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LMMMMMWöMM esSr Früher Wochen- und Nachrichtsblatt rsA Tageblatt fit Hg>brs Mit, LmiÄns. Mas, A. Win, Kedmjbit, Unia«, MW. MmÄni, Wsa Sl. Ms, Si. 3«ü, öt R-tli, öl«,Ms. Am. WaMn. MtMel ul MW Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein Atteste Zeitung im Königlichen AmtsgerichtsbHkt -------- » ss I«ch-K«rg. - — Rr. 209 L'LW«L'-ÄZ Donnerstag, den 9. September W15. NMs« Statt »rschrttrt täglich, mß« Lom- m» Fopago, mchMttag, für dm folgmdm rag. — vkirtellährlichtr L«my»pr»t» 1 Md. so Vsg-, durch dir Post bezogen I Mk. 75 psg. «Ml« «mmur« »0 Pfg SostMmg« «h»m mst« d« «»schststastoU» t» «ichtmftoi», »ich«!» «d«t-Ltr»ß» Sd, all» «aistrltchm postmstalt»«, Postboten, sowie die Austräger entgegen- >»s«M »«d« di» flv»sg«ft>»U»>u »nu»r^ »U 10. s»r muwkrtW Inserent« »N 1» Pfg. berechnet, «ektamezetle SV Psg. Sm amtlich« «eil kostet die zweispaltige Zeile 30' Pfg. Fu«s!pr»ch-2t»schl»g Nr. 7. Suseraten-Anmhnu tkgtich di« spitest«« vormMag« 10 Uhr. Telegramm-Adresse: Tageblatt. Zeichnet die dritte Kriegsanleihe! i am,«,«—— " au.« nm. ., > V« MMM. 1 * Am Montag vormittag zlvischcn 10 nnd j/s11 Ahr erfolgte ein Angriff feindlicher Flieger aus Saarbrücken. 3 Personen wurden getötet, 6 schwer lind 2 leicht verletzt. Von den Schwerverletzten sind Bereits 2 gestorben. * Das „Hamburger Fremdenblatt" meldet aus Wens: Die eingeborene Bevölkerung Französisch- Mordafrikas befindet sich nach Meldungen aus Mar seille im offenen Aufstande gegen die französische 'Herrschaft nnd vredigt den Heiligen Krieg. Viele Ort schaften sind in Flammen aufgegangen. Die Schiff fahrt zwischen Marseille und Tunis ist vollständig eingestellt worden. * Zur Versenkung der „Hesperian" wird noch ge meldet: Es werden 13 Fahrgäste und 7 Mitglieder der Besatzung der „Hesperian" vermisst. An Bord Les Schiffes befanden sich 3ö45 Postsäcke, für die Ver- «inigten Staaten bestimmt, einige davon aus neu- tralen.Staaten, „^imes" melden noch: Unter den Fahrgästen waren zwei Amerikaner, beide wurden gerettet und in Queenstown gelandet. * «In Indien fanden weitere blutige Kämpfe statt, Mobei die Engländer abermals schwere Verluste er litten. * Graf Franz Kwilecki aus Dobroejwo ist in die Zivilverwaltnng bei dem Generalgouvernement War schau berufen worden. * Die letzte englische Verlustliste weist die Namen Lon 134 Offizieren und 4000 Mann auf. * Die amerikanischen Munitionsfabriken haben sich Zu einem Bunde zusammengeschlossen, um fernere Kricgsbedacssaufträge nur noch gegen Gvldbezahlnng auszuführen. — Das Mißtrauen gegen die Zahlungs fähigkeit gewisser Munitionsbcsteller ist jedenfalls nicht ganz unbegründet. * Dis Londoner Gemeindesteuer ist um V« Pennst Gür das Pfnnd, gleich 1 v. T. erhöht worden; um Die Kosten der durch die deutschfeindlichen Ausschrei bungen entstandenen Sachschäden zu decken. : * Das Zögern Italiens mit seiner Teilnahme an Ler Dardanellen-Aktion entspricht keineswegs Rust- Tands Wünschen, nnd man besteht auf einem soforti gen Eingreifen seitens Italiens. ?Die Frvntreise des russischen Zaren hat in Pe tersburg die allgemeine Eregung noch gesteigert. Es Kiüerte bald dnrch, daß eine Verlegung der Re sidenz beabsichtigt sei und die Frvntreise das Er gebnis wichtigster militärischer Erwägungen bilde. * Nach einer Bukarester Meldung soll der Präsident Ler rumänischen Tcputiertenkammer Pherckyde vor kurzem erklärt haben, daß nach dem neuesten Ver trag mit dem Vierverbände Rumänien verpflichtet sei, bis zum 13. September gegen die Mittelmächte sloszuschlagen. — Rumänien hat aber dieselben Aus reden gegenüber dem Vierverband gebraucht, mit Lenen es bis jetzt immer abgespeist wurde und wir Merden abwarten, ob ein Eingreifen gegen die Zentralmächte erfolgt. - ' - * Der „Nieuwe Courant" meldet aus Newhork, die Merscnkuug des „Hesperian" werde von der Presse »uit großer Zurückhaltung besprochen, besonders, weil in dem Bericht des amerikanischen Konsuls zugegeben Merde, daß der Dampfer ein Geschütz am Heck aufgc- Kellt hatte. > ' WSkNWU In der Florentiner Zeitung „Nuovo Giornale" vom 20. August finden wir einen Leitartikel über Italien und die Balkanlage, der selbst unter Berück sichtigung der üblichen geschwollenen Phraseologie italienischer Publizisten doch die Grenze der Selbst einschätzung übersteigt und einfach vom Größenwahn diktiert sein muß. In diesem Leitartikel wird an geführt, Italien habe durch die Kriegserklärung an die Türkei seine Suprematie über das östliche Mit telmeer erklärt; Italien sei stolz, in diesem Krieg nicht als Satellit, sondern als Kondottiere zu ziehen, denn Italien gehe nicht nur mit den Verbündeten gegen die Türkei, sondern stehe an ihrer Spitze. Ita liens Heer sei kriegsbereit in einem Augenblick, in dem die Armeen der Verbündeten wankten. Den Italienern gehöre das Kommando, den Italienern, die jetzt die stärkeren und heute bereits die Sieger seien und es morgen auch sein würden. Diese Spra che sei zwar stolz, aber der Stolz sei die Tugend der Starken, und die Italiener seien stark. Die Verbündeten hätten Italien die Oberhoheit im öst lichen Mittelmeer znerkannt; von der ausschließlich italienischen Adria werde in Zukunft das östliche Mittelmeer beherrscht werden; den Italienern ge höre von nun an auch der Dodekanes, und den Ita lienern würden auch diejenigen Länder in Klein asien gehören, in denen ihre Truppen festen Fuß fassen würden. Das große Italien offne jetzt die Angen zu glorreichem Erwachen. Die Balkauvolker hätten nicht marschieren wollen: ihr kleinlicher Eigen sinn habe sic zurückgehnlten; Italien habe sie zwar ermahnt, Italien, von dem alle wissen müßten, daß es im Orient nur als Herrin mit den römischen Adlern und nicht im Kleide einer Befreierin von Leuten, die sich nicht befreien wollten, anftreten könne. Rom nnd die italienischen Republiken hätten einst über diese Häfen geherrscht, und das neue Ita lien werde sie nur für sich erobern. Ohne Italien wären die anderen nicht fertig geworden: gesegnet sei die italienische Regierung, die in ihrer wunder baren Kühnheit einen solchen Entschluß gefaßt habe. — Was würden nun die Balkanstaaten sagen? Sicher habe iie das Gefühl des Entsetzens gepackt. Mit der Ankunft des Stärkeren auf dem Operationsfeld im Orient könne die Hilfe der Griechen nur noch von geringem Belang sein. Die Bulgaren konnten immer hin noch nützlich sein. Da die Entente durch die Intervention Italiens ihrer Sache sicher sei, werde sie nicht lange warten, Griechenland vor die Alter native zu stellen: entweder mit der Entente oder gegen sie. Nun brauchten die verbündeten Mächte nicht mehr zu bitten, sondern diejenigen, die gerne mittnn möchten, müßten nun um die Ebre bitten, mit den Mächten — unter Leitung Italiens — zumm- meugebeu zu dürfen. Italien könne der Iukunft rußig entgegen sehen und des endgültigen Erfolges sicher sein., Am Tage, au dem der neue Friede der wiedergeborenen Welt neue Greinen ziehen wer de. werde Italien sich ruhig über das beherrschte Mittelmeer niederlasscu können! * * * Kroße Kundgebunften in Italien geplant. Turin, 7. September, (lieber BeruI Der römi sche Korrespondent der „Stampa" teilt mit, Bar- zilai werde am 12. September in Neapel eine große politische Rede über den italienischen Krieg halten. Da vermutlich bis dahin gewisse politische und mi litärische Ereignisse bekannt sein würden, wird der Minister die neue Lage Italiens besprechen können.- Man erwartet ein zustimmendes Telegramm Sa« landras./ Auch für den Nationalfeiertag am 20. September sei in Rom Ungewöhnliches geplant. Dec König werde dem Bürgermeister ein Telegramm schik- ken, das ein historisches Dokument bilden werde. Den beiden Königinnen und sämtlichen Prinzessinnen sollen große Huldigungen dacgebracht werden. Der Bürgermeister wird in einer Rede erklären, daß Ita lien den Krieg so lauge fortsetzen werde, bis es seine natürlichen Grenzen erreicht habe. Am National denkmal in Rom soll ein großes Festkonzert stattfin den, damit die Kriegsbegeisterung nicht Nachlasse. In dieser Absicht hat auch die Königin-Mutter ein Büchlein geschrieben, das am 20. September unter das Volk verteilt werden soll. Italiens Kriegsziele. Berlin, 7. September. Im „Lokalanzeiger" wer den an leitender Stelle Italiens Kriegszicle bespro- chen.j Hätte Oesterreich seinerzeit die bekannten Be dingungen erfüllt, so würde der jetzigen italienischen Regierung das Schicksal der lateinischen Schwester nation ganz gleichgültig gewesen sein. Cadorna hätte damals für den Erfolg nur wirken können, in der Voraussetzung, daß die Heere ungeteilt gegen Oester reich marschieren. Schon nach dreimonatiger Krieg führung muß Italien jene Vorsätze jetzt auf dem Altar Ler «»stlschrn Freundschaft opfern. Gegen die Türkei sei seit der Kriegserklärung noch kein Schutz ig-etan^ Dies offenbare die Unsicherheit Italiens; es sei dem ihm vorausgesagteu Schicksal nicht ent gangen. - Zerwürfnisse im Kabinett Salandra. Lugano, 7. September. Es bestätigt sich, datz heute ein Ministerrat stattfiudet, in dem Salandro: das Ergebnis seiner Reise an die Front mitteilen wird. Inzwischen hat Salandra bereits gestern abend Mit sämtlichen Ministern konferiert. Es bestehen ernste Zerwürfnisse im Ministerium und eine Krisis ist nicht ausgeschlossen. Eine starke Strömung macbr sich auch gegen den Oberbefehlshaber, General Ca dorna, geltend, dem man Schwäche vorwirft. Joffre beim König von Italien. Lugano, 7. September. General Joffre ist, wie jetzt bekannt wird, zum Besuch des Königs nnd des Generalstabschcfs nach Italien gekommen. Der König verlieh ihm das Großkreuz des Militärordens von Cavoneu. Joffre weilte zwei Tage im Hauptquartier und besichtigte den hauptsächlichsten Teil der Front, * * * Tic Untätigkeit Italiens gegenüber der Türkei. Rotterdam, '7. September. Ans Paris wird gemeldet, daß die dortigen politischen Kreise sehr ungehalten über Italien seien, weil eS noch immer keine Anstalten treffe, der Kriegserklärung an die Türkei auch die bewaffnete Tätigkeit folgen zu last seu. Die Meldungen besagen, daß dort noch nicht die geringsten Anhaltspunkte über den Krieg Italiens gegen die Türkei vorlicgen. ES beißt, daß ein Kriege- vlan gegenwärtig im Hauptquartier ausgearbeitet wird. p, * * * Der österreichische blcneralstabsbericht Wien, 7. September. Amtlich wird verlautbart: Die von uns erwartete Unternehmung des Fein des in der Gegend des Kreuzbergsattels blieb nicht auS. Gestern setzten etwa 5 Bataillone von verschie-