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maltunq, an Kommunnalverbände oder an die vom Reichskanzler bestimmten Stellen abqeben. Der Reichskanzler kann die Bedingungen und Preise bestimmen, zu denen die Zentral-EinlaufsgkseÜschaft die von ihr übernommenen Mengen zu verteilen und ab zugeben hat. 8 lv. Wer Hülsenfrüchte zu Saatzwecken abgibt, darf die in 8 6 festgesetzten Uebernahmepreise, wenn er das Saatgut selbst gezogen bat, um höchstens 5 vom Hun dert, wenn er Weiterverkäufer ist, um höchstens zehn vom Hundert überschreiten. 8 11. Die Landeszentralbehörven erlassen die erforderlicher. Ausführungsdestimmungen. Sie bestimmen namentlich, wer clS höhere Verwaltungsbehörde, als zuständige Behörde und als Kommunalverband im Sinne dieser Verordnung anzusehen ist. 8 12. Der Reichskanzler kann von den Vorschriften dieser Verordnung Ausnahmen gestatten. 8 13- Mit Gefängnis bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu fünfzehntausend Mark wird bestraft: 1 wer dem 8 1 zuwider Hülsenfrüchte in anderer Weise als durch die Zentral-Einkaufsgesellschast absetzt; 2 . wer die ihm nach 88 2 oder 3 obliegenden An» zeigen nicht in der gesetzten Frist erstattet oder wer wissentlich unrichtige oder unvollständige Angaben macht; 3 . wer der Verpflichtung zur Aufbewahrung und pfleglichen Behandlung 4 Abs. 1) zuwider- handelt; 4 wer die als Saatgut freigelasssnen Hülsenfrüchte (8 1 Abs. 2 Nr. 3) ohne Zustimmung der Zen- irol Einkaufsgesellschaft zu anderen als Saat zwecken absetzt oder verwendet; 5. wer den von den Landeszentralbehörden er lassenen Ausführnngübestimmnngeu zuwider handelt ; 6. wer die ihm gemäß 8 10 vorgeschciebenen Preise nicht innehält. 8 14. Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Ber^ kündnng in Krast. Ter Reichskanzler bestimmt dent Zeitpunkt des Nutzerkrafttretens. Berlin, den 26. Nugnst 1915. Ter Stellvertreter des Reichs ka nzlerH Telbriick. Bekanntmachung über das Verbot des Voroer» kanss von Erbsen, Bohnen und Linsen auA der Ernte des Jahres 1015. Vom 26. August Ist IT ' Nnf Grund des H 2 der Verordnung über das Ver bot des Vorverkaufs der Ernte NN 5 usw. vom 17^ Juni litt?» (Reichs-Gefetzbl. S. 34 l) bestimme ich: .Kaufverträge über Erbsen, Bohnen nnd Linsen auK der inländischen Ernte des Jahres 1915 sind nichtig. Ties gilt auch für Verträge, die vor Verkündung dieser Verordnung geschlossen sind, soweit diese Ver träge nicht bereits seitens des Verkäufers erfüllt sind^ Berlin, den 26. Nugnst 1915. Ter Stellvertreter des Reichskanzlers? Telbrück. Im Handelsregister ist auf Blatt 357, die offene Handelsgesellschaft in Firma Windisch H Hofmann in Mülsen Sc. Niklas betreffend, am 4. September 1915 das Ausscheide» des Gesellschafters Evald Hofmann eingetrager worden. Die Gesellschaft ist aufgelöst, das Handelsgeschäft wird unter der bisherigen «c Firma von dem allemige» Inhaber, dem Fabrikanten Paul Wilhelm WtNdifch fortgeführt. Königliches Amtsgericht Lichtenstein. Me 8«!, Aiegzsnleikeu nMeldungen nehmen wir spesenfrei ent»e^en. ÜSM L »elnr« Aütsstung l-ivsttEtsin-LLlInbspg. M MIM. * Kaller Wilhelm hat dem Kronprinzen die Er oberung von Gooduo durch folgendes, vom 3. d. M. datiertes Telegramm bekanntgegeben: Mit Gottes gnädiger Hilfe ist die letzte grosse russische Festung nuferer Grenze gegenüber in unserem Besitz. Groduo ist ^eit vergangener Nacht unser. * Kaffer Wilhelm hat am Sonnabend znm zwei ten Male Krakau einen Besuch abgestattet und dort einige Kirchen und die. Jagellonesche Bibliothek be sichtigt Tas Publikum bereitete dem Kaiser stür mische Tvationen. * Ter Gouverneur der Festung Köln, General der Infanterie, von Held, ist znm Gonvernenr der Fest ung Groduo ernannt worden. Als Nachfolger Ex zellenz von Helds in Köln wurde Geuerallentmaut vou Zastrow berufen, der bisherige Gouverneur der Festung Grandenz. * Tie für den französischen Heeresbedarf arbeiten de Fabrik El ibn ist, wie aus Paris gemeldet wird, niedergebranut. Ter Schaden ist sehr beträchtlich. * Tie dänische Regierung hat bis ans weiteres ein Ausfuhrverbot für Zucker erlassen, das sofort in Kraft tritt. * Am Sonnabend früh fand unter dem Vorsitz des russischen Kaisers die Eröffnung einer Reihe von be sonderen Besprechungen in Petersburg statt. * Geueraladjutaut Rnßki, der Chef der sechsten russischen Armee, ist znm Oberkommandierenden, der Armeen an der Nordfront, nnd der General der Infanterie Evert, der Kommandeur der vierten Ar mee, zum Oberkommandierenden der Armeen an der Westfront ernannt worden. * Ter nene Vertreter Grotzbvitanuiens, O'Birne, wurde am Freitag vom bulgarischen König in Audienz empfangen, um sein Beglaubigungsschreiben als bevollmächtigter Minister in außerordentlicher Mission am bulgarischen Hofe zu überreichen. * ,.Havas" meldet ans Ronn Der italienische König, Cadorna und Salandra hatten am Freitag lange Konferenzen, wie verlautet, zu dem Zweck?, die mili tärischen Maßnahmen gegen die Türkei zn beraten * „Seeolo" meldet ans Bergamo: Tie Temperatur ist iu den Voralven seit zwei Tagen winterlich ge worden, es ist Schnee gefallen. * In Turin trafen am Freitag 1 englischer Admi ral, .5 Seeoffiziere und 32 Matrosen ein, die an die Adria reisen. * Nach dem Petersburger Platt „Kurier" soll General Poliwanvw Ministerpräsident werden, Weik ihn: nicht, wie dem Zivilisten Kriwoschein, die Kandidainr eines parlamentarischen Ministerpräsi- denlen mit Erfolg entgegengestellt werden könnte. * „Paris Midi" meldet: Seit dem letzten Tonners- kag Verkehren nur noch drei Züge täglich zwischen Pe tersburg und Moskau, statt zehn, wie bisher. Den Blättern wurde vou der Zeusnrstelle nicht gestattet, dies bekannt zn geben. t * Tie „Nene Zürcher Zeitung" meldet ans Gcin: Tie in der Schweiz sich ansholtenden Rnmänen, die der Reserve oder der aktiven Armee angehören, ha ben Befehl erhalten, bei ihren Truppenteilen ein- zurücko. * Tie serbische Regierung hat am Mittwoch den. Vertretern der Entente den ersten Teil ihrer Antwort note überreicht, die in allgemeinen Zügen die Stel lungnahme Serbiens zu den Vorschläge» der Entente kennzeichnet. Der zweite Teil werde in den nächste» Tagen überreicht. * Zwischen den Ententemächten und Griechenland ist ein Abkommen über Handel und Schiffahrt Grie chenlands unterzeichnet worden. * Ter russische Zar ist an die Front abgercist. * Ein kürzlich aus Finnland angekommener Manu hat dem schwedischen Blatte „Aftenposten" mitge teilt, daß die Eiscnbahnbrückc über den Pajoviken bci Ekenaes, die seit Kriegsbeginn unterminiert Ivar, durch einen Blitzschlag, welcher die Minen zur Ex plosion brachte, zerstört worden ist. Die Wirkung der Explosion war furchtbar. Der Wachtposten wur de foiort gelotet. Große Steinblöcke wurden bis in die Stadt geschlendert- Die Brücke war 300 Me ter lang. * Die Wasserkatastrophe in Bari nimmt trotz der offensichtlich von der Preßanfsicht veranlaßten Zu rückhaltung der Zeitungen große Ausdehnungen an. Tie Zahl der Opfer beträgt etwa 20 Tote und 300 Verwundete. Unberechenbar ist der Millionenscha- deu. der durch deu Einsturz Hunderter Häuser, Zu sammenbruch von Brücken, Zerstörung der Straßen, Vernichtung der Felder verursacht worden ist. Sie MWW ves seW-WM- MW« MM. Taß nnumehr die Zwischenfälle zwischen Deutsch land nnd den Vereinigten Staaten als erledigt an gesehen werden können, und mit Sicherheit ans die Aufrechterhaltung freundlicher Beziehungen zu rechnen ist, wird allgemein mit großer Befriedigung erfüllen. Tenn eine weitere Zuspitzung unserer Be ziehungen zn den Vereinigten Staaten würde nicht ohne ernste Bedenken gewesen sein. Man braucht in dieser Beziehung nur an die davon unter Um ständen zn erwartende Rückwirkung nnf die Neu tralen nnd auf die fortdauernde Ungekkärtheit der Verhältnisse auf dem Balkan zn erinnern. Wenn mau dabei auch iu weiteren Kreisen sicher mit Be dauern vou der Erschwerung .Kenntnis genommen hat, welcbe unsere» Unterseebooten gegenüber den Passagierscknffeu in der Folge erwachsen, so wird man doch demgegenüber sich vergegenwärtigen müs sen, daß auch der U-Boot-Krieg sich in die Erfor dernisse der Gesamtlage cinordnen mnß, und man wird weiter zu unseren braven Unlerseebootbesatzun- gen und ihren Führern das Vertrauen hegen dürfen, daß sie auch dieser neuen erheblichen Schwierigkeit Herr »erden nnd es sich demgemäß nur um eine Grscbwerimg, aber nicht nm eine Verminderung der Wirksamkeit unseres U-Boot-Krieges handeln wird. Unter diesen Umständen wird man sich auch in denjenigen weiten Kreisen unseres Volkes, denen eine kräftige Kriegführung auch zur See am Herzen siegt, mit den in bezug auf das Verhakten der U-Boote gegen Passagierdampfcr getroffenen Anordnungen abfinden können. London, 5. September. Tie Blätter melden aus Ncwyork: „Newhvrk World" beantwortet die Ar tikel der euglischen Presse (über die deutsch-amcri- tonische Verständigung in der U-Boot-Frage. D. Red-H mit iolgenoen Ausführungen. Die amerikanische Re gie! ung hat getan, Ivas sie beabsichtigte, und hab das Völkerrecht ansrechterhalten. Wenn England un- besrvAigt ist, so steht es ihm srei, den Sieg bis zunr letzten Ende zu erriugeu, was ja der Zweck der bri tische» Flotte sei» soll. Tie Auffassung der Lon doner Presse, daß die amerikanische Diplomatie die britische Schiffahrt vor atlen Gefahren deutscher An griffe jcbützen sollte, ist bezeichnend für die Jdeeir der Engländer von heute. Wenn ein Engländer Volk einem kriegführenden Ausländer in irgend welchem: Weltteil eins auf deu Kopf bekommt, so erhebt sich! die britische Presse in feierlicher Würde nnd rusL dramatisch ans: Was beabsichtigen die Bereinigte»« Staaten gegenüber solcher Infamie zu tun? Wen» die Vereinigten Staaten, fo fährt das Blatt fort, in diesem Kriege als Englands Hüter handeln und Englands Schlachten ansfcchten sollen, müßten sie zunächst fordern, daß die britische Regierung Wil son übertragen würde. Bom östlichen Kriegsschauplatz. l Großes Hauptquartier, 4. September.' ' Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg Der Brückenkopf von Friedrichstadt ist gestern er stürmt, 37 Offiziere, 3325 Mairn wurden gefangen: genommen, 5 Maschinengewehre erbeutet. Beider seits der Wilija wiederholte der Feind seine ergeb nislosen Angriffe. Er ließ außer einer sehr beträcht lichen Zahl von Toten und Verwnudeten 800 Gefan gene zurück. j In nnd nm Groduo fanden »roch Kämpfe statte Während der Nacht gingen aber die Russen, nachdentz sie überall geschlagen waren, in östlicher Richtung zurück. Die Festung mit s ä m t li ch en For tS ist in uns er ein Besitz. Der weichende Feinds wird verfolgt. 6 schwere Geschütze und 2700 Ge fangene sind in unseren Händen geblieben. Auch süd lich von Grodnv hat der Gegner die Stellung amt Njemen geräumt. Zwischen der Swislotsch-Mündnng und in der Gegend nordöstlich des Bialowieska-For» stes ist die Armee des Generals von Gallwitz im An griff. Bislang sind 800 Gefangene gemacht. Heeresgruppe des GencralfeldmarschattS Prinz Lcsvold von Papern. Der Kampf um die Sumpfengen uördlich und nord östlich von Prucana dauert an. - Heeresgruppe des GencralfeldmarschattS v- Mackensen. ' Der Feind hält noch in dem Brückenkopf bei Bereca-Kartuska. Weiter südlich wurde der Gegner in der Gegend von Drohiczhn (60 Kilometer westlichi von Pinsk) zurttckgcworfen. O b e r st e h e e r e s l e i t u n g. * * * G roßes H n n P t o " a r t i e r, 5. September 1S15< Heeresgruppe des GeucralfcldmarschattS v. Hindenburg Zwischen Friedrichstadt und Merecz (am NjemenS ist die Lage unverändert. Oestlicb v. Groduo ist der Feind hinter den Kokra- Abschnitt südlich von Jxziorw znrückgewischen. Die Zahl der iu den Kämpfen nm Grodnv gemachten Ge-