu sich 112 Oesterrei cher oder Deutsche. -tk!) Russen mit ausländischem Namen und 1!B Russen mit russischem Namen. Den ganzen Sommer hindurch herrschte in Petersburg und Moskau ein (Zeucht der Unsicherheit. Wäre nicht das Wodkaverbot gewesen, batte altes verloren sein können. Der Berichterstatter urteilt, die innere Lage Rußlands sei gegenwärtig wichtiger als die militäri schen Unternehmungen. Italienischer Kriegsschauplatz, Wien, 2t. Sktob-r. Amtlich wird verlautbart. An der ganzen Lüdwestsront sind Kämpfe gro ßen Stils im Gange. In Tirol brachen gestern zahl reiche starke Angriffe der Italiener an unseren festen Stellungen zusammen. So schlugen unsere Truv- pen auf der Hochfläche von Vielgerentb in der ver gangenen Nacht sechs Augriste zurück und wiesen gestern tagsüber den anstärrmendmi Feind dreimal ab. Tas gleiche Schicksal hatte dort ein heute nacht mit sehr starken Kräften geführter Angriff des Fein des. Auch in den Dol.nniten sind neue italienische Angriffe am Eol di Lana, nm Mont.' Sief und bei der Grenzbrücke südlich Schluderbach abgcwicsen wor- den. Ter Feind, der sich in diesem Gebiete schon tagelang abmüht, könnt- nirgends auch nur den geringsten Erfolg erzielen. Am Kornischen Kamui würd' westlich deS Wo lager Sees ein Angriff italienischer Alveutrnppen zurück- geschlagen. Jin küsieulaude hat sich das feindliche Artilleriefeuer zu größter Heftigkeit gesteigert und hielt tagsüber gegen die ganze Isouzofront an. Annäherungsversuche feindlicher Infanterie und technischer Truppen scheiterten in unserem Jnsantc- rie- und Maschiu.-ngewehrseuer. . Ter Stellvertreter des bliess des GencralsiabeS. v. Höfer, F.'ldmarschalleutnant. M M m zm. Lichtenstein, 22. Oktober lblö. Ereignisse vom Weltkrieg 1914. 22 Lktober: Französische Angriffe bei Thienconrt werden ab- gcwiesen. Seswrreichrsch ungarische Bortrupven rücken in Tschernowih ein. * * * *— Ans Anlatz der FttN Wiederkehr des Tages, an dun der erste HohenzoUer die Erbhuldi gung auf dein Landtag zu Berlin entgegeun.rbm und hierdurch in den Besin der Mark Brandenburg gelangte, ha: Seine Majestät der König an Seine Majestät den Kaiser nachstehendes T.legramm ge richtet: Z Seiner Majestät dem Kaiser, Großes Hauptguar tier. Iu diesem Jahre, wo unser deutsches Vater land, von Feinden umringt, die krast bewährt, ( die -es aus der ruhmreichen Geschichte seiner Staa ten schöpft, und das ganze deutsche Bolk in ein mütigem und un.rschütterilchcm Vertrauen auf ' Dein' Führung des endgültigen Sieges gewiß ist, gedenke ich gern alles dessen, was die Hohenzollcru, seitdem sie in die Mark Brandenburg einzogeu, für Deutschlands Einigkeit und Größe getan haben. Gottes Segen sei auch fernerhin mit Dir nnd Deinem Hause. Er schenke uns als Frucht der Käm pfe und Siege einen dauernden Frieden, der uns gestattet, an dem 'Ausbau der Woblighrt unserer Völker und der Herrlichkeit des Reiches mit neuer Freudigkeit zu wirken. Friedrich August. * Die ersten eiserne« Jünspscnnigstücke. Mit der Ausrabe der eisernen Fünfpfennigslücke, der sogen. Kri.gssechier, seitens der Reichsbank ist be reits begonnen worden. Bald wird nunmehr das neue Geldstück, dem die große eiierne Zeit ihr Wabr- zeick>en ausgeprägt bat, überall in Gebrauch sein- * «interspenve 19 k S »e» ra»»e-M«-sch«s- ses »er Vereine vom Note« Krenn t« König reiche Lachse«. Der Winter steht vor der Tür und mit ihm kommt ein: schwere Zeit für unsere braven, im Kampf: stehenden Feldgrauen und für unser: deutschen Landsleute, die fern von dec Hei mat das schwer? Los Gagen müssen, in Feindesland gelangen zu sein. Ihnen allen, besonders aber denen, die in Sibirien und Rußland schmachten, in dieser harten Zeiten beizustehen, ihr Los zu mildern, sie zu sich» rn vor den Unbilden eines schnee- und regenrei chen Winters sie vor Kälte und Nässe — soweit cr- rerchdar zu schilpen und ihnen ihr - und auch des Vaterlandes kostbares Gut, die Gesundheit zu erhalten, ist Pflicht unser aller. Zur Beschafsuug der notwendigen Mittel, um unseren braven Strei tern, den kämpfenden, wie den Gefangenen in Fein- de-lland, .inen möglichst ausreichenden Zkälte- und Nässeschub zu gewähren, veranstaltet der Landes ausschuß der Vweine vom Roten Kreuz im König reiche Sachsen in den Tagen des 12. «nd 12. Novem ber ini ganz'« Königreiche Sachsen eine Haus- und Listen Sammlung, d'ren Ertrag dem vorgenannten Zwecke zugefübrt werden soll. Ihre Königliche Hoheit, die Fran Priuze-sin Johann Georg, Herzogin zu Sachsen, haben die Schntzherrschaft über die^e Samm lung — „Wintersvende 101 >" — zu übernehmen ge ruht. Tie Sammlung selbst soll in genau derselben Art vorbereitet und durchgeführt werden, wie die im Mai dieses Jahres zu Königs tkeburtstag ausge- fübrte: guck' diesmal werden in allen sächsischen Städten nnd ländlichen Gemeinden mit Sammelbüch sen und Sammellisten Spenden erbeten werden, für die, welche täglich alles für uns opfern oder in treuer vaterländischer Hingabe fern von uns ein Leben voll Eutbebrung, Sorg: und Not führen müssen. Daran gedenke ein jeder in unserem Lande dankbarst am 12. und 12. November! * Goldne Hochzeit. Tem betagten und geach tetcu Ehepaar August Sonntag, das schon fast eiir Vierb iiastrhundert in „Stadt Hartenstein" wohnt, ist es heute vergönnt, in körperlicher und geistiger Frische das Fest der goldnen Hochzeit zu begehen. Ter Inb'lbräutigam ist 7K Jahre, während seine Gattin 7t) Jahre zählt. Um sie haben sich nicht nur die Kinder und Enkel, soweit sie nicht im Fclbe steh n, geschart, s.ndern auch Freund? lind Nachbarn vcrsckBuen ilmen den Tag durch Glückwünsche und Geschenke. Auch wir übermitteln dem Jubelpaar di: besten Wümche: möge sein Lebensabend nach den je bi gen schweren Kriegszeiten rin sonniger sein! *- Die Btttterknappheit machte sich gestern liier schon reckst sühlbar. In den (Geschäften, die von ihren Lieferanten in Stich gelassen worden wa ren, war ansverkauft, sodaß viele Familien sich ölme Butteraufstrich beim 'Abendbrot behelfen mußten. Tas ist uu: so unangenehmer, als auch Margarine u. Fett ganz knapp sind. Mit welchen Preisen sür But ter aucp in unserm ^stzirk ZK. A.-KD in Zukunft gcrchnet werden muß, ist aus einer Bekanntmachung des kowmaudi.'renden (Kenerals des stellv. 12. Ar- meekc rps ersichtlich, die in Nr. 242 der „Sächsisthen Staatszeitung" enthalten, den Höchstpreis für b e fre W arr auf 2 89 Mark das Pfund f e st s: b t. So etwas hat noch niemand unter uns erl bt lind dessen wird man sich noch im spätesten Alter erinnern! . ' Jcstsctzung der Buttcrhöchstpreise bctr. Am 22. Olwbar wird im Bundesrat die Vorlage über die Festsetzung allgemeiner Höchstpreise sür Butter b-raten. Hierdurch kommt eine Angelegenheit zum Abschluß, die sür Sachsen von ganz besonderer Bedeutung ist, da die Abhängigkeit des Landes von der Butterznsnhr aus anderen Gegenden des Reiches ein selbständiges Vorgehen zur Bekämpfung der fort gesetzten Sleigeniugen der Butterpreise für die Re gierung unmöglich machte. Tie seht unmittelbar bevorstehende Regelung entspricht daher grundsätz lich den von d-r Regierung wiederholt nachdrücklichst geltend gemachten Wünschen. Ter sestzuschcndc Bnt- tcrpreis ist allerdings in einem solchen Maße von der Auslandsei!'snhr abhängig, daß als Ziel der Fest legung des Höchstpreises lediglich die Ausschaltung aller Willkürlichkeiten auf dem Buttermarktc ange sehen werden kann. Dieses Ziel wird aber, wie mit Bestimmtheit angenommen werden darf, erreicht wer den. Im Zusammenhang mit dieser Maßnahme steht eine Verordnung über die weitere Einschränkung der Milchverwendung sür gewisse entbehrliche Zwecke und über die Regelung des Milchverkehrs bevor, die für Sachsen nunmehr sofort in Krast treten wird. * - Die 2Ikk. Berkustlifte der Kgl. Sächs. Armee enthält u. a. folgende Namen: Gefallen: Schenderlein, Paul, Gefreiter, Lichtenstein. Schwer verwundet : Leistner, Max, Res.-Jnf., Lichtenstein (Kopf.) Leichtverwundet: Wendler, Mar, Res.-Jnf., Hohndorf. N eu bert, Paal, Res.-Jnf., Hohndorf. Richter, Paul, Reß-Jus., Thurm. Vermißt: Schnecke, Richard, Res.-Jnf., Rödlitz. Part hum, Richard, Res.-Jnf-, Heinrichsort. Schneid-r, Friedrich, Unteroffizier, Callnberg. Schilling, Robert, Gefreiter, St. Egidien. Herrmann, Osw., R's.-Jnf., Mülfen St Jacob Scharf, Max, Res.-Jnf., Mülsen St. Niclas Leonhard, Hucko, Res.-Jnf., Mülse« St Michelis Friedrich, Paul, Res.-Jnf., Mülsen St. Jacob Korb, Richard, Res.-Jnf., Bensdorf. * - EM»berg (Die Glieder der Callnbergev Kirchgemeinde) seien aufmerksam gema-hi, daß in dcn Bibelstunden das Buch Hiob behandelt wird. ES ist das zeitgemäß, peil dort auf die dringliche Frage: Worum leiden wir?, und oft die Besten am meisten? viel Helles Licht ausgestrahlt wird. Ter Besuch der Bil clstunden sei all denen also besonders empfohlen, denen der Krieg oder sonstige Berhäl nis e schweres Leid gebracht haben. 8»^«« -k Hei»«« I Ssntz-vsekSN D ti «1 Mi! m üeWim. I Bern-borf. (Auf dem Felde der Ehre) verwundet winde im Mai ds. Js. der Gefreite Ernst Hugo Thost, Cohn des Gutsbesitzers und Kirchkassenfüh- rcrs .Herrn Ernst Thost hier. In einem Breslauer La zarett erhofft- er blenefung von einem schweren Rük- keuschnß, sie sollte ihm leider nicht werden. Am 20. Oktober hauchte er fern von den Seinen das junge Leben aus. Der Entschlafene wird in der Heimaterde ruhen, seine Beerdigung findet hier ar» Sonntag statt, so haben di? Trauernden wenigstens, den Tod, den Sohn und Bruder bei sich zu wissen und sein Grab pflegen zu können. Trotzdem ist der Schmerz über den Verlust groß, und die ganze Ge meind? nimmt innigen Anteil Ter Name des wacke ren Vaterlandsverteioiger aber wird unvergessen: bleiben! Mülsen St. Jacob. (Tödlich überfahren ) Am Dienstag nachmittag zwisch.-n 5» und 6 Uhr überfuhr in der Nähe des neuen Morgenstern-Schachtes ei» Militär Automobil dcn 6jährigen Sohn des Musikers Max Vogel von hier. Trotzdem das Auto den Kna ben sofort zum Arzt fuhr, trat in kurzer Zeit der Tod ein. Der Knabe kam mit Mutter und Groß mutter vom Jahrmarkt aus Zwickau. Beim Bahn übergang in der Näbe des Schachtes geschah vor de» Augen d c Angehörigen das Unglück. Der Vater des Verunglückten befindet -ich beim Militär in Borna. Bautzen. (Ergriffen.' Der Sonntag abend vor» Acleilskommaudo Milkwitz entwichene Russe wurde bci Weigccsdorf ergriffen und ciugeliefert. Döbeln. (Schadenfeuer.) Im Vororte SörmiS brannte dos knstöckige Wohnbaus des Bäckers Hem pel nieder, das von drei Familien bewohnt war. DaS Feuer war von einem Hausbewohner, dem Handar-. heiter W- lß verursacht wordeu: in trunkenem Zu stande hatte er das Stroh des Schuppens mit einem Streichholz ang'zündet. Wegen fahrlässiger Brand stiftung wurde Welf verhaftet Hainichen. (Tödlicher Unglücksfalhck Im bcnach- bcrtcn Erumbach wurd? der Gcschirrsührer Gustav Thieme von einem Langbolzwagen tödlich überfahre» Ein-' Witwe und sieben Kinder trauern um ihre» Ernährer. Reichenbach i. V. «Beklagenswerter Unfalls Im Nachbarorte Friesen war der 12jährige Sohn des zur. Zeit im Felde stehenden Gutsbesitzers Reinhold mit Umackcrn der väterlichen Flur beschäftigt. Dabei verfehle ihm das Pferd einen heftigen Schlag an derr Kopf nnd verletzte den Knaben dadurch so schwer, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Lberwiesenthal (Annähernd ZOO Mann Mili tär' unter Führung eines Hauptmanns sind in un serem Städtchen iu Bürgcrquartieren untergebracht worden.. Ihr Distrikt zur Ueberwachung der Grenze erstreckt sich von Bärenstein bis Tellerhäuser. Meuselwitz- (Stiftung eines Hcldcnhains.k Tee Stadtverordnete, Ingenieur Wirker, der vor Z Jah ren der Stadt den großen Wirkcrpark schenkte, stif- ictee anläßlich der Silbernen Hochzeit der Vaterstadt Meuselwitz das Grundstück für einen .Heldenhain zu, Ehren gefallener Krieger. Seine Gemahlin schenkte 2st Eichen dazu. Weimar. (Der Kuiscr als Pate.) Die Ehefrou des Arbeiters Meister bat vor einiger Zeit einem sicleuten Jungen und damit dem neunten Kinde da» Lcben geschenkt. Am Dienstag erhielt die Mutter die Nachricht, daß der Kaiser die ihm rngetragene Patenstelle angenommen und ein namhaftes Geld- gesch'nk habe überweisen lassen. Münster i. W-, 21 Oktober. (100 Jahre Preußischl Unsere Stadt beging den loojährigcn Gedenktag ihr« Zuo.Hörigkeit zur preußischen Krone. z> «Ms M zmMem. Rmnan von Adolf Fausel. 42 Nachdruck »ervate». „Nun, Bonnet, ist alles gnt besorgt? Wohin habt Ihr den Häuptling bestellt'?" „Hierher, in die Schenke." ! „Seid Ihr des Teufels ?" fuhr der Baron auß „Ich meine", erwiderte der andere trocken, „hier U ec gut aufgehoben."