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essr Früher Wochen- und Nachrichtsblatt T«seblatt fit -chbis, MiL MMs, Mas, N. Wie», -tinchmt Nimm, MW, vitmurbls, Ms« St. Mts, St. Zuü, LWeli, öt«at«s, MaM» Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirt ———— » —»—- > > , GÜ .» »»-->» > - > -- > > - - -- »>» Rr. 234 «erSrettetpr Settuua »m A»1»««e1cht«»«,r-b Freitag, den 8 Oktober -auvt-Snsertiousor-an im Nmt»«erichts8ezirk 1915. «WM AUM «fchMnt tRUltch. «miftr La»- «l» FeftM». fLr »« filO«»»« «rß. — Vwrtellftpküch« LeplgnprM« I Mk. so Psft-, durch die Poft derogni I Mk. 75 Vks «MM» «>mm«m »0 psß xtzm« «I« M» «oWtstoftoiro M LlchtmfteM, «t»rr-Ltr«S» vd, ^.»Ls^trUch« poft«ft«Uu», potwotr», sowie di« Avstrvvcr evtgrg», nur»« W stMs^stmU«» Gr»»Mo «U 10, IRr »«»ftrlt«, «U IS pfft. Wrechmt, so Pf». >» «auch« «Äl koftrt die swettdaittge Leite 36 Pfg. «ft. 7. «lma» «umtz»» ««W «s, ItzftWW» »«»m««» » «tzr. reieyramm-Adrelse: Tageblatt. M MIWe. * Dec französische Gesandte in Sofia überreichte Radoslawow ein Ultimatum der französisch.'« Regie- vmng glDch-v Inhalts wie das russische. — Ter fran zösische (gesandt: in Sofia droht ebefalls mit seiner Abreise. * „Agenzia Stefani" meldet: Die Gesandten Eng lands und Italiens haben der bulgarischen Regie- trung eine Note überreicht, in welcher sie sich dem von den Gesandten Ruhlands und Frankreichs über reichten Ultimatum anschließen. Sie forderten ihre Basse. * Der „Motin" meldet, daß General Jostow zum klttlesehlshaber des bulgarischen Heeres ernannt worden ist. ' * Die „Kölnische Zeitung" meldet von der italie nischen Grenze, daß die „Tribuna" aus Saloniki be richte, zwei russische Geschwader hielten den bulga rischen Hasen von Varna unter Feuer. * Reuter meldet aus Athen, daß große Vorräte von Nahrungsmitteln und Kriegsmaterial durch Bulga rien zur Ausfuhr nach der Türkei frei gegeben wor den sind. * In Griechenland ist die Lage noch nicht geklärt. * Laut „Köln. Ztg." wurden bei der Abstimmung in der griechischen Kammer von 25-7 Stimmen 142 für die Regierung, 102 dagegen abgegeben, 13 ent hielten sich der Stimme, 50 Abgeordnete befanden sich in den Provinzen, wo Ergänzungswahlen statt- sinl-en. * Von der einen Seite wird behauptet, daß die Landung französischer Truppen in Saloniki fortge setzt wird: von der anderen Seite, daß die Landungen Demrstehm. * In amtlichen italienischen Kreisen erörtert man die Folgen, welche der Balkankrieg in Albanien haben kann, da dies Land von Italien als von seiner Ak tionssphäre in der Adria abhängig betrachtet wird. * Aus Nisch wird gemeldet: Am Vormittag des 4. Oktober überflog ein feindliches Flugzeug Nisch, rvilchcs über der Mitte der Stadt mel/rere Bomb.u vbwarf, welchen 6 Personen zum Opfer sielen. Ak AM »kl MkltW WU. Tie Ereignisse auf dem Balkan drängen immsr- mehr zur Entscheidung. Mit ziemlicher Verspätung traf heute früh die Nachricht von dem Bruche der dirlometi,chen Beziehungen zwischen Rußland und Bulgarien ein, und die anderen Vertreter der Vier- Dcrbandsmächte werden nichts anderes tun, al- auch möglichst schnell den bulgarischen Staub von d'u Füßen schütteln. So sind die Bahnen zum Handeln für Bulgarien frei, und bald wird dort das Schwert «aus der Scheide fliegen. Wir können wohl annehmeu, daß die >> riegsarbeit des bulgarischen Heeres srüld're Fehler, deren Wirkung noch in Erinnerung sind, jetzt vermeiden wird. Und darum: Es steht im Kam- Vie mit dem ganzen Vierverbaud nicht schlecht um Bulgarien. Tie Alliierten werden sich dort, Wills iGott, ihr zweites Gallipoli lwlen. Während im Volke LSönig Ferdinands große Kriegsbegeisterung herrscht, Kt die Haltung Griechenlands noch unklar. Der ritterliche Sinn des Königs, der sich einem Neutra- litätsbruch des Bierverbands widersetzt, ist mit der diesen Mächten freundlichen Politik seines Minister präsidenten in Widerspruch geraten und er hat sich von Venizelos getrennt. Ob damit allerdings die Haltung Griechenlands schon endgültig entschieden ist, wagen wir nicht zu beantworten. Venizelos verfügte in der Kammer nur über eine knappe Mehrheit, die leicht in eine Minderheit verwandelt werden könnte, dlber erst dir Wahl seines Nachfolgers wird erkennen lassen, in welcher Richtung der König von Griechenland eine Befreiung aus den Schwierigkeiten sucht, in die ec unzweifelhaft verstrickt ist. Bulgariens Antwort auf das Ultimatum. Sofia, 5. Oktober. (Meldung der „Agence Bul gare': Bulgariens Antwort auf das englisch-fran- zösifch-russische Ultimatum ist am Nachmittag über reicht worden. Am Morgen ist seitens der bulga rischen Regierung den Vertretern des Vierverban des die Antwort auf ihre Vorschläge vom l 1. Sep tember mitget'ilt worden. Abbruch der Beziehungen zwischen Rußland «nd Bulgarien. Petersburg, 6. Oktober. (Ueber Kopenhagen.) Nach einer Meldung der Petersburger Telegraphen- Agcntur aus Sofia vom 5. Oktober ist die Antwort der bulgarischen Negierung auf das russische Ulti matum dem russischen Gesandten um 2 Uhr 40 Min. nachmittags übergeben worden. Ta ihr Inhalt un befriedigend ist, hat der russische Gesandte dem bul garischcn Ministerpräsidenten den Abbruch der diplo matischen Beziehungen notifiziert. Ten Schutz der russisthkn Untertanen übernimmt der königlich nie derländische Gesckzäftstrüger. Das Schwert hat das Wort! Budapest, 6. Oktober. Nach hier eingegange neu Sofioter Berichten verösfemlicht das Organ Ra- dvslowolvs, „Narodni Prava", einen Artikel, b.titelt „Tos Schwert hat das Wort", in welchem an das Manifest des Königs Ferdinand an seine Soldaten vor zwei Jahren erinnert wird. TaS Wort del Königs, sagt das Blatt, daß wir unsere ruhmvollen Fahnen eingerollt für bessere Tage bewahren rollen, hat sich aus die jetzige Zeit bezogen. Wir entfalten nunmehr unsere Fahnen, die Nation schart sich am das Panier, auf das der Ruhm des Vaterlandes und die Freilreit Makedoniens geschrieben ist. Roch ist das Zeichen zum Aufbruch nicht gegeben, aber die Luft bebt schon von dem Rufe: Vorwärts, bulgarische Soldaten! Tie Diplomaten sind mit ihrem Latein zu Ende. Tas bulgarische Schwert muß nun beivei- sen, daß es stärker ist als alle Umtriebe der feind lichen Diplomaten. Der feurige Appell des Blattes schließt: Bürger, euere Sehnsucht wird in Erfüllung gel-en, das Zeichen zum Aufbruch kann nicht lange mehr ausblciben. Sofia, 5. Oktober. (Meldung des Wiener k. t. Telegr.-Korr.-B) Der Vizepräsident der Sobranie, Mcmtschilow, schreibt in der „Kambana": Als Bulga rien vor zwei Jahren, von allen Seiten überfallen, nicht wußte, wo Rettung zu suchen sei, damals glaubts niemcnd, daß der Tag der Vergeltung so bald kom men würde, wo der serbische Erbfeind vertrieben werden muß, damit Bulgarien sich ungehindert ent wickeln kann. Jetzt oder nie muß Bulgarien groß und mächtig werden zum Schrecken seiner Feinde, jetzt oder nie muß jeder seine Bürgerpflicht erfül len, damit das große nationale Ideul aller Bulga ren erreicht werde. Deutsche U-Boote an der bulgarischen K ü st e. Petersburg, 6. Oktober. „Birschewija Wfedo- mosti" melden, daß in Warna vier deutsche Unter seeboote eingetroffen seien, um Warna gegen einen russischen Flottenangrisf zu verteidigen und eins russische Landung zu vereiteln. Drohende Tonart gegen Bulgarien. ' London, 6. Oktober. „Tailtz News" bespricht in einem Leitartikel die Ueberlieferungen Bulgariens, welche Rußland und England zuneigten und getaugt zu dem Sckiluß, daß es unsicher sei, ob das Volk sich mit Leib und Seele in das bevorstehende Abenteuer stürze. Mau könne sich aus Verwickelungen genäßt machen, mit denen König Ferdinand nicht gerech net hätte. Tas Blatt erinnert die Alliierten daran, daß sie das bulgarische Volk in der Hand bätlnr und fragt, ob diese Bewegung nicht doch noch zu einem friedlichen Auswege führen könnte. „Times" schreiben in einem Leitartikel: „Ter Verrat Bulga riens": Man erzählt uns, daß neun Zehntel des bulgarischen Polkes uns freundlich gesinnt leien und die Undankbarkeit der Politik König Ferdinands be dauerten. TaS jst möglich, denn man kann iick- .schwer vorstelleu, das; sie die unvergängliche Erinne rung au ihre Befreiung vom Türk mische so schnell und so vollständig vergessen haben. Wenn sie aber schwach genug sind, iich von ihrem Herrscher zu Ta ten verleiten zu lassen, die ihr Urteil und «Kemmeu verdammt, so müssen sie die Folgen tragen. Wenn die Bnlaareu ihrem ausländischen Fürsten hei sei nem Verrate sklavisch folgen, werden iie fortan un ter den christlichen Balkanvölkeru vereinfamr ba- stehen. Weder kann Oerbieu, noch Griechenland, noch -- wie wir annehmeu — Rumänien selben Verrat dulden. Tas verlorene L v i e l am Balkan. A m sk erdain , U. O lieber. Mit befand rem Zvtov- esse verfolgen die Zeiinngen die Entwickelung der Ereignisse am Balkan. So schreibt „Rimwe van den Tag": Ter Vierverbaud null ein Ende machen. Ta bei verdient fengenellt zn werden, datz die Alliier ten dnrch ibr Vergeben eingesteben, das Sviel am Balkan se ziemlich verloren m haben. Fbre Abii-bc war nicht, einen Belkanstaat gegen den anderen aus- znsvielen und durch Truvveulauduugeu den euro päischen Kr-eg nach der Balkanhalbinsel zn vermlau- zen, send en einen neneu, dem Vierverband sreund- lichen Balkanbnnd gegen die Türkei, Tenkschland und Oesterreich-Ungarn zustande zn bringen. Tis bulgarische und die griechische Armee hallen mithel fen fallen, die Tardanellen zu bezwiugcu und nicht. Arbeiter «<ch auswärts gesucht. Die S«ßpgh1f«brtt »»« Krupp 1« Esse« svcht umgehend 10 Arbeiter. Als Stuvdenlvhn wird anfangs 45, später 50 Pfg. gewährt. Meldungen werden im hiesigen Einwohnermeldeamt angenommen. Lichtenstein, am 7. OÜober 1915. Der Stidtrrt. Kartoffelversorgung. Der unterzeichnete Stadtrat ist veranlaßt worden, den Kartoffe lkedarf der Steckt schon jetzt der ReichSstelle für Kartoffelversorgvng anzuzeigen. Um den Kartoffelbedarf möglichst genau zu ermitteln, werden Bestellnngen auf diese Kar tostellieferungen Afretteg, de« 8 dieses MoustS vormittagd 8—1 Uhr Sonuade»-, d. S. diefeS M»»ts p«r«M«gS 8—S Uhr «. M««t«g, de« 11. diefeS Mo««tö do« pur«. 8—11 Uhr in der hiesigen Stodtkofse entgegengenowmen Bei Aufgabe der Bestellung ist für jeden Zentner eine Anzahlung von 50 Pfg. zu leisten, die indessen verfällt, wenn die bestellten Kartoffeln bis zu einem spater noch zu bestimmenden Zeitpunkt nickt abgeholt und bezahlt worden find. Der Preis beziffert sich ungefähr auf 3 60 M. bis 3,80 M. pro Zeutner der Herbstlieferung, für Winterlieferung und Sommerlieferung entsprechend teurer. ES wird empföhle«, fich ausreichend mit Kartoffeln etnzudecken. Der Stedtrut.