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WMl-ÄUMNzM Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Dr-MM fit MM Mit. SmisM, WM. N. Wn Ktinism »«mm, Wikstl, Silmnstns. »W A. W«s, §i. Zmt. St. N-tl«. Sinitüns, An», Mtmilsa. S1W1M,0 TWin» Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttal zu Lichtenstein — 7^ Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirt ——— — - — — — 65. Jahrgang. Rr 68. ' LSSLM!» Mittwoch, den 24 März L'-WÄL"M 1915 Mes« Matt erscheint täglich, «nyer Lome- und Festtage, nachmMag» für de» folgenden Tag. - viertellöhrlich« Lezvorpreie 1 Mi, SO Pfg., durch die Post ber-gen 1 Md. 7S Pfg- Gdyelne Lummern 16 pfg. Lepettungen nehmen außer der Geschäftestelle l» Mchtenpei», Wtthelm Edert Liroße Sb, alle Laiserllchni Postanstalt«», Postbote», sowie die Austräger entgegen Inserate werde» die fLnsgespatteve «rvndzette mit 10, für ovewärtlpe Inserenten mit iS Pso. berechnet, «,blcw„elle 30 pfg. Im amtlichen Dell dostet die zweispaltige Zeile 30 Pfg Fernsprech-Auschlust Nr. 7. Inseraten-Armahme tiigttch di, spätesteus vormittag, 1» «hr. Telegramm-Adresse: Tageblatt. Kartoffel-Abgabe in Lichtenstein. Morgen MittWoih, den 24 vfS Mts., werden vormittags ans hiesigem Gülerbah»h»f die am vergangenen Freitag verlausten Kartoffeln ver abreicht. Die Abgabe scll, um großen Andrangs vorzubeuge«, »dteNNNU-Weise vorgenommen werden und zwar an die Inhaber der Marken Nr. 1—50 von 8—9 Uhr . 51—lOO „ 9—10 , , ,101-150,10—11. , 151-200 , 11-12 , Um genaue Einhaltung der Zeiten wird gebeten. Lichtenstein, den 23. März 1915. _ Der Stadtrot. Bekanntmachung. Das früher Richter'sche HauS, an der hiesigen Angergoffe gelegen, welches im Eigentum der Stadt steht, wird hiermit zur Vermietung und zum evtl. Ver kauf ausgeschrieben. Interessenten wollen sich auf dem Stadtbauamte im Rathaus melden. Ler Siod«»« Ueber das Verwogen des Ajktt»rrip»ytzerS K«l FrOPZ Mich i» MMttvffel» wird heute am 23. März 1915, vormittags 1/,1O Uhr v«s K»»> tnrSvrrfahre« eröffnet. Herr RechtSa«»«lt Stils, Lichtenstei« wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen find bis zum 39. April 1915 bei dem Gericht an zumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung deS ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretendenfalls über die im 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegen stände aus de» 17. April 1915, vormittags 9 Uhr »nd zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf de» 1 J»»t 1915, vormittags 9 Uhr — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz hat oder znr Konkurs masse etwas schuldig ist, darf nichts an den Gemeinschuldner verabfolgen oder leisten, muß auch den Besitz der Sache und die Forderungen, für die er aus der Sache abgesonderte Befriedigung beansprucht, dem Konkursverwalter bis zum 15. Aprtt 1915 anzeigen. Königliches Amtsgericht zu Li»te«ftri». Roggenzusatz zum Weizenmehl. Die Königliche Kreishauptmannschast hat zunächst auf 1 Monat genehmigt, daß bei der Bereitung von Weizenbrot Weizenmehl in einer Mischung verwendet wird, die nur 15 Gewichtsteüe Roggenm«hl auf 100 Teile des Gesamtgewichts enthält. Es wird hierbei darauf aufmerksam gemacht, daß es dringend erwünscht ist, daß die Böcker nur den geringeren Roggenmehlzusatz von 15"/g verwenden, da das Roggenmehl im Bezirke knapper ist als dos Weizenmehl. Glauchau, den 22. März 1915. Der Brzirksverbgud der KS»rgUche« AmtSH»«plma«»fch»st Schule zu Callnberg. Am DvvvekSlog, den 25. März soll vormittags 9 Uhr eine öffentliche Vorfeier zum MO. Geburtstag unseres Altreichskanzlers Fürst Bismarck, am Freitog, den 26. März vormittags 9 Uhr die feierliche Entlassung der Konfirmanden im Doppelzimmer der Schule abgehalten werdiu. Die geehrten Behörden, Irennde der Schule und Eltern werden dazu höflichst eingeladen. Callnberg, den 22. März 1915. L«S Lehrerkollegium. Direktor W. R. Schmidt. Schule zu Hobndors. Um das gesegnete Andenken des unvergeßlichen Fürsten BtSmarck in den Herzen des Heranwachsenden Geschlechts zu erneuern nnd zu festigen, wird zu seinem hundertjährigem Geburtstage in der Schule zu Hohndorf eine Gedächt nisfeier abgeholten. Da der erste April aber in die Osterferien fällt, findet der AktnS schon Donnerstag, de» 25. März vormittags 11 Uhr in der Aula der Schule statt. Freitag, den 26. Mürz vormittags 10 Uhr feierliche Entlassung der Koufirmandeu aus der Schule. Die Feierlichkeiten find öffentlich, und es wird zur Teilnahme an denselben höflichst eingeladen. H o h n d o r f, am 22 März 1915 Die Sch»IVirekti»«. Bekanntmachung. Nachdem das Ergebnis der Einschätzung zur Einkommen- und ErgänzuugZ- stener den Beitragspflichtigen durch Behändigung der Steuerzettel bekannt gemachr worden ist, werden diejenigen aufgefordert, die keinen Steuerzettel erhalten haben, sich ungesäumt bei de n Unterzeichneten zu melden. Mülsen St. Niclas, 22. März 1915 Der Se»et»dev»rp>«v. Grimm. Przemysl von den Russen besetzt. Wie der Blitz aus heiterem Himmel ging gestern «dend die Minde ein, daß die Festung Przemysl sich 1>e» Russen ergeben hat. Sie ist dem Hunger erlegen, vnd drum ist ihr Fall nicht als eine Ruhmestat des Russen Heeres zu betrachten. Die Russen selbst und ihre Geschütze waren nicht imstande, die österreichisch- ringarische Festung zu erobern. Die erste Belagerung -Przemysls, die etwa einen Monat vauerte, verlief tgSnzlich resultatlos. Gewaltige Verluste an Men schenleben kosteten den Russen die ungezählten An stürme. Als Hindenburg Anfang Oktober plötzlich Avm ersten Male den Marsch auf Warschau antrat, mußten die Russen Westgalizien räumen nnd Prze- mhsl wurde entsetzt. Als dann Ende Oktober die 'Deutschen vor der gewaltigen russischen llebermacht Len größten Teil Polens nach ihrem unvergleichli- jchen Rückzüge zeitweise räumten, nahmen auch die vesterrekcher neue Stellungen östlich und südöstlich Won Krakau ein, sodaß PrzemhÄ abermals einge- Hchlossen wurde. Leit dieser Zeit, 4'/» Monate lang, Hat die Festung und ihre tapfere Besatzung alle» Angriffe» heldenmütig standgehalten und den Rus sen in zahlreichen Gefechten schwere Verluste bei- gcbracht. Nun ist der erfolglosen Belagcrungsarinee die beginnende Lebensmittelnot in der belagerten Stadt z» Hilfe gekommen. Nach einem großen Aus fall am 19. März, der den Russen abermals große Verluste zufügte, hat der Kommandant der Festung den Befehl erhalten, Przemysl dem Feind zu über lassen. Aber so unbeeinflußt durch den Belagerer erfolgte diese UÄberlassung, daß es noch möglich war, die Forts samt Geschützen, Munition und befestigten Anlagen, sowie alles Kriegsmaterial gründlich zu vernichten, ein Beweis, daß unter anderen Umstän den der Feind noch lange nicht in der Lage gewesen wäre, den Platz zu nehmen. Mit Recht h^bt der amtliche österreichisch-ungarische Bericht hervor, daß der Fall der Festung keinen Ein fluß auf die Lage im Großen haben wird. Ge wiß ist! PrzemySl ein wichtiger Knotenpunkt, aber es ist anzunehmen, daß auch in dieser Hinsicht um- fcngreichcre Zerstörungen vorgenommen worden sind. sodaß cs für den Feind längerer Arbeiten bedari, nur sich des Punktes in vollem Umfange bedienen zn. können. Der Hauptvorteil für die Russen liegt zwei fellos in dem Freiwerden eines Teiles des Belage - rungsheeres. Dieses dürfte aber nicht so seyr groß gewesen sein, da die russischen Heerführer es anschci- ncnd nach den ungeheuren Verlusten der ersten Be- lagerungszeit aufgegcben hatten, den Platz mit tR'- Walt zu erobern. Man hat tatsächlich in letzter Zeit nur wenig oder gar nichts über die Tätigkeit der Bclagerungsarmee gehört. Mehrfach wurde auch schon gemeldet, daß Teile des Belagerungsheeres als Verstärkungen auf das Karpathenschlachtfeld geschickt worden seien. Was den Verlust der zweiseUos nicht uuleträchtlichen Besatzung angeht, so ist zn beden ken, daß auf deren wirkungsvolle Tätigkeit erst dann in vollem Umfange zn rechnen war, roenn die ruf fische Karpathensront aus ihrer Rückwärtsbewegumr sieb der Festung etwas mehr genähert hätte, als cs bis jetzt der Fall ist. Ter Fall von Przemysl ist natürlich bedauerlich.