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,r DtAtblatt fit H,fü«s Mit. ?M«s, Mtif. Et. Win. HmWirt. Rnim«, MM, LltimÄm, Mn Et. Wis, St. Zmd, St.Mli, StaMis, !km, Mmitsn, WtMtl «ü TWci» Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Lichtenstein -——> -- Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirt —--- — - ——— 65 Jahrgang. > - -- - — - — . Nr 3S. fxSLM.WS Mittwoch den 17. Februar L''SÄNMM IMS «test, Statt erscheint täglich, außer Sonn- und Festtag«, nachmittag« tür de» folgenden Tag. — vierteljährlicher Serugeprei, l Mk. 50 pfg, durch die Post bezogen l Alk. 75 Pfg Edqelne Nummern 10 pfg. LestrUnnge» nehmen außer der Geschäftsstelle in Lichtenstein, Wilhelm Ebert-Straße 5 b, alle Laiserlichen postanstatten, Postbote», sowie die Austräger entgrge». Inserate werde» die sSnfgespattene Gruudzeile «tt 10, für auswärtige Inserenten mtt IS Pfg. berechnet, Reklame,eile 30 pfg. Im amtlichen Teil kostet die rweispalttge Zeile 30 pfg. Ferusprrch-Änschluß Ur. 7. Inseraten Annahure täglich di« spätestens vormittags IS Ahr. Telegramm Adresse: Tageblatt. Allgemeine Ortskrankenkasse Lichtenstein. Krankenkassen und JuvaNdeuverficheru«g4»Beiträge fällig. Die amerikanische Note an England. In der Von den Londoner Blättern veröffentlich ten Note der Washingtoner Regierung an die britische Zitierung heißt es: Der gelegentliche Gebrauch der Flagge einer neutralen . der feindlichen Macht unter dem Truck einer Verfolgung, der nach Berichten der Presse <ls Präzendenzfall für die Rechtfertigung des Vorgehens der britischen Regierung benutzt zu werden scheint, erscheint der Regierung der Ber einigten Staaten sehr verschieden von der ausdrück- ttshen Sankticmierung durch die kriegführende Re gierung, dass die Handelsschiffe innerhalb gewisser ^ncn der See allgemein die Flagge einer neu tralen Macht führe», in Zonen, die, wie man an- nimmt, von feindlichen Kriegsschiffen befahren wer den sollen. Tie formelle Erklärung einer solchen Politik zum Zweck des allgemeinen Missbrauchs der Flagge einer neutralen Macht gefährdet die Schiffe der Neutralen, die diese Gewässer besuchen, in be sonderem Masse, weil sie den ^Verdacht wachruft, das; di? Schiffe feindlicher Nationalität sind, was für eine Flagge >ie auch führen mögen. Angesichts der deutschen Erklärung würde die Regierung der Vereinigten Staaten jeden allgemeinen Gebrauch der Flagge der Vereinigten Staaten durch britische Schiffe mit großer Besorgnis betrachten. Eine solche Politik würde, wenn die Erklärung des deutschen Mariue- omtes in Kraft gesetzt wird, den britischen Schiffen keinen Schutz getvähren, wohl aber die Schiffe und das Leb n amerikanischer Bürger ernstlich und dauernd bedrohen. Die Regierung der Vereinig ten Staaten erwartet deshalb, daß die britische Ne gierung alles tun wird, was in ihrer Macht liegt, um die Schiffe britischer Nationalität von dem fälschlichen Gebrauch der Flagge der Vereinigten Staaten in der Zone, von der die deutsche Er llärung spricht, abzuhalten, denn eine solche Präzis würde die Schisse der befreundeten Macht beim Befahren dieser Gewässer sehr gefährden und der britischen Regierung sogar in gewissem Maße die Verantwortung für den Verlust an amerikani schem Leben und Schiffen im Falle eines Nu grisfs durch feindliche Seestreitkräfte aufbürdcu. * * * ES paßt gan; zn der Praxis des Reuterscben Büros, daß es nicht nur den Sinn der amerikanischen Note an die deutsche Regierung tendenziös zu verschärfen suchte, indem es, bevor deren Wortlaut vorlag, einen Auszug verbreitete, dec den Anschein erwecken muß te: als habe der Präsident der Vereinigten Staaten ohne weiteres eine Drohung nach Berlin gerichtet, die alles, was über eine Tnrsuchung neutraler Schiffe von deutscher Seite hinausgehe, als einen unfreund lichen Akt luneutschuldbare Schädigung des Völker rechts), der alsbald die „ernstesten Folgen" haben müsse, bezeichnete. Vergleicht man nun aber die au- gcblich jo milde amerikanische Note an England mit der Antwort an die deutsche Regierung, so er gibt sich, daß hier eigentlich der Schwerpunkt des Vorgehens des Herrn Wilson liegt. Denn in dieser Note an die englische Regierung hebir Wilson zunächst hervor, daß er den allgemeinen Miß brauch der amerikanischen Flagge durch englische Schisse mit großer Besorgnis betrachte. Dann aber erwartet die amerikanische Regierung — und „erwar ten" heißt in der diplomatischen Sprache: sie ver langt -- daß die englische Regierung alles aufbie ten wird, um diesen Mißbrauch zu verhindern. Und drittens legt Wilson der englischen Regierung die Verantwortung dafür aui, wenn durch solche» Bliß brauch zu verhindern. Und drittens legt Wilson der englischen Regierung die Verantwortung dafür auß wenn durch solchen Mißbrauch amerikanische Schisse verloren geben. Das erklärt es freilich, warum das Reutersche Büro den Inhalt dieser amerikanischen No te zunächst nur mit einigen Worten angegeben hat. Znr Beruhigung der Neutralen dient cs auch je denfalls, wenn die deutsche Gesandtschast im Haag die Erklärung der deutschen Admiralität dahin er läuterte, daß die Warnung so zu verstehen sei, daß neutrale Handelsschisfe, wenn sie sich nach dem Is Februar in englischen und französischen Gewässern eusbieltcn, Gefahr lausen, mitten zwischen kämpfende- deutsche r.nd englische Schisse zu geraten. Diese Aui klärnng ist deshalb sehr zweckdienlich, weil vielfach sctwn die Meinung besteht, die deutschen Unterseeboote würden sich am 1K. Februar sofort auf neutrale Han- deisdamvser stürzen. Und die englische Presse bat ja alles getan, nm diese Auslassung möglichst weil ne verbreiten. Davon ist aber gar keine Rede. Die Bedeutung des deutschen Sieges in ! Bericht vom Großen Hauptquartier. Vo« Sittiche«, Ariezsschaxpl«-. (Generalstabsbericht vom 15. Februar.) Nördlich Tilsit wurde der Feind aus Piktupönen vcrtrkeben und wird in Richtung Tauroggen weiter gedrängt. Diesseits und jenseits der Grenze östlich der Seenplatte dauern die verfolgenden Kämpfe noch Ä». Uebcrall schreiten unsere Truppen schnell vor wärts. Gegen feindliche über Lomka vordrängende Kräfte stoßen deutsche Teile über Kolno vor. Im Weichselgebiet gewannen wir weiter Boden. Racionz ist von uns besetzt. In den dorhergehen dcn Kämpsen wurden neben zahlreichen Gefangenen sechs Geschütze erobert. In Polen links der Weichsel keine wesentlichen Ber- «nderungen LverW- Die Berlrcib««g ver Russe« au» Ostpreußen. DerklN, kä. Februar. Neber die Bedeutung deO deittschen Sieges in Ostpreußen schreibst der Kriegs berichterstatter des „Berliner LokalanzeigerS". Er führt u.a. aus. Die vollständige Tragweite läßt sich noch nicht überblicken, doch soviel steht bereits test, daß der Alpdruck der russischen Javas io», der Ostpreußen. lange Zeit auf Ostpreußen lastete, beseitigt ist. Tie Offensive der deutschen Armee kam der russischer Ar nie? unerwartet. Wie die früheren Offensiven bei Tannenberg und dann an den Masurische.,, Seen mit dem Zusammenbruch zweier mächtiger gegneri scheu Armeen geendet haben, so endete diese neuaus genommene Offensive mit einem gänzlichen Zusam mcnbruch des Gegners. Tie Gruppierung der dmt Hiam Streitkräfte war am 7. Februar in der .'lacht bet ndigi und bereits am 8. Februar begann der Vor marsch des rechten Flügels in der Richtung nach Jo- ham^'sburg. Atn selben Tage nachmittags war Io hannisburg bereits in unserem Besitz, und die '»7. russische Division, die sich hartnäckig verteidigte, bei nc be vernichtet. Bei diesen Kämpsen fielen 5>l>.>n Ge fange,!, in unsere .Hände. Die kümmerlichen Reste der Division flüchteten sich in den Schutzbereich der Festung von Ossowetz. Tie Gruppierung unserer in der Gegend von Gumbinnen in Aktion tretende,, straf tc vollzog sich vom Gegner vollkommen unbemerkt nnd wurde von der in dieser Linie stehenden Kaval leriedivision verschleiert. Unsererseits wurden ziem lich starke Kräfte in der Richtung nach Pilikalkcn und Losdebnen in Bewegung gesetzt, um den Feind, der im Raum von Lasdehnen—Pillkallen-Gumbinneu- Stallnpönen sich befand, durch einen überraschenden Angriff in dec südöstlichen Lichtung bei Schirwindt - reicht halten, und die so beabsichtigte Umgebung die ser gegneciiwea geene bereits vollzogen war. Das Gelingen dieser Umfassung Ivar nur infolge der über menschlichen Anstrengungen möglich, die alle an die sen Operationen beteiligten uräfte mit beispiellosem Elan überwunden haben. Zn Beginn der Opera tionen setzte harter Trost mit Schneetreiben ein, so daß die Fufavterie bis zu den nnicn im Schnee vor marschieren mußte Die Fortbewegung der Geschütze erforderte die ganze Energie der Truppe. Am drit ten Tage der Operationen fetzte Tauwetier ein, io - des; die Wege aber einem See als einer Ebanssee gli chen. Tie Umgebung der russischen Truppen erfolgte so überraschend, daß z. B. in Knbarti eine russische Brigade ganz gemütlich in den .Häusern saß, als das Dorf von schwachen deutschen Kräften umzingelt wur de, iodoß fie gezwungen war, sich ohne Schuß zu er- Wlc-dislawow - Wilkowieschkv anzugreifen und ihm die Rückzngsstraße von Stallupönen nach Kowno zu ver legen. Während dieser Operationen kam es zu Käm pfen gegen die öK. russische Division, die vollständig zersprengt wurde. Spullcn und Jenischken wurden im Sturmangriff genomm. u. Nachdem Pillkallen von unseren in Eilmärschen vorrückenden Truppen be setzt war, zogen sich die Russen in der Richtung auf Ste.llnpönen zurück, doch schon zu spät, nachdem starke deutsche Truppenteile Schirwindt und Wirballen er- I ! i