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Kröher Wvchex- rmd Nachrichtsvlatt A UW^ 8>Wi^ Mm, WßMA «A W Amtsblatt fikevAs K-l.Amts-erlG«ch -mStadtratz«Lichtensteiu L- —MrD ZMWW M MMMchM AmLsKMchLsVeM — 65. Jahrgang. — Nr. 14 .LÄLMMN Dienstag, den 19 Januar L'L«^ 1915 K^s« AlMt «schKM W>W» ist »VMM ««»« »K N^sitz>-E Nr. 7. MK. LV pf,^ durch di» Post dqoMM 1 Md. 75 Psg. PdßmchM«, Postboten, sowie dir ^n»trüger entgegen. D» «ottich«, Teile dostet die sweispattige Seile 3V pfg. Gelegt cnmn-ALrt sse: Tageblatt. RechWiiißm mit ReiWIe — Resormlehranstatt — z« Glauchau. Anmeldungen für die Ofieroufnahme 1Sl5 werden den LV» D»v«-r«tas, den LI. Ia««ar, und Freitag den LL Ja»»»», von 11 bis '/,1 Uhr durch den Rektor in seinem Amtszimmer eutgegengenom- men. Beizubringen find GeburtS- oder Taufzeugnis, Znipf- bez. Wiederimpfschein und die letzte Zensur des anzumeldenden Knaben, bei Konfirmierten außerdem der Konfirmationsschei«. Die Aufnahme-Prüfnng findet Mantag, den 12 AprU statt. Die Stadt-BMiochek Lichtenstet» ist Sonntag» von 11—12 Uhr, Mittwochs von 12—1 Uhr geöffnet. Katalog 20 Pfg. Die Berinste der französischen Offensive isovoo. Bericht vom Großen Hauptquartier. Bo« westlichen «riegdschanyiatz. Vrvßes Hauptquartier, 1b Januar, "vormittags. (Amtlicher Bericht des W. Tel.-Bur): An Gegend Nieuport fanden nur Artilleriekämpfe Katt. Feindliche Angriffe auf unsere Stellung nord westlich Arras wurden abgewiesen. Im Gegenangriff «orderten unsere Truppen zwei Schützengräben und "nahmen die Besatzung gefangen. Das in letzter Zeit wft erwähnte Gehöft La Boisselfe (nordöstlich Alberk- wurdc gestern gänzlich zerstört und von den Franzo sen gesäubert Die Zahl der in den Kämpfen vom 12. bis 14. Januar bei Soissons eroberten französi schen Geschütze hat sich auf 35» erhöht. Kleinere, für »ns erfolgreiche Kämpfe fanden in den Argonnen und im Walde von Consunvoye nördlich Berdun statt. Mn Angriff auf Aissp südöstlich St. Mihiel brach un ser unserem Feuer in der Entwicklung zusammen. In den Vogesen nichts von Bedeutung. Bo« östliche« Kriegsschauplatz. Lage unverändert. Die regnerische und trübe Wit terung schließt jede Bewegung aus. Oberste HeereSkekt««-. * * * Bericht vom «rotze» Hauptquartier. Bo« westliche« Kriegsschauplatz. Großes Hauptquartier, 17. Januar vor- Mittatzs. (Amtlicher Bericht des W. Tel.-Bur.) : In Flandern beiderseits nur Artilleriekampf. Bei Blangy (östlich Arras) sprengten wir ein großes Fabrikgebäude und machten dabei einige Gefangene. Non der übrigen Front ist außer Artilleriekampsen vvn wechselnder Heftigkeit und der Fortsetzung der Sappeur- und Minenkampfe nichts von Bedeutung zu melden. In den Argonnen kleine Fortschritte. Sturm und liegen behinderten fast auf der ganzen Front die Gefechtstätigkeit. Bo« östliche« Kriegsschauplatz. Die Lage ist im allgemeinen unverändert. Die Berlnste der Franzosen seit vier Wochen 26 vvv Tote und 17 vov Gefangene Nor etwa 4 Wochen wurde hier der allgemeine 'Angriffsbefehl veröffentlicht, den der französische Oberbefehlshaber kurz vor dem Zusammentritt der französischen gesetzgebenden Körperschaften im Dezem- der erlassen hatte. , Die Angriffsversuche der Gegner auf dem West- »riegsschauplatze, die daraufhin einsetzten, haben die beMsche Heeresleitung in keiner Weise behindert, alle von ihr für zweckmäßig erachteten Maßnahmen durch- AusShren Sie haben dem Feinde an keiner Stelle ptztzend nennenswerte« Gewinn gebrach^ während un sere Truppen nördlich La Bassee, an der Aisnejuud in den Argonnen recht befriedigende Fortschritte zu verzeichnen hatten. Die feindlichen Verluste während dieser Zeit be tragen an von uns gezählten Toten etwa 26 000 Md an unverwundeten Gefangenen 17063 Mann, im ganzen werden sie sich, wenn man für die Berech nung der Verwundeten das Ersahrungsverhältnis von 1:4 einsetzt, abgesehen von Kranken nicht be obachteten Toten und „Vermißten" auf minde stens 15V VVO Mannbelaufen. Unsere Gesamtverluste im gleichen Zeitraum errei che:: noch nicht ein Viertel dieser <hrhl. Oberste Heeresleit«»g. Aricdcnsschnsucht in Rordfrankreich. Rasend aal, 13. Januar. Ein holländischer Großkaufmann, der in Le Havre eine Zweigniederlas sung seines Kolonialwarengeschästs besitzt, kehrte am 12. d. M. ans dieser Stadt zurück. jJn einem Gespräche teilt er folgendes mit: : Dir Zustände in Nordfrankreich sind die denkk- bar traurigsten. Ein blihendes, betriebreiches Ge bier ist völlig zugrunde gerichtet. Man hört wohl, daß etwas geschehen soll, um der Industrie, die völ lig lahmliegt, aufzuhelsen, aber das ist lauter Phra sendrescherei. Kein Mensch hört mehr auf diese svo- radisch auftretendcn Beteuerungen und Versicherun gen durchreisender Deputierten, Minister und Prä- fetten. Ich hege ein tiefes Mitgefühl für das schreck lich leidende Rordfrankreich, das nach Ansicht eines überwiegenden Teils der französischen Bevölkerung ein Opfer Englands ist, geradeso wie Belgien. Ich bin der Ucberzeugung, daß Frankreich kaum mehr drei Monate den Krieg, wie er jetzt geführt wird, auslwlten kairn, weder physisch, noch moralisch. In Le Havre hört man von nichts anderem als vom Frieden sprechen. Die Engländer sind dermaßen un beliebt, daß von der Polizei die Aufforderung er teilt wurde, die Tommys korrekt zu behandeln. Furchtbar wirkt auf das Volk die Ueberfüllung der Hospitäler und Umwandlung aller verfügbaren Wohn häuser in Lazarette. Ich war Zeuge einer Kund gebung gegen den Krieg und die Regierung, als -Ver wundete in die Stadt gebracht wurden. Tie Minister führen in Zusammenkünften mit den Deputierten der nordsranzösischen Wahlkreise eine ganz andere Sprache als auf der Tribüne. Besonders die bei den Sozialisten versprechen, daß bald ein ehrenvoller Friede mit Deutschland Zustandekommen werde Em pörend sind die Preistreibereien und Anhäufungen von Nahrungsmitteln erster Ordnung. Die Regie rung, d. h. Herr Briand, droht unaufhörlich, aber er tut nichts, weil an den Spekulationen sehr viele Engländer beteiligt find." : Der Holländer hatte auch Gelegenheit, mit einem englijcuen Lsnzier zu sprechen: über die Aussichten des Feldzuges befragt, erwiderte der Dmzier: „Mit so schlechtem Material, ivie es uns Lord Kitchener hernberschickt, lönnen wir nicht vorwärtskommcn. Aber unsere Hoffnung auf die zweite französische Ar mee ist sehr groß: die Invasion Rußlands in Un garn tonnte auch eine große Rückwirkung auf un sere nicht gerade glänzende Lage herbeiführen. Im übrigen muß ich Ihnen gestehen, daß die Germans ein furchtbar zähes Volk sind, das nicht früher Frieden machen wird, als bis wir es völlig untcrgekricgt haben." Der Rückzug ver Kranzoscn an der Aisae Gens, >6 Januar. Tie Erstürmung auch jener Lrtscyaften am Aisneuser, die in Paris noch gestern abend als absolut zuverlässige Stützpunkte der zum Rück-ug genötigten Mannourvschen Streitkräfte gal ten ivie Bust; lc-Long und Missm, durch die Teut- scben macht die Militärpresse fassungslos. Tie all gemeine Nervosität steigerte sich gestern noch infolge der fortdauernden Flucht zahlreicher Familien von beiden Ufern der Aisne nach Paris. Ter „Petit Parinen" sucht die darob geängstigte Pariser Bevölke rung nach Kräften zu beschwichtigen: vorläufig ohne Erfolg. Tie Angaben über die Verluste an Toten und Verwundeten während des dreitägigen ver zweifelten Ringens fehlen, die Vermutungen schwan ken zwischen achttausend und zehntausend. Kriegs- Minister Millerand versprach zuverlässige Ziffern, sobald General Maunourp irgendwo festen Fuß gefaßt haben würde. Ungarische Stimmen Budapest, >7. Januar „Pester Lloyd" bezeich- nec den Sieg der Deutschen bei Soissons als sehr bedeutungsvoll Tie Säuberung des nördlichen AiS- ne Ufers unterscheide sich in ihrer Wirkung kaum von dem Durchbruch der französischen Front in der Gegend von Soissons. Man könne wohl nicht sa gt n, daß die Entscheidung bereits gefallen sei, aber si- sei cingeleitet, und die Art, wie dies geschah, lasse kaum mehr einen Zweifel darüber aufkommen, in welch außerordentlich hoher Weise die günstigen Aussichten der weiteren Entwicklung auf deutscher Seite liegen. Tie französische Sssensive sei ein Be weis für das völlige Versagen der französischen Stoßkraft. i Berunglückter belgischer Nachtangriff. London, lst. Januar. Tie „Tailn Mail" be richtet von einem verunglückten Nachtangriff znoeier belgischer Regimenter aus die deutschen Stellungen hinter Lombartzyde. Tie belgischen Regimenter, die erst vor kurzem zur Ablösung französischer Marine infanterie in die Schützengräben eingerückt tvaren, versuchten die Deutschen nach Anbruch der Dunkel, heit aus den vordersten Schützengräben zu ver-