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l Früher Woche«-««-Nachricht Matt Tageblatt ftk Hchünf, MUHmiÄEWKis, A.IMI, HckMsnt, Nimm, Milsch LckmlÄns, Mk, -t. Niks, A ZM ÄN-ck, ÄultM, Ai«, MtmWk», SMmel i«i WtW Amtsblatt für das Kgl.Amtsgerichtundde«Stadtrat »«Lichtensteiu - Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichts-ezirk - —' — «1. Achv«»»«. — — VW« Mali «rschewt i«glich autzer Lon»- and Feftrag» »»qmtUag» aur orn kocge,u>r» Lag. — «uerttlftchrtuyrr Lep»g»pret» 1 Mk. bv »>sg^ durch dir pok bezogen I Mk. 75 Lfg^' Evytlur kluumlern 10 pfg. Lestellimgr« »ehul« «cher der Lepedttio» k» «tchteustetn, Lwtäumrr Llr. vr. bk, »U» LavrrUchr» Posta»chllUu, Postboten, sowie die Austräger entgegen- »»seiate «erde» die stnsgespatteue Gr«»dMe «tt 10, Mr aoewdrttgr Lnsereuteu «tt 15 pfg. der«ch»et. «Mcmuiekle 30 psg. Lv amtttche» Vette kostet die rweispatttge Leite 30 psa. Ferusprech-Lnschluß Lp. 7. L»»»h»u tstgiich di» ltzveste» uanuittag» 10 «tzr. Tetegramm-Ädrelse: Tageblatt. hl« ' Zu ladung rilber- getroff. SchoL ilttn. 'illiger. Nr 275. Sonntag den 26. November ^a»pt-J»sertton«organ ,0,1 i« U«tkgerichtsb«zirk eisunK r-e-^ lden^ der ng. Bekanntmachung. Heut, haben wir den Svorkassenkontrolleur, Herrn Friedrich Herman« HSrtet, zum zweiten stellvertretenden Standesbeamten und den Stadtkassrnkontrolleur, > »«s—SS»—— Herrn Peml H«g» Schubert, zum dritten stellvertretenden Stan oesbeamten für den zusammengesetzten Standes- amtsbezirk Lichtenstein in Pflicht genommen. Lichtenstein, am 21. November 1911. Der Stadtrat. Das Wichtigste * Wilhelm Jcnse», der retannte deutsche Roman- dichter, ist, 74 Jahre alt, in Thalkirchen bei München gestorben. * Die Gesandtschaften in Peking haben sich dahin gc- rinigt, die Gcswrdtschvftswachen zu verstärken. * Das in Florenz gestohlene Gemälde Madonna belle Stellte von Fra Mgelico «st von der Polizei wie- dergcfundcn morden. * Bei einer Explosion in einer Liverpooler Lcl- knchenfubril wurden 3 t Perspnen getötet. * Der italienisch' Dampfer „Romagna" ist bei Ro- viguo infolge Sirorco sturm es gesunken. Vst Per- sane« sind ertrunken. * Der japanische Dorpedobootszerstörer „Harusama" ist inir 43 Mann im Sturm unterAegaugeu. * Die Stadt Bisoko in Bosnien steht seit 0 Uhr früh in Flammen. Es sind bereits Kl« Hauser nic- Aergebrannt. * Im ganzen Nordwesten und Westen Frankreichs Herrscht sen zwei Tagen heftiges Unwetter, Sturm und sintflutähnlicher Platzregen. Zum Totensonntag. Daß der Mensch am Leben hängt, ist uns allen selbst verständlich und recht wohl zu verstehen, denn die Welt ist schön, sie bietet uns so vieles Herzerhebendcs und Herzerquickendes, dast immer neue Iubcltönc der Freude aus unserer Seele sich lösen. Die Erde ist schön, pb du sie schaust in ihrer Frühlingspracht, ob du am Wogenden Kornfeld vorübergehst, ob du ihre Gärten schaust mit ihren fruchtbehangenen Bäumen, ob du sie siehst in ihrem weißen Winterkleid, ob du das Brausen des Meeres hörst, oder dein Blick hinaus sich wendet nach dem sterncnbcsäien Himmelszelt. Tie Welt ist schön! Wieviel Großes und Edles hat Menschengelst ge schaffen uns zur Freude, was uns empvrzieht aus dem Alltagsleben mit seinen Sorgen und Kämpfen hinaus nach den lichten Höhen, wo aller Kampf ein Ende ha ben und uns stiller Gottesfrieden umfangen wird! Die Welt ist schön durch das Walten der Liebe! Ich sehe im Geiste die Mutter an der Wiege ihres Kindes. Gibt's ein größeres Glück als Mutterglück ? Wieviel Cvnncnschein kommt ins .Haus, wenn Mann und Frau sich gegenseitig verstehen und darin Sie Liebe wallet! Weiht nicht die Liebe unser ganzes Leben, alle Arbeit, alle Freuden und Leiden, gibt sie nicht immer neue Kraft und neue Freudigkeit? Wieviel Glück birar in sich treue Freundschaft, echte, wahre Liebe der Ge schwister untereinander. Uaid doch wie vergänglich ist alle Schönherr und Herrlichkeit der Welt, alles das, was an diese Erde uns bindet! Im Geiste wandre ich heute Durch die Reihen der Gräber auf dem Friedhof. Bon wieviel entschwundenem Glück, von wieviel'vergangenen schö nen Tagen, von wie mancher getäuschter Hoffnung er zählen sie uns! Tu hast dein Kind durch einen frühen Tvd verloren, du stehst trauernd am Grabe deines Naters, deiner MGtter, du weinst um deine Gattin, die Mutter, deiner Kinder, du um den Mann, der deines Lebens .Halt und Stütze war. Nun ist dies so einsam und so weh ums Herz. ES ist dir, als habe für dich das Leben seinen Wert verloren. Aber siehst du nur entschnmndenes Glück, nichts als vergangene schöne Tage? Ja einsam und ohne Trost bleibt das Herz, das keinen Glauben kennt. Lhne Glauben ist der Tod der unbarm herzigste Vernichter alles Erdenglückes, aber im Glauben an Gott habe ich die Gewißheit, daß denen, die mir der Dod entrissen hat, das Los auf's Liebliche gefallen ist, im Glauben an meinem Gott und Herrn fühle ich mich euch noch mit denen, die mir im Tod vvrausgegang n sind, aufs innigste verbunden, im Glauben an meinen (Kott sehe ich in der Schönheit dieser Welt ein Abbild der viel größeren Herrlichkeit, die die nun schauen, die ihren Lauf vollendet baben. Ohne Glauben bleibt auch für mich der Tod das Bitterste, was es gibt, ohne Glau- Len kann ich nur mit Zittern denken an sie Stunde meines Sterbens, aber im Glauben an meinen Herrn umd Heiland lerne ich auch für diese letzte Stunde Hessen auf Gottes Gnade und Barmherzigkeit. Ter Gedanke an den Tod kann mir die Freude am Leben nicht nehmen, denn wenn Christus im Glauben mein Leben ist, so wird mir Sterben zum Gewinn. Ein schwindsuchtskrankes junges Mädchen von Ist Jahren sah die Stunde seines Sterbens kommen. In einem großen Zwiespalt des Herzens war es ausge wachsen, der Baler war ein Atheist, die Mutter eine gläubige Christin. Kurz vor seinem Ende war das Mädchen noch einmal mit dem Vater allein, da richtete es an diesen die Frage: „Batcr, auf wessen 'Glauben soll ich sterben ? Auf Teinen oder der Mutter Glau ben?" Der Bater schaute eine Zeitlang in Gedanken versunken zu Boden, tann sagte er: „Stirb auf den «Klauben Teiner Mutter, mein Kind!" Auf welchen «Klauben willst du einst sterben ? Du kennst doch das Wort: „Rasch tritt der Tod den MenZchen an, Es ist ihm keine Frist gegeben: ES reißt ihn mitten in die Bahn, Es reißt ihn fort vom vollen Leben. Bereitet oder nicht, zu gehen, Er muß vor seinem Richter stehen." E. - K. Kikerlen-Wächters Erklärungen. Loudon. Lord Weardale, der Bers wende der in terparlamentarischen Kommission, erklär! im „Corning Standard": Es ist schwer, ein endgiltiges Urteil über die von seinem Standpunkt aus abgegebene Erklärung des Staatssekretärs von Kiderlcu-Wächter zu fällen, von der uns ein Auszug hierher telegrapbßen wurde. Es wäre wünschenswert, den vollen Teri zu studieren und zugleich die Erklärung des Staatssekretärs Greq, nnlehr er am Montag im Parlament machen wirr, abzu- «warten. «Krens Erklärung mag schließlich von der Er klärung Kiderlen Wächters abweichendes ist ttutzdcm wohl möglich, daß ohne tatsächliche Nnrichligleitcn bei derseits ein kleines Blißverständnis entstehen konnte, welches die unglückliche Entfremdung hervorrief, die ini Juli nahezu zu einem offenen Bruche in den dculstv- englischeu Beziehungen sühne. Es ist jedoch schwer, aus den vorliegenden Tai fachen den Genna zu erkennen für die Alarmreden Llopd Georges und Asonichs. Drohungen sollten auch in verhüllter Form vermieden werden. Wenn die Regierung Besorgnisse wegen der Absichten Deutschlands hatte, dann hätten sie Gegen stand gewöhnlicher diplomatischer Besprechungen, nicht polititchcr Reden sein wüsten. Loudon. Hier Hai eine Ovation für Kaiser Wn- Helm stattgesunden. Fu der nationalen Federation hielt der Vorsitzende Sir Brunner eine Rede und kam dabei au> dir Marvkkopvlitik zu sprechen. Er siH.tte dobn aus: Der deutsche Kanzler verdiene den Dank der britischen Nation, aber noch mehr sein machtvoller Herr, Her deutsche Kaiser, der hinter ihm stehe. Er habe seine Macht in die 'Wagschale geworfen für den Frieden und so verdiene er den Dank des deutschen lind britische!! Blök les dafür, daß er einen Krieg verhindert habe. Ter Reoner bat sodann um Zustimmung zu feiner Rede, welche durch ja oder nein zu kennzeichnen je:. Einstim mig erklärte sich die Versammlung für den Srandvunkr des Redners. Deutsches Reich. - Dresden. (Revision der sächsischen Stcucrgesttz- gebuna. > Tie nationalliberale Fraktion der Zweiten. Kämmer hat folgenden Antrag cingcbracht: „Die Kam mer wolle beschließen, die Staatsregierung zu ersuchen, in Erwägungen wegen einer in organischem Zusammen hang durchzuführcndcn Revision der sächsischen Steuer gesetzgebung einzutreten und hierüber der Ständcver-. sammlung zu unterbreiten." — (Die Zweite Kammer des sächsischen Landtages), beschäftigte sich gestern mit der nationatliberalcn Inter pellation wegen des G ü t e rwa gc u ma ug e ls zu» den Staatsbahncn und den freisinnigen Antrag rjaf Einführung der vierten Wagen! lasse auf allen Schmalspurbahnen oder Herabsetzung der Fahr preise der dritten Klasse aus die der vierten Klasse. In der etwa dreistündigen Besprechung der JnrerpcUa- tuucn wurden von den Rednern verschiedener Parteien zahlreiche Wünsche angebracht, woraus der Finanzmi nister schließlich erklärte, daß ein derartig aussälligcc. Wageninangel wie jetzt — hcrbeigcsührt durch die nied-. rigen Wasserverhältnisst der SchissverkehrSstraßcn — hofsenttich in Zukunft angesichts der neuere:: Maßnah men nicht wieder austretcn werde. Der Antrag auf Ein- sühruug der vierten Wageullasse auf alten Schmalspur bahnen wurde nach ausführlicher Besprechung der Fi- nauzdcpulation überwiesen. Vcrlin. (Deutschland und China.) Amtliche Nach richten darüber, daß der deutsche Reichsangehvrige Henne. in China ermordet worden sei, sind, wie an unterrich teter Stelle sestgestellt worden ist, bisher in Berlin nun! eingetrvsfen. Die Angelegenheit wird aber, so er- tlärt man, mit allem Nachdruck betrieben, soweit ein suhhcr bei dcu augenblicklichen verworrenen Zuständen in China am Platze ist. -- (Neue englische UnftcunDiichkcncnF In'Berlin ist cs ausgcsallcn, daß die englischen Telegramme über die Revolution in China in einer den Rebellen günstigen nnd der chinesischen Regierung ungünstigen Tendenz gehalten gewesen sind. Weniger ausfallend, aber sehr bezeichnend ist auch die englische SkimmuugsmackH gegen Tcunchiänd in China. Die von den: Londoner vffiLö sen „Rcntcrbureau" in die Welt telegraphiene angebliche Aeußcrung Iuanschikais zu den: Gouverneur vor. Schan- mng: „Richten Sic Ihr Augenmcrt aus die Deutschen!" ist sicher nicht in dem Sinne gefallen, daß Iaanuhikai vor den Tculschen hätte warnen wollen. Die Provinz Sch-an- inng grenzt allerdings an Kiauifchon, ab'' dieser deut sche Floinustützpnntt ist im Vergleich zu denen Frank reichs Englands, der Vereinigten Staaten usw. so klein, Dai- eine Furcht der Chiunen gerade vor Teutschtänd ein Ist,Ding ist und woht nur in der Phantasie der Engländer besteht- — lTcr neuen Gruppierung der politischen Par teien in der Türkei schenkt man in Bertin die größte Autmerkfamkeft. Tu och ihren Zusammenschluß dürften die.oppositionellen Parteien ein derartiges l'ebcrgewicht über die Iungtürlen erhalten, daß sich das suuglä.tt'nche Komitee den vereinigten Oppositionellen wird untc'-ord- ncn müssen,, wenn es nicht ganz verschwinden will Hcr- voizuhcben ist, daß das Programm der neuen Oppo sition den engeren Anschluß an eine Gcoßmachtgruppe rorsieht. In diesem Zusammenhänge instrcftiert die Feststellung, daß mehrere der bcdcutcndsteu Führer der