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Früher Wochen- und vtachrichtsblatt Tageblatt sik H»w«s, Mit. KMvrs. Liüns. Sl. Win. ßmntsni. Rain«, NMtskl. LMmMsi!. NW» Sl. UM. St. ZM St. MM StiMiirs. Wm. MmMsn. WlhiWel iit MhtiA Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein — Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk — . — --- - «5. Jahrgavg. — - - — — — —» Nr. 38. LLW«» Dienstag den 16 Februar 1915 Dieses Statt erscheint täglich, nutzer Lonn- und Festtag«, nachmittag» tür den folgenden Tag. - vierteljährlicher Lezugspreis 1 Mk. 50 pfg, durch die Post bezogen 1 Mk. 75 pfg Einzelne Nummern 10 pfg. SesteUungen nehmen außer der Geschäftsstelle in Lichteustein, Wilhelm Vbert-Straße Sb, alle Laiserlichen pokanstatten, Postvoten, sowie die Austräger entgegen. Inserate werden die fünfgespaltene Grundreile mit 10, für auswärtige Inserenten mit 15 Pfg. berechnet, Neklameseile 30 pfg. Tm amtlichen Teil kostet die zweispaltige Seile 30 Pfg. Fernsprech-Änschluß Nr. 7. Inseraten Annahme täglich bis spätestens vormittags 10 Uhr. Lelegramm-Adrelse: Tageblatt. Bekanntmachung. Wir haben heute den Ratsschreiber «tlly Lnhl «ms Kuhschitappel als Protokollanten in Pflicht genommen. Lichtenstein, am 15. Februar 1915. Ler Gtadtrnt. Die Stadt-Bibliothek Lichtenstein ist Sonntags von 11—12 Uhr, Mittwochs von 12—1 Uhr geöffnet- Katalog 20 Pfg. Die Volksbücherei zu Callnberg ist Mittwochs und Sonnabends 12—'/,1 Uhr, an den übrigen Schultagerr 11—12 Uhr geöffnet. Die amerikanische Note an Deutschland. Die Aunvoctncte dc>' amerikanischen Regierung aus "die deuchbe Erklärung, dass sich neutrale Schisst, die sich nach d..n IK. Februar in den englischen chewäs sern und an der Aord und der Westküste Frankreichs, «nikielicv. da air in chesahr desinden würden, weil voir mit ollen MiA.tu versuchen würden, die englischen Truppentcavsvorte zu bindern, ist am Sonnabend in Berlin übergeben worden und lautet in ihren Haupt Üellcu solgc »dermaßen- - Die amerikanische Regierung erachtet es dali.r als ii re Pi licht. die .kaiserlich Deutsche )l>e gicruug in ni-frkchtigec Hochschätzung und mit den sreunoschestlicher- «üesühlen, aber doch ganz offen und ernsilich auf die sehr ernsten Folgen aufmerk sam zu machen, die das mit der Bekanntmachung visenbar ia a laicht inte Vorgehen möglicherweise her beiführen kenn. Tie amerikanische Regierung schätzt diese möglichen Folgen mit solcher Besorgnis ein, daß sie es unter den obwaltenden Umständen als ihr Recht, ja als ihre Pflicht erachtet, die .kaiser lich Deutsche Regierung zu ersuchen, vor einem tatsächlichen Vorgehen die kritische Lage zu erwü rgen, die in den Beziehungen der Bereinigten Staa- ten zu Deutschland entstehe» könnte, falls die dent- iche» Seestreitkräfte in Befolgung der durch die Bekanntmachung des Admiralstabcs angckündigten : Maßnahmen irgend ein Kauffahrteischiff der Vcr- ' einigten Staaten zerstörten oder den Tod eines amerikanischen Staatsangehörigen verursachten. Sollte eine solche beklagenswerte Lage entstehen, ' so würde sieh die Regierung der Vereinigten Staa ten, wie die Kaiserlich Deutsche Regierung wohl i verstehen wird, genötigt sein, die Kaiserlich Deut , sckv Regierung für solche Handlungen ihrer Marine- l hchöcden üreng verantwortlich zu machen und alle ? Schrille zu tun, die zum Schuhe amerikanischen z Bodens uud Eigentums und zur Sicherung des vollen G.mnses der anerkannten Rechte auf hoher ' See für die Amerikaner erforderlich sind - . In Anbetracht dieser Erivägungen, die die Re Gierung der Vereinigten Staaten mit der größten Dochschähung und in dem ernstlichen Bestreben vor- Dringt, irgendwelche Mißverständnisse zu vermeiden sind zu Verbindern, daß Umstände entstehen, die so «ar einen Schatten aus den Verkehr der beiden Re- tgierungen werfen könnten, spricht die amerikanische kR«gierung die zuversichtliche Hoffnung und Erwar tung aus, daß die Kaiserlich Deutsche Regierung die ^Versicherung geben kann und will, daß amerikani sche Staatsbürger auf ihren Schissen anders als im Wege der Durchsuchung durch deutsche Seestreitkräftc Helds: in dem in der Bekanntmachung des deutschen 'Admirolstabes näher bezeichneten Gebieten nicht be- Histigt werden sollen. Zur Information der Sai- sferlichen Regierung wird hinzugefügt, daß der Re Mierung Sc.ncr Britischen Majestät bezüglich des nuaerechtsertigten Gebrauchs der amerikanischen Flagge zum Schuhe britischer Schisse Vorstellungen gemacht worden sind. So, nun wissen wir den amerikanischen Stand- V>i»kt. Abcr .Herr Wilson irrt sich, wenn er denkt, uns mit seinen Vorstellungen einschüchtcru zu kön nen. Es ist ein eigenes Zusammentressen: Gerade an dem Tage, an dem unser Generalstab 'amtlich die VerNundnüg amerikanischer'Granaten gegen unsere Tinpnen feststellt, erinnert Herr Wilson an „die kri tische Lage, die in den Beziehungen der Vereinigten Staaten zu Deutschland entstehen könnte", wenn wir uns nicht wehrlos von England erdrosseln oder ansbungcrn lassen nnd gleichzeitig uns freuen, wenn die Vereinigten Staaten durch die Uebermitteluug von Bomben und Granaten, Stacheldraht, Panzer - automobilen, Mörsern die Arbeit vollenden. Ja, wir haben in diesen Zeiten schon viel Unfreundlich keiten von den Amerikanern erlebt, nnd die Teutsch freunde haben dort einen schweren Stand. Alles, was uns schädigt, läßt Herr Wilson zu. Ec duldet engs. Offiziere in amerikanisch. Fabriken zur Anahme der Waffen, er duldet, F-riedeusgebete auf den Lip pen, die endlose Verlängerung dieses furchtbaren Krie ges durch amerikanische Schuld, und ihm geniert cs nicht, wenn der Profit, den seine Mitbürger machen, niit Blut und Leichen belastet ist. Ihn küm mert nicht das Röcheln der Sterbenden, die Schmer zen der zerrissenen Leiber, nein, er fällt jetzt Deutsch land in den Arm, wenn wir die mit amerikanischen Wassen beladenen Schiffe auf den Meeresgrund ver senken. Doch der Worte sind genug gewechselt, und nicht von Fremden lassen wir uns die Richtung un seres Handelns bestimmen. Was wir nach dem 1R Febrnar tun werden, wird ja Amerika merken. Je denfalls wird mit allen Konseanenzen durchgeführt, was dec deutsche Admicalstnb im Einklang mit un seren Staatsmännern angekündigt hat trotz Wilson l Bericht vom Großen Hauptquartier. Großes H a n P t a u a r t i e r, 14. Febrnar vor mittags. (Amtlicher Bericht des Wolffsch. Tel. B-st »o« westliche« «riegSschampla-. Nordöstlich Pont a Mousson entrissen wir den Franzosen das Dorf Norroh und die westlich dieses Ortes gelegene Höhe 305. 2 Offiziere und 151 Mann wurden zu Gefangenen gemacht. In den Vogesen wurden die Ortschaften Hilfen und Obersengern gestürmt. 135 Gefangene sielen in unsere Hände. Wo« östliche« Uriegzschonpletz. An und jenseits der ostpreußischen Grenze nahmen unsere Operationen den erwarteten Verlauf. In Polen rechts der Weichsel machten unsere Truvven in Richtung Racronc Fortschritte: in Polen links der Weichsel keine Veränderung. vdorße -rcresleit»««. Der österreichische Generalstabs-ericht. Wien, 13. Februar, mittags. Amtlich wird Ver lautbart: In Russisch-Polen und Westgalizien keine Ereignisse. Tie Situation an der Karpathenfront ist iin westlichen uud mittleren Abschnitt im allgemeinen i unverändert. Tie starken russischen Gegenangriffe« ! zunächst des Tuklapassts sind seltener geworden. Jur östlichen Abschnitt sind Fortschritte erzielt. Gleich zeitig (mit dcm erfolgreichen Vordringen in der ' Bukowina üblrschrnten eigene Truppen nach Zurück- c werfen des Gegners bei Körösmczö den Jabloniea- ! paß und die Uebergäuge beiderseits dieser Straße. : Währt ud die st. der Bukowina vorrückcnden Kolonnen - unter zahlreichen Gesechten die Serethlinic erreichten, erkämpften sich die im oberen Flußgebiet des Pruth uud aus Nadwvra.a vordriugcuden eigenen Krästa Leu Austritt aus den Gebirgstälern und erreichten Wiznitz, Kuth, Kosow, Telatyn und Pasicczna, wo die Russen gegenwärtig an verschiedenen Punkten lallen. Turch die in letzter Zeit täglich cingebrach- tcn Gefangenen wurde die Summe der in den jetzigen Kämest» gemachte» russische» Kriegsgefangenen ans 28 OM erhöht. Wien, 14. Februar, mittags. Amtlich wird ver lautbart. Tie Situation in Russisch-Polen und Wcir- g Kizst» ist unverändert. Ein Teil der eigenen -tze- feclitsii out im Abschnitt Tukla, gegen den bisher hef tige runisch? Angriffe geführt wurden, ging selbst znm Anarm über, warf den Feind, und zwar sibi rische Truppen, von zwei dominierenden Höben und erstürmte eine Ortschaft bei Vizköz. Gleichfalls erfolg reich ivar der Angriff Verbündeter au heu mittleren Waidkarpathen. Auch liier wurde dem Gegner eine viel umstrittene Höbe entrissen. In de» gestrige» Kämpsen wieder 070 Gefangene. Fn Süoostgalizstw und in der Bukowina siegreiche Gesteine. Ter süd westlich Nadworua zur Teckung der Stadt haltende Feind wurde geworseii, die Höbe nördlich Tclatmr erobert. Hierbei wurden zahlreiche Gefangene ge- mccbt. Ter Stellvertreter des Elms des Generalstabes: v. Hoier, Feldmarschallcutnani. Dic Besetzung von Ravautz B uLap c st , l l. Februar. „Az Eft" meidet aus Bistcitz. Unsere Truppen sind, wie schon am Sonu abend gemeldet, in Radautz ei «gezogen. Ter Einzug geschah so schnell und überraschend, daß dec dort sich anfbalteiide Generalstab keine Zeit hatte, zu flüchten und mit dem gesamten Burean in Ge sa ngeuschast geriet. Ter kommandierende General verübte Selbstmord. Es handelt sich hier natürlich nickt um den Große» russischen Generalstab, wie ver schiedentlich angenommen worden zu sein scheint, son dern um die rein lokale oberste militärische Orga nisation. T. Red.) , - Czernowitz von den Ruffen geräumt? Wien, 14. Februar. Abgeordnete aus der Buko wina erhielten die Nachricht, daß die Russen Czer» noui tz geräumt haben. > .