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Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Tageblatt ßr HWns, Mlif IMars, Mas, Zt. Wit», ßmiiDat, Nimm, MW, MmÄm, Wstll A. Mills, St Zmd, A.Wkli, EtiMiias, Wm, Mm»W. UstMel mil WUtM Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttal zu Lichtenstein ----- Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirt - . - — «S. Jahrgang. - > — Rr. 82, LLW.» Freitag den 23 April 1918 Bekanntmachung. Am l. Mai dieses Jahres fiadet eine «rbeiterzählaug Natt. Alle Gewerbeunternehmer, denen zu diesem Zwecke Formulare (Zählbogen) zugefertigt werden, haben diese Formulare am 1 Mai «alb dem Staude dieses Tages sorgfältig auszusüven und spütkNeus bis zum 5. Mai d. I i« der Polizeirrgistratur — Rathaus 1 Treppe — abzugeben. Die Zählbogen sind auch dann abzugeben, wenn am 1. Mai d. I. keine Arbeiter beschäftigt werden oder wenn der Betrieb erloschen ist. Der Grund der Nicht- oder unvollständigen Ausfüllung ist in diesem Falle auf dem Zählbogen zu vermerken. Auf dem Zählbogen find aufzuführen: alle gewerblichen Arbeiter, soweit fie in den auf dem Formular bezeichneten Betrieben beschäftigt werden. Mitzu zählen find hiernach beispielsweise in Gast- und Schankwiri schäften alle weiblichen Personen, die anßschließlich oder hauptsächlich für die Gast- und Schankwirtschaft tätig find, wie Dienstmädchen, Küchenmädchen, Zimmermädchen, Köchinnen, Kellnerinnen; ferner Kutscher in gewerblichen Betrieben, sofern sie hauptsächlich sür die Zwecke dieser Betriebe beschäftigt und nicht als sogenannte herrschaftliche Kutscher anzusehen sind; ebenso Marthelfer, Lausburschen und Handwerkslehrlinge. Zu den Betrieben, die unter Ziffer 3 und 4 der Anmerkungen des Zähl- sormulars erwähnt find, gehören, soweit fie nicht schon unter Ziffer 1 und 2 fallen, Bäckereien und Konditoreien, Anlagen zur Anfertigung von Zigarren, Ziegeleien, Spinnereien, Molkereien, Steinbrüche, Steinhauereien, lSteinmetzbetriebe), Getreide mühlen, Glasbeizereien, Roßhaarspinnereien, Anlagen zur Herstellung von Bürsten und Pinsel, Buchdruckereien und Schriftgießereien, Gast- und Schankwirtschaften eixschl. der Kaffeeschankwirtschaften, ferner Betriebe der Kleider- und Wäschekon sektion einschließlich der Putzmachereien und endlich Betriebe, in den Maler , An streicher-, Weißbinder- und Lackierarbeiten ausgeführt werden. Gkwerde»«ter«ehmer, welche dte Zühlbogen nicht innerhalb der angegebene« Fr,ft oder nicht ordnnngsgrmätz ansgefSSt einrrichr«, haben grbührenpftichttge Serafanflage zn erwarte«. Lichtenstein, am 21. April 1915. Der Stadtrat. L. Saatkartoffel-Abgabe in Lichtenstein. Die Abgabe der gestern und heute verkauften Saatkartvffeln erfolgt mor gen Freitag in der früher Röhmer sche« Fabri! und zwar an die Inhaber der Marken Nr. 1-50 von 9-10 Uhr» „ Nr 51 «.darüber 10-11 Uhr« Vormittags Ein weiterer Berkaus von Saattartoffeln findet nächsten Montag imd Dienstag statt. Der Preis beträgt 6 Mark sür den Zentner. Verkaufsstelle Stadtkaffe Lichtenstein. Lichtenstein, am 22. April 1915. DerStadtrat. Sicherstellung von Kartoffeln sür Minderbemittelte. l. Durch die Bekanntmachung des Bundesrates über die Regelung des Ver kehrs mit Kartoffeln vom 12. April 1915 ist die Sicherstellung von Kartoffeln sür die minderbemittelte Bevölkerung angeordnet worden. 2. Zur minderbemittelten Bevölkerung find zu rechnen: s) Alle Glieder eines Haushaltes, in welchem das Gesamteinkommen der erwerbstätigen Personen unter Berücksichtigung der durch Einziehung zum Heeres dienst und Arbeit!ofigkeit eingetretenen Einkommensverminderung 2400 Mark jähr lich nicht übersteigt Das Einkommen von Untermietern ist nicht einzurechnen. „Der deutsche Z b) Alleinstehende Personen, welche nicht in einem Haushalt mit höhere» Gesamteinkommen als 2400 Mark verköstigt werden und deren eignes Einkommen 1400 Mark nicht übersteigt. Nicht zu berücksichtigen sind die Leiter landwirtschaftlicher Betriebe mit ihrem Hausstande und den Personen, die von ihm als Naturalberechtigte oder als Lohn Speisekartoffeln zu beanspruchen haben. 3. Wer zu den unter 2 a und d bezeichneten Personenkreisen gehört und An sprüche ans Versorgung mit Kartoffeln macht, hat dies bei seiner Ge meindebehörde bis 28. April 1915 persönlich anzumeldeu. Bei der Meldung find der Name, das Einkommen, die Kopfzahl der Haus haltsangehörigen und die Menge der etwa vorhandenen Kartoffelvorräte nach Zentner bezw. Pfund wahrheitsgemäß anzugeben. 4. Wer die Anmeldung innerhalb der genannten Frist unterläßt, kann später hin keine Ansprüche an die vom Bezirksverbande sichergestellten Kartoffelvorräte mehr erheben. 5. Wer wissentlich unrichtige oder unvollständige Angaben über die bei ihm noch vorhandenen Kartoffelvorräte macht, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monate» oder mit Geldstrafe bis zu 10 000 Mark bestraft. Wer hierüber fahrlässig unrichtige oder unvollständige Angaben macht, wird mit Geldstrafe bis zu 3000 Mark oder im Ünver Mögensfalle mit Gefängnis bis zu 6 Monaten bestraft. Glauchau, den 20. April 1915. Der BezirkSverbavd der Königlichen AmtShanpimaunschaft Glaucha«. Amtshauptmann Graf v. Holtzendorff. Da die Zufuhren an Zuckerrüben in letzter Zeit stärker geworden sind, wird die Bezugsvereinigung der deutschen Landwirte, G. m. b. H, Berlin für die nächste Zeit größere Mengen frischer Zuckerrüben direkt an Verbraucher abgeben können. Der Preis stellt sich auf: Mark 0.6V pro Zentner srei Waggon ab Versandstation. Die Bezugsvereinigung kann sich nicht verpflichten, Wogen mit einem be stimmten Glwicht zu liefern ; die Wagen müssen vielmehr mit demjenigen Gewicht weitcrrollen, mit dem fie in Saarbrücken oder Düren ankommen. Auf die Beladung der Wagen hat die Bezugsvereinigung keinerlei Einfluß und kann daher keine Verantwortung für die aus der Beladung sich etwa er gebenden Folgen übernehmen. Für Schmutzfreiheit und sonstige Beschaffenheit der Rüben muß die Bezugs vereinigung jede Garantie ablehnen; die Rüten werden geliefert, wie fie fallen. Ferner muß fie sich den Vorbehalt der Lieferungsmöglichkeit machen, da fie nicht weiß, welche Rübenmengen ihr noch seitens der Heeresverwaltung über wiesen werden. Die Bestellung gilt erst dann als endgültig von ihr angenommen, wenn der Weitertransport der Rüben ab Saarbrücken oder Düren vor sich gegangen ist. Die Bestellungen find direkt an die Bezugsvereinigung der deutschen Land wirte Berlin zu richten. Glauchau, den 20. April 1915. Die Königliche Amtshauptmannschast. Bekanntmachung. Die Behändigung der Einkommen- und Ergänzungssteuerzettel auf das Jahr 1915 ist in hiesiger Gemeinde erfolgt und werden alle Beitragspflichtigen, die einen Steuerzettel nicht erhalten haben, hiermit aufgefordert, sich umgehend bei Unterzeichnetem zu melden. Hohndorf, den 22. April 1915. Schaufuß, Gemeindevorstand. ieg ist gewiß". Ämmer häufiger werden die Stimmen im neu tralen Ausland, die mit einem endgültigen Siege ^Deutschland nach Lage der Dinge und nach den im Kriege bewiesenen Eigenschaft?.» der kriegführenden Kölker rechnen. Wenn die uns wohlwollenden Kr-ise Les Auslandes bei Beginn des gewaltigen Ringens Mitleid darüber zeigten, daß das deutsche Volk von »einer so erdrückenden Uebermacht angegriffen werde, Lie aller Voraussicht nach unser Volk schon in den »ersten Wochen erdrücken müßte, so haben sie sich Inzwischen überzeugt, daß das in Jahrhunderten un ¬ besiegte deutsche Heer auch die Kraft dazu habe, dein schlau eingesädelten Ueberfallsplane unserer Feinde einen gewaltigen Widerstand entgegeuzusetzen. Ann hat vor einigen Tagen nach Zeitungsberichten ein neutraler Diplomat sich dahin geäußert, daß nach jeiu.r Ueberzeugung der deutsche Sieg als sicher anzusehen sei. In dieser Anschauung begegnet er sich mit einer großen Zahl neutraler Militärschrist steller, die von dem endlichen Siege unseres Heeres überzrngt sind, und das auch offen aussprecheu. wo- gar Zeitungen, die früher über die Möglichkeit eines 1 deutschen Sieges nur lächelten, sind jetzt bei Be handlung dieser Frage durchaus ernst geworden und geben nur noch der Hoffnung auf einen Sieg unserer Gegner, zu deren Freunden diese Blätter sich rechnen, Ausdruck. Woher kommt nun diese Zuversicht und ist sie berechtigt, trotzdem noch auf keinem Kriegs schauplätze ein so entscheidender Schlag gefallen ist, der eine kriegführende Partei zum Mschluß des Fricdcus um jeden Preis zwingen müßte? Dieser Weltkrieg ist aber unter anderen Gesichtspunkten zu betrachten, als alle bisher geführten. Aus diesem