Volltext Seite (XML)
Vom östliche« Kriegsschauplatz. Grohes Hauptquartier, 18. Oktober. Heeresgruppe »e» Ge»erulfel»««rschaN» » HiuPeuSorg: Der Angriff südlich von Riga machte gute Fort- scktritte, 2 Ossiziere, 280 Mann blieben als Ge- sangene io unserer Hand. Rusjische Angriffe westlich ron Iacobstodt wurden abgewiesen. Westlich Iltuxt l nnächtigten wir uns etwa in ."> Kilomei. Frontbreite der feindlichen Stellung. Weiter südlick' bis in die legend von Smorgvn wurden nn briache mit stark. .Urästen unternommene russische Barsch ne unter starken Verl ist'n iür den Gegner zurückgcscklzgcn. Es ivnrdcn 2 Ofsi.iere und 17.0 Mann ZN Gefangenen gemacht. Hecrc-qruvpe des Generals von Linfinge«: Am StvrSlnß von Aaialowka bis Kulikowi- rzy bat en >ich neue ortlnbe uöinpie entwickelt. Hee»e gruppe »e» Ge-rerolfeldWarschatts Prinz Leopol» von Bayern: Ein russischer Angriff beiderseits der Bahn Ljacho- wufchl Buranowitschi brach 10l> Meter vor unserer Stellung im Feuer zusammen. Oberste Heeresleitung. Der österreichische Generalstabsbericht Wien, 18. Oktober. Amtlich wird verlautbart: Fn Lstgalizien an der Ftwa und im Wolbynischen Fesinngsgebiete auch gestern keine besonderen Er eignisse. Am Kormynbach und am unteren Styr führte der Feind eine Reibe deftiger Angriffe. Bei Kulikowizc, Rowosielki und Rasalvwka tvird noch gekämpft. An allen anderen Punkten war der Geg ner schon gestern abend blutig abgewiesen. Leine Verluste sind gros;. Am Kormyn räumte er in voller Auslosung unter Zurücklassung von Gewehren nnd Rüstnngsstückcn das Gefechtofeld. Auch die an der oberen Schtschara stehenden k. u. k. Streitkräfte schlu gen einen stärkeren russischen Vorstoß ab. / Lsterreichisch-italienischcr Kriegsschauplatz. Wien, 18. Oktober. Amtlich wird verlautbart: An der Isonzorront entwickeln die Italiener wie der eine lebhafte Tätigkeit. Es kam auch gestern abend im Aordwestabschnitt des Plateaus von Do- dcrdo bei Pejeano zu heftigen Kämpfen. Starke ita lienische Infanterie griff neuerdings unsere dortigen Stellungen an, gelaugte teilweise bis an die Hin dernisse heran rind wurde schließlich unter schweren Verlusten znrückgejagt. , Sonu im üüstenlaude, sowie im Tiroler Grenzge biete Geschützfeuer. Ter Stellvertreter des Chefs deS Generalstabcs v. Höfer, Feldmarschalleutnant. Bom westlichen Kriegsschauplatz. Großes H a u p t g u a r t i e r, 18. Oktober. Tas in die feindliche Stellung weit vorspringende Werk nordöstlich Vermelles wurde von den Englän dern wiederholt mit starkeil Kräften angegriffen. Alle Angriffe schlugen unter schwersten Petluueu für den (Ziegner fehl. Tas Werk blieb fest in unserem Besitz. Angrifssvcrsuche der Franzosen bei Tahure wur den durch fGucr niedergehalteu. Ein neuer feindlicher Vorstoß zur Wicdererobc- rung der verlorenen Stellung südlich von Lnntrey blieb erfolglos, kostete den Franzosen aber neben star ken blutigen Verlusten :; Offiziere, 17 Unteroffiziere und 78 Jäger an Gefangenen. Am Schrabmäunle konnte der Feind iin Angriff trotz Einsetzens einer erheblichen Menge von Muni tion keinen Fuß breit Boden wiedergewinnen. Oberst; Heeresleitung. ' IL " - Bom türkischen Hauptquartier. Konstantinopel, 1G Oktober. Tas Haupt quartier meldet: An der Kaukasnsfront warfen wir die Russen, die einen U.'bccraichungsangriff auf un sere Stellung versuchten, in der Gegend von Kentck zurück und fügten ihnen schwere Verluste zu. An der Tardanellenfrvnt örtliche Fenergefechte: sonst nichts von Bedeutung. Bei Sedd ül Bahr zerstörte eine Mine, die wir in der Gegend des uerevizdere zur Explosion brachten, unter Mitwirkung unserer Ar tillerie ein feindliches Blockbaus: sonst kein Ereig nis. Lichtenstein, 19. Oktober 1915. *- Hauslistcn für Lichtenstein! Wir werden gebeten, die H'rren Hausbesitzer nochmals darauf aufmerksam zu machen, daß die Hauslisten nunmehr sofort in der hiesigen Ttadtkajjc bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 5<> Mark abzugrben sind. *— Das Ersatz-Bataillon Glauchau vom Ich',. Regiment wird morgen als Gast in unseren Mau ern weilen. In den späten Naännitkagsstnudeu soll in der Umgebung Lichtensteins ein Gefecht staNfinden, darnach zieht das Bataillon mit klingendem Spiele hier ein. Tie Soldaten werden iri den Sälen und auch in Bürgerguarliereu untergebracht. Wer einen „Landser" freiwillig verpflegen will, dem kann ge holfen werden. Von der vielgewährten Gastfreund schaft unserer Bewohnerschaft darf wobl erwartet werden, daß sich reckt vi G Familien melden, die einen militärischen (säst während d.r Nackt aunr.-h- men wollen. Tie Kapelle des Bataillons wird abends im „krnstallpalast" ein kouwrt geben, das sich jeden falls guten Besuches erfreut. * Di« Eiuschraukuug P«S Milchverprauch» Im „Reichs- und Staatsanzeiger" veröffentlicht die preußisckw Staatsregierung die angekündigtc Ein schränkung in der Verwendung von Milch zu gewerb lichen Zwecken. Tie Anordnung tritt am 25. Oktober in kraft * SteichSprüfungSste«« für LebenSmittel- Preis«. Gestern vormittag fand in Berlin die erste Sitzung des Beirates der Reichsprüsungsstelle für Lebensmittelpreise statt, die von dem Stellvertreter des Reichskanzlers, Exzellenz Delbrück, persönlich er öffnet wurde. Nach einem einleitenden Bericht über den Aufgabenkreis der Reichsprüsungsstelle, insbe sondere Preisregelung, Lieferungs- und Verbrauchs- regelung, wurde allseitig anerkannt, daß ein schnelles Eingreifen und daher sofortiges Zusammentretcn der zu wählenden Ausschüsse erforderlich sei. In großen Fügen legte der Vorsitzende ein Programm für die Arbeit dieser Ausschüsse vor. Nach der allgemeinen Aussprache wurden vier Ausschüsse <1 Vieh, Fleisch, Wursttvaren, Fische: 2. Milch, Butter, Käse, Eier: 3. Kartoffeln, Gemüse, Obst: 4. Kolonialwaren, Vvr- kost- und Teiglvarem gewählt, die schon gestern und heute ihre Tätigkeit beginnen. * Schweres Herzeleid hat nun auch der Krieg über die Familie des Herrn Oberlehrer Colditz gebracht, deren jüngster Sohn Walter auf dem Felde der Ebre sein junges Leben lassen mußte, nach dem er durch Gottes Güte schon mehrfach wunder bare Rettung aus schwerer Gefahr gefunden. In Frankreichs blntgetränkter Erde liegt der Heimge gangene begraben; sein Name aber wird hier un vergessen bleiben! * - Die 211. Verlustliste der Kgl. Sachs. Armee weist u. a. folgende Krieger-Namen auf: Gefallen: Brühl, Willh, Reservist, Callnberg. Schwer verwundet: Zech, Hugo, Reservist, Callnberg Erneut verw.) Mehlhorn, Iohannes, Reservist, Rödlitz- Illing, Georg, Reservist, Hohndorf. Landrock, Bruno, Reservist, Bernsdorf. Löscher, Ernst, Reservist, Ortmannsdorf (Gesicht.) Runst, Paul. Reservist, Niederlungwitz. Leicht verwundet: Schulze, Emil, Unteroffizier, Lichtenstein. Aßmus, Max, Reservist, Lichtenstein. Reinhold, Erwin, Reservist, Lichtenstein. Ziehuert, Max, Reservist, CMnb'rg (Hand.) S ch ö n fuß, Max, Gefreiter, Rödlitz- Kubn, Kurt, Reservist. Bernsdorf (r. Schulter.) Trillitzsch, Hans, Reservist, Mülsen St- Jacob. Gebhardt, Wolter, Reservist, St- Egidien. Ackermann, Bruno, Reservist, Niederlungwitz. Vermißt: Schubert II, Ernst, Reservist, Lichlenstn'n. Holle, Bernhard, Reservist, Callnb'rg. Martin, Bruno, Reservist, Lichtenstein. Vogel, Hugo, Reservist, Rödlitz. l Leichsenring, Otto, Reservist, Rödlitz. Pilz, Max, Reservist, Rödlitz. Mehlhorn, Albin, Reservist aus Rödlitz. Nagel, Emil, Reservist, Hohndors. Berthel, Hugo, Unteroffizier, Bernsdorf. Härtel, Hugo, Reservist, Mülsen St. Micheln. Flämig, Max. Reservist, Mülsen St. Micheln. Keller, Max, Reservist, Niedermüssen. Kaden. Max, Gefreiter, Mülsen St. Micheln. Reinbold, Edmund, Reservist, Mülsen St- Iacob. Reinhold, Max, Reservist, Mülsen St. Niclas. Roth, Hugo, Reservist, St- Egidien. Schnabel, Msred, Reservist, Lobsdorf. : Vogel II, Kurt, Reservist, Lobsdorf. Reuther, Willy, Reservist, Kuhschnapvel- Költzsch, Arno, Reservist, Stangendorf. ! Seidel, Karl, Reservist, Ortmannsdorf. K noll II, Kurt, Reservist, Thurm. Hammer, Bruno, Reservist, Thurm. Müller, Max, Reservist, Thurm. Medicke, Arno, Gefreiter, Niederlungwitz Hofmann, Hugo, Reservist, Niederlungwitz. — Postalisches. Vom 15. Oktober ab ist der Privatpaket- und Frachtstückgntverkehr an alle Trup pen des östlichen und westlichen Kriegsschauplatzes freigegeben. Er bleibt vorläufig nur noch für die auf dem Balkan kämpfenden Heeresangehörigen ge sperrt. Im Verkehr nach dem Nordosten muß mit verlangsamter Beförderung gerechnet werden, wes halb cs sich empfiehlt, den Versandt dorthin einst weilen auf das Notwendigste zu beschränken. * K M i Bestandsaufnahme von elcktri- schen Maschine«, Transformatoren «nd Ap paraten. Eine im amtlichen Teile des „Sächsisch. Staatsanzeiger" abgedruckte Bekanntmachung befaßt sich niit der Bestandsaufnahme von elektrischen Ma schinen, Transformatoren und Apparaten. Nach die ser Bekanntmachung sind alle Besitzer von elektri schen Maschinen, Transformatoren und Apparaten, die sich auf Lager befinden oder während des Krieges entbehrlich sind, verpflichtet, diese Bestände der „Vcrtcilungsstelle für elektrische Maschinen des Kgl. Preuß. Kriegsministeriums" Berlin S W 11, König- grätzcr Straße 105, unter Benutzung der vorgeschrie benen Meldekarte anzumelden. Tie Meldung hat zu erfclgen: a bi? zum 25. Oktober 1915, sofern die zu meldende Anzahl an elektrischen Maschinen, Trans- fcrmatorcn und Apparaten 100 Stück oder darunter betragt: K) bis zum 30 Oktober 1915, sofern Lb«» 100 elektrische Maschinen, Transformatoren und Apparate zu melden sind. Die Berteilungsstelle für elektrische Maschinen ist der Fabriken-Abteilung des Königl. Preuß. Kriegsministeriums angegliedert. Sie vermittelt die Deckung des Bedarfs an elektrischen Maschinen. Die Bekanntmachung enthält noch eine ganze Reihe näherer Bestimmungen, so über die Art der zu meldenden Maschinen, über Meldepflicht bei eintretcnden Veränderungen usw. Der Wortlaut der Bekanntmachung kann in der hiesigen Ratskanztci ein- gcsel-en werden. Hei«richSort. (In tiefe Trauer) wurde hier dir Familie des Hcrru Schneidermeister Gustav Voigt versetzt, deren hoffnungsvoller Sohn Gerhard, nachdem er schon lange Monate tapfer für das Vaterland gestritten, im Feldlazarett an den Folge« einer Blinddarm-Operation verstorben ist. An dem großen Schmerze der Trauernden nimmt die ganze Gemeinde innigen Ant Kl. Der Name des Heimge gangenen aber wird hier unvergessen bleiben? Buchholz. (Stiftungen.) Der vor einiger Zeit verstorbene Stadtrat Moritz Pilz hat seinen schon zu Lebzeiten gemachten Stiftungen zwei neue letzt- willig hinzugefügt, und zwar eine solche für die: Schnlkasse im Betrage von 1000 Mark und eine- solche der Armenkasse im Betrage von 2000 Mark. Chemnitz. (Zur Buttcrversorgung.) Ter Rat der Stadt Chemnitz ordnet mit Genehmigung der Sgl- Krcishauptmannschaft nach Paragraph 13, 2 b der Bundcsratsverordnung vom 25. September 1915 an, daß die aus dem Bezirk des 1. bayrischen Armee korps stammende und noch eingehende verhältnismä? ßig billige Butter beschlagnahmt und der Stadt übereignet wird, und der Rat wird diese Butter zu billigem Preise an die Inhaber von Karten für Minderbemittelte abgeben. Inzwischen sind ein schneidende Maßnahmen von d'r Rcichsregierung zu erwarten, und cs erscheint gänzlich unberechtigt, deu hiesigen Butterhändlern ein Verschulden an den hohen Preisen bcizumessen. Dresden. (Eisenbahnunfall.) Der am SonnabenW abend 10 Uhr 35 Minuten nach Meißen abgegau- gene Personcnzug Nr. 1l>58 ist bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Coswig mit einem Güterzug leicht zw- sommeugestoßen. Beide Lokomotiven sind teilweise entgleist. Verletzt wnrde niemand. Ter Schaden ist unbedeutend. Nach zwei Stunden war das durch den Unfall eingetrctene Verkehrshindernis wieder beseitigt, lieber die Ursache konnte bisher noch nichts ermittelt tverdcn. Leipzig. (Das Lebenszeichen eines Totgesagten.) In den Familienanzeigen eines Leipziger Blattes vom 12. Oktober wurde der Tod des Offizier-Stell vertreters Oskar Kuntzsch, Lehrer an der Gi. Bezirks- sclmle daselbst, von seinen Angehörigen bekanntgege- ben. Es geschah das auf Grund einer Mitteilung des Kompaniechefs, die der Familie zugegangen war. Wie groß war nun die Freude, als am Mittwoch mor gen eine Postkarte des Totgeglaubten eintraf, auf der er meldet, daß er sich iu französischer Gefangenschaft: befinde. Lengenfeld. (Tödlicher Unfall.) Im benachbar ten Grün Hal sich Sonnabend früh ein bedauerlicher UnglückssaU er'ignet. In der Vogtländischen Kar- bonisieranstalt dort ist der Arbeiter Adam Funke töd lich verunglückt: man fand ihn kurz nach Arbeits beginn an der Waschmaschine mit zerquetschtem Kopf tot vor. Wie sich der Uuglücksfall zugetragen hat, bedarf noch der Aufklräung. Funke wohnte in Len genfeld. Er war -59 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei Kindern. Niedersedlitz. (Fabrikbrand.) Am vergangene« Sonnabend nachmittag entstand in einem Gebäude der Firma Höntsch u. Ko., dem Jmprägnierwsrke, ein Brand, der an dieser Stelle rasch um sich griff. Tas Gebäude mit dein darin befindlichen Material und die dort ausgestapelten Vorräte an fertiger Ware gingen ln Flammen auf. Ten rasch herbeieilen den Feuerwehren aus der Umgebung sowie aus Dres den, gelang es, den Brand, der etwa eine Stund« währte, auf seinen Herd zu beschränken, sodaß die riesigen Holzvorräte, das Sägewerk und die andere« Gebände gerettet werden konnten. Der Sachschade« ist bedeutend, aber durch Versicherung gedeckt. Olbernhau. (Treu vereint.) Ter Packer Brun» Hegewald und der Tischler Willy Zeidler zogen bei Beginn des Krieges gemeinsam bei einer Kompanie ins Feld und teilten in dem Kampfe auf Frankreichs: Boden die guten und schweren Stunden des Krieges.. Für besondere Tapferkeit erhielten beide die St^ Heinrichs-Medaille und wurden auch an ein und' demselben Tage zu Gefreiten befördert. Bor vier: Wochen waren beide auf Urlaub in der Heimat, unv jetzt haben sic miteinander den Tod durch «in uudi dieselbe Granate bei den schweren Kämpfen im; Westen gefunden. Hinter einer Brustwehr faßen dis zwei treuen Kameraden, die selbst der Tod nicht tren nen konnte. Nun ruhen sie gemeinsam auf dem MilcH tqrfriedhof zu Lens. Eöaldeuburg- (Einweihung eines Kriegsmals.H Nach dem Vorgänge anderer Städte hat nun sind unsere Stadt ein Kriegsmal 'rhalten, das am Sonn tag bei herrlichstem Wetter die Weihe erhalten hat^ Tie Stadt prangte in reichem Flaggenschmucke. Bour fürstlichen Schlosse wehte die Fahne Albaniens.