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mehr sicher rechnen zu Knuten. Demgegenüber wird V von mNitäriicder Seite LÜsdrücklich betont, das; alle I diele Maßnalnmm der Militärbehörde nur dazu die I nen, die Kontrolle über die Wehrpflichtigen aufreck)t I zu erhalten und einen Ueberblirk über deren Zahl z»l I gewinnen, daß sie abcw mit der Einstellung I der Lenle gar nichts zu tun haben. Tie I Einziehung kann sich noch Monate hinzieben und er I folgt vieüeictu gar nicht, besonders die der älteren I Zossen nngcdieuten Landsturins B „taugliche'. Die I Ardeitnebiner schaden sich daber ganz unnötiger Wei ! le, wenn sie vorzeitig kündigen. Bon der Batertanos I liebe der Arbeitgeber und ihrem Gefühl für Hecht ! und Billigteit wird erwartet, daß sie die Angeltest > ten solange in Arbeit bettalten, bis diese den üin I ücllungsbeseh' in der Hand haben. I Höchstpreise. Die König!. Anilshauprniaiiu- schäft weist nochmals darauf hin, das; die kürz lich von einigen Zeitungen gebrachte Nachricht, Has; eine Erhöhung der Höchstpreise siir Weizen und Nag gen um -80 Mark pro Tonne erfolgt sei, auf einein Irrtum beruhte. Eine solche Erhöhung Imt nur für ' leerste stattgefunden und ist iin übrigen auch in Zukunft nicht,;n erwarten. st - Lie Bismarüfcicr. Der ll^jäl-rige Ge burtstag des Altrcächskanzlers wird in unserer Stadt am Dienstag, den 89. März, abends im strnstall Palast begangen werden. Die Festrede hat .Herr Olwrvfarrer Fränkel freundlichst übernoinmen. Außerdem ist beabsichtigt, der schulentlasseueu fu gend und den ersten Klassen der Bürgerschule noch eine besondere Vismarckfeier Bilanzen einer Eiche im Stadtvnrke- ain Nachmittage des l. April zu bereiten. Näheres wird später bekannt gegeben. * Gewerbeschule Lichtenstein. Wie berichte gend initgeteilt sei, lautete das Thema der Rede des Herrn Direktors Dittmann bei der Entlassungs stier- Wir Deutsche fürchten Gott, aber sonst nichts auf dieser Wett. Dieses Wort Bismarcks zeugt 1. non festem Gottvertrauen, 2. von dcntscher Treue, 8. von deutscher Schaffenskraft. * Tic Web- und Wirkschule hielt a n Sonu tag nachmittag in der belanutgeacbeneu Weise zu erst ihre prattische und daran anschliessend die theo retische Prmung ab. In der letzteren behandelte zu erst Herr T her Ehrer Bergmann die Ernährungs frage, während der Schulleiter, Herr G u n t r u m, aus die Materiallehre anging. Hierin anschliessend fand die Entlassung dcw abgehenden Schiller statt, denen der Herr Schulleiter ermahnende, herzliche Worte zuries. Der Vorsitzende des Web- und Aiirk- ichulvereins, Herr Ja sei kant Lonis Baunack, gab den zur Entlassung lammenden Schillern ebenfalls hetterzigenswerte Er lei Noorte mit ans den weiteren Lebensweg. Prämien konnten verteilt werden an Arno Schuster aus Eallvberg »nd Karl Mancksch aus Hohukorf. Die Schlustfeier der Schule erfreute sich, wie in senheren Iobreu, einer sehr zahlreichen An- teilnechmel unter den Besuchern konnte besonders Herr Gnw rrernt Bölnnsti Dresden als Vertreter der königl. Negierung begrüstt werden. Aür dir Konsirmatiou. Sicherlich ist ein Buch mit die beste Gabe, die man zur Konfirmation schenke» kann. ..Gute Bücher sind das beste Rüst zeug für den Lebensweg". Wieviel Freud? kann man daraus schöpfen. Wie ost nimmt man sic zur Hand, und noch Kinder und Kiudcslinder können aus ihnen Nutzen ziehen. Schaff' gute Bücher in dein Hans, sic strömen reiche Kräfte aus und wir ken wie ein SegenSbort, auf Kinder noch und Enkel fort' * Erfolgreiche Sanitätshunde-Arbeit an Per Bzura. Wesola ^Poten, 21. Dezember. Un- sc re Division hat am st. d- M. bei dem Dorfe , ziria :'.ä Kilometer von Warschan entfernt, die Mmra, eine» Nebenfluss der Weichsel, überschritle», und bat hier die Verteidigungsstellung eingenommen. Am Lu. griffen die Russen unsere Division mit er- hcblichen Verstärkungen an und wollten hie zu- rüciwerfen, um auf dieser Linie durchzubrechen, Ilu- sere Trupven wehrten diesen Angriff siegreich ab und drängten den Feind mehrere Kitvmeter hinter einen Wald zurück. I» der Nacht vom LG zum LI. be kam nuiere Samtätskompanie Beseht, diesen Wald absucheu zu lassen. Etwa 100 Krankenträger und Sauilätshuudsührer Blomberg und ich mit unseren Hunde» rü.Nen aus. An Ort nnd Stelle augekommen, eriiarte .... unserem Führer, Herrn Leutnant F, hast das Absucheu des Waldes wohl nicht mehr erforderlich sei, da eigene Truppe» mit ihren Sa nitätern den Wald bereits abgesucht und die Ver wundeten fortgeschvEt lstitten. Unser Führer gab no'.dem Befrist, den Wald nochmals abzusncheu, da es iu dm selben Narbt stark gefroren hatte, und die ev. lngrügehliebeneu Verwundeten sicher erfroren wären. Tie Krankenträger schwärmten aus, die beiden Hunde wurden auf der ganzen Front verteilt nnd gingen einig? Meter voraus. Wir fanden mit Hitie mnerer Hunde, welche ganz vorzüglich revier- nm, noch iünf Verwundete, drei Grenadiere vom I1G Regiment nnd zwei Russen, vor. Ein Grenadier ist - Ileider in unserer Gegenwart gestorben. Ta kann man n ieder den Werl nuferer ZanEätshuilde sehen, und es ist darum hochwichtig, der Sanitätshundc archeit allerseits Unterstützung zu gewähren. Die L ichte ii st einEallnberger Pank (Sarsert L Eo. hat fick bereit erklärt, für den hiesigen Platz Zeichnungen zu Gunsten der Sammlung entgegenzu nehmen, und au die Allgemeine Kredit-Anstalt in Gtauclnrn zu übermitteln. * Warnung! In letzter Zeit wird unter der Bezeichnung „MUrocikGTabletten" ein Mittel zur Herstellung von lennsreiem Trinlwasser in Feld- - pvstl ritsvervackunaen feilgehalten und durch An- schtäg«' an den Schaufenstern angepriesen. Nach den von der Zentralstelle für öffentliche Gesundheitspflege zu Dresden angeskellten Versuchen sind die fragli chen Tabletten jedoch nicht im Stande, durch Krank Heilskeim? verunreinigtes Tränkwasser keimfrei zn nK.chcu und die llrhertragnng ansteckender Krankhei ten zu verhüten. Es ist vielmehr zu befürchten, daß der Empfänger der Liebesgabe im Vertrauen auf die durch die beiliegende Drucksache angepriesen? Wirksomteil der Tabletten mit Thpttns- oder anderen Krauklnitserregcrn verunreinigtes Wasser arglos ge »ließt nnd sich dadurch erhöhter Ansterkungsgesattr anssetzt. Vor Ankauf der „Mikroeid Tabletten" nnd ihrer Versendung ins Feld wird daher eindringlich gewarnt' M. I. - * In der sächsische« Verlustliste Rr. 12L -Sonder Verlustliste des Deutschen Heeres Nnermit- tctte Nr. L, airsgegeben am 22. März, die in un serer Geschäftsstelle zur Einsichtnahme ausliegt, sind Verlusti folgender Truppen verzeichnet- Infanterie: Infanterie Regimenter Nr. IM, 18!), 179, 181. Re serve Infanterie Regimenter Nr. IM, 100. 188, 242, LIL. Lt-V Landwehr Infanterie Regimenter Nr. 100, EN. Ersah Bataillone: Regiment Nr. 179. Reser vr Regiment Nr. 188, Landwehr Regimenter Nr. 100, IM. Feld Maschinen Gewehr Zug Nr. 7:',. Etappen Formation: Magazin Fuhrparl-Kolonne ?> ^Feld Tonin Komp. 2. XII. Train: Bataillone Nr. l2, 19: Train !9. Ersatz Division. Reserve-Lazarett II, Dresden. Prenstische Verlustlisten Nr. 17?>, 17G Bah- rische Verlustliste- Nr. EG. Württenibergische Per lustticl'e Nr 140. * .Urieasgefangeue in Sachsen In Sachsen befinden sich zurzeit 88<G4 Kriegsgefangene, nnd zwar ERG.', Franzose», davon 08 Offiziere: 18 717 Runen, davon 876 Offiziere: 8 Engländer, davon 2 Offiziere: 28 Belgier, davon 11 Offiziere: austerdem noch 2811 auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen festaevommene Zivilpersonen. *- TN. Io Kriegstraunngcn Es sind merk würdigt rweisc in letzter Zeit hie nnd da Zweifel da rüber ansgetancht, ob die Kriegstraunna der Frie- denstrannng iu rechtlicher PeEehnna almchwertig sei. Demgegenüber kann auSdrüctljch bestätigt werden, das; die durch Kriegstrauung verbundenen Eheleute den im Frieden Getränten iu ieder Hinsicht, nament lich auch wegen der Ansprüche auf Familieumtter- stntznng und Hinterbliebenenfürsorge vollständig gleichstehen. ' Verfüttert an Pferde Hafer nur i« ge quetschtem Znstaude! Zur- Erzielnng einer grö ßere» Ersparnis an Hafer, die nicht nnr dem Laude rin allgemeinen, sondern auch dein Vermögen des einzelnen Pferdebesitzers zugute kommt, wird von Sachverständigen dringend empfohlen, den Pferden die.Haserkörner nnr in geanetschtem oder gerissenem Zustande zu verfüttert. Um eine ordentliche Ein speichclnng im Maule der Pferde zu erreichen, in eS aber zweckmässig, auch den Ouetschhafer ordent lich mift .Häck'el oder Spren zu vermischen. Ldtviiuns Oektsnslein 6»I!nbspg SsnkgssekLN. 81Lnöigv Kontrollv övr ^urlosungvn. Vernsdorf. -Die kriegsbetstnndc find?) in die ser Woche anstatt Mittwoch, erst Freitag abend 8 Uhr statt, was wir zu beacht?» bitten. Hahndorf. (Der Kriegsvortrag , der am Sonn tag im Gasthof zum „Weihen Lamm" stattfand, war gut besucht. Den wissenschancichen und glänzend m Ausführungen des Herrn Rceicrimgsbgumeistcrs Dr. Kruschwitz aus Dresden über das Thema „mnere Volksernäbrung im Kriege und krieasmüßige L? bensweise" folgten die Besucher mit arvßier Anfm.rt samkeit und zollten dem Reduer'gm Schlnsse lebhaften Beifall. Werdau. (Tödlich Vern »glückt? am Sonnabend abend auf dcm unteren Markt der l Jahr? alt? Sob» des iu der Neustadt wohnenden Arbeiters Fr. da- ducch, dass er. als er änit sein?! Mutte? ans dem Bürgersteig ging, von einer vom Laüaeschirr eines >rol'lenhäud1erS stürzenden schnwr?» kiM z» B-T-u acrisicn und am Kopf derartig schwer v-i le> t wnrbe, daß das Kind bald daraus seinen Geist ausgab. Leugcnfeld. iFabrikbrandE A'N Sminkag nach mittag ist stier das am Wasdkirck'ener B''? gelegen? Fabrikgebäude der Spinnereisirmn H S > aaischmidt durch eine Feuersbrunst vollständig eingeäschert war den. Das Fencr breitete sich so rasch aus, das; ans den Säte» der Arotzen Fabrik nichts gerettet werde« konute. Anher der Firma Schaarschmidt batten «ock» die Firmen A. H. Hofmann und L. F. Lenck Lato in dem Gebäude inne. Sie »M Schufte« WM. Lvmeu» vou Co»rttz«-V»-ler. «r Machdru« »erdateu.» „Nein, Onkel. Solange Mutter lebte gab sie mir einen Zuschutz von der Pension, die sie bezog. Nach Mutters Tode mußte ich dann mit den Zinsen de» kleinen Kapitals als Zuschuß auskommen. Leicht war das nicht. Aber das Kapital hätte ich um lei nen Preis angegrissen. Ich hatte es zu meinem Stu dium bestimmt. Und nun laß mich nur erst mein Ziel erreicht haben und Geld verdienen, Onkel Justus, dann kann ich hoffentlich auch für dich etwas tun. damit du es ein wenig behaglicher bekommst und dir nicht alles versagen mußt." « Justus Wendt zuckte zusammen und richtete sich gerade empor. Ungläubig starrte er seinen Neffen an. „Wie? Du du wolltest etwas siir mich tun - du sür mich?" „Gewiß, Onkel, ich wünsche mir schon lange, datz ich dir in deiner mißlichen Lage helfen könnte. Ks Ge drückt mich, daß du so freudlos und kümmerlich leben mußt. Bisher konnte ich mich ja leider selbst kaum über Wasser halten, aber es sollen andere Zeiten kommen, Onkel Iustus. Soviel überschüssige Kraft hab ick) noch ip mir: jetzt, da ich sie frei regen kann, will icki cs bald zn etwas bringen. Und dann mußt du aus dieser freudlosen Umgebung bcranS. Tu sollst dann in meiner Nähe leben, daß ich immer mal nach dir sehen kann. Hab nur noch einige Jahre Geduld." Iustus Wendt stützte den Kopf in die Hand und legte diese über seine Augen. So saß er eine Weile. Tann ließ er die Hand sinken und sah sich unsicher in seinem schlichten Wohnzimmer um. Er hatte bis her nicht empfunden, daß er etwas entbehrte. War es doch sein eigener Wille, so zu leben, wie er es tat. Er hätte sich das Leben schöner und behaglicher ge- sinltcn können, »nun er Bedürfnis danach gehabt hätte. Aber er zog sich griesgrämig in seinen alten Ban zurück und klagte nkid jammerte — nur aus der Furcht heraus, daß ihn der flotte Herr Leut nant, für den er Heinz hielt, eines Tages um Geld angehcn könnte. Aus dieser Furcht heraus hatte er sich immer als armer, bedauernswerter Mann auf- gcfpielt. ES war ihm gegen den Strich gegangen, daß seine Schwester ihren Sohn, trotz ihrer sehr be scheidenen Verhältnisse, durchaus Offizier werden las sen wollte. Und ohne weiteres hatte er angenommen, daß Mutter und Sohn aus seinen Besitz spekulierten. Und nun kam dieser iunge Mann daher und bot ihm seine Hilfe an. Mit warmem Herzen gedachte er des alten, grämlichen Oheims, der ihm doch nie etwas zuliebe getan hatte. Ein ganz seltsames, wun derliches Gefühl beschlich den alten Sonderling. Ver borgene, halberstickte Triebe regten sich in seiner? Brnst, so eigen Wohl und warm wurde ihm zumute. Uud die Erkenntnis regte sich in ihm, daß er sich im törichten Mißtrauen vielleicht um etwas Liebe» und Schönes gebracht hatte. Plötzlich streckte er die zitternde Hand ans. „Mein guter Junge, mein lieber, guter Junge - das ist schön von dir, sehr schön. Und ich danke dir - schon sür den guten Willen. Tas will ich dir nicht vergessen - nein — das vergesse ich dir nicht. Aber sichst du, zu sorgen brauchst du dich nicht nm deinen griesgrämigen, alten Onkel. WaS ich zum Leben gebrauche, habe ich schon. Ich bi» je. MN ei» altes Wrack - genieße» kann ich das Le-" ben doch nicht mehr. Meine Krankem»»»? und ein Glas stärkende» Wein - dazu langt es. Du sollst dick» nicht »vch mit Sargen um mich bepacken, hast dein Ränzlein sclw» »all genug davon, sür dich allein. Aber siebst du, mein Junge, Liebe, ei» bißchen Liebe - ja -- die kann ich brauchen, di? macht warm, bis ins Herz hinein. * Heim, drückt? ibm lächelnd und gerührt seine bei de» Hände. „Ich bave dich immer lieb gehabt. Takel Instus, auch ivenn du zuweilen etwas wunderlich und knnr- - rrg warst. Du hast mir nur leid darum getan, und ick» bin Eondem immer wieder zu dir gekomniem" , Unk wirst du dich nun mal öfter bei mir feilen lassen? BG Beilin ist ja nur ein kar.emprung von liicr." .Heim EimeU?. Das war das erstemal, daß ibn der Tnkc'l zmn Wiederkommen anii.'rder!?. „Ja, Tnlel, so ait es meine teil erlanbt, unk» n enn cs mir am ein Stündchen iü Ich muß ja iücklig arbeiten, damit ich mein Ziel erreiche" - „Nun, min du wirst schon deinen Weg machen. Fcwt in mir aar nicht Hanae mn dich. Siehst ans, als sei?» du ein gam anderer Mensch aeworden.", , Bin ich auch, Onkel Imins. Iahrelana babe jch nnr vegetiert Jetzt will ich leben leben und läwnren, mein' Kräfte regen, mein Schicksal selbst zimmern. Tas ictzan ist Labsal." Ter alte Herr nwneEe und zog seine Decke wieder heran. Ja, ja - die Iuaend — die Fugend! Ta isk man noch angefüllt mit allein Guten, wie ein Schiff